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N E U E R M A R K T N E W S L E T T E R
2.Jahrgang - Ausgabe 96 (10.12.2000)
DEUTSCHE BIBLIOTHEK - ISSN 1437-8302
Erscheinungsweise: per E-Mail, woechentlich zwischen Freitag
22 Uhr und Samstag 22 Uhr (keine Gewaehr) Abonnenten: 141.212
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I N H A L T
MARKT & UMFELD
1. EDITORIAL / Maerkte in Aufbruchstimmung, Wendepunkt
2. 10 GUTE GRUENDE / warum der Neue Markt nun steigen wird!
ANALYSEN & MOMENTAUFNAHMEN
3. MOBILCOM / Upgrade: langfristiges Kurspotential 1.500 %?
4. EDEL MUSIC / 100-Prozent-Chance fuer mutige Investoren?
5. DIESE AKTIEN SOLLTEN SIE JETZT UEBERGEWICHTEN / Teil 1:
6. KONTRON Embedded (Technologie)
7. THIEL Logistik (IT/Logistik)
8. MEDION (Consumer Services)
9. BB-BIOTECH (Biotechnologie)
10. SENATOR Entertainment (Medien)
11. COMDIRECT (Financial Services)
NACHRICHTEN & NEWS
12. MERGERS & ACQUISITIONS
13. ERGEBNISSE & PROGNOSEN
14. NACHRICHTEN & AUFTRAEGE
15. KOOPERATIONEN & JOINTVENTURES
16. PERSONALIEN & MANAGEMENT
RUBRIKEN
17. MUSTERDEPOT 2000 / Wochenverlauf, Neuaufnahmen, Research
18. BANKANALYSEN / Nemax - Ratings renommierter Institute
19. TERMINE / Unternehmen, Wirtschaft, Tradingtermine
20. DISCLAIMER/ Haftungsausschluss und Risikohinweise
21. HINWEISE zu den Newslettern des Aktienservice.de
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1. EDITORIAL / Maerkte in Aufbruchstimmung, Wendepunkt
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Liebe Leserinnen und Leser,
Das Wahl-Debakel in den USA nimmt kein Ende. Trugen die US-
Amerikaner die peinliche Situation zunaechst mit Humor, ver-
schaerft sich nun auch auf politischer Ebene der Ton zunehmend.
Dennoch sind wir erstmalig seit langer Zeit wieder positiv fuer
die mittelfristige Entwicklung der Aktienmaerkte gestimmt. So
gehen wir davon aus, dass wir am Beginn einer laengeren Auf-
waertsbewegung stehen, die sich bis zum April 2001 erstrecken
wird. Warum wir dieser Ansicht sind, lesen Sie nachfolgend.
Herzlichst, Ihre Redaktion von Aktienservice.de
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2. 10 GUTE GRUENDE / warum der Neue Markt nun steigen wird!
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Die Maerkte befinden sich derzeit im Aufbruch. Dies hat mehrere
Gruende. Wir erwarten, dass der Neue Markt nun am Anfang einer
bis April 2001 andauernden Aufwaertsbewegung steht. Derzeit
sehen sich die Aktienmaerkte sukzessive von mehreren Belastungs-
faktoren befreit:
(1) - ZINSPOLITIK: Seit Dezember letzten Jahres hat die EZB die
Leitzinsen um 2,5 % erhoeht. In statistischer Hinsicht wird der
Zinserhoehungszyklus stets von fallenden Aktienkursen begleitet.
Ein ebenso ungeschriebenes Gesetz ist die Erholung der Aktien-
maerkte bei fallenden Zinsen. Wir sind sicher, im 1. Quartal
2001 der ersten Zinssenkung entgegenzusehen. Auch Alan Greenspan
kam in seiner juengsten Rede nicht mehr umhin, dies wenigstens
verklausuliert anzudeuten. Die erwarteten Zinssenkungen werden
insbesondere den Technologietiteln Auftrieb verleihen.
(2) - ENDE WAHL-DEBAKEL: Es kuendigt sich ein Ende der US-
Praesidentschaftswahlen an, aus der unter Umstaenden und voraus-
sichtlich auch noch der Wunschkandidat der Boerse, Bush, als
Sieger hervorgehen wird. Wer nun schlussendlich Praesident wird,
halten wir wirtschaftlich zwar fuer vergleichsweise unerheblich,
dennoch bedeutet ein Ende des peinlichen Wahldilemmas fuer die
Maerkte in psychologischer Hinsicht das Ende einer grossen Un-
sicherheit.
(3) - OELPREIS: Der dritte massgebliche Belastungsfaktor, der hohe
Oelpreis, faellt nunmehr auch weg. So verkehrt der Oelpreis
erstmals seit Juli deutlich unter 26 $/Barrel. Insbesondere der
Oelpreis mit seinem grossen Impact auf Betriebskosten, Konsum-
und Investitionsbereitschaft war in den letzten Monaten einer
der staerksten Performance-Killer.
(4) - SOFT-LANDING: Eines werden wir auch in Zukunft weiterhin
haeufiger beobachten koennen: Wachstumsbedenken, Herabstufungen
und Gewinnwarnungen, insbesondere im Technologiesektor. Dies
sind zum einen die zeitversetzten Auswirkungen der restriktiven
Zinspolitik der letzten Monate und zumn stellen sie die
zwingende Konsequenz der erhofften und sich bereits abzeichnen-
den soft-landing der US-Wirtschaft dar.
Denn eine soft-landing der US-Konjunktur bedeutet auf die Ein-
zelergebnisse heruntergebrochen nichts anderes, als an Wachs-
tumsdynamik nachlassende Unternehmensgewinne. Unserer Ansicht
nach ist dies bei der ueberwiegenden Mehrzahl aller Werte auf
dem aktuell deutlich ermaessigten Kursniveau eingepreist:
(5) - SCHLECHTE NACHRICHTEN EINGEPREIST: Gewinn- und Umsatzwarnun-
gen verlieren ihren Schrecken. Nachdem Gewinnwarnungen von Intel
und Motorola oder Herabstufungen prominenter US-Brokerhaeuser
von BlueChips wie Microsoft etc. kaum noch Wirkung zeigen, wird
ersichtlich, dass diese Befuerchtungen im Gesamtmarkt bereits
eingepreist wurden und damit zwar in vergleichsweise begrenztem
Ausmass die entsprechenden Einzelwerte belasten, jedoch nicht
mehr auf den Gesamtmarkt durchschlagen.
Im uebergeordneten Modell sind Gewinnwarnungen im Umkehrschluss
sogar in gewisser Weise begruessenswert: Da sich das US-ameri-
kanische Wirtschaftswachstum aus unserer Sicht von 5 % auf 3,2-
2,8 % verlangsamen wird, erwarten wir sukzessive weitere Gewinn-
warnungen. Diese sind in diesem Zusammenhang jedoch als notwen-
diges Uebel und zwingende Konsequenz der gewuenschten und sich
bereits abzeichnenden soft landing der US-Konjunktur zu betrach-
ten und insofern bereits eingepreist. Denn im Vergleich zu ga-
loppierender Inflation oder noch bedrohlicherer Deflation - wo-
bei beide Szenarien unausweichlich eine handfeste Rezession nach
sich ziehen - stellt eine sanfte oder auch ein wenig holprige
Landung der US-Wirtschaft ganz klar die bessere Alternative dar.
(6) - ATTRAKTIVE BEWERTUNGEN: Das Ziel der vorangegangenen Korrek-
tur ist erreicht. Auch ist die Hauptintention einer jeden Kor-
rektur der Abbau der zum Teil komplett aus dem Ruder gelaufenen
Bewertungen. Dies geschah zweifellos, so dass nun auch Anleger
mit fundamentaler Ausrichtung an den Wachstumsboersen wieder
attraktive Investitionsmoeglichkeiten vorfinden.
Nachdem nun auch viele Wachstumstitel mit etabliertem Ge-
schaeftsmodell, versiertem und solidem Management, vielver-
sprechenden Entwicklungsperspektiven und hoher Planungssicher-
heit undifferenziert abgaben und derzeit durchaus attraktive
Bewertungen aufweisen, empfehlen wir risikobereiten und lang-
fristig ausgerichteten Investoren, nun antizyklisch und selektiv
Anfangspositionen aufzubauen.
(7) - MARKTBEREINIGUNG BEENDET: Die notwendige Marktbereinigung
ist weitgehend beendet. Im letzten Jahr und im Laufe diesen
Jahres gingen viele kleinere und juengere Unternehmen an den
Neuen Markt, die den Anlegern ausser Phantasie wenig Substanz
bieten konnten. Liquiditaetsprobleme, Planverfehlungen und sogar
Insolvenz sind hiervon die unausweichliche Folge. So hat der An-
leger in der zurueckliegenden Baissephase gelernt, stark zu dif-
ferenzieren und marktschreierische Marktkommunikation von unter-
nehmerisch aussichtsreicher Substanz zu unterscheiden.
Die schlechten Nachrichten derartiger Unternehmen sind nun ein-
gepreist und schlagen daher nicht mehr auf den Gesamtmarkt
durch. Dies ist die Basis fuer eine langfristig nachhaltige Auf-
waertsbewegung, wovon vornehmlich die Unternehmen mit positivem
Chancen-/Risiken-Profil profitieren werden. Auf diese wollen wir
uns in den kommenden Ausgaben konzentrieren.
(8) - EURO ERHOLT SICH: Nach seinem Tief bei knapp 82 Cents konnte
sich der Euro bis auf 89 Cents erholen. Vor dem Hintergrund ei-
ner sich abkuehlenden US-Wirtschaft sehen wir bis Mitte 2001 die
Paritaet durchaus erreichbar. Das in Euroland in groben Zuegen
stabile Wirtschaftswachstum und die definierte Position der EZB
ermoeglicht es auslaendischen Anlegern - die zuvor verschreckt
wurden -, nun wieder Investitionen in Euroland zu taetigen.
(9) - LIQUIDITAETSUEBERSCHUSS: In den letzten Monaten floss viel
Liquiditaet von den Aktienmaerkten in die Anleihen bzw. in den
Geldmarkt. Dies geschah vor dem Hintergrund eines ueber weite
Strecken unueberschaubaren Chancen-/Risiken-Profils an den
Aktienmaerkten (Oelpreis, Zinspolitik, Gefahr einer hard-landing
etc.). Mit dem Wegfall massgeblicher Belastungsfaktoren fliesst
diese Liquiditaet wieder in die Aktienmaerkte zurueck, wobei
hierbei keineswegs ausgezeichnete Rahmenbedingungen vorhanden
sein muessen - eine neutrale Marktverfassung reicht bereits
voellig aus.
(10) - HAERTERE RICHTLINIEN: Die Deutsche Boerse beschaeftigt sich
derzeit mit der Erarbeitung neuer Richtlinien fuer den Neuen
Markt, welche die Transparenz fuer Privatanleger massgeblich
verbessern werden. In diesem Zuge ist bspw. geplant, die Unter-
nehmen nach US-amerikanischem Vorbild zu verpflichten, Insider-
verkaeufe oeffentlich anzuzeigen. Somit verfuegt der Anleger
dann ueber die Information, ob, wann und in welchem Ausmass das
Management eines Unternehmens eigene Aktien veraeussert. Der An-
leger wird somit in die Lage versetzt, sich hierueber fruehzei-
tig ein Bild zu machen und auf dieser Grundlage gegebenenfalls
neu zu disponieren. Dieser Massnahmenkatalog wird dem Neuen
Markt mehr Transparenz verschaffen und das Anlegervertrauen
durch bessere Research- und Kontrollmoeglichkeiten erhoehen.
