Pakistan schließt Atomwaffeneinsatz gegen Indien nicht aus
Kuwait/Neu-Delhi/Islamabad (Reuters) - Pakistans Regierung schließt den Einsatz von Atomwaffen nicht generell aus, sollte das Land von Indien angegriffen werden. Zeitungen in Kuwait zitierten den pakistanischen Informationsminister Javed Ashraf am Mittwoch mit den Worten, Pakistan wolle keinen Atomwaffen-Einsatz, könne aber nicht garantieren, dass es die Waffen bei einem Angriff nicht als Erster einsetze. Derweil meldete Indien den Test einer neu entwickelten seegestützten Kurzstrecken-Rakete. Zugleich betonte Indiens Ministerpräsident Atal Behari Vajpayee, sein Land beabsichtige derzeit nicht, im Konflikt mit Pakistan Truppenverbände im Kaschmir-Gebiet abzuziehen.
Den Zeitungsberichten zufolge sagte der pakistanische Informationsminister vor Journalisten am Dienstag in Kuwait, sein Land könne im Fall eines Angriffs nicht die Garantie abgeben, dass Pakistan nicht mit Atomwaffen reagieren werde. Die Spannungen zwischen Indien und Pakistan haben sich seit einem Anschlag auf das indische Bundesparlament Mitte Dezember verstärkt. Indien legt den Anschlag moslemischen Kaschmir-Separatisten zur Last und wirft Pakistan vor, diese zu unterstützen. Beide Länder haben an der gemeinsamen Grenze rund eine Million Soldaten in Stellung gebracht. Der Jahrzehnte alte Streit um die überwiegend moslemische Himalaya-Region Kaschmir, die zwischen Indien, Pakistan und China geteilt ist, droht seit Wochen zu einem bewaffneten Konflikt zu eskalieren.
Indien, das mit dem Bundesstaat Jammu und Kaschmir rund 45 Prozent Kaschmirs kontrolliert, sieht in Kaschmir einen integralen Teil des Landes. Pakistan besteht auf einer von der UNO vor Jahrzehnten verschiedeten Resolution, die eine Volksabstimmung der Bevölkerung von Kaschmir in der Frage der Zugehörigkeit vorsieht. 77 Prozent der Bevölkerung Kaschmirs sind Moslems.
Das Verteidigungsministerium in Neu-Delhi teilte am Mittwoch mit, es sei eine neue seegestützte Version der Kurzstreckenrakete "Trishul" getestet worden. Nach dem Test der Mittelstrecken-Rakete "Agni", die mit Atomsprengköpfen bestückt werden kann, war dies bereits der zweite indische Raketentest binnen einer Woche. Zugleich bekräftigte Indiens Regierungschef Vajpayee, einen Truppenabzug von der Grenzlinie komme nicht in Betracht, bis Pakistan den "grenzüberschreitenden Terrorismus" stoppe und die von Indien in Zusammenhang mit Anschlägen geforderten 20 mutmaßlichen Terroristen ausgeliefert habe.
Indischen Angaben zufolge wurden am Mittwoch fünf Moslem-Extremisten von indischen Soldaten erschossen, als sie versuchten, nach Jammu und Kaschmir einzusickern. Die indische Zeitung "Hindustan Times" berichtete zudem, es gebe Verbindungen zwischen einem von Interpol gesuchten Verbrecherboss und islamistischen Extremisten-Vereinigungen mit dem Ziel, Anschläge und Entführungen in Indien zu begehen
www.reuters.de/news_article.jhtml?type=worldnews&StoryID=556646
Kuwait/Neu-Delhi/Islamabad (Reuters) - Pakistans Regierung schließt den Einsatz von Atomwaffen nicht generell aus, sollte das Land von Indien angegriffen werden. Zeitungen in Kuwait zitierten den pakistanischen Informationsminister Javed Ashraf am Mittwoch mit den Worten, Pakistan wolle keinen Atomwaffen-Einsatz, könne aber nicht garantieren, dass es die Waffen bei einem Angriff nicht als Erster einsetze. Derweil meldete Indien den Test einer neu entwickelten seegestützten Kurzstrecken-Rakete. Zugleich betonte Indiens Ministerpräsident Atal Behari Vajpayee, sein Land beabsichtige derzeit nicht, im Konflikt mit Pakistan Truppenverbände im Kaschmir-Gebiet abzuziehen.
Den Zeitungsberichten zufolge sagte der pakistanische Informationsminister vor Journalisten am Dienstag in Kuwait, sein Land könne im Fall eines Angriffs nicht die Garantie abgeben, dass Pakistan nicht mit Atomwaffen reagieren werde. Die Spannungen zwischen Indien und Pakistan haben sich seit einem Anschlag auf das indische Bundesparlament Mitte Dezember verstärkt. Indien legt den Anschlag moslemischen Kaschmir-Separatisten zur Last und wirft Pakistan vor, diese zu unterstützen. Beide Länder haben an der gemeinsamen Grenze rund eine Million Soldaten in Stellung gebracht. Der Jahrzehnte alte Streit um die überwiegend moslemische Himalaya-Region Kaschmir, die zwischen Indien, Pakistan und China geteilt ist, droht seit Wochen zu einem bewaffneten Konflikt zu eskalieren.
Indien, das mit dem Bundesstaat Jammu und Kaschmir rund 45 Prozent Kaschmirs kontrolliert, sieht in Kaschmir einen integralen Teil des Landes. Pakistan besteht auf einer von der UNO vor Jahrzehnten verschiedeten Resolution, die eine Volksabstimmung der Bevölkerung von Kaschmir in der Frage der Zugehörigkeit vorsieht. 77 Prozent der Bevölkerung Kaschmirs sind Moslems.
Das Verteidigungsministerium in Neu-Delhi teilte am Mittwoch mit, es sei eine neue seegestützte Version der Kurzstreckenrakete "Trishul" getestet worden. Nach dem Test der Mittelstrecken-Rakete "Agni", die mit Atomsprengköpfen bestückt werden kann, war dies bereits der zweite indische Raketentest binnen einer Woche. Zugleich bekräftigte Indiens Regierungschef Vajpayee, einen Truppenabzug von der Grenzlinie komme nicht in Betracht, bis Pakistan den "grenzüberschreitenden Terrorismus" stoppe und die von Indien in Zusammenhang mit Anschlägen geforderten 20 mutmaßlichen Terroristen ausgeliefert habe.
Indischen Angaben zufolge wurden am Mittwoch fünf Moslem-Extremisten von indischen Soldaten erschossen, als sie versuchten, nach Jammu und Kaschmir einzusickern. Die indische Zeitung "Hindustan Times" berichtete zudem, es gebe Verbindungen zwischen einem von Interpol gesuchten Verbrecherboss und islamistischen Extremisten-Vereinigungen mit dem Ziel, Anschläge und Entführungen in Indien zu begehen
www.reuters.de/news_article.jhtml?type=worldnews&StoryID=556646