Nordex hofft auf Windstille bei den Kosten Seite 1/2
[ 26.08.02, 11:30 ]
Von Willi Weber
Umsatz und Gewinn kräftig gesteigert, Geschäftsziele bekräftigt - Nordex erfreut die Aktionäre mit überaus guten Nachrichten. Doch die entscheidende Feuerprobe steht dem Windkraftanlagen-Hersteller erst noch bevor.
Werden immer größer: Die Windkraftlanlagen von Nordex.
In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2001/02 (Stichtag: 30. September) lief es für das NEMAX-50-Schwergewicht wie geschmiert: Die Gesamtleistung hüpfte um rund ein Drittel auf 300 Millionen Euro.
Der Zuwachs ist umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass auf dem wichtigen Absatzmarkt Deutschland nur noch ein laues Lüftchen weht. Nach Ansicht von Nordex handelt es sich dabei aber nur um eine vorübergehende Marktschwäche, die durch das neue Genehmigungsgestzt für Windparks wurde.
Die Umsatzflaute am Heimatmarkt macht das Unternehmen mit kräftigem Wachstum im europäischen Ausland wett. Der Umsatzanteil in dieser Region erreichte zum 30. Juni bereits 40 Prozent. Zum Vorjahreszeitpunkt waren es erst 25 Prozent.
Die europäische Expansion ist der eine Trend, der andere zeigt sich beim Blick auf die Produktpalette des Hamburger Unternehmens. Die Windkraftanlagen von Nordex werden immer größer und leistungstärker. Hoffnungsträger ist dabei die neue Baureihe N90, die mit einem Rotordurchmesser von 90 Metern wahrlich gigantische Ausmaße annimmt.
Keine Frage, der Quartalsbericht von Nordex liest sich gut, aber trotzdem muss das Unternehmen noch gewaltige Dinge leisten, um den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden.
Schon das Umsatzziel ist ziemlich anspruchsvoll. Bei 460 Millionen Euro liegt die Prognose für das Geschäftsjahr 2001/02. Das bedeutet, im laufenden Quartal müssen noch 160 Millionen Euro - das sind immerhin 35 Prozent der geplanten Erlöse -eingefahren werden. Angesichts eines Auftragsbestandes von 190 Millionen Euro sollte dies aber zu schaffen sein.
Eine echte Herausforderung stellt das Gewinnziel dar: Weil das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) im Vergleich zum Umsatz "nur" um unterdurchschnittliche 13,5 Prozent auf 10,1 Millionen Euro zulegte, bleibt das Unternehmen mit einer EBIT-Marge von 3,4 Prozent deutlich hinter der eigenen Vorgabe von fünf Prozent zurück.
Da zeugt es von viel Selbstbewußtsein, dass der Windkraft-Spezialist an dieser Prognose erneut festgehalten hat. Der Grund für den Optimisimus: Im vierten Quartal sollen die Material- und Personalkosten trotz höheren Umsatzes konstant gehalten werden.
Die Börse kennt die Probleme mit der EBIT-Marge und hat eine mögliche Zielverfehlung in den Kursen längst eingepreist. Wie wäre es sonst zu erklären, dass die Gesellschaft nur noch in Höhe ihres Buchwertes notiert. Aus diesem Grund hält boerse-online.de das Rückschlagsrisiko der Nordex-Aktie - selbst im Fall einer Prognosekorrektur - für vertretbar.
Sollte es dem Unternehmen aber gelingen, im Plan zu bleiben, bietet der Wert bei einem 2003er Kurs-Gewinn-Verhältnis von nur elf ausgezeichnete Chancen nach oben. Risikofreudige Anleger nehmen die Aktie daher ins Depot.
Empfehlung: KAUFEN
Kurs am 26. Augsut: 3,80 Euro
Stoppkurs: 3 Euro
quell: boerse-online.de
gruss
nick