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3. MOBILCOM / Upgrade: langfristiges Kurspotential 1.500%?
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KURSHISTORIE
Vor wenigen Wochen, am 12. November, empfahlen wir unseren
Lesern die MobilCom-Aktien, ungeachtet des bis dahin bereits
stark ermaessigten Aktienkurses bei 52,5 Euro, erneut zum Ver-
kauf. Unsere Intention lag dabei vor allem in der Befuerchtung
begruendet, dass sich das schlechte Marktsentiment weiter fort-
setzen wird und Unternehmen, bei denen im weitesten Sinne Un-
klarheiten bestehen, bzw. deren Zukunftspotential derzeit von
vielen Anlegern nur vage umrissen werden kann, marktueberpropor-
tionale Abgaben verzeichnen werden.
Derzeit bei 36,5 Euro notierend, verlor das Papier seit unserer
erneuten Verkaufsempfehlung nochmals rund 30 %. Auf dem gegen-
waertigen Kursniveau sehen wir jedoch einen Boden, was uns dazu
veranlasst, den Titel positiver zu bewerten. Zudem waren die
Gruende fuer den juengsten Kurssturz fadenscheinig und entbehren
jeglicher realistischen Grundlage.
FALSCHE GERUECHTE
Juengster Ausloeser des Kursrutsches, der das Papier von 41 Euro
auf zeitweise deutlich unter 30 Euro fuehrte, waren schlecht
bzw. ueberhaupt nicht recherchierte Spekulationen einer als
reisserisch bekannten Boersen-Postille, wobei an den Haaren her-
beigezogene Parallelen zu EM.TV gezogen wurden. Hierbei wurde
offenbar bewusst der falsche Eindruck erweckt, MobilCom saehe
sich mit Liquiditaetsproblemen konfrontiert.
Auch wir sehen der weiteren Zukunft des Unternehmens im Hinblick
auf das etwas - unserer Meinung nach - zu euphorisch bewertete
UMTS-Migrationspotential mit leicht gemischten Gefuehlen entge-
gen. Bei MobilCom jedoch Liquiditaetsprobleme zu vermuten, ist
in jeder Hinsicht vollkommen abwegig.
ABGESICHERTER BUSINESS-PLAN
Denn fuer France Telecom, die an MobilCom massgeblich (28,5 %)
beteiligt ist, bedeutet diese Beteiligung an MobilCom - fuer die
eine Option auf Erweiterung der Beteiligung ueber den Kauf der
MobilCom-Anteile von MobilCom-Chef Schmidt existiert - den Ein-
stieg in den europaweit wichtigsten und lukrativsten Mobilfunk-
markt, der insbesondere durch UMTS ein immenses Umsatzpotential
birgt. MobilCom ist die zukuenftige Cash Cow fuer France Telecom
auf dem europaweit lukrativsten Mobilfunk/UMTS-Markt, die das
Unternehmen daher niemals fallen lassen wird.
Die Aengste der Anleger fokussieren sich scheinbar auf die im
August 2002 auslaufende kurzfristige Verbindlichkeit von rund
7 Mrd DM. Dies sollte jedoch mit der Option der France Telecom,
von 2003-2006 alle MobilCom-Anteile von Gerhard Schmidt zu
uebernehmen, teilweise abgeglichen werden koennen. Dies bedeutet
jedoch nicht, dass dieser Betrag unter Umstaenden sofort faellig
wird, sondern auf Basis der dann vorherrschenden Marktbedingun-
gen. Falls notwendig, wird ein Teilbetrag zu den zu diesem Zeit-
punkt angebrachten Konditionen neu verhandelt bzw. finanziert
werden.
In der gegenwaertig schwachen Marktverfassung betraegt die
Marktkapitalisierung allerdings noch lediglich knapp 3,3 Mrd DM.
Diese Bewertung spiegelt jedoch nicht den tatsaechlichen Wert
des Unternehmens wider. Dieser liegt wesentlich hoeher, legt man
die gleichen Bewertungsmassstaebe der Mitbewerber an.
Der Business-Plan ist bis 2002 ueber zweckgebundene (UMTS)
Rahmen-Finanzierungslinien der Vorfinanzierung von Ericsson, des
Netzaufbaus und des France Telecom-Engagements vollstaendig ab-
gedeckt. Darueber hinaus besteht die gleiche Sicherheit, ledig-
lich wurden die Konditionen noch nicht abschliessend vereinbart,
da sich die Umstaende schnell aendern koennen (bspw. Zeitpunkt
des UMTS-Starts und Anzahl der in zeitlich vom Gesetzgeber vor-
geschriebenen Etappen zu errichtenden Stationen etc.).
So wird der Business-Plan von einem prominenten Bankenkonsortium
(Merrill Lynch, Deutsche Bank, Societe Generale und ABN Amro)
kontrolliert, wobei diese ueber 9 Mrd DM der Lizenzkosten finan-
zierten, waehrend France Telecom fuer die restlichen 7,5 Mrd DM
in bar (gegen Unternehmensbeteiligung) aufkam. France Telecom
ist in jedem Fall bestrebt, ueber die Beteiligung an MobilCom am
Potential des deutschen UMTS- und Mobilfunkmarkts zu partizipie-
ren. Allein schon das Interesse von France Telecom wird MobilCom
davor bewahren, bis 2005 (bis zu diesem Zeitpunkt ist eine
50%ige UMTS-Netzabdeckung Deutschlands vorgesehen) in Liquidi-
taetsprobleme zu geraten.
Wenn also MobilCom in Liquiditaetsprobleme geraet, muss dies
ebenso fuer France Telecom zugrunde gelegt werden und France
Telecom ist alles andere als illiquide. Auch das in der Ver-
pflichtung stehende Bankenkonsortium ist darum bemueht,
gegebenenfalls Nachschuesse zu taetigen, um MobilCom die
Geschaeftstaetigkeit bis zu dem Zeitpunkt zu ermoeglichen, an
dem eine Amortisierung der Vorlaufkosten moeglich ist. In der
Bredouille, die vorgenannte Massnahmen erforderlich machen
wuerde, befindet sich MobilCom jedoch keinesfalls.
JUENGSTE ENTWICKLUNG
Im Gegenteil, MobilCom operiert derzeit im Bereich des Break-
evens im operativen Geschaeft. Dass die UMTS-Vorlaufkosten erst
nach Start des UMTS-Angebots (fruehestens 2002) sukzessive amor-
tisiert werden koennen, ist offensichtlich. MobilCom koennte
bereits erhebliche Gewinne erwirtschaften, doch investiert man
hinsichtlich UMTS forciert in Marketing, um bis zum Start des
Angebotes moeglichst viele Kunden zu besitzen.
So konnte MobilCom z. B. den Marktanteil bei den Mobilfunk-
Vertragskunden in Deutschland im 3. Quartal auf ueber 22 % stei-
gern. Ausserdem ist MobilCom in die Europa-Strategie der France
Telecom integriert und ein wichtiger Baustein beim geplanten
Boersengang der Orange-Gruppe. Auch dies spricht dagegen, dass
MobilCom bei theoretischen Liquiditaetsengpaessen keine Unter-
stuetzung von France Telecom erhielte.
Diese Marketingkosten koennen aus dem Cash-flow finanziert
werden, waehrend Ericsson den Aufbau des UMTS-Netzes bis zur
Inbetriebnahme der ersten Regionen Ende 2002 uebernimmt und vor-
finanziert. Sollte sich darueber hinaus Liquiditaetsbedarf erge-
ben, ist dieser durch vorsorgliche Betriebsmittel-Kreditlinien
abgedeckt. Selbst die Zinsaufwendungen fuer den Lizenzkredit
fallen mit 150 Mio DM/Quartal vergleichsweise ueberschaubar
(weniger als 10% vom Umsatz)aus.
Mit zunehmender Anzahl der Kunden, die entsprechendes Migrati-
onspotential zu UMTS-Diensten aufweisen, verkuerzt sich die
Zeitspanne bis zur Amortisation der erheblichen Vorlaufkosten.
Daher und angesichts der Dimensionen spielt es derzeit kaum eine
Rolle, ob je akquiriertem Neukunden 130, 260 (aktueller Wert)
oder 400 DM aufgewendet werden muessen.
Gewinne sind bei MobilCom fruehestens 2007 zu erwarten. Wir ten-
dieren eher zu 2010 als Jahr des Breakevens. Vor diesem Hinter-
grund kann eine Fundamentalbewertung auf Basis von PEG oder KGV
nicht als Orientierungshilfe herangezogen werden. Einzigster
fundamentaler Anhaltspunkt ist somit die Bewertung je Mobilfunk-
kunde. Die Vorlauf-, Finanzierungs- und forcierten Akquisitions-
kosten im Hinblick auf UMTS herausgerechnet, arbeitet MobilCom
durchaus profitabel.
GLAUBENSFRAGE UMTS
Hierbei wird ersichtlich, dass das UMTS-Potential vielmehr eine
etwas visionaere Glaubensfrage darstellt. Erfuellt UMTS die zu-
saetzlichen Umsatzerwartungen, waere eine Verfuenfzehnfachung
(1.500 %) des aktuellen MobilCom-Kurses keineswegs uebertrieben.
Erfuellt UMTS die Erwartungen hingegen nicht, liegt die gesamte
Mobilfunkbranche zumindest in Deutschland in Truemmern. Im
schlimmsten Fall muesste der Aktionaer einen rechnerisch gegen
Null tendierenden Aktienkurs in Kauf nehmen.
Geht man jedoch davon aus, dass sich die gesamte Branche hin-
sichtlich des UMTS-Potentials nicht irren sollte, verfuegt das
Papier in den naechsten zehn Jahren ueber ein Kurspotential von
rund 1.500 %. Hierbei sehen wir sogar ein positives Chancen/-
Risiken-Profil. Es erscheint uns weiter sehr unwahrscheinlich,
dass sich hochgradig dotierte IT-Experten, Trendforscher, Bank-
und Risikopruefer allesamt in UMTS derart irren sollten, dass
hierbei von vielen etablierten Unternehmen - die bisher die
lukrativen Markttrends fruehzeitig identifizieren konnten -
Hunderte von Milliarden Euro in den Sand gesetzt werden.
AKTIENSERVICE-RATING
Verglichen mit T-Mobile bzw. VoiceStream, deren Bewertung rund
5.000 Euro je Kunde aufweist, ist MobilCom mit min. 500 und max.
1000 Euro pro Kunde je nach Berechnungsgrundlage zweifellos sehr
guenstig bewertet. Der Mobilfunkkunde von MobilCom wird somit
derzeit mit einem wesentlich geringeren Wert bewertet, als noch
vor UMTS. Diese deutliche und wider aller Logik aufgekommene
Diskrepanz ist eine Unterbewertung, die nahezu ausschliesslich
auf das schlechte Marktsentiment am Neuen Markt zurueckzufuehren
ist. Wuerde das Unternehmen bspw. im MDAX notieren, waeren die
Kursverluste weitaus geringer ausgefallen.
