Performexx-Biotech-Kolumme:

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Performexx-Biotech-Kolumme:

 
02.06.01 10:50
02 Jun 2001, 09:59

PERFORMAXX-BIOTECH-KOLUMNE: Stammzellen - Reif für die Börse?  

MÜNCHEN (Performaxx) - Es ist schon ein Kreuz mit der Biotechnologie. Als Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts soll sie neue und zum Teil revolutionäre Arzneimittel und Therapien hervorbringen, um bisher nicht therapierbare oder schwer bzw. unzureichend therapierbare Krankheiten zu bekämpfen. Ein wirtschaftlich sehr attraktives Feld, an dem junge Biotech-Start-Ups, Risikokapitalgeber, Pharmaunternehmen und auch der Anleger verdienen möchten. Aber gerade für den Privatanleger ist es nicht einfach, bei all den Versprechungen eine allgemeine Risikoabschätzung zu treffen und somit ein gewisses Vertrauen dem jeweiligen Unternehmen entgegenzubringen. Vertrauen bedeutet in der Biotech-Branche in erster Linie die Möglichkeit, warten zu können und Unternehmensmeldungen richtig zu interpretieren. Was in der Vergangenheit schon schwer genug war, wird jetzt noch schwieriger. Die Biotechnologieunternehmen der neuen Generation wollen nun mit wissenschaftlichen Ergebnissen Geld verdienen, die ethisch und moralische Grenzen sprengen. Aktuelles Beispiel ist die Diskussion um embryonale Stammzellen und die Präimplantationsdiagnostik (PID). Ohne an dieser Stelle in die Diskussion einzusteigen, möchten wir hier doch feststellen, dass es zum heutigen Zeitpunkt noch nicht absehbar ist, in welche Richtung sich die Stammzellforschung entwickelt und welche Teilbereiche von wirtschaftlichen Nutzen sind. Keineswegs ist es derzeit möglich, einen kurzfristigen Konsens zwischen den beteiligten Mitstreitern (Politiker, Kirchenvertreter, Wissenschaftler, betroffene und nicht betroffene Bürger) aller Länder herzustellen. Vielleicht lässt sich die derzeitige Situation aus wirtschaftlicher Sicht vereinfacht folgendermaßen zusammenfassen: Embryonale Stammzellen bergen ein enormes Potential. Zunächst ist dieses Potential allerdings rein wissenschaftlicher Natur. Ob es in Zukunft direkt wirtschaftlich nutzbar ist, oder ob es lediglich genutzt wird, um ein möglicherweise noch wesentlich größeres Potential der erwachsenen (adulten) Stammzellen zu heben, steht mehr oder weniger in den Sternen. Wer in diesem frühen Stadium investieren möchte, um überdurchschnittliche Kursgewinne zu erzielen, der sollte auf Markt- oder Technologieführer setzen, die, unabhängig von der derzeitigen Diskussion, zu den Profiteuren gehören sollten. Dazu zählen Unternehmen, die aufgrund ihres Know-hows und ihrer breiten Ausrichtung (embryonale und adulte Stammzellen) flexibel reagieren können, starke Patente besitzen oder einen Markt besetzen, der in jedem Fall eine Wachstumschance (z.B. Zelltherapie, Wachstumsfaktoren, Bioreaktoren) bietet. Auch in Deutschland gibt es eine Reihe von Unternehmen, die zu den möglichen Gewinnern gehören. Allerdings sind außer dem Grenzgänger Biotissue Technologies noch keine börsennotierten Unternehmen darunter. Es bleibt daher der Blick ins Ausland. Einer näheren Betrachtung würdig sind z.B. Geron (USA), Aastron (USA), Modex (Schweiz), PPL Therapeutics, Bresagen (Australien), Titan (USA) oder auch Human Genome Sciences (USA). Diese Aufzählung ist nicht vollständig und in Anbetracht einer empfehlenswerten Haltezeit von zwei bis fünf Jahren auch nur eine Momentaufnahme. Kein "vernünftiges" Unternehmen würde ein Produkt herstellen, von dem es ausgehen kann, dass es aus ethisch-moralischen Gründen nie verkauft werden kann. Hier unterscheiden sich Wirtschaft und Wissenschaft sehr deutlich. Die Wissenschaft produziert zunächst einmal Wissen. Zur Bewertung dieses Wissens ist eine breite öffentliche Diskussion von Nöten. Die Erfahrung zeigt, dass es aber nur in den seltensten Fällen eine einhellige Meinung gibt. Fakten werden in der Wirtschaft geschaffen und zwar dann, wenn sich ein Bedarf (Nachfrage) abzeichnet oder geweckt werden kann. Der derzeitigen Diskussion, und damit im großen Maße auch der Politik, wird die Bedeutung beikommen, die ethischen und wirtschaftlichen Standpunkte in Einklang zu bringen um damit verlässliche Rahmenbedingungen für die Biotechnologiebranche zu schaffen. --- Olaf Stuhldreier, Biotechnlogie Analyst bei Performaxx, Krefeld/München --- Die Performaxx-Biotech-Kolumne ist ein Service der Performaxx AG, Anbieter von unabhängigem Aktienresearch mit Schwerpunkt neue Märkte. Hauptprodukte von Performaxx sind Research-Studien im Auftrag institutioneller Kunden sowie die Website www.performaxx.de. Performaxx ist allein für die Inhalte der Kolumne verantwortlich. Informationen zu einzelnen Unternehmen stellen keine Aufforderung zum Kauf bzw. Verkauf von Aktien dar. Die Kolumne erscheint in Zusammenarbeit mit dpa-AFX.  



Quelle: DPA
Reinyboy:

Stammzellen sind schon bald out,

 
02.06.01 14:05
zumindest wenn es nach Prof. Dr. Wittig, Vorstandsvorsitzender der Mologen Holding AG geht.

Zitat aus einem Streitgespräch zu der Stammzellendebatte: "Ich bin überzeugt, daß wir das Klonen gar nicht mehr brauchen werden um genidentische Organe herzustellen. Das wird sich auf dem Wege des Gentransfers in Organe lösen lassen. Auch emryonale Stammzellen wird man bald nicht mehr brauchen."



Mfg          Reinyboy
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