Vier ziemliche lange Artikel, deshalb nur der Link, für Interessierte (Vorsicht: tendenziell anti-israelisch).
f24.parsimony.net/forum54390/messages/794.htm
Kleiner Auszug, um zu verdeutlichen, daß das trotzdem interessant sein könnte:
Nach Weizmanns, des ersten Präsidenten Israels, Tod, schlug Professor
Albert Einstein das Angebot der israelischen Regierung ab, Präsident
von Israel zu werden. (25) Dr. Ezriel Carlebach, Herausgeber der is-
raelischen Zeitung Maarif, ernannte Einstein mit der Erklärung, «er ge-
hört uns, nicht der Princeton Universität». Dies jedoch war nicht Ein-
steins Ueberzeugung. Als guter Jude und echter Liberaler konnte er
nicht die Notwendigkeit für einen jüdischen Nationalstaat sehen. Von
dem anglo-amerikanischen Palästina-Untersuchungsausschuss im Januar
1964 befragt, ob die Flüchtlingsansiedlung in Palästina einen Juden-
staat benötige, sagte Einstein:
«Die Staatsidee geht nicht nach meinem Herzen, ich verstehe nicht,
warum sie notwendig ist. Sie ist mit Engstirnigkeit und wirtschaf-
lichen Hindernissen verbunden. Ich glaube, das ist schlimm. Ich bin
immer dagegen gewesen.» (26)
Er beschrieb den jüdischen Staatsbegriff als "eine Nachahmung von
Europa, dessen Ende durch den Nationalismus herbeigeführt wurde."
(27) Nach der Entstehung Israels wiederholte er die gleiche Ansicht
in seinem Buch ,Out of My Later Years':
«Ich würde lieber ein vernünftiges Abkommen mit den
Arabern auf der Basis des Zusammenlebens sehen als die
Erschaffung eines Judenstaates. Ausser den praktischen
Erwägungen widersteht meine Bewusstheit von der wesent-
lichen Natur des Judaismus der Idee eines Judenstaates
mit Grenzen, einer Armee und einem Mass weltlicher Macht,
egal wie bescheiden. Ich befürchte den inneren Schaden,
den der Judaismus erleiden wird.» (28)
In seinem Buch über Einstein erklärte Prof. Philipp Frank diesen Wider-
stand gegen den «Judenstaat» als Einsteins Ausdruck tiefer Besorgnis,
dass die Juden dem Beispiel ihrer Verfolger, den Nazis, folgen würden
und so den "jüdischen Nationalismus anstelle des deutschen National-
ismus setzen" würden. (29)
Einstein hatte tiefe Sympathie für die Tragödie seiner Mitjuden. Aber
er sah im Zionismus und in Israel selbst nicht die richtige Antwort
auf die jüdischen Bedürfnisse. Er war beunruhigt von der Blindheit des
Zionismus gegenüber der Ernstheit des Problems der arabisch-isra-
elischen Beziehungen. Er machte mehrere Erklärungen, um zu bekräftigen,
dass er "niemals Zionist gewesen war und niemals die Schaffung des
Staates Israel unterstützt hatte." Er war besorgt, die Zionistenführer
zu erinnern, dass sie nicht arabische Rechte in Palästina übersehen
dürften. In einem Gespräch mit Weizmann fragte ihn Einstein: "Was
geschieht mit den Arabern, falls Palästina den Juden gegeben würde?"
Und Weizmann erwiderte: "Welche Araber ? Sie sind kaum von Bedeutung."
(30)
Diese Missachtung der Rechte anderer ist ein Wesenszug der nationa-
listischen Bewegungen, die total in ihre eigenen Gefühle, Vorurteile,
Anstrengungen und Ziele vertieft sind. Sie ist ein Sympton des totali-
tären Nationalismus. Der Zionismus wuchs im 19. und 20. Jahrhundert in-
mitten solcher Nationalismen auf. In seiner Propaganda an Nichtjuden
betonte der Zionismus seinen philanthropischen Charakter. In seinem
Aufruf an die Juden betonte er die rassische, nationale, kulturelle und
religiöse Einheit des «jüdischen Volkes.» Wie Einstein haben andere
jüdische Denker die Gültigkeit solcher Betonung bezweifelt.
