Wenn alles nach Plan geht, dann stehen dramatische Jahre vor der Tür Osteuropas. Der Konvergenzprozess soll Länder wie Polen, Tschechien und Ungarn spätestens innerhalb der nächsten Jahre in die Europäische Union führen. Vom Schwellenland zum EU-Mitglied – eine rasante Entwicklung, die sich auch am Aktienmarkt dieser Länder widerspiegeln wird.
2004 oder 2005 wird es soweit sein, glaubt Jürgen Kirsch, Fondsmanager des Griffin Eastern Europe und anerkannter Osteuropa Experte. Dabei haben die potenziellen Beitrittsländer schon heute erstaunliche Fortschritte erzielt, die vor wenigen Jahren noch kaum einer für möglich gehalten hat. Tschechien zum Beispiel erfüllt die Kriterien für eine Aufnahme in die Europäische Währungsunion schon fast, lediglich die Inflation liegt mit mehr als 4 Prozent noch oberhalb der Euro-Hürde.
Auch wenn jüngst wieder einmal die Frage der Finanzierung in der zuständigen Kommission der Europäischen Union (EU) hochgekocht wird – für Kirsch übrigens nichts anderes als „Begleitlärm“: Die Konvergenz macht große Fortschritte. Für Börsianer bietet dies eine große, einmalige Chance. Ein Beispiel für die Auswirkungen des Konvergenzprozesses auf die Börse ist Griechenland. Dort setzte die Börse zu einer langanhaltenden Rallye an, nachdem der Konvergenzprozess Fortschritte machte und die Zinsdifferenz griechischer Staatsanleihen zu EU-Pendants zusammenschmolz wie Eis unter der Sonne des Peloponnes.
Eine Entwicklung, die sich bisher so nur zum Teil in Osteuropa widerspiegelt. Zwar sinkt auch hier der Zinsabstand zwischen den Anleihen, dennoch blieb eine deutliche Rallye der Börsen in Warschau, Prag und Budapest bisher weitgehend aus. „Erst seit etwa sechs Monaten sehen wir den Ansatz einer outperfomance“, verweist Kirsch auf die jüngsten Kursgewinne. Die Erklärung für die bisher weitgehend ausgebliebene Rallye á la Griechenland: Investoren haben seit 1996 lieber Geld in die weltweiten High-Tech-Märkte wie die Nasdaq gesteckt und im Rahmen der Techrallye die Konvergenzfortschritte der potenziellen EU-Beitrittsländer komplett aus den Augen verloren. „Globale Investoren sind heute unterinvestiert“, glaubt Kirsch.
„Frühzeitig positionieren“
In den Portfolios institutioneller Investoren finden sich zwar einige Lukoil oder Gazprom, keinesfalls aber eine Übergewichtung der Osteuropa-Staaten. Trotz der „Mini-Rallye“ der vergangenen sechs Monate kommen Investoren also alles andere als zu spät, glaubt Kirsch. „Wenn man die Konvergenz-Karte spielen will, muss man sich frühzeitig positionieren. Und das ist jetzt oder nie.“
Die klare Kaufempfehlung gründet sich auf einer Vielzahl interessanter Fakten. Zum einen sind viele osteuropäische Aktien hoffnungslos unterbewertet. Beispiel Sberbank: Die halbstaatliche, russische Sparkasse hat einen Marktanteil von 80 Prozent bei den Spareinlagen. Das Unternehmen bilanziert nach IAS und weist eine Eigenkapitalrendite von mehr als 30 Prozent aus. Werte, von denen zum Beispiel eine Deutsche Bank zurzeit nicht einmal zu träumen wagt. Das KGV, basierend auf den Schätzungen von Kirsch, liegt nicht einmal bei eins. „Absolut lächerlich bewertet“, findet dies Kirsch. Auch die Gesamtmärkte weisen Bewertungsabschläge im Vergleich zu westlichen Aktienmärkten auf: So liegt das durchschnittliche KGV in Polen 30 Prozent unterhalb Westeuropas, das von Ungarn 40 Prozent und das von russischen Unternehmen sogar 80 Prozent darunter.