Vor dem Hintergrund der zunehmend deutlichen Unterbewertung im
Wettbewerbsvergleich sehen wir das zweifellos vorhandene Amorti-
sationsrisiko hinsichtlich des UMTS-Ertragspotentials ueber
Gebuehr eingepreist. Wir stufen den Titel daher von "verkaufen"
auf "spekulativ kaufen" herauf, wobei zunaechst eine Anfangspo-
sition mit geringer Kapitalgewichtung aufgebaut werden sollte.
Mit zunehmender Verbesserung des Marktsentiments sollten die
Positionen marktkonform ausgebaut werden. Liquiditaetsprobleme
sehen wir in den naechsten 4 Jahren nicht.
KENNZAHLEN
MOBILCOM
WKN: 662 240
Kurs-Xetra: 36,60 Euro
Empf. Stop-Loss: 30,00 Euro
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4. EDEL MUSIC / 100-Prozent-Chance fuer mutige Investoren?
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Edel Music zaehlt zu den am staerksten verpruegelten Titeln der
frueheren ersten Garde des Neuen Marktes, der sogenannten Fallen
Stars, in deren Reigen sich erst kuerzlich nun auch endgueltig
EM.TV einreihte. Fiel Edel Music zunaechst lediglich der allge-
mein schwachen Marktverfassung zum Opfer, sorgte anschliessend
eine Gewinnwarnung im Vorfeld fuer weitere Abgaben. Anleger und
Analysten stehen nun vor der schweren Frage, ob sich ein Ein-
stieg hinsichtlich des vehementen Wachstums und der aussichts-
reichen Marktposition empfiehlt, oder ob die Maxime beachtet
werden sollte, Unternehmen, die enttaeuschten und ihre Planzah-
len verfehlten, keine zweite Chance zu gewaehren.
In der nachfolgenden Analyse sind wir bestrebt, unter vorgenann-
ten Massgaben ein aussagekraeftiges Chancen-/Risiken-Profil zu
erstellen. Dabei muss vorab jedoch deutlich zum Ausdruck ge-
bracht werden, dass Anleger, die in Aktien von Unternehmen,
welche ihre eigenen Prognosen verfehlten, nicht mehr investie-
ren, bisher deutlich besser fuhren, als solche, die auf
einen spekulativen Turnaround setzten.
KURSHISTORIE & CHARTTECHNIK
Von seinem Hoechststand bei 59 Euro im Februar diesen Jahres hat
sich der Wert zwischenzeitlich um 80 % nach unten bewegt.
Die Aktie befindet sich seitdem fast durchweg in einem Abwaerts-
trend, der zunaechst um 15 Euro einen Boden gefunden zu haben
schien. Im Juli konnte die 38-Tageslinie kurzzeitig nach oben
durchbrochen werden. Anschliessend fiel der Kurs erneut auf
seinen Boden bei 15 Euro zurueck, bis sich Ende August noch
einmal eine Erholung andeutete und die Aktie bis auf 23 Euro
anstieg, um im Oktober erneut bis 15 Euro abzubroeckeln.
Die sich anschliessende Seitwaertsbewegung wurde mit einem Kurs-
einbruch von fast 20 % am vergangenen Dienstag nach unten ver-
lassen. Ursaechlich hierfuer waren die EM.TV-Geruechte. Edel
Music kooperiert zwar in einigen Teilbereichen mit EM.TV, wirt-
schaftlich ergibt sich jedoch keine Abhaengigkeit, so dass die
Abgaben fundamental nicht unterlegbar sind. Die am 30. kommuni-
zierte Gewinnwarnung zog Abgaben erst zeitversetzt nach sich.
So geriet der Titel zu Beginn der Woche erneut heftigst unter
Druck und ermaessigte sich zeitweise bis auf unter 6 Euro. Von
diesem Tief konnte sich der Titel etwas erholen. Der Titel ist
nun zur Genuege ausgebombt worden und Anleger sind nicht mehr
bereit, die Papiere zu Spottpreisen in den Markt zu geben.
KURZPORTRAIT
Die seit 2. September 1998 am Neuen Markt in Frankfurt notierte
Edel Music AG ist Europas fuehrendes unabhaengiges full-service-
Musikunternehmen mit derzeit ueber 900 Mitarbeitern und ueber 70
Tochtergesellschaften und vor allem in Europa sowie den USA ak-
tiv. Die Gesellschaft deckt dabei die gesamte Wertschoepfungs-
kette des Musikgeschaefts ab, vom Trendscouting ueber Marketing,
bis zu Produktion und Vertrieb.
Edel Music produziert Musik, stellt Schallplatten, Kassetten und
CDs her, publiziert und vertreibt Rock-, Pop-, Dance-, Jazz-
und klassische Musik unter seinem eigenen Label sowie unter Li-
zenz. Durch die Beteiligung an dem Musiksender Viva sowie durch
die Mehrheitsbeteiligung an Eagle Rock Plc wurden die Aktivitae-
ten zwischenzeitlich auch auf den audiovisuellen Bereich ausge-
dehnt.
Die fuenf groessten Musikkonzerne (Majors) verfuegen ueber einen
Weltmarktanteil von 76 %. Die restlichen 24 % teilen sich die
sogenannten Independents auf. In Deutschland bekleidet Edel hin-
ter Jive Zomba den zweiten und in Europa den ersten Rang unter
den Independents.
UNTERNEHMENSSTRATEGIE
Die Gesellschaft will das weltweit groesste unabhaengige Ton-
traeger-Unternehmen werden. Die Wachstums- und Akquisitionsstra-
tegie ist zum einen darauf ausgerichtet, auf den wichtigsten
Musikmaerkten der Welt, insbesondere in den USA und Westeuropa,
vertreten zu sein. Dies gelingt der Gesellschaft zunehmend durch
strategisch geschickt positionierte Beteiligungen und Ueber-
nahmen.
In den USA wurde durch die Uebernahme von RED ein eigener Ver-
trieb geschaffen. Die skandinavischen Maerkte wurden durch die
Uebernahmen von Mega Scandinavia, Megasong Publishing und K-Tel
Finnland sowie durch die Beteiligung an Playground Music er-
schlossen. Die 75prozentige Beteiligung bei Play it again Sam
(PIAS) verschafft Edel Music wiederum eine starke Position in
den Benelux-Staaten, Frankreich und Grossbritannien. Darueber
hinaus hat das Unternehmen seine Aktivitaeten auch auf kleinere,
schnell wachsende Maerkte in Lateinamerika und Asien ausgedehnt.
Zum anderen baut die Edel Music AG ihre Position als full-
service-Musikunternehmen konsequent weiter aus und engagiert
sich auch auf Nischenmaerkten. So wurde ein eigener Bereich fuer
Kinder-Entertainment geschaffen, fuer welchen die Kooperations-
abkommen mit EM.TV und Disney genutzt werden. Der Lizenzvertrag
im stark wachsenden Bereich Kindertontraeger mit der TV-Loonland
AG sollte der Gesellschaft dort weitere Marktvorteile verschaf-
fen.
Weiterhin wurden strategische Beteiligungen eingegangen, um den
Bereich Lizenzhandel auszubauen. Darueber hinaus plant das
Unternehmen den Verkauf von Musik europa- und weltweit ueber das
Internet zu organisieren und weitet somit ihre eCommerce-Aktivi-
taeten aus. Die juengst eingegangene Partnerschaft mit der On
Demand Distribution (OD2) ist ein wichtiger Schritt in diese
Richtung.
GESCHAEFTSZAHLEN & PROGNOSEN
Die Edel Music AG hat den Neunmonats-Umsatz um 164 % auf 754,6
Mio DM steigern koennen. Bis zum Jahresende soll ein Umsatz von
ueber 1 Mrd DM erreicht werden, was durchaus realistisch er-
scheint, insbesondere da das 4. Quartal aufgrund des Weihnachts-
geschaefts fuer die Musikindustrie ueblicherweise das staerkste
ist.
Das nicht bereinigte EBIT nach Abschreibungen auf Akquisitionen
betrug minus 9,7 Mio DM nach minus 1,8 Mio DM im Vorjahreszeit-
raum. Fuer das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen ein EBIT von
23,5 Mio DM. Diese Prognose ist bereinigt um Waehrungseffekte
von 7,9 Mio DM und Einmaleffekte von 10,3 Mio DM und beinhaltet
keine moeglichen Gewinne der Tochtergesellschaft Edel Ventures.
Im 4. Quartal wird der Umsatz voraussichtlich bei rund 400 Mio
DM liegen, so dass der Jahresumsatz 2000 die 1,15 Mrd DM Marke
uebersteigen werde.
WEITERE AUSSICHTEN
Im Rahmen der Bekanntgabe des Neunmonats-Ergebnisses musste das
Unternehmen die Erwartungen fuer das im Gesamtjahr 2000e geplan-
te EBIT von 90 Mio DM auf 23 Mio DM korrigieren. Der Vorstand
machte hierfuer Einmaleffekte und das hinter den Erwartungen zu-
rueckgebliebene US-amerikanische Label Edel America verantwort-
lich. Der Kurs reagierte auf die am vergangenen Donnerstag vor-
gelegten Zahlen kaum. Positiv wurde anscheinend aufgenommen,
dass das Unternehmen mit Hilfe der Unternehmensberatung Roland
Berger ein umfangreiches Kosten-Einspar-Programm umsetzen will.
Ungeachtet der nach unten revidierten Erwartungen hat sich das
Unternehmen fuer die Zukunft gut positioniert. Die Strategie der
globalen Ausrichtung sowie der Abdeckung saemtlicher Teilberei-
che des Musikmarktes duerfte mittelfristig erfolgreich sein. Das
Unternehmen verfuegt ueber ein schnelles und effizientes Ver-
triebssystem. Erfolgversprechend erscheinen zudem die Aktivitae-
ten zum Aufbau eines Internet-Musikvertriebs. Dazu beitragen
wird sicherlich auch die Beteiligung an dem Musiksender Viva,
der sich auf dem Weg zu einem Musik-Internet-Portal befindet.
Dass die Musikindustrie generell durch Piraterie im Internet und
Formate wie MP3 ernsthaft bedroht ist, erscheint sehr unwahr-
scheinlich. Groessere Angebote digitaler Musik verursachen hohe
Kosten und werden deshalb nicht dauerhaft kostenlos zur Verfue-
gung stehen. Zumeist werden diese Angebote lediglich am Anfang
zum Aufbau eines Benutzerstamms kostenlos sein und mittelfristig
in kommerzielle Geschaeftsmodelle uebergehen. Bestes Beispiel
aus juengster Zeit ist die Partnerschaft der Musikboerse Napster
mit dem Bertelsmann-Konzern. Untersuchungen belegen zudem, dass
Onlineangebote, wie beispielsweise Musikboersen, eher neue Ver-
marktungs- und Werbeinstrumente sind.
