Paranoia überall,nicht nur beim Kanzler

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Kicky:

Paranoia überall,nicht nur beim Kanzler

 
16.10.01 14:23
Der Terror zeigt Wirkung
Paranoia überall,nicht nur beim Kanzler 440623www.faz.de/IN/INtemplates/faznet/inc/in/...3AD2}&mode=picture" style="max-width:560px" >   Verdächtige Briefumschläge werden aus der Poststelle einer australischen Zeitung entfernt (Foto AP)

WASHINGTON, 15. Oktober. "Ich bin ja von Natur aus kein ängstlicher Typ. Doch wer kann noch ruhigen Gewissens
Briefe mit unbekanntem Absender öffnen?", fragt Steven Eckert. Der Investmentbanker aus Washington findet jeden Tag
bis zu 30 Umschläge in seinem Firmenpostfach. "Das sind größtenteils Rechnungen, Depotauszüge und Anfragen von Kunden. Doch wenn das Kuvert etwas dicker ist und ich nicht weiß, von wem es kommt, dann landet es entweder auf dem Müll oder ich rufe die Polizei." Er habe keinen Verfolgungswahn, beteuert der 36 Jahre alte Geschäftsmann. Die meisten seiner Kollegen reagierten genauso, seitdem sich in den USA die Meldungen über Milzbranderkrankungen häuften.
Am Freitag wurde das Eckerts Bank benachbarte Gebäude der International Finance Corporation evakuiert. Auf dem Bürgersteig vor dem Eingang zur Zentrale der Entwicklungshilfeorganisation hatte ein Mitarbeiter eine weiße, pudrige Substanz entdeckt. Backpulver, wie sich später herausstellte, mit dem ein Washingtoner Sportklub tags zuvor die Strecke für einen Straßenlauf markiert hatte.
Der Fall zeigt, welche Paranoia die Amerikaner inzwischen erfasst hat. Bilder wie aus Boca Raton, Florida, wo die Firmenzentrale des Verlagsunternehmens American Media AMI vor zwei Wochen abgeriegelt wurde und verängstigte Mitarbeiter ängstlich auf der Straße standen, wiederholen sich im ganzen Land. Fast ausnahmslos handelte es sich um Fehlalarm.
Doch gab es am Montag auch einen ersten Milzbrand-Anschlag auf die politische Führung in Washington. In einem Brief an den Mehrheitsführer des amerikanischen Senats, Thomas Daschle, wurden nach Angaben von US-Präsident George W. Bush Erreger der gefährlichen Krankheit entdeckt. Und die Bundespolizei FBI fand eine erste mögliche Verbindung zwischen den Milzbrandfällen in Florida und den Terroranschlägen vom 11. September. Vier Anthrax-Fälle hat das FBI bislang bestätigt, mehr als ein Dutzend Menschen hatte Kontakt mit den Erregern. Dass die Anthrax-Fälle nicht regional konzentriert sind, sondern sich auf drei weit auseinander liegende Bundesstaaten verteilen, bestätigt die Furcht vieler Amerikaner, es könnte auch sie treffen. Gleichgültig, ob sie in Florida, New York oder Nevada leben, wo Spuren des Bazillus festgestellt wurden. "In Virginia, Maryland oder bei uns in Washington könnte es genauso passieren", sagt Steve Eckert. "Ich habe zwei kleine Kinder. Warum sollte ich unnötige Risiken eingehen?"

Weiße Pülverchen allerorten
Auch Poststellen betroffen

Nach den jüngsten Milzbrandfällen in den Vereinigten Staaten sorgten gestern Funde von weißem Pulver allerorten für Aufregung. In der Poststelle des Berliner Kanzleramts rieselte weißes Pulver undefinierbarer Herkunft aus einem Brief und führte zur vorübergehenden Schließung der Poststelle. Das Testergebnis des Pulvers lag bis Redaktionsschluß noch nicht vor.
Bundesweit gab es gestern in Verteilzentren und Postfilialen mindestens fünf Fälle, in denen verdächtige Briefe gefunden und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen ergriffen wurden. Bisher konnte noch kein Verdacht bestätigt werden. In Troisdorf-Spich bei Bonn war ein Brief mit dem Aufdruck "Der Dschihad hat begonnen" aufgetaucht und hatte die vorübergehende Sperrung des Briefzentrums veranlasst.
Ein Terminal des Flughafens Wien-Schwechat war am Sonntag nach dem Fund von weißem Pulver an einem Zeitungsständer vorübergehend evakuiert worden. In einem Passagierflugzeug im brasilianischen Rio de Janeiro, in Wahlbriefen in Argentinien und im US-Konsulat in Melbourne wurden gleichfalls verdächtige Substanzen gefunden. Die bisher bekannt gewordenen Testergebnisse dazu waren jedoch alle negativ.
AP, AFP, taz    www.taz.de/pt/2001/10/16/a0092.nf/text

