Guten Morgen, meine Damen und Herren,
in dieser Woche wird es ernst. Die Saison der Quartalsberichte beginnt. Daran wird alles zu bemessen sein: 1. Die Qualität der Ertragstrends. 2. Die Abstimmung dieser Gewinne und der künftigen Erwartun-gen mit den Kursen und damit 3. die Frage, ob die eine oder andere Notierung nicht schon über das
Ziel hinausgeschossen ist. Demgegenüber sind die jüngsten Greenspan-Äußerungen deutlich zu relati-vieren. Was soll ein seriöser Notenbankchef sagen, wenn er weiß oder aus den Zahlen entnehmen kann: Der Konjunkturdreh kommt erst im März. Die Talsohle ist durchschritten, aber es ist für ihn unmöglich, daraus zu formulieren: Wir stehen noch in der Talsohle oder umgekehrt: Es geht demnächst los. Das dürfen Gurus und Medien, aber kein Notenbankchef. Ich bin mit dieser Konstellation höchst zufrieden.
Aufschlußreich: Das P/E im Dow Jones beginnt zu sinken. Auf der aktuellen Basis der Ist-Gewinne (nicht Schätzungen) fiel es von 28,3 auf 26,6 zurück. Gleiches gilt für den S&P 500 von 41,4 auf 40,4. Das ist vergleichsweise hoch, weil die Gewinne abgesackt sind, was aber typisch für eine Baisse ist. Sinkt es aber nun in kleinen Schritten, zeigt dies an: Die Gewinne je Aktie sinken nicht mehr.
Wie weit geht das Risiko der Korrekturen? Das ist eigentlich nicht zu schätzen, weil es sich nicht an den Zahlen allein orientiert, sondern auch am Verhalten der Fonds. Wird Kasse gemacht, kann es markante Kursabschläge geben. Und zwar ruckzuck um 20 oder 25 % in ganz kurzer Zeit. Das wäre mir am lieb-sten und eine klassische Korrektur im Aufwärtstrend. Deshalb habe ich vorsichtshalber zu Gewinnmit-nahmen geraten. Ich hoffe, daß Sie mir darin mindestens teilweise gefolgt sind. Gehen Sie aber nicht mit der ganzen Position raus. Das wäre mir zu riskant. Sie müssen auf jeden Fall den Fuß in der Tür behal-ten.
In New York zeigt sich ein ruhiges Marktbild mit relativ ausgeglichenen Relationen, die sich nur leicht verschlechtert hatten. Darin steckt vorerst kein Problem. Als Vorgeschmack für die avisierte Saison der Quartalsgewinne erhalte ich aus New York die ersten Gewinnschätzungen für das ganze Jahr. Bitte nur als erste Orientierung werten: Alcoa 2,61 $ je Aktie nach 1,72 $. Amexco 1,91 $ nach 0,99 $. Citigroup 3,33 $ nach 2,81 $ und DuPont steigt von 1,18 $ auf 1,58 $. General Electric klettert von 1,41 $ auf 1,57 $ und Hewlett Packard von 0,86 $ auf 1,25 $. IBM geht von 4,37 $ auf 4,82 $ und Intel von 0,49 $ auf 0,63 $. Einen regelrechten Sprung macht J.P. Morgan von 1,89 $ auf 3,30 $ und Merck bescheiden von 3,13 $ auf 3,14 $, sowie MMM von 4,36 $ auf 4,82 $. Philip Morris marschiert von 4,04 $ auf 4,62 $ und
Procter & Gamble vorsichtig von 3,47 $ auf 3,74 $. Wal-Mart geht schließlich von 1,49 $ auf 1,71 $. So-weit der Dow Jones. In den nächsten Tagen gibt es die neuen Zahlen für die Technologiewerte. Werten Sie diese bitte als Taxen im sog. Konsens der Analysten.
