Ölpreis bald jenseits der 85$ ?

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EinsamerSam.:

Ölpreis bald jenseits der 85$ ?

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18.07.06 05:59
Nahost-Krise

Ölpreis auf neuem Rekordstand

Die verschärfte Krise im Nahen Osten hat den Ölpreis auf einen neuen Rekordstand getrieben. Ein Ende des Anstiegs ist offenbar nicht in Sicht.
An der Londoner Rohstoffbörse sprang der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent am Vormittag in der Spitze auf 78,18 US-Dollar. Damit wurde die erst am Freitag aufgestellte Rekordmarke von 78,03 Dollar deutlich übertroffen. Auch der US-Rohölpreis bleibt in Reichweite des Rekordstandes.

Preisspirale dreht sich weiter

Ein Ende des Preisauftriebs ist nach Einschätzung von Experten nicht in Sicht. Der Ölpreis steuert nach Meinung von Marktbeobachtern weiter auf die Marke von 80 Dollar je Barrel zu.

Israelische Kampfflugzeuge griffen am Montag den Hafen von Beirut an und töteten dabei nach libanesischen Angaben zwei Menschen. Bei einem Angriff im Norden des Landes kamen sieben libanesische Soldaten ums Leben. Der internationale Flughafen von Beirut wurde während der Nacht mehrfach beschossen.


Quelle: focus.de

Euch,

   Einsamer Samariter

MeyerLansky:

Ölmärkte weiter angespannt

 
18.07.06 06:05
HANDELSBLATT, Montag, 17. Juli 2006, 20:44 Uhr
Trotz leicht gesunkener Preise

Ölmärkte weiter angespannt

Die Konflikte im Nahen Osten halten den Ölpreis auf sehr hohem Niveau. Am Montag gaben die Notierungen zwar nach, doch sehen Experten darin noch keine grundlegende Entspannung der Ölmärkte.  

HB HAMBURG. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI sank bis zum frühen Abend gegenüber dem Kurs vom Freitag um 83 Cent auf 76,20 Dollar. Auch Nordseeöl gab im Tagesverlauf nach. Ein Barrel (159 Liter) kostete 76,76 Dollar, 52 Cent weniger als zum Handelsschluss am Freitag. Händler begründeten den Preisrückgang mit der Annahme, dass der Konflikt um Israel lokal beschränkt bleibe und nicht auf Syrien übergreife.

Experten schließen einen weiteren Anstieg und sogar einen Sprung an die Marke von 100 Dollar je Barrel kurzfristig nicht aus. Die Internationale Energieagentur (IEA) erklärte sich unterdessen angesichts des Nahost-Konflikts grundsätzlich zur Freigabe von Rohöl- Reserven bereit. „Sollte es zu einer Angebotsverknappung kommen, sind wir bereit rasch strategische Reserven freizugeben“, sagte IEA- Generaldirektor Claude Mandil am Montag am Rande des G8-Treffens in St. Petersburg.

„Wenn es hier (im Iran) zu einer Sanktion kommen sollte oder sogar zu einer militärischen Intervention, wird es dort zu Produktionseinbußen kommen und das kann nicht ohne weiteres kompensiert werden“, sagte Claudia Kemfert, Energieexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), am Montag in einem Interview mit dem Nachrichtensender n-tv. „Das kann durchaus auch in Richtung hundert US-Dollar pro Barrel gehen.“

Der amerikanische Energieexperte Daniel Yergin sagte in einem Interview mit „Spiegel special“: „Wir leben in einem neuen Zeitalter der Versorgungsangst.“ Die aktuelle Knappheit an Rohöl sei aber kein Hinweis darauf, dass der Welt das Öl ausgehe. Dank technischer Verbesserungen könne die Produktionskapazität noch weiter vergrößert werden, um 20 bis 25 Prozent in den kommenden zehn Jahren. In Zukunft sei Energiesicherheit eine der wichtigsten Herausforderungen der Außenpolitik, sagte Yergin.