Publizist:

Parosmie? o.T.

 
16.10.01 14:29
Kicky:

Pest-Erreger mit der Post bestellt

 
16.10.01 14:30
Pest-Erreger mit der Post bestellt
Wie Biowaffen beschafft werden können / Von Nikolas Busse

FRANKFURT, 15. Oktober. In der Apotheke um die Ecke sind Milzbranderreger nicht zu bekommen. Entschlossene Terroristen haben aber eine ganze Reihe von Möglichkeiten, sich tödliche Erreger zu beschaffen. Dem Rechtsradikalen Larry Harris aus Ohio hätte im Frühjahr 1995 fast ein einfacher Brief gereicht, um in den Besitz von drei Ampullen mit Pest-Erregern zu gelangen. Harris fälschte den Briefkopf eines Labors und bestellte die hochgiftige Substanz bei der "American Type Culture Collection", der weltweit größten Sammlung von Mikroorganismen. Die Bestellung wurde ohne Beanstandung angenommen und bearbeitet, da Wissenschaftler und Universitäten bei diesem Institut regelmäßig gefährliche Stoffe zu Forschungszwecken anfordern. Erst als Harris nach zwei Wochen fragte, warum er die Lieferung noch nicht erhalten habe, wurden die Mitarbeiter des Instituts mißtrauisch. Wäre Harris ein Fachmann gewesen, hätte er gewußt, daß er normalerweise vier Wochen auf eine Sendung warten muß.

Heute könnte so etwas in den Vereinigten Staaten nicht mehr geschehen. Nach einem 1996 verabschiedeten Gesetz müssen Mikrobenbanken und Biotechnologiefirmen die Identität ihrer Kunden nun überprüfen, bevor sie gefährliche Stoffe weitergeben. In Deutschland benötigt man sogar eine sogenannte Umgangsgenehmigung, um mit gefährlichen Erregern zu arbeiten. Terroristen könnten sich die entsprechenden Substanzen allerdings auch einfach aus der Natur besorgen. Viele frei vorkommende tödliche Bakterien, Viren und Gifte können mit biologischen Grundkenntnissen isoliert und kultiviert werden. Die notwendigen technischen Einrichtungen wie Fermenter oder Nährlösungen können legal gekauft werden. Mitarbeiter des amerikanischen Verteidigungsministeriums haben einmal versucht, im normalen Handel sämtliche Gegenstände zu erwerben, die zur Herstellung von biologischen Waffen nötig sind. Am Ende hatten sie eine funktionsfähige kleine Fabrik beisammen.

Terroristen könnten biologische Kampfstoffe auch von Regierungen erhalten, die selbst an der Entwicklung solcher Waffen arbeiten. In der Vergangenheit sind zwei Fälle bekanntgeworden. Die Sowjetunion unterhielt zwischen 1972 und 1992 ein großangelegtes Programm zur Entwicklung offensiver biologischer Kampfstoffe, in dem Erreger von Milzbrand, Pocken, Pest, Rotzkrankheit, Tularämie, Ebola, Marburg, Fleckfieber, Lassafieber und anderen Seuchen gezüchtet wurden, um damit Großstädte in Amerika und Europa zu bedrohen. 1992 versprach der damalige russische Präsident Jelzin, das Programm werde eingestellt und alle Erreger würden zerstört. Selbst wenn dies wirklich geschah - was nicht bewiesen ist -, könnten doch einige der Organismen von russischen Militärangehörigen verkauft worden sein. Hinzu kommt, daß offenbar etliche Wissenschaftler des Programms aufgrund der katastrophalen Lage auf dem russischen Arbeitsmarkt Anfang der neunziger Jahre ins Ausland gingen. Nordkorea, der Irak und Iran sollen solche Fachkräfte angeheuert haben; Terrorgruppen wie die des saudischen Millionärs Bin Ladin hätten sicher genug Geld, um sie ebenfalls anzuwerben.