Frankfurt wird sich dieser Einschätzung, die über den Atlantik kommt, nicht entziehen können. Politische Einflüsse gibt es nicht, siehe Stoibers Kanzlerkandidatur. Die Börse wird sich daran noch nicht orientie-ren. Ausschließlicher Maßstab ist, was in den USA passiert, und ...
das Stichwort Deutschland AG ist in allen Varianten nun ein Thema. Ich kann Ihnen nur raten, sich damit ernsthaft zu beschäftigen. Im MDAX spielt dann die Musik. Dabei sage ich schon jetzt voraus: Es wird sehr schwer sein, diese Spekulationen frühzeitig zu erkennen, wenn man nicht die grundsätzlichen Hin-tergründe jeder Firma kennt. Das ist ein Thema, woran so mancher jüngere Analyst scheitert oder Pro-bleme hat, denn es handelt sich um Strukturkenntnisse. Ergänzend zur letzten AB: Beru plant ein neues
Expansionsprogramm. Dazu mehr in der nächsten AB. Sämtliche Empfehlungen meinerseits für diese Aktie so auch für MG Technologies, Gildemeister, aber auch Jenoptik und Continental/Phoenix und ande-re, lesen Sie bitte in den alten ABs nach. Ich werde sie ergänzend Schritt für Schritt mit den aktuellen Zahlen noch nacharbeiten. 32 von 70 MDAX-Titeln gelten als mögliche "Kandidaten" für einen solchen Deal. Aber es ist unmöglich, den Zeitpunkt exakt zu definieren. Übrigens: In dieser Woche beginnt der Umtausch für die Depfa-Titel. Ich halte einen aktuellen Kauf der alten Titel erneut/weiterhin für richtig, weil Sie damit automatisch die zwei neuen Titel zugeteilt erhalten. Es wird nämlich richtig sein, auf diese zwei neuen Titel gleichzeitig zu setzen.
Werfen Sie einen Seitenblick auf Gold bzw. die Goldminen. Ich habe das Thema schon im letzten Herbst berührt. Mit dem Bieter-Wettbewerb in Australien entsteht eine Art Oligopol auf der Angebotsseite mit einem Marktgewicht um 32 - 35 %. Dann kann man längerfristig nur mit steigenden Goldpreisen rechnen, was mit Politik und Währung nichts zu tun hat. Der jeweils größere Hebel steckt dann stets in Goldminen-aktien. Aber das ist insgesamt natürlich ein Thema für Spezialisten. Kritisch würde es im Goldpreis übri-gens erst ab 300 $ die Unze. Anschließend muß mit schnelleren Bewegungen gerechnet werden.
Zum Thema Argentinien/Rand/Yen, worauf ich in der letzten Woche hinwies: Das ist natürlich ein unge-heuer heißes Thema, aber für echte Strategen mit Weitblick mind. ein intensives Studium wert. Ich meine, Sie müßten sich damit unbedingt beschäftigen. Fordern Sie dazu die Informationen per Fax unter 0041-1-9120870 an.
Die Lage für diese Woche: Aus technischen Gründen gehe ich vorsichtig vor, denn die Quartalszahlen werden für manche Irritation sorgen, obwohl sie wegen der New Yorker Ereignisse schwierig zu deuten sind.
Morgen geht es schon los: Thyssen hat Pressekonferenz, und DaimlerChrysler stellt die neue E-Klasse vor. Alstom nennt die 9-Monatszahlen, die ich in der AB kommentieren werde. Die Empfehlung lag bei 12,50 E. Dann folgt Intel mit den Quartalszahlen. Erst am Donnerstag setzt die größere Welle ein, und
darauf komme ich noch zurück.
Ich beginne daher die neue Woche mit zuversichtlichem Grundton, aber leichter Skepsis. Denn wie die Medien reagieren, bleibt unerkenntlich. "Notprogramm soll Ford in den USA retten". Das war heute die Headline im "Handelsblatt". So, als wäre Ford schon am Ende. Sie erkennen daran, wie die Qualität der Urteile ausfällt.
