Die US-Medienfirma Team Communications zahlt ihren geschädigten Aktionären 12,5 Millionen Dollar.
München - Premiere am Neuen Markt: Erstmals sehen geprellte Anleger nun tatsächlich Geld. Gemeinsam mit einer amerikanischen Partner-Kanzlei erzielte die Münchner Kanzlei Rotter für die Aktionäre von Team Communications in den USA einen Vergleich über 12,5 Millionen Dollar.
Von dieser Summe werden zuvor noch ca. 20 bis 30 Prozent Honorar für die amerikanischen Anwälte abgezogen, so dass am Ende ein Betrag in Höhe von ca. 10 Millionen Euro für die Aktionäre zur Verfügung stehen dürfte. Ausgezahlt wird die Entschädigung von den Haftpflichtversicherungen des Managements.
Die Vorgeschichte: Das amerikanische Unternehmen war von November 1998 bis August 2001 am Neuen Markt notiert. Den Börsengang hatte als Konsortialführer die Gontard & Metallbank betreut, die Team mit einem Ausgabekurs von 6,10 Euro platzierte. Weitere Mitglieder des Konsortiums waren die Banken Delbrück & Co. und Fürst Fugger und das "virtuelle Emissionshaus" VEM AG.
Im 13. Februar 2001 überraschte das Medienunternehmen seine Aktionäre mit Nachricht, dass die in der Vergangenheit veröffentlichten Ergebnisse zum Großteil auf fehlerhaften Buchungen beruhten. In einer - zunächst nur in den USA herausgegebenen - Pflichtmitteilung teilte der Vorstand mit, dass eine Wertberichtigung in Höhe von 21 Millionen Dollar auf das Betriebsergebnis für das Jahr 2000 zu erwarten sei.
Dabei erfuhren die Anteilseigner von einer internen Untersuchung bei Team. Sie sollte nach Auskunft des Vorstands klären, ob bestimmte Transaktionen im Zusammenhang mit dem Vertrieb und der Übernahme von Filmarchiven wirtschaftlich überhaupt werthaltig waren.
Anwalt Klaus Rotter: "Hier wurde nach unserer Meinung eindeutig gegen die Vorschriften des US-Aktiengesetzes verstoßen, welches die Unternehmen zu Klarheit und Wahrheit verpflichtet."
Gemeinsam mit der Kanzlei Shalov Stone & Bonner LLP reichte Rotter daher im März 2001 Klage wegen Irreführung von Aktionären ein und beteiligte sich im Namen betrogener Mandanten an dem in den USA üblichen Rechtsmittel der Sammelklage.
Beklagt war neben der Gontard & Metallbank und dem Unternehmen selbst auch der ehemalige Team-Chef Drew S. Levin, der am 13. Februar 2001 fristlos entlassen und durch Michael J. Solomon ersetzt worden war. Er soll, zusammen mit seinem Finanzvorstand Timothy Hill, die Verantwortung dafür tragen, dass wiederholt falsche Angaben in Quartalsberichten und im Prospekt zum deutschen Börsengang gemacht wurden.
In der 70-seitigen englischen Klageschrift, die manager-magazin.de vorliegt, heisst es dazu, die Verantwortlichen hätten den Kurs der Aktie durch Falschinformationen auf "artificially inflated levels" getrieben. Als dann die Wahrheit ans Licht gekommen sei, habe die Aktie mit einem "Kollaps" reagiert.
Im Dezember letzten Jahres erreichte die Kanzlei Rotter gemeinsam mit den US-Anwälten eine vorläufige Einigung (Memorandum of Understanding) mit dem Unternehmen, die am 3. April dieses Jahres vom Bundesbezirksgericht für den Zentralbezirk von Kalifornien bestätigt wurde.
Die Entschädigung fließt nicht automatisch an alle berechtigten Aktionäre, sondern muss bis spätestens 22. August 2002 von den Betroffenen geltend gemacht werden. Alle Anleger, die ihre Wertpapiere in der Zeit vom 19. November 1999 bis einschließlich 16. März 2001 erwarben, sind daher aufgerufen, sich bis zum Stichtag beim sogenannten "Claims Administrator" zu melden. Das dafür erforderliche Formular (Proof of Claim) kann unter www.rotter-rechtsanwaelte.de angefordert werden.
Team Communications selbst hat den Neuen Markt inzwischen wieder verlassen und seinen Namen in Impact Media Group geändert. Dem Aktienkurs hat dieser Schritt nicht geholfen. Er notiert derzeit bei 11 Euro-Cent.
