BAKred erlässt Moratorium - BdB will entschädigen
ste Frankfurt - Der erste konzernunabhängige Online-Broker in Deutschland, die Berliner Systracom Bank AG, steht vor dem Konkurs. Das Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen (BAKred) ordnete am Freitag ein Veräußerungs- und Zahlungsverbot sowie die Schließung des Instituts für den Kundenverkehr an. Ferner wurde untersagt, Zahlungen entgegenzunehmen, die nicht zur Tilgung von Schulden gegenüber der Systracom bestimmt sind. Das Moratorium sei erforderlich geworden, da der Bank die Zahlungsunfähigkeit sowie die baldige Aufzehrung des haftenden Eigenkapitals drohe, so das BAKred. Die Systracom Bank, erst seit dem 21. September 2000 am Markt, ist der Einlagensicherung des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) und der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH (EdB) angeschlossen. Laut BdB sind die Kundeneinlagen einschließlich auf den Namen lautender Sparbriefe, die ein Volumen von etwa 50 Mill. Euro ausmachen, bis zu 1,534 Mill. Euro pro Einleger geschützt.
Über den Einlagensicherungsfonds des BdB werde, wie der Verband mitteilte, kurzfristig die notwendige Entschädigung der Einleger angestrebt. Systracom und die beteiligte Privatbank M. M. Warburg lehnten Stellungnahmen am Freitag ab.
Und schon wieder Berlin. Die Wellen um die Bankgesellschaft Berlin schlagen immer höher, seit die Finanzlöcher des Konzerns bekannt wurden und Vorstandschef Wolfgang Rupf den Kapitalbedarf der Bank auf 1 Mrd. Euro bezifferte. Nun trübt auch noch ein Haus namens Systracom Bank das ohnehin nicht tolle Finanzplatz-Image des einstigen deutschen Bankenzentrums. Diesem Haus - ein erst im vorigen Herbst gegründeter Online-Broker - droht die Pleite. Die Bankenaufsicht hat jetzt durchgegriffen und die "Schalter" dicht gemacht. Nicht, dass es ein großes Institut treffen würde. Systracom kommt auf eine Bilanzsumme von 105 Mill. Euro. Aber immerhin stehen einige prominente Kapitalgeber dahinter, die sich offenbar ordentlich verrechnet haben beim Aufbau eines konzernunabhängigen Brokers. Von der Euphorie um das Internet-Banking haben sich neben anderen die Finanzprofis Wolfgang Steinriede, einst Vorstandschef der Bankgesellschaft, Jürgen Krumnow, ehemals Vorstand der Deutschen Bank, sowie Ulrich Hocker, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, beeindrucken lassen. Die Erkenntnis muss nun wohl lauten: Der Broker-Markt ist bereits dicht. Wer zu spät kommt, den bestraft . . . Diese Weisheit müsste man doch kennen an der Spree.
aus der Börsenzeitung von heute
ste Frankfurt - Der erste konzernunabhängige Online-Broker in Deutschland, die Berliner Systracom Bank AG, steht vor dem Konkurs. Das Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen (BAKred) ordnete am Freitag ein Veräußerungs- und Zahlungsverbot sowie die Schließung des Instituts für den Kundenverkehr an. Ferner wurde untersagt, Zahlungen entgegenzunehmen, die nicht zur Tilgung von Schulden gegenüber der Systracom bestimmt sind. Das Moratorium sei erforderlich geworden, da der Bank die Zahlungsunfähigkeit sowie die baldige Aufzehrung des haftenden Eigenkapitals drohe, so das BAKred. Die Systracom Bank, erst seit dem 21. September 2000 am Markt, ist der Einlagensicherung des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) und der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH (EdB) angeschlossen. Laut BdB sind die Kundeneinlagen einschließlich auf den Namen lautender Sparbriefe, die ein Volumen von etwa 50 Mill. Euro ausmachen, bis zu 1,534 Mill. Euro pro Einleger geschützt.
Über den Einlagensicherungsfonds des BdB werde, wie der Verband mitteilte, kurzfristig die notwendige Entschädigung der Einleger angestrebt. Systracom und die beteiligte Privatbank M. M. Warburg lehnten Stellungnahmen am Freitag ab.
Und schon wieder Berlin. Die Wellen um die Bankgesellschaft Berlin schlagen immer höher, seit die Finanzlöcher des Konzerns bekannt wurden und Vorstandschef Wolfgang Rupf den Kapitalbedarf der Bank auf 1 Mrd. Euro bezifferte. Nun trübt auch noch ein Haus namens Systracom Bank das ohnehin nicht tolle Finanzplatz-Image des einstigen deutschen Bankenzentrums. Diesem Haus - ein erst im vorigen Herbst gegründeter Online-Broker - droht die Pleite. Die Bankenaufsicht hat jetzt durchgegriffen und die "Schalter" dicht gemacht. Nicht, dass es ein großes Institut treffen würde. Systracom kommt auf eine Bilanzsumme von 105 Mill. Euro. Aber immerhin stehen einige prominente Kapitalgeber dahinter, die sich offenbar ordentlich verrechnet haben beim Aufbau eines konzernunabhängigen Brokers. Von der Euphorie um das Internet-Banking haben sich neben anderen die Finanzprofis Wolfgang Steinriede, einst Vorstandschef der Bankgesellschaft, Jürgen Krumnow, ehemals Vorstand der Deutschen Bank, sowie Ulrich Hocker, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, beeindrucken lassen. Die Erkenntnis muss nun wohl lauten: Der Broker-Markt ist bereits dicht. Wer zu spät kommt, den bestraft . . . Diese Weisheit müsste man doch kennen an der Spree.
aus der Börsenzeitung von heute