Herzlichst, Ihr
Hans A. Bernecker
in dieser Woche wird es ernst. Die Saison der Quartalsberichte beginnt. Daran wird alles zu bemessen sein: 1. Die Qualität der Ertragstrends. 2. Die Abstimmung dieser Gewinne und der künftigen Erwartun-gen mit den Kursen und damit 3. die Frage, ob die eine oder andere Notierung nicht schon über das
Ziel hinausgeschossen ist. Demgegenüber sind die jüngsten Greenspan-Äußerungen deutlich zu relati-vieren. Was soll ein seriöser Notenbankchef sagen, wenn er weiß oder aus den Zahlen entnehmen kann: Der Konjunkturdreh kommt erst im März. Die Talsohle ist durchschritten, aber es ist für ihn unmöglich, daraus zu formulieren: Wir stehen noch in der Talsohle oder umgekehrt: Es geht demnächst los. Das dürfen Gurus und Medien, aber kein Notenbankchef. Ich bin mit dieser Konstellation höchst zufrieden.
Aufschlußreich: Das P/E im Dow Jones beginnt zu sinken. Auf der aktuellen Basis der Ist-Gewinne (nicht Schätzungen) fiel es von 28,3 auf 26,6 zurück. Gleiches gilt für den S&P 500 von 41,4 auf 40,4. Das ist vergleichsweise hoch, weil die Gewinne abgesackt sind, was aber typisch für eine Baisse ist. Sinkt es aber nun in kleinen Schritten, zeigt dies an: Die Gewinne je Aktie sinken nicht mehr.
Wie weit geht das Risiko der Korrekturen? Das ist eigentlich nicht zu schätzen, weil es sich nicht an den Zahlen allein orientiert, sondern auch am Verhalten der Fonds. Wird Kasse gemacht, kann es markante Kursabschläge geben. Und zwar ruckzuck um 20 oder 25 % in ganz kurzer Zeit. Das wäre mir am lieb-sten und eine klassische Korrektur im Aufwärtstrend. Deshalb habe ich vorsichtshalber zu Gewinnmit-nahmen geraten. Ich hoffe, daß Sie mir darin mindestens teilweise gefolgt sind. Gehen Sie aber nicht mit der ganzen Position raus. Das wäre mir zu riskant. Sie müssen auf jeden Fall den Fuß in der Tür behal-ten.
In New York zeigt sich ein ruhiges Marktbild mit relativ ausgeglichenen Relationen, die sich nur leicht verschlechtert hatten. Darin steckt vorerst kein Problem. Als Vorgeschmack für die avisierte Saison der Quartalsgewinne erhalte ich aus New York die ersten Gewinnschätzungen für das ganze Jahr. Bitte nur als erste Orientierung werten: Alcoa 2,61 $ je Aktie nach 1,72 $. Amexco 1,91 $ nach 0,99 $. Citigroup 3,33 $ nach 2,81 $ und DuPont steigt von 1,18 $ auf 1,58 $. General Electric klettert von 1,41 $ auf 1,57 $ und Hewlett Packard von 0,86 $ auf 1,25 $. IBM geht von 4,37 $ auf 4,82 $ und Intel von 0,49 $ auf 0,63 $. Einen regelrechten Sprung macht J.P. Morgan von 1,89 $ auf 3,30 $ und Merck bescheiden von 3,13 $ auf 3,14 $, sowie MMM von 4,36 $ auf 4,82 $. Philip Morris marschiert von 4,04 $ auf 4,62 $ und
Procter & Gamble vorsichtig von 3,47 $ auf 3,74 $. Wal-Mart geht schließlich von 1,49 $ auf 1,71 $. So-weit der Dow Jones. In den nächsten Tagen gibt es die neuen Zahlen für die Technologiewerte. Werten Sie diese bitte als Taxen im sog. Konsens der Analysten.