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) erreichte mit 71,71 Dollar einen neuen Rekordstand. Ein Barrel kostete damit am Freitag 1,33 Dollar mehr als am Vortag (70,38 Dollar), wie das OPEC-Sekretariat in Wien mitteilte.

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MeyerLansky:

allerdings noch nicht Heute ;)

 
18.07.06 06:09

Öl fällt - Hoffnungsschimmer in Nahost?

An der New York Mercantile Exchange gingen die Rohölnotierungen heute erstmals nach vier Handelstagen wieder nach unten. Der August-Future verlor 1,73 auf 75,30 Dollar pro Barrel. Erdgas kam durch diese Entwicklung ebenfalls unter Druck. Der August-Kontrakt rutschte überproportional um 56,4 Cents auf 5,783 Dollar ab.

Am Markt war man über die heutige Entwicklung gespalten. Verschiedene Analysten begründeten den Abschlag mit aufkeimenden Hoffnungen auf ein baldiges Ende der israelischen Angriffe auf den Libanon. Nachdem am Wochenende die Situation weiter eskaliert war, hatte es am Montag morgen entsprechende Pressemeldungen gegeben. Diese waren allerdings umgehend vom israelischen Verteidigungsministerium dementiert worden. Verschiedentlich wurde von Analysten allerdings angemerkt, dass der Konflikt bislang zumindest nicht auf Syrien und den Iran übergegriffen sei. Kampfhandlungen, die auf die beiden Länder begrenzt blieben, würden auch die weltweite Ölförderung nicht beeinträchtigen. Zudem hätten die G-8-Nationen ebenso auf eine scharfe Verurteilung Israels verzichtet, wie sich etwa Saudi-Arabien und Ägypten mit Kritik am Westen zurückgehalten hätten.

Andere Händler waren dagegen der Meinung, dass es sich beim heutigen Rücksetzer um eine rein technische Reaktion gehandelt habe. Diese habe naturgemäß viel Gerede über politische Hoffnungsschimmer im Nahen Osten verursacht. Dabei handle es sich aber um reines Wunschdenken.

Indessen hat die OPEC in ihrem monatlichen Bericht die Prognose für das Öl-Nachfragewachstum erneut zurückgenommen. Die Organisation rechnet jetzt damit, dass der internationale Bedarf 2006 nur noch um 1,4 Millionen Barrel und 2007 um 1,3 Millionen Barrel pro Tag anwachsen werde. Dies wurde mit der schwächeren Konjunkturentwicklung und den Engpässen bei den Raffineriekapazitäten begründet.

 

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MeyerLansky:

rechne mit Rücksetzer, spätestens bei 82

 
18.07.06 06:27

 

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MeyerLansky:

Ölpreis von erhöhter Nachfrage getrieben

 
18.07.06 06:33

Weltwirtschaft

Ölpreis bald jenseits der 85$ ? 2679474

"Die Weltwirtschaft steckt den Ölpreis weg"


Ölpreis bald jenseits der 85$ ? 2679474
17. Juli 2006 
Vom hohen Ölpreis geht noch keine Gefahr für die Konjunktur aus. Bankvolkswirte und Ökonomen großer Forschungsinstitute weisen daraufhin, daß die Weltwirtschaft in robuster Verfassung sei.

"Die Konjunktur hat den hohen Ölpreis recht gut weggesteckt", sagt Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin (DIW). Der Ölpreis müsse schon über einen längeren Zeitraum jenseits der 80-Dollar-Marke liegen, damit negative Effekte einträten. Am Montag wurde ein Barrel (rund 159 Liter) Rohöl der Sorte WTI um 76,50 Dollar gehandelt, fast 2 Dollar unter dem Hoch in der vergangenen Woche.