Verkleinerung der Wohlstandslücke
Wer einige Geduld mitbringt, kann nach Ansicht Kirschs miterleben, wie diese Bewertungsunterschiede zumindest teilweise dahinschmelzen werden. Politische Reformen, verbesserte Rahmenbedingungen für die Wirtschaft und natürlich auch der EU-Beitritt werden dafür sorgen, dass die Risikoprämie, die Investoren zurzeit für Länder Osteuropas fordern, zurück geht. Gleichzeitig werden verstärkt ausländische Investitionen ins Land fließen, dazu kommen andere Gelder wie zum Beispiel EU-Beihilfen. Dies wird dafür sorgen, dass das Wohlstandsgefälle zwischen West- und Osteuropa zumindest nicht mehr so steil bleibt. Dass es innerhalb weniger Jahre ganz verschwindet, glauben nach den Erfahrungen mit der deutschen Wiedervereinigung wohl nicht einmal kühnste Optimisten. Dennoch sollte dies in Anbetracht des deutlichen Bewertungsabschlags osteuropäischer Aktien reichen, den Börsen der Region deutliche Kursgewinne zu bescheren.
Trotz aller Phantasie aus dem Konvergenzprozess setzt Kirsch in seinem Fonds vor allem auf ein Land, dessen EU-Beitritt nicht auf der Agenda steht: Russland. Die Börse im Land des russischen Bären weist eine Marktkapitalisierung von gerade einmal rund 80 Mrd. Dollar auf – trotz Unterehmens-Giganten wie Lukoil und Gazprom lediglich rund ein Achtel dessen, was deutsche Unternehmen an der Börse auf die Waagschale bringen. Kirsch hat mehr als 50 Prozent des Fondsvermögens in Russland investiert und hält größere Positionen unter anderem an der bereits genannten Sberbank. Der Experte setzt dabei vor allem auf die jüngsten Reformen des Staatspräsidenten Wladimir Putin. Zwar sei der Zustand noch lange nicht mit Westeuropa vergleichbar, dennoch sei Russland in dem „besten Zustand, den wir je hatten“.
Verbesserte Rahmenbedigungen in Russland
Vor allem politisch hat sich in dem Riesenreich etwas getan. Zwischen Parlament, Regierung und dem Präsidenten gibt es einen lange vermissten, bisher nicht gekannten Konsens. Vorbei die Zeiten, als sich der Regierungsapparat gegenseitig blockiert hat; vorbei daher auch der alles erdrückende Reformstau. Seitdem hat sich durch Putins entschlossenen Reformkurs vieles verbessert: Die Steuerreform hat Steuersätze von 25 Prozent für Unternehmen hervor gebracht – international mehr als konkurrenzfähig. Eine Tarifanhebung von Gas- und Ölpreisen hat den Versorgern sinkende Verluste im Inlandsgeschäft beschert, wo man bisher Öl und Gas unter Herstellungskosten verkaufte. Weitere Verbesserungen der Rahmenbedingungen kommen aus der Rechts- und Bodenreform sowie wesentlichen Veränderungen im Bereich „Corporate Governance“: Russische Unternehmen werden an europäischen Börsen oder in den USA gehandelt, bilanzieren teilweise nach IAS und stellen neuerdings, wie zum Beispiel Norilsk Nickel, sogar Leute ein, die sich aktiv um die Investoren kümmern.
Dazu kommen wirtschaftliche Fortschritte in Russland. Die Inflation bleibt zwar mit für 2002 geschätzten 17 Prozent hoch, dennoch ist sie deutlich auf dem Rückzug – 2001 lag die Geldentwertung noch bei 22 Prozent. Der Staatshaushalt ist ausgeglichen, die Leistungsbilanz ist positiv und lässt dringend benötigte Devisen ins Land fließen. Die Kapitalflucht der Russen hat sich reduziert und last but not least: Das Wirtschaftswachstum bleibt weiter hoch, für 2002 werden 4 Prozent erwartet nach 5,2 Prozent im Vorjahr. Und Emerging Markets wie Russland profitieren nach allen Erfahrungen der Vergangenheit besonders von Erholungen der Weltwirtschaft. „Ein Spiel mit Hebel“ auf wieder steigende Wachstumsraten, nennt dies Kirsch.