Drei Viertel aller Jugendlichen, die Napster nutzen, kaufen ge-
nauso viele oder sogar noch mehr CDs als vorher. Das veroeffent-
lichte Forrester-Research in seiner neuesten Studie ueber das
Konsumverhalten von jugendlichen Surfern. Die Online-Umfrage un-
ter 6000 Surfern zwischen 16 und 22 Jahren ergab ausserdem, dass
sie durch Napster vor allem Musiker und Bands entdecken, deren
Songs noch nicht in den Top-Ten rauf- und runtergespielt werden.
Ein typisches Statement der Napster-User war: "Napster hilft mir
bei meiner CD-Auswahl. Wenn ich nur ein Lied daraus mag, reicht
mir der MP3-File, wenn es mehr sind, kaufe ich mir lieber die
komplette CD. Schliesslich kann ich weder auf der Arbeit noch in
meinem Auto MP3-Files abspielen."
AKTIENSERVICE-RATING
Klar ersichtlich wird, dass es dem Konzern bisher noch nicht
gelang, die zahlreichen Akquisitionen effizient in den Konzern
zu integrieren. Dies ist jedoch auch ein Prozess, der ein wenig
Zeit in Anspruch nimmt. Der Anleger kann nicht erwarten, dass
dies schnell vonstatten geht. Von einem am Neuen Markt notier-
ten Unternehmen erwartet man schnelles Umsatzwachstum bei eben-
falls schnell steigenden Gewinnen. Dies ist eine Utopie.
Was sich das Management allerdings ankreiden lassen muss, sind
die Verfehlungen der Planzahlen, die beim Ertrag viel zu ambi-
tioniert waren. Wir hegen die Hoffnung, dass sich dies mit dem
neuen Interims-Vorstand und seinem Nachfolger grundlegend aen-
dern wird. Denn haette das Unternehmen sich im letzten Jahr
nicht so weit aus dem Fenster gelehnt, koennte man in diesem
Jahr durchaus eine positive Entwicklung demonstrieren.
Generell steigt das wirtschaftliche Risiko insbesondere bei
Unternehmen, welche ihr Wachstum vornehmlich extern forcieren.
Gleichzeitig ist dies jedoch der einzige Weg, um schnell eine
entsprechende Marktposition zu etablieren, welche anschliessend
auf reiferem Niveau in geordneten Bahnen ausgebaut werden kann.
Positiv bei Edel Music ist hierbei jedoch, dass der Konzern sich
bei den Uebernahmen auf die Verstaerkung der Kerngeschaeftsfel-
der konzentrierte und nicht - wie bei vielen anderen Unternehmen
zu beobachten - neue Geschaeftsfelder erschloss, die nicht zu
den eigentlichen Kernkompetenzen gehoeren.
Liquiditaetsprobleme sind bei Edel nicht zu erwarten, derzeit
verfuegt das Unternehmen ueber liquide Mittel in Hoehe von 30
Mio DM, wobei die zur Verfuegung stehenden Kreditlinien der
Banken noch nicht beruecksichtigt sind. Parallelen zu EM.TV
entbehren daher jeder Grundlage.
Dadurch, dass das Unternehmen die Planzahlen fuer das laufende
Jahr verfehlt, ist eine Prognose fuer die kommenden Geschaefts-
jahre sehr schwierig. Wir befuerchten, dass die Integration der
vielen Uebernahmen die Ertragssituation der naechsten 1-2 Jahre
weiter belasten wird. Allerdings erwaren wir nicht, dass das
Unternehmen dabei stark in die Verlustzone abgleitet. Insofern
haelt sich das Anlegerrisiko in Anbetracht des deutlich ermaes-
sigten Aktienkurses in Grenzen.
Ausgegangen von einem Gewinn je Aktie von 1,1 Euro im
Geschaeftsjahr 2001e, der urspruenglich fuer das laufende
Geschaeftsjahr geplant war und hierbei nochmals ein Integrati-
onsabschlag von 50 % einkalkuliert, errechnet sich ein Gewinn
von 0,55 Euro je Aktie fuer 2001e. Diese Planung repraesentiert
rund ein Drittel des urspruenglich angestrebten Wertes, wobei
die Prognose bewusst uebertrieben konservativ gehalten wurde.
Mit einem 2001e-KGV von rund 12 ist der Titel bei konservativer
Prognostik fundamental also keineswegs ueberbewertet. Davon aus-
gegangen, dass das Kosteneinsparungsprogramm in Verbindung mit
Roland Berger sukzessive Fruechte traegt, erwarten wir moderate
Gewinnsteigerungsraten von durchschnittlich 20 % fuer die kom-
menden 4 Jahre, wobei sich die Gewinndynamik ab 2003 aufgrund
der dann wegfallenden Integrationskosten deutlich steigern
duerfte.
Mit einer PEG-Ratio von 0,6 ist der Titel somit durchaus attrak-
tiv bewertet. Das Kursziel sehen wir mit Sicht auf 12 Monate bei
rund 12 Euro, was Verdopplungspotential impliziert. Vor diesem
Hintergrund kann dem risikobereiten und langfristig ausgerichte-
ten Investor ein Engagement mit geringer Kapitalgewichtung
nahegelegt werden. Die Einhaltung der revidierten Planzahlen
vorausgesetzt, ist der Titel auf dem deutlich ermaessigten Kurs-
niveau und der vielversprechenden Marktposition attraktiv bewer-
tet. Aufgrund der juengsten Entwicklung ist der Titel fuer den
strategischen Investor jedoch nicht geeignet, sondern muss als
hochspekulativ betrachtet werden.
KENNZAHLEN
EDEL MUSIC
WKN: 564 950
Kurs Xetra: 6,20 Euro
Empf. Stop-Loss: 5,00 Euro
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Comdirect = DM 70,41, Citibank = DM 40,00.
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Comdirect = DM 105,61, Citibank = DM 60,00.
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5. DIESE AKTIEN SOLLTEN SIE JETZT UEBERGEWICHTEN / Teil 1:
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Ausgehend von der Annahme einer bevorstehenden Aufwaertsbewegung
sollten Sie unserer Einschaetzung nach nachstehende Werte ueber-
gewichten. Diese praesentieren zugleich die unserer Meinung nach
unter Beruecksichtigung des Chancen-/Risiken-Profils aussichts-
reichsten Vertreter wachstumsstarker Branchen/Sektoren.
Mit den nachfolgend kurz analysierten Werten decken Sie gleich-
zeitig die bedeutendsten Zukunftsbranchen ab und werden den
Nemax all share in den naechsten 4 Monaten unserer Ansicht nach
outperformen.
Wir werden diese Serie in den naechsten Ausgaben bis zum Jahres-
ende fortsetzen, wobei wir zunaechst die grossen Wachstums-
branchen aufgreifen und anschliessend segmentierend in die Tiefe
gehen.
Neben den nachstehenden Werten fuegen wir MobilCom als aus-
sichtsreichsten Wert im Bereich Telekommunikation/Mobilfunk bei.
Aufgrund der aus aktuellem Anlass an anderer Stelle in diesem
Newsletter veroeffentlichten Analyse in ausfuehrlicherer Form,
verzichten wir auf eine themenbezogene Kurzfassung.
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6. KONTRON (Technologie)
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Bis 2003 will das Unternehmen mit einem Umsatz von 800 Mio Euro
zum Weltmarktfuehrer avancieren und dabei den derzeit fuehrenden
ECT-Anbieter Radisys ausbooten. Durch die kuerzlich getaetigten
Akquisitionen von Fieldworks Inc. (USA), Taiwan Mycomp Corp.
(TMC), Pep Modular Computer GmbH (DE) und die Komplettuebernahme
von Rotec durch die akquirierte Pep Modular konnten Vertriebs-
netze in Asien, Europa und in den USA sowie preiswerte Produkti-
onskapazitaeten zu niedrigen Kosten hinzugewonnen werden.
Aufgrund der ueberplanmaessigen Geschaeftsentwicklung und der
in Anbetracht der bisherigen Wachstumsraten realisierbaren Pla-
nung, bis zum Jahr 2003 zum Weltmarktfuehrer zu avancieren,
sehen wir ungeachtet der bisherigen Performance weiterhin
deutliches Kurspotential.
Das Unternehmen, eines der weltweit fuehrenden Anbieter von
intelligenten, miniaturisierten Computern mit integrierter Soft-
ware, operiert hochprofitabel, weist derzeit ein Wachstum von
deutlich ueber 150 % auf, agiert in einem von Wachstum gepraeg-
ten Zukunftsmarkt und zaehlt weltweit zu den Top-3 ECT-Anbietern
(ECT = Embedded Computer Technology).
Die Embedded Computer Technology ist eine Schluesseltechnologie
fuer die naechsten Jahrzehnte. Die Notwendigkeit einer stets
hoeheren Leistungsfaehigkeit der Systeme und Komponenten bei
gleichzeitiger Miniaturisierung in nahezu allen wichtigen Berei-
chen, wie z. B. Telekommunikation/IT, Medizintechnik, Verkehrs-
technik und im Industriesektor, wird Kontron eine kontinuierlich
wachsende Nachfrage bescheren. Aufgrund der uebergreifenden Ent-
wicklung ist das Unternehmen unabhaengig von einzelnen zykli-
schen Sektoren, wie z. B. dem Halbleiterbereich.
Der ECT-Markt zaehlt mit prognostizierten Wachstumsraten von
60 % zu den dynamischsten Marktsegmenten. Aufgrund der hervor-
ragenden Positionierung weltweit sollte es dem Unternehmen
weiterhin gelingen, am Branchenwachstum ueberproportional zu
partizipieren.
Mit einem 2001e-KGV von knapp 70 ist der Titel in Anbetracht der
Wachstumsraten in Umsatz und Ertrag nicht zu teuer. Der Titel
weist eine langfristig intakte Wachstumsstory aus, die ihn in
den naechsten Jahren in ungeahnte Kursregionen treiben koennte.
Wir erwarten dabei auch weiterhin eine Geschaeftsentwicklung,
die dies untermauert und fuer positive Ueberraschungen gut ist.
KENNZAHLEN
KONTRON
WKN: 523 990
Kurs-Xetra: 104,00 Euro
Empf. Stop-Loss: 85,00 Euro
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7. THIEL LOGISTIK (IT/Logistik)
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Mit den vier Geschaeftsfeldern Kontraktlogistik/eLogistik, Value
Added Services, IT-Loesungen/eCommerce und HealthCare Logistics
sieht sich das Unternehmen vielversprechend positioniert und
wird vom dynamischen Wachstum der Logistikbranche weiterhin
ueberproportional profitieren.
Durch die effiziente Integration der seit dem Boersengang
akquirierten Unternehmen sowie in Anbetracht einer geplanten
Fortsetzung des externen Wachstums besteht weiteres Ergebnis-
Potential. Die Planungen zum Boersengang wurden deutlich ueber-
troffen und auch die gegenwaertige Geschaeftsentwicklung ver-
laeuft wesentlich besser als erwartet.
Aufgrund der Fokussierung auf margentraechtige IT-orientierte
Logistikdienstleistungen und Projektmanagement mit den hoechsten
prognostizierten Wachstumsraten wird Thiel marktueberdurch-
schnittliche Gewinnwachstumsraten erwirtschaften.
Die finanziell etwas angespannte Situation bei der Tochter
Deutscher Orden wird das versierte Thiel-Management in den Griff
bekommen. Darueber hinaus sind die Zahlen der Tochter weniger
relevant, da sie weniger als 1 % des fuer das folgende Ge-
schaeftsjahr geplanten Konzerngesamtumsatzes repraesentieren.
