Detroit/Berlin – Die deutschen Automobilhersteller wollen den stockenden Verkauf von Fahrzeugen der gehobenen Preisklasse mithilfe von Medikamenten fördern. Mehrere Autohäuser in Berlin haben begonnen, Polypillen an Besucher auszugeben. Der „Consumption Enhancer“ hatte in einer US-Studie den Absatz von Automobilen deutlich gesteigert. Die Ärztekammer warnt vor der Einnahme der unzureichend untersuchten Wirkstoffkombination.
Im „Controlled trial On a New Strategy for Unmet needs in Metropolitan Economy“ oder CONSUME-Studie erhielten Einwohner in mehreren Stadtteilen der Autostadt Detroit einen Einkaufsgutschein über 500 US-Dollar zusammen mit einer Tüte Gummibärchen, die entweder die Wirkstoffe der Polypille oder ein Placebo enthielten.
Gleichzeitig wurden Werbematerialien der Automobilhersteller beigelegt, um den Konsum in die richtige Richtung zu lenken. Primärer Endpunkt der Studie war die Umsatzentwicklung in den lokalen Autohäusern. Die Wirkung war kolossal, berichtete Mark Biederman von der Universität Pittsburgh jüngst auf der Frühjahrstagung der American Association of Consumer Researchers in Washington.
Innerhalb weniger Tage verdoppelten sich die Verkaufszahlen von Automobilen (Odds Ratio 2,14; 95-Prozent-Konfidenzintervall 1,8-2,7), vor allem der Absatz von teuren Fabrikaten US-amerikanischer Bauart stieg rasant an (Odds Ratio 3,5; 2,8-7,0). Viele Verbraucher waren regelrecht enthemmt, teilt Biederman mit. „Man konnte spüren, wie sie eine aufgestaute Last von sich warfen.“
Eine Kosten-Nutzen-Analyse ergab,...