Gruß
Happy End
München - Premiere am Neuen Markt: Erstmals sehen geprellte Anleger nun tatsächlich Geld. Gemeinsam mit einer amerikanischen Partner-Kanzlei erzielte die Münchner Kanzlei Rotter für die Aktionäre von Team Communications in den USA einen Vergleich über 12,5 Millionen Dollar.
Von dieser Summe werden zuvor noch ca. 20 bis 30 Prozent Honorar für die amerikanischen Anwälte abgezogen, so dass am Ende ein Betrag in Höhe von ca. 10 Millionen Euro für die Aktionäre zur Verfügung stehen dürfte. Ausgezahlt wird die Entschädigung von den Haftpflichtversicherungen des Managements.
Die Vorgeschichte: Das amerikanische Unternehmen war von November 1998 bis August 2001 am Neuen Markt notiert. Den Börsengang hatte als Konsortialführer die Gontard & Metallbank betreut, die Team mit einem Ausgabekurs von 6,10 Euro platzierte. Weitere Mitglieder des Konsortiums waren die Banken Delbrück & Co. und Fürst Fugger und das "virtuelle Emissionshaus" VEM AG.
Im 13. Februar 2001 überraschte das Medienunternehmen seine Aktionäre mit Nachricht, dass die in der Vergangenheit veröffentlichten Ergebnisse zum Großteil auf fehlerhaften Buchungen beruhten. In einer - zunächst nur in den USA herausgegebenen - Pflichtmitteilung teilte der Vorstand mit, dass eine Wertberichtigung in Höhe von 21 Millionen Dollar auf das Betriebsergebnis für das Jahr 2000 zu erwarten sei.
Dabei erfuhren die Anteilseigner von einer internen Untersuchung bei Team. Sie sollte nach Auskunft des Vorstands klären, ob bestimmte Transaktionen im Zusammenhang mit dem Vertrieb und der Übernahme von Filmarchiven wirtschaftlich überhaupt werthaltig waren.
Anwalt Klaus Rotter: "Hier wurde nach unserer Meinung eindeutig gegen die Vorschriften des US-Aktiengesetzes verstoßen, welches die Unternehmen zu Klarheit und Wahrheit verpflichtet."
Gemeinsam mit der Kanzlei Shalov Stone & Bonner LLP reichte Rotter daher im März 2001 Klage wegen Irreführung von Aktionären ein und beteiligte sich im Namen betrogener Mandanten an dem in den USA üblichen Rechtsmittel der Sammelklage.
Beklagt war neben der Gontard & Metallbank und dem Unternehmen selbst auch der ehemalige Team-Chef Drew S. Levin, der am 13. Februar 2001 fristlos entlassen und durch Michael J. Solomon ersetzt worden war. Er soll, zusammen mit seinem Finanzvorstand Timothy Hill, die Verantwortung dafür tragen, dass wiederholt falsche Angaben in Quartalsberichten und im Prospekt zum deutschen Börsengang gemacht wurden.
In der 70-seitigen englischen Klageschrift, die manager-magazin.de vorliegt, heisst es dazu, die Verantwortlichen hätten den Kurs der Aktie durch Falschinformationen auf "artificially inflated levels" getrieben. Als dann die Wahrheit ans Licht gekommen sei, habe die Aktie mit einem "Kollaps" reagiert.
Im Dezember letzten Jahres erreichte die Kanzlei Rotter gemeinsam mit den US-Anwälten eine vorläufige Einigung (Memorandum of Understanding) mit dem Unternehmen, die am 3. April dieses Jahres vom Bundesbezirksgericht für den Zentralbezirk von Kalifornien bestätigt wurde.
Die Entschädigung fließt nicht automatisch an alle berechtigten Aktionäre, sondern muss bis spätestens 22. August 2002 von den Betroffenen geltend gemacht werden. Alle Anleger, die ihre Wertpapiere in der Zeit vom 19. November 1999 bis einschließlich 16. März 2001 erwarben, sind daher aufgerufen, sich bis zum Stichtag beim sogenannten "Claims Administrator" zu melden. Das dafür erforderliche Formular (Proof of Claim) kann unter www.rotter-rechtsanwaelte.de angefordert werden.
Team Communications selbst hat den Neuen Markt inzwischen wieder verlassen und seinen Namen in Impact Media Group geändert. Dem Aktienkurs hat dieser Schritt nicht geholfen. Er notiert derzeit bei 11 Euro-Cent.
Gruß
Happy End