Nach wie vor hohe Risiken
Die starke Verbesserung der Rahmenbedingungen und die mittlerweile problemlose Begleichung des Schuldendienstes durch den Staat hat zu einer Rallye am Rentenmarkt geführt, die bis dato am Aktienmarkt noch weitgehend vorbei gegangen ist. Trotzdem ist natürlich noch längst nicht alles Gold, was in Russland glänzt. Investoren setzen sich nach wie vor einem vergleichsweise hohen Risiko aus, vor allem wenn sie in Einzeltitel investieren. Noch immer sind an der Börse westliche Standards nur in Ausnahmen etabliert, an gesicherte Informationen kommt der Privatinvestor kaum. Der Aktienmarkt ist durch geringe Effizienz geprägt. Dazu kommt, dass Russland als einer der größten Öl und Gasexporteure der Welt zurzeit unter niedrigen Rohstoffpreisen leidet.
Betrachtet man die Rahmenbedingungen, so stellt Osteuropa zurzeit zwar eine spekulative, aber dennoch interessante Chance dar. Chancen für Länder wie Polen, Tschechien oder Ungarn ergeben sich vor allem aus dem fortschreitenden Konvergenzprozess – Risiken, wenn dieser unerwartet stoppt. Russland – wie auch ein großer Teil der gesamten Region – sollte von einer Rückkehr institutioneller Investoren profitieren. Verzeichnen die Börsen verstärkte Zuflüsse aus dem Ausland, ist auf Grund der Marktenge mit deutlichen Kursgewinnen zu rechnen.
Kirsch jedenfalls bleibt positiv: Er sieht „den Trend, dass globale Investoren zurück kehren.“ Will dies der Privatinvestor auch tun, sollte er auf Fonds setzen. Top-Pick ist auch hier Kirsch: Der Griffin Eastern Europe liegt im Einjahres-Vergleich deutlich vor der Konkurrenz. Schon zu der Zeit, als Kirsch noch bei Mercury für die Osteuropa-Fonds verantwortlich war, sah die Konkurrenz nur die Hacken des gebürtigen Auerbachers, der den Fonds von London aus managt. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Osteuropa-Experte seine Konkurrenz auch diesmal hinter sich lässt, ist zumindest hoch.
Donnerstag, 07.03.2002, 15:13
www.uptotrade.de./
Interessant aber high risk!
Gruß Borgling
2004 oder 2005 wird es soweit sein, glaubt Jürgen Kirsch, Fondsmanager des Griffin Eastern Europe und anerkannter Osteuropa Experte. Dabei haben die potenziellen Beitrittsländer schon heute erstaunliche Fortschritte erzielt, die vor wenigen Jahren noch kaum einer für möglich gehalten hat. Tschechien zum Beispiel erfüllt die Kriterien für eine Aufnahme in die Europäische Währungsunion schon fast, lediglich die Inflation liegt mit mehr als 4 Prozent noch oberhalb der Euro-Hürde.
Auch wenn jüngst wieder einmal die Frage der Finanzierung in der zuständigen Kommission der Europäischen Union (EU) hochgekocht wird – für Kirsch übrigens nichts anderes als „Begleitlärm“: Die Konvergenz macht große Fortschritte. Für Börsianer bietet dies eine große, einmalige Chance. Ein Beispiel für die Auswirkungen des Konvergenzprozesses auf die Börse ist Griechenland. Dort setzte die Börse zu einer langanhaltenden Rallye an, nachdem der Konvergenzprozess Fortschritte machte und die Zinsdifferenz griechischer Staatsanleihen zu EU-Pendants zusammenschmolz wie Eis unter der Sonne des Peloponnes.
Eine Entwicklung, die sich bisher so nur zum Teil in Osteuropa widerspiegelt. Zwar sinkt auch hier der Zinsabstand zwischen den Anleihen, dennoch blieb eine deutliche Rallye der Börsen in Warschau, Prag und Budapest bisher weitgehend aus. „Erst seit etwa sechs Monaten sehen wir den Ansatz einer outperfomance“, verweist Kirsch auf die jüngsten Kursgewinne. Die Erklärung für die bisher weitgehend ausgebliebene Rallye á la Griechenland: Investoren haben seit 1996 lieber Geld in die weltweiten High-Tech-Märkte wie die Nasdaq gesteckt und im Rahmen der Techrallye die Konvergenzfortschritte der potenziellen EU-Beitrittsländer komplett aus den Augen verloren. „Globale Investoren sind heute unterinvestiert“, glaubt Kirsch.
