Ermittlungen gegen Vize-Regierungssprecher
14. Aug 16:51
-------------------------------------
Gegen Vize-Regierungssprecher Bela Anda wird ermittelt. Er habe unvorteilhafte Bilder von Kanzler Schröder verschwinden lassen, behauptet ein Fotograf und zeigte ihn an.
Im Auftrag von «Focus» und «Bunte» hat der Fotograf Klemens Beitlich im Februar Bundeskanzler Gerhard Schröder im Garten des Weißen Hauses fotografiert - auch als US-Präsident George W. Bush plötzlich Schröder brüsk den Rücken zudrehte. Diese Fotos wurden nie veröffentlicht, angeblich, weil der stellvertretende Regierungssprecher Bela Anda sie verschwinden ließ.
Nach einer Strafanzeige des Fotografen nahm nun die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen Anda auf. Es bestehe der Anfangsverdacht der Unterschlagung und Verleumdung, teilte die Behörde am Mittwoch mit. Der Fall werde von der Berliner Staatsanwaltschaft weiterverfolgt.
Widersprüchliche Aussagen
Laut Beitlich hatte Anda angeboten, die Diskette mit etwa 160 Digitalbildern nach Deutschland zu bringen. Ihr Verbleib ist seitdem unbekannt. Zunächst habe Anda offiziell abgestritten, die Diskette überhaupt bekommen zu haben, schreibt die «Süddeutsche Zeitung». Dann habe er gesagt, sie sei ihm in einem New Yorker Hotel gestohlen worden.
Inzwischen hat sich Anda jedoch in einer Unterlassungserklärung verpflichtet, nicht mehr zu behaupten, er habe die Diskette nicht bekommen. Der Nachrichtenagentur ddp sagte Anda, er habe von dem Inhalt nichts gewusst.
Beitlich dagegen unterstellt Anda, es «gezielt» auf die Fotos im Rosengarten des Weißen Hauses abgesehen zu haben, von denen es keine Kopien gebe. Laut der Zeitung ging bereits vor Monaten eine Zivilklage gegen Anda ein - Streitwert 60.000 Euro.
Anwälte wiegeln ab
Andas Anwälte äußerten sich zurückhaltend zu den jüngsten Ermittlungen. Die Staatsanwaltschaft müsse immer ein Verfahren einleiten, wenn eine Strafanzeige eingehe, sagte der Hamburger Rechtsanwalt Michael Nesselhauf. Über den Wahrheitsgehalt der Anschuldigungen sage dies noch nichts aus. Nesselhauf bezeichnete die ganze Angelegenheit als «absoluten Quark».
Beitlich dagegen nimmt den Streit ernst: Er sieht durch Anda die »Pressefreiheit gefährdet«. Von einem »Privatkrieg« sei dies weit entfernt. (nz)
14. Aug 16:51
-------------------------------------
Gegen Vize-Regierungssprecher Bela Anda wird ermittelt. Er habe unvorteilhafte Bilder von Kanzler Schröder verschwinden lassen, behauptet ein Fotograf und zeigte ihn an.
Im Auftrag von «Focus» und «Bunte» hat der Fotograf Klemens Beitlich im Februar Bundeskanzler Gerhard Schröder im Garten des Weißen Hauses fotografiert - auch als US-Präsident George W. Bush plötzlich Schröder brüsk den Rücken zudrehte. Diese Fotos wurden nie veröffentlicht, angeblich, weil der stellvertretende Regierungssprecher Bela Anda sie verschwinden ließ.
Nach einer Strafanzeige des Fotografen nahm nun die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen Anda auf. Es bestehe der Anfangsverdacht der Unterschlagung und Verleumdung, teilte die Behörde am Mittwoch mit. Der Fall werde von der Berliner Staatsanwaltschaft weiterverfolgt.
Widersprüchliche Aussagen
Laut Beitlich hatte Anda angeboten, die Diskette mit etwa 160 Digitalbildern nach Deutschland zu bringen. Ihr Verbleib ist seitdem unbekannt. Zunächst habe Anda offiziell abgestritten, die Diskette überhaupt bekommen zu haben, schreibt die «Süddeutsche Zeitung». Dann habe er gesagt, sie sei ihm in einem New Yorker Hotel gestohlen worden.
Inzwischen hat sich Anda jedoch in einer Unterlassungserklärung verpflichtet, nicht mehr zu behaupten, er habe die Diskette nicht bekommen. Der Nachrichtenagentur ddp sagte Anda, er habe von dem Inhalt nichts gewusst.
Beitlich dagegen unterstellt Anda, es «gezielt» auf die Fotos im Rosengarten des Weißen Hauses abgesehen zu haben, von denen es keine Kopien gebe. Laut der Zeitung ging bereits vor Monaten eine Zivilklage gegen Anda ein - Streitwert 60.000 Euro.
Anwälte wiegeln ab
Andas Anwälte äußerten sich zurückhaltend zu den jüngsten Ermittlungen. Die Staatsanwaltschaft müsse immer ein Verfahren einleiten, wenn eine Strafanzeige eingehe, sagte der Hamburger Rechtsanwalt Michael Nesselhauf. Über den Wahrheitsgehalt der Anschuldigungen sage dies noch nichts aus. Nesselhauf bezeichnete die ganze Angelegenheit als «absoluten Quark».
Beitlich dagegen nimmt den Streit ernst: Er sieht durch Anda die »Pressefreiheit gefährdet«. Von einem »Privatkrieg« sei dies weit entfernt. (nz)