Der Irak ist das andere Land, das den Aufbau eines B-Waffen-Programms zugegeben hat. Gegenüber den Vereinten Nationen deklarierte Bagdad, man habe bis Mitte der neunziger Jahre alleine 19,4 Tonnen Botulinus-Toxin und 8,5 Tonnen Milzbranderreger hergestellt. Diese beide Erreger wurden auch waffenfähig gemacht. Die irakische Regierung behauptet, sie habe dieses Programm eingestellt und alle vorhandenen Kampfstoffe vernichtet. Eine Fabrik wurde 1996 unter Aufsicht von UN-Waffeninspekteuren zerstört. Was mit anderen Anlagen geschah, weiß im Ausland niemand mit Sicherheit zu sagen. Terroristen könnten aber durchaus auf die Idee gekommen sein, sich von Saddam Hussein biologische Kampfstoffe zu beschaffen. Mohammed Atta, einer der Attentäter von New York, soll sich vor einiger Zeit in Prag mit irakischen Geheimagenten getroffen haben.

Fachleute weisen allerdings darauf hin, daß es für Terroristen einfacher wäre, gefährliche Erreger zu erwerben, als mit ihnen einen Anschlag zu verüben. In einer Feldküche in Afghanistan könnten hochinfektiöse Erreger wie Pocken- oder Ebola-Viren jedenfalls nicht gezüchtet und gelagert werden. Die Terroristen liefen dabei leicht Gefahr, sich selbst zu infizieren, sagt Oliver Thränert von der Stiftung Wissenschaft und Politik, dem sicherheitspolitischen Beratungsinstitut der Bundesregierung. Auch das Ausbringen der Erreger verlange die Beherrschung aufwendiger technischer Verfahren - egal, ob es um das Versprühen mit Aerosol oder die Gefriertrocknung von giftigem Pulver geht. Der Aufwand sei so hoch, daß Attentate mit biologischen Waffen für Terroristen wohl nicht zum "Mittel der Wahl" würden, meint Thränert.

Politisch war dem Problem der biologischen Kampfstoffe bisher nicht beizukommen. Seit 1972 gibt es eine internationale Konvention zum Verbot biologischer Waffen, die von 143 Staaten unterzeichnet wurde. Die große Schwäche dieses Vertrages liegt jedoch darin, daß er keinen Überprüfungsmechanismus hat. Niemand kann in Labors und Pharmaunternehmen nachsehen, ob sich die Vertragsstaaten an das Verbot halten. So gelang es der Sowjetunion, nach 1972 das vermutlich größte Biowaffenprogramm der Welt aufzubauen, obwohl das Land genau in diesem Jahr der Konvention beigetreten war. Und der Irak ratifizierte das Abkommen just im Jahr 1991, als sein eigenes Entwicklungsprogramm einem Höhepunkt zustrebte.

Daß es bis heute keinen Überwachungsmechanismus gibt, liegt auch an der amerikanischen Außenpolitik. Erst im Juli lehnte Washington nach fünfjährigen Verhandlungen einen neuen Vorschlag für ein Kontrollregime ab. Die Amerikaner wollten ihre Pharmaindustrie vor Spionage schützen und sich bei der Entwicklung von Impfprogrammen für ihre Soldaten nicht in die Karten blicken lassen. Nach Ansicht von vielen Europäern haben sie sich damit keinen Dienst erwiesen. Denn die Geheimniskrämerei schützt auch die Umtriebe der Terroristen.  
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.10.2001, Nr. 240 / Seite 3

vega2000:

Leider ist es so

 
16.10.01 14:34
Die Gruppe um bin Laden hat sich sicherlich grösseren Schaden durch die Milzbranderreger in den USA erhofft, -das dies, Gott sei Dank, nicht der Fall ist, haben wir der "Dummheit" dieser Menschen zu verdanken !
Leider sind die Begleiterscheinungen (hier Trittbrettfahrer) fast genauso schlimm, -damit haben die Terroristen zumindestens ihr Ziel (Amerika kann sich nicht mehr sicher fühlen) erreicht.
Das in der restlichen Welt genau soviel Bekloppte frei herumlaufen, die sich einen Spass daraus machen Menschen in Todesangst zu versetzen, damit konnte keiner rechnen !