Frankfurt wird sich dieser Einschätzung, die über den Atlantik kommt, nicht entziehen können. Politische Einflüsse gibt es nicht, siehe Stoibers Kanzlerkandidatur. Die Börse wird sich daran noch nicht orientie-ren. Ausschließlicher Maßstab ist, was in den USA passiert, und ...
das Stichwort Deutschland AG ist in allen Varianten nun ein Thema. Ich kann Ihnen nur raten, sich damit ernsthaft zu beschäftigen. Im MDAX spielt dann die Musik. Dabei sage ich schon jetzt voraus: Es wird sehr schwer sein, diese Spekulationen frühzeitig zu erkennen, wenn man nicht die grundsätzlichen Hin-tergründe jeder Firma kennt. Das ist ein Thema, woran so mancher jüngere Analyst scheitert oder Pro-bleme hat, denn es handelt sich um Strukturkenntnisse. Ergänzend zur letzten AB: Beru plant ein neues
Expansionsprogramm. Dazu mehr in der nächsten AB. Sämtliche Empfehlungen meinerseits für diese Aktie so auch für MG Technologies, Gildemeister, aber auch Jenoptik und Continental/Phoenix und ande-re, lesen Sie bitte in den alten ABs nach. Ich werde sie ergänzend Schritt für Schritt mit den aktuellen Zahlen noch nacharbeiten. 32 von 70 MDAX-Titeln gelten als mögliche "Kandidaten" für einen solchen Deal. Aber es ist unmöglich, den Zeitpunkt exakt zu definieren. Übrigens: In dieser Woche beginnt der Umtausch für die Depfa-Titel. Ich halte einen aktuellen Kauf der alten Titel erneut/weiterhin für richtig, weil Sie damit automatisch die zwei neuen Titel zugeteilt erhalten. Es wird nämlich richtig sein, auf diese zwei neuen Titel gleichzeitig zu setzen.
Werfen Sie einen Seitenblick auf Gold bzw. die Goldminen. Ich habe das Thema schon im letzten Herbst berührt. Mit dem Bieter-Wettbewerb in Australien entsteht eine Art Oligopol auf der Angebotsseite mit einem Marktgewicht um 32 - 35 %. Dann kann man längerfristig nur mit steigenden Goldpreisen rechnen, was mit Politik und Währung nichts zu tun hat. Der jeweils größere Hebel steckt dann stets in Goldminen-aktien. Aber das ist insgesamt natürlich ein Thema für Spezialisten. Kritisch würde es im Goldpreis übri-gens erst ab 300 $ die Unze. Anschließend muß mit schnelleren Bewegungen gerechnet werden.
Zum Thema Argentinien/Rand/Yen, worauf ich in der letzten Woche hinwies: Das ist natürlich ein unge-heuer heißes Thema, aber für echte Strategen mit Weitblick mind. ein intensives Studium wert. Ich meine, Sie müßten sich damit unbedingt beschäftigen. Fordern Sie dazu die Informationen per Fax unter 0041-1-9120870 an.
Die Lage für diese Woche: Aus technischen Gründen gehe ich vorsichtig vor, denn die Quartalszahlen werden für manche Irritation sorgen, obwohl sie wegen der New Yorker Ereignisse schwierig zu deuten sind.
Morgen geht es schon los: Thyssen hat Pressekonferenz, und DaimlerChrysler stellt die neue E-Klasse vor. Alstom nennt die 9-Monatszahlen, die ich in der AB kommentieren werde. Die Empfehlung lag bei 12,50 E. Dann folgt Intel mit den Quartalszahlen. Erst am Donnerstag setzt die größere Welle ein, und
darauf komme ich noch zurück.
Ich beginne daher die neue Woche mit zuversichtlichem Grundton, aber leichter Skepsis. Denn wie die Medien reagieren, bleibt unerkenntlich. "Notprogramm soll Ford in den USA retten". Das war heute die Headline im "Handelsblatt". So, als wäre Ford schon am Ende. Sie erkennen daran, wie die Qualität der Urteile ausfällt.
Herzlichst, Ihr
Hans A. Bernecker