Nachfragegetrieben

Der hohe Ölpreis entziehe den deutschen Konsumenten zwar Kaufkraft, sagt Thomas Mayer, Chefvolkswirt Europa der Deutschen Bank. Bislang habe das Rekordhoch aber wenig geschadet, weil es sich um einen nachfragegetriebenen Preisanstieg gehandelt habe. Die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen sei gestiegen und auch die Produktion, was zu einer stärkeren Nachfrage nach Öl und damit zu einem höheren Ölpreis geführt habe. "Der Ölpreisanstieg war also nur ein kleiner Bremsfaktor in einer insgesamt starken Wirtschaftsentwicklung", sagt Mayer. Ähnlich sieht es Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank: "Wir haben eine boomende Weltwirtschaft seit vielen Jahren." Eine Ursache für den hohen Ölpreis sei die gestiegene Ölnachfrage der Schwellenländer. "Der hohe Ölpreis ist der Preis dafür, daß diese Länder in die Weltwirtschaft integriert werden." Von dieser Integration könne Deutschland nur profitieren. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Deka-Bank, verweist ebenfalls auf die Globalisierung und das starke Wachstum der Weltwirtschaft. Beides diene als Schutz gegen den hohen Ölpreis.

Obwohl die Autofahrer an den Tankstellen leiden, zählt die deutsche Wirtschaft nach Einschätzung der Ökonomen teilweise zu den Gewinnern des Ölpreishochs. "Als exportorientiertes Land profitieren wir vom Recycling der Petrodollars", sagt Krämer. Carsten-Patrick Meier vom Kieler Institut für Weltwirtschaft verweist darauf, daß die Ölländer ihre gestiegenen Einnahmen am internationalen Kapitalmarkt anlegten und so die Zinsen niedrig hielten. Zudem investierten sie sehr stark. "Davon profitiert der deutsche Maschinen- und Anlagebau", sagt Meier.

Opec erwartet geringeren Nachfrageanstieg

Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) erwartet für 2007 einen geringeren Anstieg der globalen Nachfrage nach Öl als in diesem Jahr. Grund seien die schwächere Konjunktur, die hohen Ölpreisen und Engpässe bei Raffinerien, erklärte die Opec am Montag. Die Organisation prognostiziert für 2007 ein Wachstum der täglichen Nachfrage um 1,5 Prozent auf 85,9 Millionen Barrel (159 Liter). In diesem Jahr dürfe der Ölbedarf um 1,7 Prozent auf 84,6 Millionen Barrel am Tag steigen. Die zum kurzfristigen Ausgleichen von Nachfrageschwankungen notwendigen Pufferkapazitäten der Opec würden von 8 Prozent im Vorjahr auf 10 Prozent im kommenden Jahr erhöht.

Den Grund dafür, daß die Weltwirtschaft das Ölpreis-Allzeithoch so viel besser verkraftet als während der Ölkrise in den siebziger Jahren, sehen die Ökonomen vor allem in die den bislang ausgebliebenen Zweitrundeneffekten. Gebhard Flaig vom Münchener Ifo-Institut sieht zwar immer noch den Druck der Gewerkschaftsmitglieder auf ihre Führung, Kaufkraftverluste durch höhere Löhne auszugleichen. "Aber man findet diese Argumentation erstaunlich selten."

Flexiblere Wirtschaft hilft

"Es wird schon verstanden, daß der Ölpreisanstieg nicht durch Lohnsteigerungen wieder reingeholt werden kann", sagt Meier vom IfW. Grundsätzlich sehen die Volkswirte die Weltwirtschaft nicht länger in einer derartigen Abhängigkeit vom Ölpreis, wie es früher der Fall war. Kemfert vom DIW verweist auf eine gestiegene Energieeffizienz. "Je flexibler die Wirtschaft, je mehr freies Spiel die Märkte haben, desto weniger gefährlich ist der Ölpreisanstieg", sagt Mayer von der Deutschen Bank. Seit den siebziger Jahren seien Restriktionen abgebaut worden. Reibungsverluste werde der hohe Ölpreis so zwar mit sich bringen, manche Investitionen würden sich nicht länger lohnen und Abschreibungen nötig werden. "Wir sehen aber keine Extremreaktionen."