f24.parsimony.net/forum54390/messages/794.htm
Kleiner Auszug, um zu verdeutlichen, daß das trotzdem interessant sein könnte:
Nach Weizmanns, des ersten Präsidenten Israels, Tod, schlug Professor
Albert Einstein das Angebot der israelischen Regierung ab, Präsident
von Israel zu werden. (25) Dr. Ezriel Carlebach, Herausgeber der is-
raelischen Zeitung Maarif, ernannte Einstein mit der Erklärung, «er ge-
hört uns, nicht der Princeton Universität». Dies jedoch war nicht Ein-
steins Ueberzeugung. Als guter Jude und echter Liberaler konnte er
nicht die Notwendigkeit für einen jüdischen Nationalstaat sehen. Von
dem anglo-amerikanischen Palästina-Untersuchungsausschuss im Januar
1964 befragt, ob die Flüchtlingsansiedlung in Palästina einen Juden-
staat benötige, sagte Einstein:
«Die Staatsidee geht nicht nach meinem Herzen, ich verstehe nicht,
warum sie notwendig ist. Sie ist mit Engstirnigkeit und wirtschaf-
lichen Hindernissen verbunden. Ich glaube, das ist schlimm. Ich bin
immer dagegen gewesen.» (26)
Er beschrieb den jüdischen Staatsbegriff als "eine Nachahmung von
Europa, dessen Ende durch den Nationalismus herbeigeführt wurde."
(27) Nach der Entstehung Israels wiederholte er die gleiche Ansicht
in seinem Buch ,Out of My Later Years':
«Ich würde lieber ein vernünftiges Abkommen mit den
Arabern auf der Basis des Zusammenlebens sehen als die
Erschaffung eines Judenstaates. Ausser den praktischen
Erwägungen widersteht meine Bewusstheit von der wesent-
lichen Natur des Judaismus der Idee eines Judenstaates
mit Grenzen, einer Armee und einem Mass weltlicher Macht,
egal wie bescheiden. Ich befürchte den inneren Schaden,
den der Judaismus erleiden wird.» (28)
In seinem Buch über Einstein erklärte Prof. Philipp Frank diesen Wider-
stand gegen den «Judenstaat» als Einsteins Ausdruck tiefer Besorgnis,
dass die Juden dem Beispiel ihrer Verfolger, den Nazis, folgen würden
und so den "jüdischen Nationalismus anstelle des deutschen National-
ismus setzen" würden. (29)
Einstein hatte tiefe Sympathie für die Tragödie seiner Mitjuden. Aber
er sah im Zionismus und in Israel selbst nicht die richtige Antwort
auf die jüdischen Bedürfnisse. Er war beunruhigt von der Blindheit des
Zionismus gegenüber der Ernstheit des Problems der arabisch-isra-
elischen Beziehungen. Er machte mehrere Erklärungen, um zu bekräftigen,
dass er "niemals Zionist gewesen war und niemals die Schaffung des
Staates Israel unterstützt hatte." Er war besorgt, die Zionistenführer
zu erinnern, dass sie nicht arabische Rechte in Palästina übersehen
dürften. In einem Gespräch mit Weizmann fragte ihn Einstein: "Was
geschieht mit den Arabern, falls Palästina den Juden gegeben würde?"
Und Weizmann erwiderte: "Welche Araber ? Sie sind kaum von Bedeutung."
(30)
Diese Missachtung der Rechte anderer ist ein Wesenszug der nationa-
listischen Bewegungen, die total in ihre eigenen Gefühle, Vorurteile,
Anstrengungen und Ziele vertieft sind. Sie ist ein Sympton des totali-
tären Nationalismus. Der Zionismus wuchs im 19. und 20. Jahrhundert in-
mitten solcher Nationalismen auf. In seiner Propaganda an Nichtjuden
betonte der Zionismus seinen philanthropischen Charakter. In seinem
Aufruf an die Juden betonte er die rassische, nationale, kulturelle und
religiöse Einheit des «jüdischen Volkes.» Wie Einstein haben andere
jüdische Denker die Gültigkeit solcher Betonung bezweifelt.