„Frühzeitig positionieren“
In den Portfolios institutioneller Investoren finden sich zwar einige Lukoil oder Gazprom, keinesfalls aber eine Übergewichtung der Osteuropa-Staaten. Trotz der „Mini-Rallye“ der vergangenen sechs Monate kommen Investoren also alles andere als zu spät, glaubt Kirsch. „Wenn man die Konvergenz-Karte spielen will, muss man sich frühzeitig positionieren. Und das ist jetzt oder nie.“
Die klare Kaufempfehlung gründet sich auf einer Vielzahl interessanter Fakten. Zum einen sind viele osteuropäische Aktien hoffnungslos unterbewertet. Beispiel Sberbank: Die halbstaatliche, russische Sparkasse hat einen Marktanteil von 80 Prozent bei den Spareinlagen. Das Unternehmen bilanziert nach IAS und weist eine Eigenkapitalrendite von mehr als 30 Prozent aus. Werte, von denen zum Beispiel eine Deutsche Bank zurzeit nicht einmal zu träumen wagt. Das KGV, basierend auf den Schätzungen von Kirsch, liegt nicht einmal bei eins. „Absolut lächerlich bewertet“, findet dies Kirsch. Auch die Gesamtmärkte weisen Bewertungsabschläge im Vergleich zu westlichen Aktienmärkten auf: So liegt das durchschnittliche KGV in Polen 30 Prozent unterhalb Westeuropas, das von Ungarn 40 Prozent und das von russischen Unternehmen sogar 80 Prozent darunter.
Verkleinerung der Wohlstandslücke
Wer einige Geduld mitbringt, kann nach Ansicht Kirschs miterleben, wie diese Bewertungsunterschiede zumindest teilweise dahinschmelzen werden. Politische Reformen, verbesserte Rahmenbedingungen für die Wirtschaft und natürlich auch der EU-Beitritt werden dafür sorgen, dass die Risikoprämie, die Investoren zurzeit für Länder Osteuropas fordern, zurück geht. Gleichzeitig werden verstärkt ausländische Investitionen ins Land fließen, dazu kommen andere Gelder wie zum Beispiel EU-Beihilfen. Dies wird dafür sorgen, dass das Wohlstandsgefälle zwischen West- und Osteuropa zumindest nicht mehr so steil bleibt. Dass es innerhalb weniger Jahre ganz verschwindet, glauben nach den Erfahrungen mit der deutschen Wiedervereinigung wohl nicht einmal kühnste Optimisten. Dennoch sollte dies in Anbetracht des deutlichen Bewertungsabschlags osteuropäischer Aktien reichen, den Börsen der Region deutliche Kursgewinne zu bescheren.
Trotz aller Phantasie aus dem Konvergenzprozess setzt Kirsch in seinem Fonds vor allem auf ein Land, dessen EU-Beitritt nicht auf der Agenda steht: Russland. Die Börse im Land des russischen Bären weist eine Marktkapitalisierung von gerade einmal rund 80 Mrd. Dollar auf – trotz Unterehmens-Giganten wie Lukoil und Gazprom lediglich rund ein Achtel dessen, was deutsche Unternehmen an der Börse auf die Waagschale bringen. Kirsch hat mehr als 50 Prozent des Fondsvermögens in Russland investiert und hält größere Positionen unter anderem an der bereits genannten Sberbank. Der Experte setzt dabei vor allem auf die jüngsten Reformen des Staatspräsidenten Wladimir Putin. Zwar sei der Zustand noch lange nicht mit Westeuropa vergleichbar, dennoch sei Russland in dem „besten Zustand, den wir je hatten“.
