PrivateEquityHäusern fehlen die Ausstiegsstrategie

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PrivateEquityHäusern fehlen die Ausstiegsstrategie permanent

PrivateEquityHäusern fehlen die Ausstiegsstrategie

 
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HANDELSBLATT, Donnerstag, 21. Dezember 2006, 11:45 Uhr
Private-Equity

Finanzinvestoren werden zu Mischkonzernen

Die Finanzinvestoren entwickeln sich zu den neuen Mischkonzernen der Welt. Den Private-Equity-Häusern fehlen die Ausstiegsstrategien für ihre Großbeteiligungen. Inzwischen scheinen Übernahmen von bis zu 50 Mrd. Dollar möglich.


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pot / rob FRANKFURT. Für Hermann Prelle, Vorstand der UBS, „werden viele Private-Equity-Häuser auf Dauer gezwungen, ihre Großbeteiligungen zu halten, da es keine Möglichkeit zum Ausstieg gibt“. Inzwischen scheinen Übernahmen von bis zu 50 Mrd. Dollar möglich, da die Spitzenfonds mittlerweile im zweistelligen Milliardenbereich angekommen sind.

Einen Vorgeschmack auf diese Megadeals gab dieses Jahr die Übernahme der US-Krankenhauskette HCA für 33 Mrd. Dollar. In Deutschland gerieten Unternehmen aus den Aktienindizes Dax und MDax in die Reichweite von Beteiligungsgesellschaften, urteilt Berthold Fürst, Leiter deutsches M&A bei der Deutschen Bank. Andreas Raffel, Chef von Rothschild in Frankfurt, sieht zudem „eine steigende Risikobereitschaft von Finanzinvestoren“. Die Beteiligungsunternehmen tun sich derzeit leicht mit großen Übernahmen, da sie nach den Worten von Prelle im Durchschnitt nur ein Fünftel an Eigenkapital einsetzen und den Rest über billige Kredite am Kapitalmarkt aufnehmen.

Allein in Europa addierte sich das Volumen von Firmenkäufen durch Finanzinvestoren in diesem Jahr nach den Berechnungen des Finanzdatenanbieters Thomson Financial auf insgesamt 234,8 Mrd. Dollar und markierte damit einen neuen Rekord. „Private Equity“ steht für außerbörsliches Beteiligungskapital. Die Fonds sammeln bei institutionellen Investoren wie Pensionskassen Milliarden ein und kaufen damit Unternehmen. Nach zwei bis fünf Jahren werden die Gesellschaften bisher meist weiterverkauft oder an die Börse gebracht. Die Rendite liegt oft über 20 Prozent.

Prelle geht davon aus, dass die Umorientierung in Richtung eines Konglomerats ähnlich wie bei General Electric in den nächsten fünf Jahren schrittweise ablaufen werde. Großbeteiligungen seien kaum mehr zu verkaufen. An neuen Kaufgelegenheiten mangele es ebenfalls. Gleichzeitig fließe immer mehr Geld in Fonds der Finanzinvestoren. Eine Änderung der Geschäftspolitik zeigte jüngst Blackstone durch den Kauf von fünf Prozent Telekom-Aktien.



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