Onvista in der Krise
(gatrixx) Das zweite Quartal ist schlecht gelaufen beim Online-Finanzdienstleister Onvista. Das Ergebnis nach Steuern lag deutlich im Minus. Der Umsatz stieg zwar gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal. Im Vergleich zu den ersten drei Monaten dieses Jahres aber stagnierte er.
3,2 Millionen Euro Umsatz, ein Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) von minus 2,4 Millionen Euro und ein Verlust nach Steuern von 5,4 Millionen Euro - die Bilanz für das zweite Quartal lässt zu wünschen übrig. Zum Vergleich: Im entsprechenden Vorjahresquartal erwirtschaftete Onvista ein EBIT von minus 0,3 Millionen Euro und nach Steuern einen Gewinn von 0,4 Millionen Euro. Der Umsatz lag damals zwar nur bei 1,65 Millionen Euro, konnte also jetzt um 93 Prozent gesteigert werden. Dennoch hinkten die 3,2 Millionen Euro den Erwartungen des Unternehmens hinterher. Gegenüber dem ersten Quartal dieses Jahres (rund 3,1 Millionen Euro) stagnierte der Umsatz.
Für das Gesamtjahr senkte Onvista seine Umsatzprognose auf "13 bis 14 Millionen Euro". Als Grund für die enttäuschende Entwicklung nannte der Finanzdienstleister "das sich abschwächende Wirtschaftswachstum in Europa, das bestehende und potenzielle Lizenzkunden bewog, Investitions-Entscheidungen zu verzögern". Für die zweite Jahreshälfte sei eine Besserung nicht zu erwarten.
Erst 2002 will das Unternehmen die Gewinnzone wieder erreichen. Im dritten und vierten Quartal dieses Jahres sei noch mit einem negativen Ergebnis nach Steuern zu rechnen. Es soll allerdings "nicht annähernd so hoch" ausfallen wie in den abgelaufenen drei Monaten. Als neuen Planungskorridor für das Gesamtjahr gab der Vorstand minus 6,5 bis minus 7 Millionen Euro nach Steuern an. Im abgelaufenen Halbjahr belief sich das Minus auf 5,5 Millionen Euro.
Deutliche Kosteneinschnitte geplant
Der "unerwartet hohe Fehlbetrag im zweiten Quartal ist insbesondere auf einmalige Sondereffekte zurückzuführen", erklärte Finanzvorstand Michael Schwetje. Insgesamt schlügen sie mit minus 4,4 Millionen Euro zu Buche. Zum einen habe man den Wertansatz von Internet-Beteiligungen gesenkt, sagte Schwetje. Sie seien "Ende 1999 beziehungsweise Anfang 2000 in der Hochphase der New Economy" gekauft worden. Inzwischen sei die Marktbewertung jedoch deutlich gesunken. Diese Wertberichtigung liege bei minus 3,2 Millionen Euro.
Hinzu kamen "einmalige Sonderabschreibungen auf Software von 0,65 Millionen Euro sowie auf ausfallgefährdete Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von 0,14 Millionen Euro". Für Restrukturierungen wurden 0,4 Millionen Euro zurückgestellt. Der Vorstand betonte, dass diese Sondereffekte nicht liquiditätswirksam seien. Deswegen habe sich der Kassenbestand bei Onvista nur geringfügig reduziert: von 32,8 Millionen Euro Ende 2000 auf 29,1 Millionen Euro Ende Juni 2001.
Der Finanzdienstleister will nun "deutliche Kosteneinschnitte vornehmen". Finanzvorstand Schwetje: "Wir werden uns auf unser Kerngeschäft fokussieren und uns von Randaktivitäten trennen, die keine Aussicht auf schnelle Profitabilität haben." Auch die europäische Expansion soll gedrosselt werden. Ziel sei, selbst bei schlechter Konjunktur "profitabel zu arbeiten". (fma)
[Thu, 16.08.2001] - © 2001 de.internet.com
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(gatrixx) Das zweite Quartal ist schlecht gelaufen beim Online-Finanzdienstleister Onvista. Das Ergebnis nach Steuern lag deutlich im Minus. Der Umsatz stieg zwar gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal. Im Vergleich zu den ersten drei Monaten dieses Jahres aber stagnierte er.
