Plambeck vor kompletter Neubewertung
Der Projektierer plant, Windparks zukünftig auch auf eigene Rechnung zu betreiben, was der Aktie neuen „Value“-Charme verleiht.
Das Management des Windenergie-Unternehmens plant, zukünftig nicht nur Windparks zu projektieren, sondern auch betreiben. Der Aktie bringt eine solche Entscheidung neben dem Frankreich-Einstieg neue Phantasie: Der Wert wird von einer Wachstums- zu einer „Value“-Aktie, die höhere Bewertung verdient.
Kein Zweifel: Der Windenergie-Markt ist gewaltig in Bewegung: Plambeck steigt nicht nur in Frankreich ein, sondern plant, zukünftig zusätzlich lukrative Windpark-Projekte selbst zu betreiben und nicht an Fonds zu übergeben.
Das die Cuxhavener in Frankreich nach Presse-Informationen eine Übernahme tätigen wollen, ist nicht so überraschend. Dass Plambeck in Frankreich einsteigen will, ist seit längerem bekannt. Dabei gibt es grundsätzlich zwei Alternativen: Das Geschäft selber aufbauen oder ein Unternehmen vor Ort akquirieren. Das Management um Vorstandschef Wolfgang von Geldern hat sich scheinbar für die Übernahme entschieden, das ist alles.
Viel wichtiger ist, was man daraus macht. Übernahmen haben Vor- und Nachteile. Zum einen kosten Akquisition und Integration erst einmal Geld, was die Gewinne belastet. Kosten wie Abschreibungen müssen durch steigende Umsätze kompensiert werden. Der Vorteil ist die bereits vorhandene Infrastruktur vor Ort; man kann quasi sofort starten. Das ist in Frankreich auch dringend nötig: Ein Gesetz ähnlich dem deutschen EEG wird noch vor der politischen Sommerpause erwartet. Schnelle Präsenz vor Ort ist also entscheidend, um im Wettbewerb um die besten Flächen präsent zu sein.
Die Chancen stehen also gut, dass Plambeck die Mehrkosten kompensieren kann. Nicht nur in Frankreich boomt die Windenergie. Trotz allem: Die Zahl der lukrativen Projekte ist langfristig begrenzt. Bei den Cuxhavenern reagiert man darauf. Im Gespräch ist, zukünftig einen Teil der Windpark-Projekte auf eigene Rechnung zu betreiben.
Man habe mittlerweile genug Erfahrung im Betrieb von Windparks auf fremde Rechnung gesammelt, um Projekte ohne großes Risiko auf eigene Faust zu betreiben, hat w:o aus Plambeck-Kreisen erfahren. Eine Entscheidung, die der Aktie in Zukunft eine höhere fundamentale Bewertung zukommen lassen könnte.
Der Grund ist der Trend zu sogenannten „Value“-Aktien. Dies sind Aktien, die sich durch einen hohen Substanzwert hervorheben. Substanz wie hohe Cashbestände, Immobilienvermögen und ähnlichem sind wieder in den Fokus der Anleger gerückt, nachdem der Crash am Neuen Markt vielen Wachstums-Aktien den Charme genommen hat. Dieser Trend wird noch einige Zeit anhalten, erwarten Experten. Zahlreiche neue „Value“-Fonds werden derzeit aufgelegt; potenzielle Käufer der „neuen“ Plambeck.
Die Erfahrung zeigt, dass „Value“-Aktien oftmals höhere KGV-Bewertungen zugestanden werden. Versicherungsaktien sind ein Beispiel. Plambeck baut solche Substanz auf, indem man die Windparks im eigenen Vermögen hält. Zusätzlich dürften sich Umsatz und damit auch Cash-Flow durch den Betrieb der Anlagen auf eigene Rechnung deutlich erhöhen.
Nicht zuletzt haben sich auch die kritischen Stimmen aus der Analystengemeinde verflüchtigt. ABN Amro rät, die Aktie mit Kursziel 35 Euro zu kaufen.