Mit einem 2001e-KGV von knapp 60 und Gewinnsteigerungsraten fuer
die naechsten Jahre von durchschnittlich deutlich ueber 60 % ist
der wachstumsstarke Titel mit einer PEG-Ratio von rund 1 attrak-
tiv bewertet. Im Wettbewerbsvergleich ist der Titel sogar der
guenstigste der entsprechenden Peer-Group (bspw. D. Logistics).
Dieser Bewertungsabschlag ist fundamental nicht zu rechtferti-
gen. Bis zum April sehen wir Kurse von 200 Euro.
KENNZAHLEN
THIEL LOGISTIK
WKN: 931 705
Kurs-Xetra: 137,00 Euro
Empf. Stop-loss: 110,00 Euro
__________________________________________________
8. MEDION (Consumer Services)
__________________________________________________
Das Unternehmen konzipierte ein einzigartiges Geschaeftsmodell,
welches grossen Handelskonzernen zusaetzliche Marktsegmente im
Non-Food-Bereich erschliesst und weltweit agierende Markenher-
steller in die Lage versetzt, neue Absatzkanaele zu oeffnen.
Die Produktbereiche umfassen die Segmente Kommunikationselektro-
nik (Telefon, Anrufbeantworter, Fax, Decoder, SAT), Unterhal-
tungs-/Konsumelektronik (Elektrogeraete zur PersonalCare und
Hausausstattung, Farb-TV, Video, HIFI, Fotoapparate, Video-
kameras) und PC/Multimedia (Personal-Computer, Scanner, Drucker,
Modems, Software, Plug`n Play-Angebote). Den Kunden offeriert
Medion ein Dienstleistungsportfolio, das mit Leistungen im Be-
reich Herstellung, Praesentation, Produktverpackung, Logistik-
management, After Sales Service etc. nahezu die gesamte Wert-
schoepfungskette im Handelsprozess abdeckt.
Der Marketingdienstleister zahlt bereits Dividende und legt
ein vehementes Wachstum in Umsatz und Ertrag vor. Aufgrund der
zunehmenden Portierung des erfolgreichen Geschaeftsmodells ver-
fuegt das Unternehmen weiterhin ueber hohes Wachstumspotential,
wobei wir die Grenzen noch lange nicht ausgelotet sehen. Durch
den technologischen Fortschritt und den boomenden Multimedia-
und Consumer Electronics-Bereich ist zudem auf Jahre hinaus kein
Nachlassen der Nachfragedynamik zu erwarten.
Bei Medion ist trotz fortgeschrittener Groessendimensionen keine
Verlangsamung der Wachstumsdynamik zu erwarten, da man erst
jetzt ernsthaft beginnt, das Marktpotential im Ausland wahrzu-
nehmen. Zum anderen uebertraf das Unternehmen in der Vergangen-
heit stets die bereits ambitionierten Analystenschaetzungen.
Dieser bemerkenswerte Planungssicherheit sollten Anleger eine
hohe Bedeutung im Rahmen einer Anlageentscheidung einraeumen.
Fuer das kommende Geschaeftsjahr 01/02e erwarten wir einen
Gewinn von 3,3 Euro je Aktie, fuer das laufende erhoehten wir
kuerzlich unsere EPS-Schaetzung auf 2,04 Euro. Mit einem KGV
01/02e von 33 ist der Titel auf dem deutlich ermaessigten
Kursniveau nahezu historisch guenstig bewertet. Vor allem auch
im Hinblick auf das Weihnachtsgeschaeft sehen wir unmittelbares
Kurspotential von 20 %.
KENNZAHLEN
MEDION
WKN: 660 500
Kurs-Xetra: 111,80 Euro
Empf. Stop-Loss: 90,00 Euro
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9. BB-BIOTECH (Biotechnologie)
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BB Biotech ist nicht nur im Biotech-Bereich ein Basisinvestment
am Neuen Markt. Inzwischen zweifelt niemand mehr daran, dass die
Biotechnologie eine der Schluesseltechnologien des 21. Jahrhun-
derts ist: Die Erforschung und Entwicklung innovativer, effi-
zienter und besser vertraeglicher Arzneimittel zur Behandlung
von Zivilisationskrankheiten zaehlen zu den wichtigsten Heraus-
forderungen des Gesundheitswesens der Industriestaaten. So ver-
schlingt die Behandlung von Krebs in den Industriestaaten in
diesem Jahr voraussichtlich 37 Mrd USD und die Therapierung von
Herz- und Kreislaufleiden wird im Jahr 2003 mehr als 57 Mrd USD
aufzehren.
Medikamentenentwickler, die dabei entsprechende Arzneimittel
herstellen, besitzen immenses Marktpotential. Auf dieses Segment
der Biotechnologie konzentriert sich das Management von BB-
Biotech insbesondere. Mit einem Portfolio von ueber 30 Positi-
onen erwirbt der Anleger damit nicht nur die BB-Biotech-Aktie,
sondern zugleich Besitzanteile an mehreren ueberdurchschnittlich
aussichtsreichen Biotechnologie-Unternehmen. Daneben erwirbt der
Anleger auch das umfangreiche, wissenschaftliche und kapital-
marktorientierte Know How des Managements. Insofern traegt eine
Investition in BB-Biotech das risikodiversifizierte Chancen-
/Risiken-Profil eines Investmentfonds.
BB-Biotech ist als langfristiges, strategisches Investment im
Biotechnologiebereich zu betrachten und darueber hinaus als
Basisinvestment am Neuen Markt eines der wachstumsstaerksten
Papiere. Zudem verringert sich das Bewertungsrisiko, da die
ueberwiegende Mehrzahl der Biotechs in den USA (der bevorzugten
Anlageregion des BB-Managements) bereits Gewinne erwirtschaftet,
die eine nachhaltige Dynamik aufweisen. Die Wertsteigerungen der
Branche des laufenden Jahres sind somit auch fundamental zu un-
termauern.
KENNZAHLEN
BB-BIOTECH
WKN: 910 468
Kurs-Xetra: 119,80 Euro
Empf. Stop-Loss: 100,00 Euro
__________________________________________________
10. SENATOR Entertainment (Medien)
__________________________________________________
Einst die Shooting Stars am Neuen Markt, stehen die Medientitel
seit geraumer Zeit stark unter Druck. Vorlaeufiger Hoehepunkt
des negativen Branchen-Sentiments bildete juengst der Niedergang
des einstigen Vorzeigewertes EM.TV. Dabei verlor die Branche
auch schon zuvor deutlich staerker als der Gesamtmarkt. Die
Befuerchtungen, die zu einer deutlichen Untergewichtung des
Sektors - insbesondere bei institutionellen Anlegern - fuehrten,
sind schnell umrissen:
So leiden die entsprechenden Unternehmen unter verschaerftem
Wettbewerb und sinkenden Margen. In den vergangenen 2 Jahren
wurden durch den hochkompetitiven Wettbewerb in Verbindung mit
der damaligen Euphorie im voraus astronomische Preise fuer zu-
kuenftige Produktionen bezahlt. Die Angst, in Zukunft leer aus-
zugehen, sowie der selbstauferlegte Zwang, die Anleger durch
eine moeglichst grosse Rechtebibliothek zu beeindrucken, verlei-
tete die meisten Filmproduktionsunternehmen dazu, Filmrechte-
und Merchandisinghaendler nicht nur fuer zukuenftige Produktio-
nen horrende Preise zu bezahlen. Erweist sich hierbei ein Teil
des erworbenen Materials als Flop oder findet eine Filmprodukti-
on weniger Anklang als erwartet, sind die zuvor entstandenen Ko-
sten nicht mehr zu amortisieren und ziehen zwangslaeufig Verlu-
ste nach sich, die einige Unternehmen in den Ruin treiben wird.
Hinzu kam das Bestreben, moeglichst schnelles Wachstum zu gene-
rieren, wobei Erwaegungen wie wirtschaftliche Risiken, Rentabi-
litaet oder langfristige Integrationsfaehigkeit straeflich ver-
nachlaessigt wurden. Wir betrachten Senator Entertainment hier-
bei als einen der aussichtsreichsten Medienwerte des Neuen Mark-
tes, da das Unternehmen nicht von seinen Kernkompetenzen ab-
rueckte (wie z. B. Kinowelt), kein externes Wachstum um jeden
Preis generierte (wie z. B. EM.TV) und die Rentabilitaet nie aus
den Augen verlor. Zudem verfuegt das Unternehmen im sich ver-
schaerfenden Wettbewerb mit Cinemaxx ueber einen starken, ab-
satzkraeftigen Partner (Zugriff auf die Absatzseite), wobei da-
rueber hinaus in verschiedener Hinsicht Synergien und Wettbe-
werbsvorteile entstehen. Die voruebergehend etwas ruecklaeufigen
Besucherzahlen und Margen bei Cinemaxx halten wir nicht fuer be-
sorgniserregend, da wir in 2001 die Schliessung einiger unprofi-
tabler Kinocenter erwarten, was zu erheblichen Kosteneinsparun-
gen fuehren wird. Langfristig sieht sich das Unternehmen aus-
sichtsreich positioniert.
Bei bewusst konservativer Prognostik erwarten wir fuer 00/01/02e
einen Gewinn je Aktie von 0,26/0,58/0,84 Euro. Somit ist der
Titel mit einem 2001e-KGV von 13 und einer PEG-Ratio von 0,3
unter Beruecksichtigung eines sektorkonformen Risikoabschlags
attraktiv bewertet. Derzeit verlaeuft das operative Geschaeft
von Senator Entertainment planmaessig. In unseren Prognosen ist
ein Risikoabschlag enthalten, d. h., falls das Unternehmen die
eigenen Planungen erfuellt, besteht deutlich hoeheres Ergebnis-
potential. Zwar erachten wir Senator Entertainment als eines der
aussichtsreichsten Unternehmen des Nemax-Media, das branchen-
spezifische Risiko sowie das kurzfristig von uebergreifenden
Cinemaxx-Belastungen (25-Prozent-Beteiligung at-equity) aus-
gehende Risiko darf jedoch nicht unberuecksichtigt bleiben, wo-
bei lediglich ein Engagement mit geringer Kapitalgewichtung in
Betracht kommt. Ein Investment ist hochspekulativ. Wenn Kaeufe
vorgesehen sind, empfehlen wir die naechsten Tage abzuwarten,
bis der Titel eine Bodenbildung aufweist.
KENNZAHLEN
SENATOR
WKN: 722 440
Kurs-Xetra: 8,00 Euro
Empf. Stop-Loss: 6,40 Euro
__________________________________________________
11. COMDIRECT (Financial Services)
__________________________________________________
In doppelter Hinsicht unter der Marktschwaeche litt die
comdirect-Aktie. So geriet das Papier durch die allgemein
schwache Marktverfassung am Neuen Markt unter Druck, waehrend
das derzeit noch vorwiegend auf Online-Brokerage-Services aus-
gerichtete Geschaeftsmodell in Umsatz und Ertrag eine starke
Abhaengigkeit von einer gesunden Verfassung der Kapitalmaerkte
aufweist. So ist es wenig verwunderlich, dass das Papier seit
der Erstnotiz deutlich abgab.
