NM-Technologieaktien

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NM-Technologieaktien

 
04.02.01 21:55
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EXPRO

Bewährte Technik

Die Aktien im Nemax Technology Index gelten als solide. Experten loben besonders die hohe Planungssicherheit bei vielen Unternehmen.

Technologiewerte am Neuen Markt werden im Jahr 2001 zu den Gewinnern zählen – diese Aussage ist zur Zeit von vielen Experten zu hören. Dies dürfte zur Erleichterung bei den meisten Unternehmen des deutschen Wachstumssegments führen. Denn ob Softwareschmiede oder Logistikexperte – so ziemlich alle hier notierten Gesellschaften rühmen sich ihrer Technologieführerschaft und dürften demnach auf schöne Kursgewinne hoffen. Doch zu früh gefreut: Denn die Branchenkenner beziehen sich mit ihrer Aussage zumeist nur auf die 65 Aktien, die im Nemax Technology Index zusammengefasst sind.
Nach Definition der Deutschen Börse finden sich hier „Hersteller und Dienstleister im High-Tech-Bereich.“ Ein Schwerpunkt liege auf der Informationstechnologie, zum Beispiel Halbleiter- und IT-Hardware-Produktion. Bedingt durch die sehr weit gefasste Eingrenzung unterscheiden sich die Unternehmen im Unterindex erheblich in ihrer Geschäftstätigkeit. So betreibt ACG etwa schwerpunktmäßig den Handel mit Smartcards und Chips, während Pankl Racing Systems als Systementwickler für die Rennsportindustrie sein Geld verdient. Gemeinsam ist vielen Gesellschaften, dass sie einen technologischen Wissensvorsprung dazu nutzen, Kunden aus der Industrie mit innovativen Endprodukten oder Maschinen zu beliefern.

Die eher bodenständigen High- Tech-Unternehmen haben selbst Krisenzeiten getrotzt: Im Katastrophenjahr 2000 konnte der Nemax-Technologieindex ein stattliches Plus von fünf Prozent verbuchen und lag damit um 48 Prozent besser als der Gesamtindex. „Die meisten der Unternehmen im Index existieren schon seit vielen Jahren und haben die Start-up-Phase hinter sich gelassen“, erläutert Stefan Schießer von der GZ-Bank. Ertragsstärke und nachhaltige Geschäftsmodelle seien daher keine Fremdworte.
Bei professionellen Investoren genießt die Branche nach wie vor hohes Ansehen. „Mir gefällt, dass viele Unternehmen aus diesem Bereich schon profitabel sind oder es spätestens 2002 werden“, sagt Michael Pauli, Fondsmanager der Bayerischen Landesbank. Er habe bei seiner Portfoliozusammenstellung schon länger Technologieaktien übergewichtet und plant, sein Engagement in diesem Bereich weiter auszubauen. Dabei setze er auf „Altbewährtes“: Aixtron, Adva Optical Networking und Pandatel sind seine Favoriten. Ein Lob erhalten Kontron und Jumptec, die gute Zahlen vorgelegt hätten.
Ähnlich positiv gestimmt ist Thomas Effler, der bei der Commerzbank das Neue-Markt-Research leitet. Zu seinen Favoriten zählen Lambda Physik, LPKF, Aixtron und Singulus. Besonders im Technologiesektor des Neuen Marktes seien Unternehmen zu finden, die Technologieführer seien, bereits profitabel arbeiteten, über ein gutes Management verfügten und die Planziele auch wirklich erreichten.
Vor allem Letzteres ist am Neuen Markt keine Selbstverständlichkeit: Nach Angaben der GZ-Bank haben 30 Prozent der Unternehmen ihre eigenen Prognosen im dritten Quartal verfehlt. Bei den Unternehmen aus der Technologiebranche lag die Quote nur bei 25 Prozent. Rund 35 Prozent übertrafen sogar die Erwartungen.
Vorzeigefirmen wie Aixtron führen ihre recht hohen Bewertungen daher auch auf Tugenden wie Zuverlässigkeit und klare Kommunikation der Unternehmensziele zurück. „Was wir ankündigen, erreichen wir auch“, heißt es bei den Aachenern selbstbewusst. Das ist auch nötig, denn immerhin ist das Unternehmen mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 127 für 2001 bewertet. Aixtron plant, den Umsatz 2001 gegenüber dem Vorjahr um 30 bis 40 Prozent zu steigern. Das Ergebnis soll dabei überproportional wachsen. Aixtron stellt Maschinen her, mit denen Verbindungshalbleiter produziert werden. Solche Bauteile finden in der Mobilkommunikation, in der Glasfasertechnologie und Datenspeicherung ihre Anwendung. „Das Unternehmen besitzt einen Anteil von 54 Prozent in einem rasant wachsenden Markt, wir sind von Aixtron absolut überzeugt“, sagt Analyst Matthias Schneck von der Hypo-Vereinsbank. Nach seiner Meinung kann die Tatsache, dass ältere Anlagen bald ersetzt werden müssten, für weitere Nachfrage sorgen.
Ähnlich selbstbewusst wie Aixtron gibt sich der Handyzulieferer Balda. Daran ändert auch nichts, dass wichtige Mobiltelefonhersteller wie Motorola, Ericsson oder Nokia jüngst eine eher verhaltene Einschätzung des Absatzmarktes abgaben. „Der Handymarkt wird weiter stark wachsen“, prophezeit Balda-IR-Manager Cersten Hellmich. „Die Branche rechnet mit einem Wachstum von 30 Prozent pro Jahr in den nächsten drei Jahren. In welchem anderen Sektor gibt es das schon?“ Ansprechendes Design sei ein wichtiger Wettbewerbsfaktor. Das Umsatzziel von 205 Millionen Euro (2000: 153 Millionen Euro) habe man bis jetzt daher nicht revidiert. Genaue Zahlen auch zum Ergebnis (2000: 32 Millionen Euro) will das Unternehmen auf der Bilanzpressekonferenz am 13. Februar bekannt geben. Dann gibt es auch Details zu dem geplanten Markteintritt in China, das über ein Joint Venture realisiert werden soll. Balda ist vor allem auf die Zulieferung von Handygehäusen spezialisiert. Demnächst wollen die Bad Oeynhausener auch Tastaturen und interne Antennen herstellen.

HANDELSBLATT, Freitag, 02. Februar 2001




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