Autor: Michael Barck, 09:19 14.06.01
Der Projektierer plant, Windparks zukünftig auch auf eigene Rechnung zu betreiben, was der Aktie neuen „Value“-Charme verleiht.
Das Management des Windenergie-Unternehmens plant, zukünftig nicht nur Windparks zu projektieren, sondern auch betreiben. Der Aktie bringt eine solche Entscheidung neben dem Frankreich-Einstieg neue Phantasie: Der Wert wird von einer Wachstums- zu einer „Value“-Aktie, die höhere Bewertung verdient.
Kein Zweifel: Der Windenergie-Markt ist gewaltig in Bewegung: Plambeck steigt nicht nur in Frankreich ein, sondern plant, zukünftig zusätzlich lukrative Windpark-Projekte selbst zu betreiben und nicht an Fonds zu übergeben.
Das die Cuxhavener in Frankreich nach Presse-Informationen eine Übernahme tätigen wollen, ist nicht so überraschend. Dass Plambeck in Frankreich einsteigen will, ist seit längerem bekannt. Dabei gibt es grundsätzlich zwei Alternativen: Das Geschäft selber aufbauen oder ein Unternehmen vor Ort akquirieren. Das Management um Vorstandschef Wolfgang von Geldern hat sich scheinbar für die Übernahme entschieden, das ist alles.
Viel wichtiger ist, was man daraus macht. Übernahmen haben Vor- und Nachteile. Zum einen kosten Akquisition und Integration erst einmal Geld, was die Gewinne belastet. Kosten wie Abschreibungen müssen durch steigende Umsätze kompensiert werden. Der Vorteil ist die bereits vorhandene Infrastruktur vor Ort; man kann quasi sofort starten. Das ist in Frankreich auch dringend nötig: Ein Gesetz ähnlich dem deutschen EEG wird noch vor der politischen Sommerpause erwartet. Schnelle Präsenz vor Ort ist also entscheidend, um im Wettbewerb um die besten Flächen präsent zu sein.
Die Chancen stehen also gut, dass Plambeck die Mehrkosten kompensieren kann. Nicht nur in Frankreich boomt die Windenergie. Trotz allem: Die Zahl der lukrativen Projekte ist langfristig begrenzt. Bei den Cuxhavenern reagiert man darauf. Im Gespräch ist, zukünftig einen Teil der Windpark-Projekte auf eigene Rechnung zu betreiben.
Man habe mittlerweile genug Erfahrung im Betrieb von Windparks auf fremde Rechnung gesammelt, um Projekte ohne großes Risiko auf eigene Faust zu betreiben, hat w:o aus Plambeck-Kreisen erfahren. Eine Entscheidung, die der Aktie in Zukunft eine höhere fundamentale Bewertung zukommen lassen könnte.
Der Grund ist der Trend zu sogenannten „Value“-Aktien. Dies sind Aktien, die sich durch einen hohen Substanzwert hervorheben. Substanz wie hohe Cashbestände, Immobilienvermögen und ähnlichem sind wieder in den Fokus der Anleger gerückt, nachdem der Crash am Neuen Markt vielen Wachstums-Aktien den Charme genommen hat. Dieser Trend wird noch einige Zeit anhalten, erwarten Experten. Zahlreiche neue „Value“-Fonds werden derzeit aufgelegt; potenzielle Käufer der „neuen“ Plambeck.
Die Erfahrung zeigt, dass „Value“-Aktien oftmals höhere KGV-Bewertungen zugestanden werden. Versicherungsaktien sind ein Beispiel. Plambeck baut solche Substanz auf, indem man die Windparks im eigenen Vermögen hält. Zusätzlich dürften sich Umsatz und damit auch Cash-Flow durch den Betrieb der Anlagen auf eigene Rechnung deutlich erhöhen.
Nicht zuletzt haben sich auch die kritischen Stimmen aus der Analystengemeinde verflüchtigt. ABN Amro rät, die Aktie mit Kursziel 35 Euro zu kaufen.
Autor: Michael Barck, 09:19 14.06.01