Nun jedoch befinden sich die Maerkte unserer Einschaetzung nach
in einer Stabilisierungsphase, auf deren Basis wir eine bis
April 2001 andauernde Aufwaertsbewegung erwarten. Im Umkehr-
schluss wird das Papier von dieser Entwicklung, unter Berueck-
sichtigung der eingangs erwaehnten Argumentation, ebenfalls in
mehrfacher Hinsicht profitieren.
Die Zahl der Transaktionen und der neu eroeffneten Depots wird
dabei ebenso steigen wie des Handels- und Einlagevolumen und
somit Umsatz und Ertrag des Unternehmens. Von den am Neuen Markt
notierten Unternehmen raeumen wir der Commerzbanktochter com-
direct langfristig die besten Chancen ein.
Zum einen aufgrund der im Wettbewerbsvergleich mit einem 2001e-
KGV von 46 guenstigen Bewertung, zum anderen aufgrund der Markt-
stellung und der daraus erwachsenden Entwicklungsperspektiven.
So ist der Discount-Broker mit ueber 570.000 Kunden europa-
weit Marktfuehrer.
Diese umfangreiche Kundenbasis versetzt das Unternehmen lang-
fristig in die Lage, das Geschaeftsmodell sukzessive auszuweiten
und sich neue Maerkte zu erschliessen. Ferner verfolgt man eine
zunehmend aggressive Verdraengungsstrategie. So riss man kuerz-
lich im Online-Brokerage durch ein attraktives Pricing-Modell
die Preisfuehrerschaft an sich.
Die rechnerisch hierbei auftretenden Einbussen (geringere Marge
je Transaktion) werden unserer Einschaetzung nach quantitativ
deutlich ueberkompensiert (mehr Kunden, mehr Trades,...).
Ferner profitiert das Unternehmen vom hohen Konzentrations-
bedarf in Europa. Wir sehen den Online-Broker hierbei in der
Rolle des Konsolidierers praedestiniert. Dabei stellt die
Gesellschaft ihren Kunden zudem ein umfangreiches Angebot an
begleitenden Finanzinformationen auf ihrer Website zur Ver-
fuegung. So zaehlt die comdirect-Site zu den frequentier-
testen Finanz-Sites in Europa. Das Angebot fuer das eigene
Klientel wird demnaechst durch institutionelles Research
ergaenzt, wobei man zunaechst auf die Konzernmutter zurueck-
greifen wird.
Mit dem Einstieg in neue Maerkte (Investmentbanking, Online-
Vertrieb von weiteren Finanzdienstleistungen wie Versicherungen
und dem Angebot von Fondssparplaenen) diversifiziert man das
Geschaeftsmodell und generiert neue Umsatzquellen. Im Zuge eines
verbesserten Marktumfelds wird die comdirect-Aktie unserer
Ansicht nach sowohl den Nemax all share als auch den Sektor
outperformen.
Unser Rating fuer comdirect lautet auf "kaufen". Consors
halten wir mit "akkumulieren" ebenfalls fuer aussichtsreich,
waehrend DAB unseren Beobachtungen zufolge stets mehr ins
Hintertreffen geraet und, davon abgesehen, auf dem aktuellen
Kursniveau stark ueberbewertet erscheint. Sobald die comdirect-
Bank zudem Fondssparplaene anbietet (dies ist fuer Beginn
2001 vorgesehen), befuerchten wir bei DAB mittelfristig sogar
Kundenabgaenge.
KENNZAHLEN
COMDIRECT-BANK
WKN:
Kurs-Xetra: 24,24 Euro
Empf. Stop-Loss: 21,50 Euro
__________________________________________________
12. MERGERS & ACQUISITIONS
__________________________________________________
AUGUSTA akquiriert Weinberger (5.12.2000)
Rueckwirkend zum 1.10.2000 wurden ueber die Tochtergesellschaft
Manfred Sticksel CCD Kameratechnik GmbH 100 % der Anteile der
schweizerischen Weinberger AG uebernommen, die High-Speed Kame-
rasysteme fuer industrielle Anwendungen im Hochgeschwindigkeits-
bereich (bis zu 10.000 Bilder pro Sekunde) entwickelt und produ-
ziert. Augusta verfolgt derzeit weitere konkrete Akquisitions-
projekte, von denen zumindest eines noch im Jahr 2000 abge-
schlossen werden soll.
DEAG uebernimmt Entertainment One (6.12.2000)
DEAG hat in der Schweiz die DEAG Global Entertainment Holding
AG mit 10 Mio SFr Stammkapital gegruendet. Als erste Beteiligung
konnten 70 % der Aktien von Entertainment One AG, Zuerich,
uebernommen werden, die von Marcel Avram, dem Gruender und
ehemaligen Geschaeftsfuehrer von Mama Concerts & Rau, gefuehrt
wird. Die Akquisition wird nahezu vollstaendig aus dem Cash Flow
des Konzerns finanziert. Mama Concerts wird mit Beendigung der
laufenden Tourneen den Geschaeftsbetrieb einstellen.
PIXELPARK uebernimmt Nex (6.12.2000)
Pixelpark meldet die Uebernahme des slowakischen Internet-
Dienstleisters Nex. Nex, mit Sitz in Bratislava, ist speziali-
siert auf die Software-Entwicklung in den Bereichen e-publishing
und e-marketing.
PRO DV stockt Beteiligung auf (7.12.2000)
PRO DV hat ihre Beteiligung an der PRO DV Software GmbH,
Dresden, von derzeit 50 % auf 80 % erhoeht. Die Bezahlung er-
folgt in Form von 66.000 eigenen Aktien aus dem bereits voll-
staendig durchgefuehrten Aktien-Rueckkaufsprogramm.
TELEGATE - Beteiligung an PhoneCom (7.12.2000)
Telegate wird mit 50,7 % Mehrheitsgesellschafter der Muenchener
Telemarketingfirma PhoneCom. PhoneCom ist Anbieter von computer-
gestuetzten Telefondiensten und erzielte 1999 einen Umsatz von
9,2 Mio DM. Telegate plant mit PhoneCom gemeinsame Call Center-
Projekte im In- und Ausland.
TRIUS uebernimmt spirit.sys
Die TRIUS AG hat 100 % der Anteile der spirit.sys, Oberursel,
erworben. Die spirit.sys ist aktiv im klassischen Systemhausge-
schaeft mit Schwerpunkt EDV- und Telekommunikations-Hard- und
Software.
USU uebernimmt Software-Loesung der ITM/CRISTAL (8.12.2000)
USU, Anbieter von Knowledge Business-Loesungen, uebernimmt
Assets der ITM/CRISTAL-Unternehmensgruppe. Darueber hinaus
wird die Entwicklungsgesellschaft CRISTAL Software SRO in
der Tschechischen Republik erworben.
__________________________________________________
13. ERGEBNISSE & PROGNOSEN
__________________________________________________
CE CONSUMER hebt Prognosen an (6.12.2000)
CE Consumer erwartet in 2000 einen Umsatz von 470 Mio DM und
ein EBIT von 24 Mio DM. Damit erwartet das Unternehmen 20 Mio DM
mehr Umsatz und l Mio DM mehr EBIT als geplant. Der weltweite
Auftragseingang lag zum 30.11. mit 540 Mio DM um 860 % ueber dem
stichtagsbezogenen Vergleichswert des Vorjahres. Die Finanzkraft
des Konzerns ist aufgrund der positiven Ergebnisentwicklung um
10 % auf mittlerweile 70 Mio DM (Cash-Positionen) gestiegen.
Fuer das kommende Jahr bekraeftigt das Unternehmen einen Kon-
zernumsatz von ueber 1 Mrd DM bei einem gestiegenen EBIT.
CeoTronics - 2. Quartal 2000 (6.12.2000)
CeoTronics hat im 2. Quartal des Geschaeftsjahres per 30.11.2000
mit voraussichtlich 3,6 Mio Euro eine Umsatzsteigerung von mehr
als 70 % gegenueber dem Vorquartal erzielt. Im 1. Halbjahr 00/01
wurden 7,5 % mehr erloest und der konsolidierte Umsatz nach US-
GAAP wird ca. 5,7 Mio Euro betragen. Der Vorstand von CeoTronics
ist zuversichtlich, die gesteckten Ziele zum 31.5.2001 zu errei-
chen.
DataDesign - Resuemee 2000 (7.12.2000)
Bei DataDesign bleibt es bei dem urspruenglich geplanten Verlust
von etwa -1,7 Mio DM fuer Gesamt-2000. Die stetige Nachfrage im
Bereich eBanking-Applikationen, aber auch das Interesse an der
Produktlinie eContracting, laesst das Management von DataDesign
fuer das naechste Jahr auf ein deutliches Umsatzwachstum hoffen.
Die Planung sieht einen Umsatz von 45 Mio DM und einen Gewinn
von 3 bis 4 Mio DM vor.
DEAG - Planzahlen 2001
DEAG prognostiziert, nach einem Umsatz von rund 500 Mio DM bei
einem EBITDA von 29 Mio DM in 2000, fuer das Jahr 2001 einen
Umsatz von mindestens 650 Mio DM, ein EBITDA von 45 Mio DM und
ein EPS von 1,0 Euro.
Thiel Logistik (4.12.2000)
Thiel sieht keine Veranlassung, die Finanzplanung fuer die Jahre
2001/2002 im Bereich HealthCare-Logistics anzupassen. Durch die
angespannte Finanzsituation bei einem der Partner in diesem Ge-
schaeftsfeld - Deutscher Orden - sei zwar eine erhoehte Manage-
mentleistung notwendig, um die aus dieser Geschaeftsbeziehung
erwarteten Umsaetze und Ertraege zu generieren, die geplanten
Umsaetze und Ertraege in 01/02 werden aber mit den ausgearbei-
teten Konzepten dennoch erreicht. Thiel hat im laufenden Ge-
schaeftsjahr keine Zahlungsrueckstaende oder Unregelmaessigkei-
ten im Finanzverkehr aus dieser Verbindung zu verzeichnen und
wird auch zukuenftig weitere Traegergesellschaften sozialer Ein-
richtungen in das Geschaeft im HealthCare-Bereich einbinden.
TRIUS Halbjahreszahlen (7.12.2000)
TRIUS konnte den Umsatz im 1. Halbjahr 00/01 (1.5.-31.10.00) um
341 % auf 3,79 Mio DM steigern, plant fuer das laufende Ge-
schaeftsjahr einen Umsatz von 11,8 Mio DM und verfuegt derzeit
ueber liquide Mittel von 63 Mio DM, was eigenen Angaben zufolge
einem reinen Substanzwert von 36 % ueber dem aktuellen Boersen-
wert entspricht.
__________________________________________________
14. NACHRICHTEN & AUFTRAEGE
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BRAINPOOL plant Reise ins Weltall (8.12.2000)
Die Brainpool AG hat ueber ihre 10prozentige Tochter space tv AG
mit der Astrium GmbH einen Exklusiv-Vertrag ueber die Bereit-
stellung von insgesamt sieben Fluegen zur internationalen Raum-
station ISS geschlossen. Astrium ist eine Tochter der EADS.
Weiterer Kernpunkt der Vereinbarung ist die weltweit exklusive
Vermarktung der Rechte an diesem Projekt durch space tv.