An ihren Wachstumprognosen für Deutschland und die Weltwirtschaft halten Banken und Institute vorerst fest. Ihren Prognosen hatten sie schon recht hohe Ölpreise von 60 bis 70 Dollar zugrundegelegt. Die Deutsche Bank erwartet für dieses Jahr ein Wachstum von 1,8 Prozent in Deutschland und von 0,6 Prozent im kommenden Jahr. Das Weltwirtschaftswachstum sieht Mayer bei 5 beziehungsweise 4 Prozent. Kater von der Deka-Bank sagt indes: "Wenn sich der Ölpreis oberhalb von 80 Dollar festsetzt, werden schon ein oder zwei Zehntel Prozentpunkte Wachstum fällig." Der relativen Gelassenheit liegt die Annahme zugrunde, daß es nicht zu kurzfristigen Angebotsschocks kommt. Noch regiere nur die Furcht vor einer Verknappung des Angebots den Ölpreis, nicht aber ein wirklicher Mangel an Öl. "Wenn es im Nahen Osten zu einem Flächenbrand kommt", sagt Kater, "steckt das die Weltwirtschaft nicht mehr weg. Wenn der Iran als Lieferant wegfällt, dann steigt der Preis auf 100 Dollar, dann haben wir ein Problem."

Text: rike./ela. / F.A.Z., 18.07.2006, Nr. 164 / Seite 13
Bildmaterial: F.A.Z. 

 

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MeyerLansky:

Chart die Zweite

 
18.07.06 06:42
[URL=www.tradesignal.com/content.asp?p=wpa/tsb/...01716[/IMG][/URL]
[URL=www.tradesignal.com/content.asp?p=wpa/tsb/...cid=1601716]Chart öffnen[/URL]
moya:

So tragisch die Lage in Nahost

 
18.07.06 07:20
aus humanitärer Sicht ist - ein solcher Konflikt reicht nicht, um dem globalen Konjunkturzyklus eine neue Richtung zu geben.

Gruß Moya Ölpreis bald jenseits der 85$ ? 2679496

MeyerLansky:

Nur keine Panik

 
19.07.06 06:21
Benzin kostet 1,40 Euro und mehr, doch vor einem Rekord-Ölpreis fürchten sich deutsche Ökonomen nicht. Manche Branchen profitieren sogar davon. Von Karsten Polke-Majewski 

Der Ölpreis steigt in immer neue Sphären, aber Sorgen um die Gesamtwirtschaft müssen sich die Deutschen deswegen nicht machen. So beurteilen Ökonomen die Lage, die durch den Krieg im Nahen Osten entstanden ist. Während auf den internationalen Märkten inzwischen mehr als 78 Dollar je Barrel Öl bezahlt werden, können deutsche Unternehmen von der Lage sogar noch profitieren - jedenfalls, wenn sie exportieren.

Wo früher noch das große Zittern durch die deutsche Wirtschaft ging, sobald der Ölpreis nach oben sprang, herrscht heute Gelassenheit. Die Zuversicht ist ungebrochen, und sie lässt sich begründen. Denn alle wichtigen Indikatoren zeigen aufwärts. Schon seit einigen Jahren wachsen die Exporte. Seit 2005 legen auch die Investitionen zu, und seit Jahresbeginn konsumieren die Verbraucher wieder mehr. Selbst der Arbeitsmarkt entspannt sich ein wenig; die Wirtschaftsforschungsinstitute sagen für dieses Jahr eine sinkende Arbeitslosigkeit voraus, wenn auch auf hohem Niveau.