3,2 Millionen Euro Umsatz, ein Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) von minus 2,4 Millionen Euro und ein Verlust nach Steuern von 5,4 Millionen Euro - die Bilanz für das zweite Quartal lässt zu wünschen übrig. Zum Vergleich: Im entsprechenden Vorjahresquartal erwirtschaftete Onvista ein EBIT von minus 0,3 Millionen Euro und nach Steuern einen Gewinn von 0,4 Millionen Euro. Der Umsatz lag damals zwar nur bei 1,65 Millionen Euro, konnte also jetzt um 93 Prozent gesteigert werden. Dennoch hinkten die 3,2 Millionen Euro den Erwartungen des Unternehmens hinterher. Gegenüber dem ersten Quartal dieses Jahres (rund 3,1 Millionen Euro) stagnierte der Umsatz.
Für das Gesamtjahr senkte Onvista seine Umsatzprognose auf "13 bis 14 Millionen Euro". Als Grund für die enttäuschende Entwicklung nannte der Finanzdienstleister "das sich abschwächende Wirtschaftswachstum in Europa, das bestehende und potenzielle Lizenzkunden bewog, Investitions-Entscheidungen zu verzögern". Für die zweite Jahreshälfte sei eine Besserung nicht zu erwarten.
Erst 2002 will das Unternehmen die Gewinnzone wieder erreichen. Im dritten und vierten Quartal dieses Jahres sei noch mit einem negativen Ergebnis nach Steuern zu rechnen. Es soll allerdings "nicht annähernd so hoch" ausfallen wie in den abgelaufenen drei Monaten. Als neuen Planungskorridor für das Gesamtjahr gab der Vorstand minus 6,5 bis minus 7 Millionen Euro nach Steuern an. Im abgelaufenen Halbjahr belief sich das Minus auf 5,5 Millionen Euro.
Deutliche Kosteneinschnitte geplant
Der "unerwartet hohe Fehlbetrag im zweiten Quartal ist insbesondere auf einmalige Sondereffekte zurückzuführen", erklärte Finanzvorstand Michael Schwetje. Insgesamt schlügen sie mit minus 4,4 Millionen Euro zu Buche. Zum einen habe man den Wertansatz von Internet-Beteiligungen gesenkt, sagte Schwetje. Sie seien "Ende 1999 beziehungsweise Anfang 2000 in der Hochphase der New Economy" gekauft worden. Inzwischen sei die Marktbewertung jedoch deutlich gesunken. Diese Wertberichtigung liege bei minus 3,2 Millionen Euro.
Hinzu kamen "einmalige Sonderabschreibungen auf Software von 0,65 Millionen Euro sowie auf ausfallgefährdete Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von 0,14 Millionen Euro". Für Restrukturierungen wurden 0,4 Millionen Euro zurückgestellt. Der Vorstand betonte, dass diese Sondereffekte nicht liquiditätswirksam seien. Deswegen habe sich der Kassenbestand bei Onvista nur geringfügig reduziert: von 32,8 Millionen Euro Ende 2000 auf 29,1 Millionen Euro Ende Juni 2001.
Der Finanzdienstleister will nun "deutliche Kosteneinschnitte vornehmen". Finanzvorstand Schwetje: "Wir werden uns auf unser Kerngeschäft fokussieren und uns von Randaktivitäten trennen, die keine Aussicht auf schnelle Profitabilität haben." Auch die europäische Expansion soll gedrosselt werden. Ziel sei, selbst bei schlechter Konjunktur "profitabel zu arbeiten". (fma)
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