COMPUTEC - Inhaltsvermarktung im TV (5.12.2000)
Computec wird zukuenftig ein eigenes, bundesweites TV-Programm
zum Thema "PC- und Videospiele" fuer GIGA TELEVISION produzieren
und vermarkten. Bereits heute produziert Computec TV-Inhalte,
die bis dato nur auf DVDs veroeffentlicht wurden. Ab Anfang 2001
sollen diese Inhalte nun auf woechentlich zwei einstuendigen
Sendeplaetzen auf GIGA ausgestrahlt werden.
ECKERT & ZIEGLER - Aenderung des Vertriebskonzepts (5.12.2000)
Eckert & Ziegler werden im Dezember erstmalig Produkte zur
Prostatakrebsbehandlung unmittelbar und auf eigene Rechnung an
europaeische Krankenhaeuser liefern. Der Verzicht auf den bis-
herigen Zwischenhaendler war nach nicht beizulegenden Differen-
zen erforderlich. Im Direktvertrieb werden Eckert & Ziegler nun
neben radioaktiven Implantaten auch Zubehoer und Positionier-
systeme anbieten.
ELECTRONICS LINE - Anschlussauftrag (4.12.2000)
Bezugnehmend auf die Meldung vom 11.9.00 gibt Electronics Line
bekannt, dass sie vom besagten Kunden - einem weltweit fuehren-
den Ueberwachungsunternehmen - einen Anschlussauftrag im Bereich
Wireless Home Networks im Wert von 2,3 Mio Euro erhalten hat.
Dieser Anschlussauftrag steht fuer das 1. Quartal 2001 zur Aus-
lieferung an und ist Teil der Umsetzung der Absicht dieses Kun-
den, im Laufe des Jahres 2001 den Einkauf bei der Gesellschaft
auf einen Gesamtwert von mehr als 8 Mio Euro zu erhoehen.
GPC Biotech - Umplazierung verschoben (5.12.2000)
GPC Biotech gab bekannt, dass die geplante Umplazierung von ca.
2 Mio Inhaber-Stammaktien aus dem Besitz der Altaktionaere auf-
grund der gegenwaertigen Marktlage bis auf weiteres verschoben
wird. Die Transaktion soll nunmehr bei entsprechender Marktlage
wieder aufgegriffen werden.
GPC Biotech erhaelt 2 US-Patente (6.12.2000)
GPC gab bekannt, dass das US-Patentamt zwei Patente auf das
Cyclin-D1 Gen (auch PRAD1 Gen genannt) und das Cyclin-D1 Protein
erteilt hat. Cyclin-D1 ist von wesentlicher Bedeutung fuer GPC
Biotechs Programme zur Entwicklung neuartiger Krebstherapien,
die auf der Kontrolle des Zellwachstums basieren. GPC Biotech
haelt weltweit exklusive Lizenzen beider Patente fuer saemtliche
therapeutischen und diagnostischen Anwendungen.
IPC Archtec beschleunigt Internationalisierung (6.12.2000)
IPC Archtec hat mit zwei der groessten europaeischen Lebens-
mittelketten, der MAKRO UK und der Novatec UK, Vertraege ueber
die Lieferung von IPC Consumer Products unterzeichnet. Das Vo-
lumen dieser Erstauftraege belaeuft sich auf rund 1,3 Mio DM.
Ein Umsatzziel von 30 Mio DM auf Jahressicht wird angestrebt.
Ausserdem hat IPC Auftraege von "Niedermaier" und VOBIS erhal-
ten. Fuer die naechsten 12 Monate ist ein Umsatzziel von ueber
20 Mio DM angestrebt. Mit beiden Vertragspartnern sind weitere
Vermarktungsaktionen bereits in Vorbereitung. Der Vorstand von
IPC erwartet noch in diesem Jahr weitere Auftraege aus dem euro-
paeischen Ausland und geht mittelfristig von einem kontinuier-
lichen Anstieg des A
N E U E R M A R K T N E W S L E T T E R
2.Jahrgang - Ausgabe 96 (10.12.2000)
DEUTSCHE BIBLIOTHEK - ISSN 1437-8302
Erscheinungsweise: per E-Mail, woechentlich zwischen Freitag
22 Uhr und Samstag 22 Uhr (keine Gewaehr) Abonnenten: 141.212
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I N H A L T
MARKT & UMFELD
1. EDITORIAL / Maerkte in Aufbruchstimmung, Wendepunkt
2. 10 GUTE GRUENDE / warum der Neue Markt nun steigen wird!
ANALYSEN & MOMENTAUFNAHMEN
3. MOBILCOM / Upgrade: langfristiges Kurspotential 1.500 %?
4. EDEL MUSIC / 100-Prozent-Chance fuer mutige Investoren?
5. DIESE AKTIEN SOLLTEN SIE JETZT UEBERGEWICHTEN / Teil 1:
6. KONTRON Embedded (Technologie)
7. THIEL Logistik (IT/Logistik)
8. MEDION (Consumer Services)
9. BB-BIOTECH (Biotechnologie)
10. SENATOR Entertainment (Medien)
11. COMDIRECT (Financial Services)
NACHRICHTEN & NEWS
12. MERGERS & ACQUISITIONS
13. ERGEBNISSE & PROGNOSEN
14. NACHRICHTEN & AUFTRAEGE
15. KOOPERATIONEN & JOINTVENTURES
16. PERSONALIEN & MANAGEMENT
RUBRIKEN
17. MUSTERDEPOT 2000 / Wochenverlauf, Neuaufnahmen, Research
18. BANKANALYSEN / Nemax - Ratings renommierter Institute
19. TERMINE / Unternehmen, Wirtschaft, Tradingtermine
20. DISCLAIMER/ Haftungsausschluss und Risikohinweise
21. HINWEISE zu den Newslettern des Aktienservice.de
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1. EDITORIAL / Maerkte in Aufbruchstimmung, Wendepunkt
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Liebe Leserinnen und Leser,
Das Wahl-Debakel in den USA nimmt kein Ende. Trugen die US-
Amerikaner die peinliche Situation zunaechst mit Humor, ver-
schaerft sich nun auch auf politischer Ebene der Ton zunehmend.
Dennoch sind wir erstmalig seit langer Zeit wieder positiv fuer
die mittelfristige Entwicklung der Aktienmaerkte gestimmt. So
gehen wir davon aus, dass wir am Beginn einer laengeren Auf-
waertsbewegung stehen, die sich bis zum April 2001 erstrecken
wird. Warum wir dieser Ansicht sind, lesen Sie nachfolgend.
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2. 10 GUTE GRUENDE / warum der Neue Markt nun steigen wird!
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Die Maerkte befinden sich derzeit im Aufbruch. Dies hat mehrere
Gruende. Wir erwarten, dass der Neue Markt nun am Anfang einer
bis April 2001 andauernden Aufwaertsbewegung steht. Derzeit
sehen sich die Aktienmaerkte sukzessive von mehreren Belastungs-
faktoren befreit:
(1) - ZINSPOLITIK: Seit Dezember letzten Jahres hat die EZB die
Leitzinsen um 2,5 % erhoeht. In statistischer Hinsicht wird der
Zinserhoehungszyklus stets von fallenden Aktienkursen begleitet.
Ein ebenso ungeschriebenes Gesetz ist die Erholung der Aktien-
maerkte bei fallenden Zinsen. Wir sind sicher, im 1. Quartal
2001 der ersten Zinssenkung entgegenzusehen. Auch Alan Greenspan
kam in seiner juengsten Rede nicht mehr umhin, dies wenigstens
verklausuliert anzudeuten. Die erwarteten Zinssenkungen werden
insbesondere den Technologietiteln Auftrieb verleihen.
(2) - ENDE WAHL-DEBAKEL: Es kuendigt sich ein Ende der US-
Praesidentschaftswahlen an, aus der unter Umstaenden und voraus-
sichtlich auch noch der Wunschkandidat der Boerse, Bush, als
Sieger hervorgehen wird. Wer nun schlussendlich Praesident wird,
halten wir wirtschaftlich zwar fuer vergleichsweise unerheblich,
dennoch bedeutet ein Ende des peinlichen Wahldilemmas fuer die
Maerkte in psychologischer Hinsicht das Ende einer grossen Un-
sicherheit.
(3) - OELPREIS: Der dritte massgebliche Belastungsfaktor, der hohe
Oelpreis, faellt nunmehr auch weg. So verkehrt der Oelpreis
erstmals seit Juli deutlich unter 26 $/Barrel. Insbesondere der
Oelpreis mit seinem grossen Impact auf Betriebskosten, Konsum-
und Investitionsbereitschaft war in den letzten Monaten einer
der staerksten Performance-Killer.
(4) - SOFT-LANDING: Eines werden wir auch in Zukunft weiterhin
haeufiger beobachten koennen: Wachstumsbedenken, Herabstufungen
und Gewinnwarnungen, insbesondere im Technologiesektor. Dies
sind zum einen die zeitversetzten Auswirkungen der restriktiven
Zinspolitik der letzten Monate und zumn stellen sie die
zwingende Konsequenz der erhofften und sich bereits abzeichnen-
den soft-landing der US-Wirtschaft dar.
Denn eine soft-landing der US-Konjunktur bedeutet auf die Ein-
zelergebnisse heruntergebrochen nichts anderes, als an Wachs-
tumsdynamik nachlassende Unternehmensgewinne. Unserer Ansicht
nach ist dies bei der ueberwiegenden Mehrzahl aller Werte auf
dem aktuell deutlich ermaessigten Kursniveau eingepreist:
(5) - SCHLECHTE NACHRICHTEN EINGEPREIST: Gewinn- und Umsatzwarnun-
gen verlieren ihren Schrecken. Nachdem Gewinnwarnungen von Intel
und Motorola oder Herabstufungen prominenter US-Brokerhaeuser
von BlueChips wie Microsoft etc. kaum noch Wirkung zeigen, wird
ersichtlich, dass diese Befuerchtungen im Gesamtmarkt bereits
eingepreist wurden und damit zwar in vergleichsweise begrenztem
Ausmass die entsprechenden Einzelwerte belasten, jedoch nicht
mehr auf den Gesamtmarkt durchschlagen.
Im uebergeordneten Modell sind Gewinnwarnungen im Umkehrschluss
sogar in gewisser Weise begruessenswert: Da sich das US-ameri-
kanische Wirtschaftswachstum aus unserer Sicht von 5 % auf 3,2-
2,8 % verlangsamen wird, erwarten wir sukzessive weitere Gewinn-
warnungen. Diese sind in diesem Zusammenhang jedoch als notwen-
diges Uebel und zwingende Konsequenz der gewuenschten und sich
bereits abzeichnenden soft landing der US-Konjunktur zu betrach-
ten und insofern bereits eingepreist. Denn im Vergleich zu ga-
loppierender Inflation oder noch bedrohlicherer Deflation - wo-
bei beide Szenarien unausweichlich eine handfeste Rezession nach
sich ziehen - stellt eine sanfte oder auch ein wenig holprige
Landung der US-Wirtschaft ganz klar die bessere Alternative dar.