Verbesserte Rahmenbedigungen in Russland
Vor allem politisch hat sich in dem Riesenreich etwas getan. Zwischen Parlament, Regierung und dem Präsidenten gibt es einen lange vermissten, bisher nicht gekannten Konsens. Vorbei die Zeiten, als sich der Regierungsapparat gegenseitig blockiert hat; vorbei daher auch der alles erdrückende Reformstau. Seitdem hat sich durch Putins entschlossenen Reformkurs vieles verbessert: Die Steuerreform hat Steuersätze von 25 Prozent für Unternehmen hervor gebracht – international mehr als konkurrenzfähig. Eine Tarifanhebung von Gas- und Ölpreisen hat den Versorgern sinkende Verluste im Inlandsgeschäft beschert, wo man bisher Öl und Gas unter Herstellungskosten verkaufte. Weitere Verbesserungen der Rahmenbedingungen kommen aus der Rechts- und Bodenreform sowie wesentlichen Veränderungen im Bereich „Corporate Governance“: Russische Unternehmen werden an europäischen Börsen oder in den USA gehandelt, bilanzieren teilweise nach IAS und stellen neuerdings, wie zum Beispiel Norilsk Nickel, sogar Leute ein, die sich aktiv um die Investoren kümmern.
Dazu kommen wirtschaftliche Fortschritte in Russland. Die Inflation bleibt zwar mit für 2002 geschätzten 17 Prozent hoch, dennoch ist sie deutlich auf dem Rückzug – 2001 lag die Geldentwertung noch bei 22 Prozent. Der Staatshaushalt ist ausgeglichen, die Leistungsbilanz ist positiv und lässt dringend benötigte Devisen ins Land fließen. Die Kapitalflucht der Russen hat sich reduziert und last but not least: Das Wirtschaftswachstum bleibt weiter hoch, für 2002 werden 4 Prozent erwartet nach 5,2 Prozent im Vorjahr. Und Emerging Markets wie Russland profitieren nach allen Erfahrungen der Vergangenheit besonders von Erholungen der Weltwirtschaft. „Ein Spiel mit Hebel“ auf wieder steigende Wachstumsraten, nennt dies Kirsch.
Nach wie vor hohe Risiken
Die starke Verbesserung der Rahmenbedingungen und die mittlerweile problemlose Begleichung des Schuldendienstes durch den Staat hat zu einer Rallye am Rentenmarkt geführt, die bis dato am Aktienmarkt noch weitgehend vorbei gegangen ist. Trotzdem ist natürlich noch längst nicht alles Gold, was in Russland glänzt. Investoren setzen sich nach wie vor einem vergleichsweise hohen Risiko aus, vor allem wenn sie in Einzeltitel investieren. Noch immer sind an der Börse westliche Standards nur in Ausnahmen etabliert, an gesicherte Informationen kommt der Privatinvestor kaum. Der Aktienmarkt ist durch geringe Effizienz geprägt. Dazu kommt, dass Russland als einer der größten Öl und Gasexporteure der Welt zurzeit unter niedrigen Rohstoffpreisen leidet.
Betrachtet man die Rahmenbedingungen, so stellt Osteuropa zurzeit zwar eine spekulative, aber dennoch interessante Chance dar. Chancen für Länder wie Polen, Tschechien oder Ungarn ergeben sich vor allem aus dem fortschreitenden Konvergenzprozess – Risiken, wenn dieser unerwartet stoppt. Russland – wie auch ein großer Teil der gesamten Region – sollte von einer Rückkehr institutioneller Investoren profitieren. Verzeichnen die Börsen verstärkte Zuflüsse aus dem Ausland, ist auf Grund der Marktenge mit deutlichen Kursgewinnen zu rechnen.
Kirsch jedenfalls bleibt positiv: Er sieht „den Trend, dass globale Investoren zurück kehren.“ Will dies der Privatinvestor auch tun, sollte er auf Fonds setzen. Top-Pick ist auch hier Kirsch: Der Griffin Eastern Europe liegt im Einjahres-Vergleich deutlich vor der Konkurrenz. Schon zu der Zeit, als Kirsch noch bei Mercury für die Osteuropa-Fonds verantwortlich war, sah die Konkurrenz nur die Hacken des gebürtigen Auerbachers, der den Fonds von London aus managt. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Osteuropa-Experte seine Konkurrenz auch diesmal hinter sich lässt, ist zumindest hoch.
Donnerstag, 07.03.2002, 15:13
www.uptotrade.de./
Interessant aber high risk!
Gruß Borgling