Kicky:

Moskau bietet Hilfe an

 
16.10.01 14:51
Moskau bietet Hilfe an

Health Minister Yury Shevchenko said Russia could help with medicines and vaccines.
"We have everything prepared for the eventuality of an outbreak," Shevchenko said in televised comments. "We can also help our American colleagues. ... We have vaccinations, and our own technology.
"There's nothing to be afraid of, but we should be vigilant," he said.
themoscowtimes.com/stories/2001/10/16/011.html
Kicky:

neue Arbeitsstellen bei der Post

 
16.10.01 15:21
Tuesday, October 16, 2001; Page A07
The U.S. Postal Service announced yesterday that it will send a warning to 135 million U.S. homes, businesses and other addresses cautioning them about the threat posed by biological hazards moving through the U.S. mail, and it will provide gloves and masks immediately to all mail-handling employees.
The Postal Inspection Service has reassigned the vast majority of its 1,900 inspectors nationwide and 1,400 postal police officers to the threat. The inspectors will be at postal facilities to isolate suspicious packages and to be a visible presence to reassure the public.
U.S. Postmaster General John E. Potter, at a trade convention for mailing companies in Denver, also announced the formation of a new federal mail security task force that is focusing on potential biological and chemical hazards.
The measures came as federal agencies quickened their response to reports of anthrax-contaminated letters sent to Florida, New York, Nevada and possibly to Washington. Mail industry officials also sought to reassure the public of the general safety of the $900 billion-a-year industry that is vital to the national economy.
The task force will work to help secure business mailrooms as well as post offices, to come up with contingency procedures to address the hazards of biological and chemical agents in the postal system and to educate employees and customers about how to handle the threat. With 800,000 employees and 40,000 facilities, the Postal Service is the nation's largest employer after the federal government and Wal-Mart.

"This risk will be reduced to an infinitesimal level compared to other risks that we face every day in the world," pledged Michael J. Critelli, chief executive of Pitney Bowes, which operates 1,300 corporate mailrooms. Critelli is co-chairman of an industry task force set up with the Postal Service.
Postal Service spokeswoman Kristin Krathwohl acknowledged "great concern" among postal officials that the threat of anthrax or other dangerous agents could disrupt operations or public confidence. But postal and mailing industry officials stressed that there was no known systemic threat.
"The mail is a huge underpinning of the economy," she said " People shouldn't stop using the mail because of these isolated incidents."
Since the Sept. 11 terrorist attacks on the World Trade Center and the Pentagon, the Postal Service has delivered 15 billion pieces of mail. Even if one new anthrax attack were lodged a day through the mails, the odds of receiving a contaminated letter or parcel would be 680 million to 1, higher than being struck by lightning, Critelli said.The Postal Service notice, expected to go out in 10 days, will tell the public to watch for mail that is unexpected; that bears an incorrect or outdated address; lacks a return address or has an address inconsistent with a postmark; is of unusual weight, shape or consistency; is stained or is heavily taped.
"Don't shake it, sniff it or handle it more than necessary. Call local law enforcement and wash your hands thoroughly," Krathwohl said.

www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A63732-2001Oct15.html

Kicky:

Cipro von Bayer-starke Nebenwirkungen

 
16.10.01 15:51
Cipro, as a broad-spectrum antibiotic which can kill a lot of bugs, can cause liver damage, severe diarrhea and even miscarriages.
FDA guidelines for treating anthrax with Cipro call for patients to take one 500-mg tablet or liquid suspension twice a day for 60 days. The unusually long period of treatment is due to anthrax spores' ability to survive up to two months. They are remarkably resistant to heat and dryness.
With that in mind, pediatricians are prescribing a milder antibiotic -- amoxicillin -- as an alternative, albeit effective, drug for kids exposed to anthrax, Miceli said.
www.worldnetdaily.com/news/article.asp?ARTICLE_ID=24939
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