Samstag 10. November 2001, 10:45 Uhr
Bin Laden droht mit Einsatz von atomaren und chemischen Waffen
Interview mit pakistanischer Zeitung - USA: Kein Beweis für derartige Bedrohung
Islamabad (AP) Der mutmaßliche Terroristenführer Osama bin Laden hat einer pakistanischen Zeitung zufolge in einem Interview behauptet, im Besitz von atomaren und chemischen Waffen zu sein und mit deren Einsatz gedroht, falls die USA ähnliche Waffen gegen ihn richteten. Das Interview wurde am Samstag in der Zeitung «Dawn» abgedruckt, einer der größten in Pakistan . Geführt hat es der Taliban-nahe Journalist und Bin-Laden-Biograf Hamid Mir. Das Interview soll am Mittwochabend an einem geheimen Ort bei Kabul geführt worden sein.
Mir berichtet, er sei mit verbundenen Augen in einem Jeep von Kabul aus an einen sehr kalten Ort gefahren worden, wo man den Lärm von Flugabwehrfeuer hören konnte. Bin Laden sei von einem dutzend Leibwächter begleitet worden.
«Dawn» veröffentlichte ein Bild, dass den Journalisten und Bin Laden auf Bodenkissen sitzend vor einem braunen Hintergrund zeigt. Bin Laden trug einen weißen Turban und Halstuch sowie eine Tarnjacke. An seiner Seite lag ein Kalaschnikow-Gewehr. Mir berichtet, er habe Bin Laden gefragt, wie er denn in den behaupteten Besitz von atomaren und chemischen Waffen gelangt sei. «Stellen Sie die nächste Frage», habe dieser entgegnet.
In dem Interview hat Bin Laden sich nicht zu den Terroranschlägen vom 11. September bekannt. Er bezeichnete die Anschläge aber als gerechtfertigt, da Washington Israel mit Waffen beliefere und «Grausamkeiten» an Moslems in Irak, in Kaschmir und anderswo verübe. «Die Anschläge vom 11. September waren nicht gegen Frauen und Kinder gerichtet», wird Bin Laden zitiert. «Die wahren Ziele waren Amerikas Symbole für militärische und wirtschaftliche Macht.»
Bin Laden wies Berichte zurück, dass er an einer Nierenkrankheit leide. Er lobte den obersten Taliban-Führer Mullah Mohammed Omar als religiösen Anführer. «Er (Omar) hat keine persönliche Beziehung oder Verpflichtung mir gegenüber», wird Bin Laden zitiert. «Er übt nur seine religiöse Pflicht aus. Auch ich habe dieses Leben nicht aus irgendwelchen persönlichen Erwägungen gewählt.»
Die USA haben nach eigenen Angaben keinerlei Beweise dafür, dass Bin Laden im Besitz von Atomwaffen ist. Geheimdienstexperten glauben jedoch, dass in seinen Ausbildungslagern in Afghanistan mit dem Umgang mit chemischen Waffen experimentiert wurde. Die nationale Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice erklärte, die USA hätten «zu diesem Zeitpunkt keinen glaubhaften Beweis für eine derartige Bedrohung.»
Schmuggler
Bin Laden droht mit Einsatz von atomaren und chemischen Waffen
Interview mit pakistanischer Zeitung - USA: Kein Beweis für derartige Bedrohung
Islamabad (AP) Der mutmaßliche Terroristenführer Osama bin Laden hat einer pakistanischen Zeitung zufolge in einem Interview behauptet, im Besitz von atomaren und chemischen Waffen zu sein und mit deren Einsatz gedroht, falls die USA ähnliche Waffen gegen ihn richteten. Das Interview wurde am Samstag in der Zeitung «Dawn» abgedruckt, einer der größten in Pakistan . Geführt hat es der Taliban-nahe Journalist und Bin-Laden-Biograf Hamid Mir. Das Interview soll am Mittwochabend an einem geheimen Ort bei Kabul geführt worden sein.
Mir berichtet, er sei mit verbundenen Augen in einem Jeep von Kabul aus an einen sehr kalten Ort gefahren worden, wo man den Lärm von Flugabwehrfeuer hören konnte. Bin Laden sei von einem dutzend Leibwächter begleitet worden.
«Dawn» veröffentlichte ein Bild, dass den Journalisten und Bin Laden auf Bodenkissen sitzend vor einem braunen Hintergrund zeigt. Bin Laden trug einen weißen Turban und Halstuch sowie eine Tarnjacke. An seiner Seite lag ein Kalaschnikow-Gewehr. Mir berichtet, er habe Bin Laden gefragt, wie er denn in den behaupteten Besitz von atomaren und chemischen Waffen gelangt sei. «Stellen Sie die nächste Frage», habe dieser entgegnet.
In dem Interview hat Bin Laden sich nicht zu den Terroranschlägen vom 11. September bekannt. Er bezeichnete die Anschläge aber als gerechtfertigt, da Washington Israel mit Waffen beliefere und «Grausamkeiten» an Moslems in Irak, in Kaschmir und anderswo verübe. «Die Anschläge vom 11. September waren nicht gegen Frauen und Kinder gerichtet», wird Bin Laden zitiert. «Die wahren Ziele waren Amerikas Symbole für militärische und wirtschaftliche Macht.»
Bin Laden wies Berichte zurück, dass er an einer Nierenkrankheit leide. Er lobte den obersten Taliban-Führer Mullah Mohammed Omar als religiösen Anführer. «Er (Omar) hat keine persönliche Beziehung oder Verpflichtung mir gegenüber», wird Bin Laden zitiert. «Er übt nur seine religiöse Pflicht aus. Auch ich habe dieses Leben nicht aus irgendwelchen persönlichen Erwägungen gewählt.»
Die USA haben nach eigenen Angaben keinerlei Beweise dafür, dass Bin Laden im Besitz von Atomwaffen ist. Geheimdienstexperten glauben jedoch, dass in seinen Ausbildungslagern in Afghanistan mit dem Umgang mit chemischen Waffen experimentiert wurde. Die nationale Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice erklärte, die USA hätten «zu diesem Zeitpunkt keinen glaubhaften Beweis für eine derartige Bedrohung.»
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