ftd.de, Do, 6.9.2001, 13:20, aktualisiert: Do, 6.9.2001, 14:00
Otto findet das Internet immer noch gut
Der Otto Versand hat sich auf Platz 2 im weltweiten Internet-Handel geschoben. Während reihenweise E-Commerce-Unternehmen in die Krise rutschen, kündigt Otto ungebrochenes Wachstum an.
Nur noch der amerikanischen Online-Buchhändler Amazon liegt nach Angaben von Firmenchef Michael Otto beim Umsatz vor seinem Konzern. Im abgelaufenen Geschäftsjahr verkaufte das Hamburger Versandhaus Waren im Wert von 1,1 Mrd. Euro über das Computernetz und wächst weiter. Insgesamt steigerte Otto den weltweiten Umsatz um 14,7 Prozent auf 23,52 Mrd. Euro, davon 55 Prozent im Ausland. Der Konzerngewinn sank aber um mehr als 51 Mio. Euro auf 258,2 Mio.
Schwarze Zahlen im E-Commerce
Den gesunkenen Gewinn erklärte der Firmenchef mit den Investitionen in den E-Commerce. Nach seinen Angaben hat Otto inzwischen 500 Mio. DM in den Internethandel investiert und schreibt in großen Bereichen bereits schwarze Zahlen. Im Internethandel gebe es weniger Reklamationen, erklärte der Firmenchef. "Der E-Commerce wird für uns eine ganz, ganz wichtige Bedeutung haben", sagte Otto, der die gegenwärtige Krise der Computerindustrie für übertrieben hält.
Bereits in den Monaten seit Ende des Geschäftsjahres 2000/2001 im Februar sei der Internet-Umsatz bei Otto wieder um 50 Prozent gestiegen. In zehn Jahren sollen 20 Prozent des Gesamtumsatz über das Internet hereinkommen.
Einzelhandel überdurchschnittlich
In Deutschland übertraf Otto das durchschnittliche dem Einzelhandelswachstum von 2,6 Prozent mit 5,3 Prozent. Besonders gut entwickelte sich der Computerhändler Actebis mit einem Umsatzzuwachs von rund 29 Prozent auf 7,3 Mrd. DM. Auch die Töchter Schwab, Heine, Baur und Sport-Scheck waren auf der Wachtumsspur. Einen leichten Rückgang um 0,7 Prozent auf 6,5 Mrd. DM verzeichnete der Otto-Versand selbst.
Im Ausland legten die Töchter in den USA und Frankreich zu, in Japan war der Umsatz trotz rezessivem Markt stabil, in Großbritannien sank der Umsatz. Im laufenden Jahr verzeichnete Otto bisher ein Umsatzplus von 2,5 Prozent weltweit und vier Prozent im Inland. Michael Otto will dieses Ergebnis für das ganze Jahr durchhalten. Schwierig sei die Lage allerdings in den USA.
Interesse am Briefmarkt
Als neues Geschäftsfeld könnte für Otto der Versand von Briefen hinzukommen. "Wir sehen da für uns interessante Chancen", sagte Otto. Der Konzern unterhält seit Jahren einen eigenen Zustelldienst, den Hermes Versand Service.
Schon heute liefert Hermes flächendeckend in Deutschland Briefe und Kataloge aus, die nicht mehr unter das Monopol der Post fallen. Mittelfristig will Hermes laut Otto ein globales Netz aufbauen. Die Post hat bis Ende 2007 das Monopol zur Beförderung von Briefen und adressierten Katalogen bis 200 Gramm.
© AP
Otto findet das Internet immer noch gut
Der Otto Versand hat sich auf Platz 2 im weltweiten Internet-Handel geschoben. Während reihenweise E-Commerce-Unternehmen in die Krise rutschen, kündigt Otto ungebrochenes Wachstum an.
Nur noch der amerikanischen Online-Buchhändler Amazon liegt nach Angaben von Firmenchef Michael Otto beim Umsatz vor seinem Konzern. Im abgelaufenen Geschäftsjahr verkaufte das Hamburger Versandhaus Waren im Wert von 1,1 Mrd. Euro über das Computernetz und wächst weiter. Insgesamt steigerte Otto den weltweiten Umsatz um 14,7 Prozent auf 23,52 Mrd. Euro, davon 55 Prozent im Ausland. Der Konzerngewinn sank aber um mehr als 51 Mio. Euro auf 258,2 Mio.
Schwarze Zahlen im E-Commerce
Den gesunkenen Gewinn erklärte der Firmenchef mit den Investitionen in den E-Commerce. Nach seinen Angaben hat Otto inzwischen 500 Mio. DM in den Internethandel investiert und schreibt in großen Bereichen bereits schwarze Zahlen. Im Internethandel gebe es weniger Reklamationen, erklärte der Firmenchef. "Der E-Commerce wird für uns eine ganz, ganz wichtige Bedeutung haben", sagte Otto, der die gegenwärtige Krise der Computerindustrie für übertrieben hält.
Bereits in den Monaten seit Ende des Geschäftsjahres 2000/2001 im Februar sei der Internet-Umsatz bei Otto wieder um 50 Prozent gestiegen. In zehn Jahren sollen 20 Prozent des Gesamtumsatz über das Internet hereinkommen.
Einzelhandel überdurchschnittlich
In Deutschland übertraf Otto das durchschnittliche dem Einzelhandelswachstum von 2,6 Prozent mit 5,3 Prozent. Besonders gut entwickelte sich der Computerhändler Actebis mit einem Umsatzzuwachs von rund 29 Prozent auf 7,3 Mrd. DM. Auch die Töchter Schwab, Heine, Baur und Sport-Scheck waren auf der Wachtumsspur. Einen leichten Rückgang um 0,7 Prozent auf 6,5 Mrd. DM verzeichnete der Otto-Versand selbst.
Im Ausland legten die Töchter in den USA und Frankreich zu, in Japan war der Umsatz trotz rezessivem Markt stabil, in Großbritannien sank der Umsatz. Im laufenden Jahr verzeichnete Otto bisher ein Umsatzplus von 2,5 Prozent weltweit und vier Prozent im Inland. Michael Otto will dieses Ergebnis für das ganze Jahr durchhalten. Schwierig sei die Lage allerdings in den USA.
Interesse am Briefmarkt
Als neues Geschäftsfeld könnte für Otto der Versand von Briefen hinzukommen. "Wir sehen da für uns interessante Chancen", sagte Otto. Der Konzern unterhält seit Jahren einen eigenen Zustelldienst, den Hermes Versand Service.
Schon heute liefert Hermes flächendeckend in Deutschland Briefe und Kataloge aus, die nicht mehr unter das Monopol der Post fallen. Mittelfristig will Hermes laut Otto ein globales Netz aufbauen. Die Post hat bis Ende 2007 das Monopol zur Beförderung von Briefen und adressierten Katalogen bis 200 Gramm.
© AP