Deshalb ist Gustav Horn, Leiter des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung, recht optimistisch und fürchtet auch nicht, dass ein Benzinpreis von 1,42 Euro und mehr das deutsche Wachstum gleich wieder ins Schwanken bringen wird. "Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die deutsche Wirtschaft anders als noch in den 70er und 80er Jahren, in denen eine Rezession aus dem Ölpreisschock entstand, relativ gut mit den Folgen höherer Ölpreise umgehen kann." Arbeitgeber und Gewerkschaften nutzen solche Preisanstiege nicht mehr sofort dazu, Forderungen nach Mehrarbeit oder mehr Lohn zu stellen. Dafür haben deutsche Unternehmen bei der Energieeffizienz viel geleistet. Die hiesige Wirtschaft braucht nur noch halb so viel Energie wie 1970 und ist entsprechend weniger abhängig von Energieeinfuhren. 

Auch der Verbrauch an Benzin geht schon seit Jahren zurück. Allerdings können die Verbraucher den Preisanstieg noch nicht durch Sparsamkeit ausgleichen. Doch obwohl manch einer unter der Last der Heizölpreise stöhnt, das traditionell im Sommer gekauft wird, oder frustriert an der Zapfsäule steht, halten die meisten Ökonomen diese Effekte für weit weniger gravierend als etwa die beschlossenen Steuer- und Beitragssatzerhöhungen. So ist nicht ausgeschlossen, dass die Verbraucherpreise schon vor der für 2007 anstehenden Mehrwertsteuererhöhung und den dann ebenfalls wirksam werdenden höheren Krankenversicherungsbeiträgen auf breiter Front klettern. Das könnte die neue Konsumlust schnell wieder stoppen, zumal die Tarifrunden in diesem Jahr lediglich in der Metallbranche eine leichte Verbesserung der realen Kaufkraft brachten.

Am Öl, da ist sich Horn mit dem Konjunkturfachmann Christian Dreger vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung einig, wird es also nicht so sehr liegen, wenn die deutsche Konjunktur schwächer wachsen sollte. Vielmehr beobachtet Horn sogar eine Reihe positiver Effekte, die aus dem hohen Ölpreis entstehen. Denn die Ölproduzenten, die nun deutlich mehr Geld einnehmen, kaufen immer mehr Investitionsgüter in Deutschland. Die Bundesbank hat errechnet, dass die deutschen Exporte in die Opec-Länder mehr als doppelt so hoch sind wie die deutschen Ausgaben für Öl, Gas und Mineralölerzeugnisse aus dieser Region. Das Geld fließt also zurück und wird bei uns vor allem für Investitionsgüter ausgegeben. Davon profitieren beispielweise der Maschinenbau oder die Elektroindustrie, aber auch das Baugewerbe.

Die Exportwirtschaft gewinnt noch aus einem zweiten Grund: Seit einigen Tagen steigt der amerikanische Dollar wieder im Wert, ebenfalls getrieben durch die Nahostkrise. Nachdem die US-Währung über Wochen mehrmals abgewertet worden war und zuletzt bei 1,27 Euro stand, lag sie am Montag wieder bei etwa 1,25 Euro. "In solchen Krisen hat der Dollar bislang noch immer gewonnen", sagt Dreger. Das stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Ausfuhrunternehmen.  

Die Frage ist also weniger, wie sehr die höheren Öl- und Benzinpreise die Wirtschaft real belasten. Wichtiger ist der psychologische Effekt, wenn der Ölpreis über den hoffentlich zeitlich begrenzten Konflikt im Nahen Osten hinaus weiter steigen sollte. Viele Fachleute halten es durchaus für möglich, dass der Barrel-Preis bald die 100-Dollar-Linie überschreitet. Die Konsumenten, vor allem die Autofahrer, träfe das hart. Aus optimistischen Verbrauchern könnten schnell wieder ängstliche Sparer werden - zumal bei steigendem Ölpreis die Aktien im Wert sinken und mit ihnen die Bereitschaft, Geld auszugeben.

Oder der Preis setzt einen neuen Innovationsschub frei, etwa bei alternativen Energien und Antrieben, wie Horn spekuliert. Dann könnte die deutsche Wirtschaft doch noch gewinnen und (späterhin) vielleicht sogar Arbeitsmarkt und Konsumenten. Noch sind also viele Wege offen.

 

 

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