(6) - ATTRAKTIVE BEWERTUNGEN: Das Ziel der vorangegangenen Korrek-
tur ist erreicht. Auch ist die Hauptintention einer jeden Kor-
rektur der Abbau der zum Teil komplett aus dem Ruder gelaufenen
Bewertungen. Dies geschah zweifellos, so dass nun auch Anleger
mit fundamentaler Ausrichtung an den Wachstumsboersen wieder
attraktive Investitionsmoeglichkeiten vorfinden.
Nachdem nun auch viele Wachstumstitel mit etabliertem Ge-
schaeftsmodell, versiertem und solidem Management, vielver-
sprechenden Entwicklungsperspektiven und hoher Planungssicher-
heit undifferenziert abgaben und derzeit durchaus attraktive
Bewertungen aufweisen, empfehlen wir risikobereiten und lang-
fristig ausgerichteten Investoren, nun antizyklisch und selektiv
Anfangspositionen aufzubauen.
(7) - MARKTBEREINIGUNG BEENDET: Die notwendige Marktbereinigung
ist weitgehend beendet. Im letzten Jahr und im Laufe diesen
Jahres gingen viele kleinere und juengere Unternehmen an den
Neuen Markt, die den Anlegern ausser Phantasie wenig Substanz
bieten konnten. Liquiditaetsprobleme, Planverfehlungen und sogar
Insolvenz sind hiervon die unausweichliche Folge. So hat der An-
leger in der zurueckliegenden Baissephase gelernt, stark zu dif-
ferenzieren und marktschreierische Marktkommunikation von unter-
nehmerisch aussichtsreicher Substanz zu unterscheiden.
Die schlechten Nachrichten derartiger Unternehmen sind nun ein-
gepreist und schlagen daher nicht mehr auf den Gesamtmarkt
durch. Dies ist die Basis fuer eine langfristig nachhaltige Auf-
waertsbewegung, wovon vornehmlich die Unternehmen mit positivem
Chancen-/Risiken-Profil profitieren werden. Auf diese wollen wir
uns in den kommenden Ausgaben konzentrieren.
(8) - EURO ERHOLT SICH: Nach seinem Tief bei knapp 82 Cents konnte
sich der Euro bis auf 89 Cents erholen. Vor dem Hintergrund ei-
ner sich abkuehlenden US-Wirtschaft sehen wir bis Mitte 2001 die
Paritaet durchaus erreichbar. Das in Euroland in groben Zuegen
stabile Wirtschaftswachstum und die definierte Position der EZB
ermoeglicht es auslaendischen Anlegern - die zuvor verschreckt
wurden -, nun wieder Investitionen in Euroland zu taetigen.
(9) - LIQUIDITAETSUEBERSCHUSS: In den letzten Monaten floss viel
Liquiditaet von den Aktienmaerkten in die Anleihen bzw. in den
Geldmarkt. Dies geschah vor dem Hintergrund eines ueber weite
Strecken unueberschaubaren Chancen-/Risiken-Profils an den
Aktienmaerkten (Oelpreis, Zinspolitik, Gefahr einer hard-landing
etc.). Mit dem Wegfall massgeblicher Belastungsfaktoren fliesst
diese Liquiditaet wieder in die Aktienmaerkte zurueck, wobei
hierbei keineswegs ausgezeichnete Rahmenbedingungen vorhanden
sein muessen - eine neutrale Marktverfassung reicht bereits
voellig aus.
(10) - HAERTERE RICHTLINIEN: Die Deutsche Boerse beschaeftigt sich
derzeit mit der Erarbeitung neuer Richtlinien fuer den Neuen
Markt, welche die Transparenz fuer Privatanleger massgeblich
verbessern werden. In diesem Zuge ist bspw. geplant, die Unter-
nehmen nach US-amerikanischem Vorbild zu verpflichten, Insider-
verkaeufe oeffentlich anzuzeigen. Somit verfuegt der Anleger
dann ueber die Information, ob, wann und in welchem Ausmass das
Management eines Unternehmens eigene Aktien veraeussert. Der An-
leger wird somit in die Lage versetzt, sich hierueber fruehzei-
tig ein Bild zu machen und auf dieser Grundlage gegebenenfalls
neu zu disponieren. Dieser Massnahmenkatalog wird dem Neuen
Markt mehr Transparenz verschaffen und das Anlegervertrauen
durch bessere Research- und Kontrollmoeglichkeiten erhoehen.
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3. MOBILCOM / Upgrade: langfristiges Kurspotential 1.500%?
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KURSHISTORIE
Vor wenigen Wochen, am 12. November, empfahlen wir unseren
Lesern die MobilCom-Aktien, ungeachtet des bis dahin bereits
stark ermaessigten Aktienkurses bei 52,5 Euro, erneut zum Ver-
kauf. Unsere Intention lag dabei vor allem in der Befuerchtung
begruendet, dass sich das schlechte Marktsentiment weiter fort-
setzen wird und Unternehmen, bei denen im weitesten Sinne Un-
klarheiten bestehen, bzw. deren Zukunftspotential derzeit von
vielen Anlegern nur vage umrissen werden kann, marktueberpropor-
tionale Abgaben verzeichnen werden.
Derzeit bei 36,5 Euro notierend, verlor das Papier seit unserer
erneuten Verkaufsempfehlung nochmals rund 30 %. Auf dem gegen-
waertigen Kursniveau sehen wir jedoch einen Boden, was uns dazu
veranlasst, den Titel positiver zu bewerten. Zudem waren die
Gruende fuer den juengsten Kurssturz fadenscheinig und entbehren
jeglicher realistischen Grundlage.
FALSCHE GERUECHTE
Juengster Ausloeser des Kursrutsches, der das Papier von 41 Euro
auf zeitweise deutlich unter 30 Euro fuehrte, waren schlecht
bzw. ueberhaupt nicht recherchierte Spekulationen einer als
reisserisch bekannten Boersen-Postille, wobei an den Haaren her-
beigezogene Parallelen zu EM.TV gezogen wurden. Hierbei wurde
offenbar bewusst der falsche Eindruck erweckt, MobilCom saehe
sich mit Liquiditaetsproblemen konfrontiert.
Auch wir sehen der weiteren Zukunft des Unternehmens im Hinblick
auf das etwas - unserer Meinung nach - zu euphorisch bewertete
UMTS-Migrationspotential mit leicht gemischten Gefuehlen entge-
gen. Bei MobilCom jedoch Liquiditaetsprobleme zu vermuten, ist
in jeder Hinsicht vollkommen abwegig.
ABGESICHERTER BUSINESS-PLAN
Denn fuer France Telecom, die an MobilCom massgeblich (28,5 %)
beteiligt ist, bedeutet diese Beteiligung an MobilCom - fuer die
eine Option auf Erweiterung der Beteiligung ueber den Kauf der
MobilCom-Anteile von MobilCom-Chef Schmidt existiert - den Ein-
stieg in den europaweit wichtigsten und lukrativsten Mobilfunk-
markt, der insbesondere durch UMTS ein immenses Umsatzpotential
birgt. MobilCom ist die zukuenftige Cash Cow fuer France Telecom
auf dem europaweit lukrativsten Mobilfunk/UMTS-Markt, die das
Unternehmen daher niemals fallen lassen wird.
Die Aengste der Anleger fokussieren sich scheinbar auf die im
August 2002 auslaufende kurzfristige Verbindlichkeit von rund
7 Mrd DM. Dies sollte jedoch mit der Option der France Telecom,
von 2003-2006 alle MobilCom-Anteile von Gerhard Schmidt zu
uebernehmen, teilweise abgeglichen werden koennen. Dies bedeutet
jedoch nicht, dass dieser Betrag unter Umstaenden sofort faellig
wird, sondern auf Basis der dann vorherrschenden Marktbedingun-
gen. Falls notwendig, wird ein Teilbetrag zu den zu diesem Zeit-
punkt angebrachten Konditionen neu verhandelt bzw. finanziert
werden.
In der gegenwaertig schwachen Marktverfassung betraegt die
Marktkapitalisierung allerdings noch lediglich knapp 3,3 Mrd DM.
Diese Bewertung spiegelt jedoch nicht den tatsaechlichen Wert
des Unternehmens wider. Dieser liegt wesentlich hoeher, legt man
die gleichen Bewertungsmassstaebe der Mitbewerber an.
Der Business-Plan ist bis 2002 ueber zweckgebundene (UMTS)
Rahmen-Finanzierungslinien der Vorfinanzierung von Ericsson, des
Netzaufbaus und des France Telecom-Engagements vollstaendig ab-
gedeckt. Darueber hinaus besteht die gleiche Sicherheit, ledig-
lich wurden die Konditionen noch nicht abschliessend vereinbart,
da sich die Umstaende schnell aendern koennen (bspw. Zeitpunkt
des UMTS-Starts und Anzahl der in zeitlich vom Gesetzgeber vor-
geschriebenen Etappen zu errichtenden Stationen etc.).
So wird der Business-Plan von einem prominenten Bankenkonsortium
(Merrill Lynch, Deutsche Bank, Societe Generale und ABN Amro)
kontrolliert, wobei diese ueber 9 Mrd DM der Lizenzkosten finan-
zierten, waehrend France Telecom fuer die restlichen 7,5 Mrd DM
in bar (gegen Unternehmensbeteiligung) aufkam. France Telecom
ist in jedem Fall bestrebt, ueber die Beteiligung an MobilCom am
Potential des deutschen UMTS- und Mobilfunkmarkts zu partizipie-
ren. Allein schon das Interesse von France Telecom wird MobilCom
davor bewahren, bis 2005 (bis zu diesem Zeitpunkt ist eine
50%ige UMTS-Netzabdeckung Deutschlands vorgesehen) in Liquidi-
taetsprobleme zu geraten.
Wenn also MobilCom in Liquiditaetsprobleme geraet, muss dies
ebenso fuer France Telecom zugrunde gelegt werden und France
Telecom ist alles andere als illiquide. Auch das in der Ver-
pflichtung stehende Bankenkonsortium ist darum bemueht,
gegebenenfalls Nachschuesse zu taetigen, um MobilCom die
Geschaeftstaetigkeit bis zu dem Zeitpunkt zu ermoeglichen, an
dem eine Amortisierung der Vorlaufkosten moeglich ist. In der
Bredouille, die vorgenannte Massnahmen erforderlich machen
wuerde, befindet sich MobilCom jedoch keinesfalls.
JUENGSTE ENTWICKLUNG
Im Gegenteil, MobilCom operiert derzeit im Bereich des Break-
evens im operativen Geschaeft. Dass die UMTS-Vorlaufkosten erst
nach Start des UMTS-Angebots (fruehestens 2002) sukzessive amor-
tisiert werden koennen, ist offensichtlich. MobilCom koennte
bereits erhebliche Gewinne erwirtschaften, doch investiert man
hinsichtlich UMTS forciert in Marketing, um bis zum Start des
Angebotes moeglichst viele Kunden zu besitzen.
So konnte MobilCom z. B. den Marktanteil bei den Mobilfunk-
Vertragskunden in Deutschland im 3. Quartal auf ueber 22 % stei-
gern. Ausserdem ist MobilCom in die Europa-Strategie der France
Telecom integriert und ein wichtiger Baustein beim geplanten
Boersengang der Orange-Gruppe. Auch dies spricht dagegen, dass
MobilCom bei theoretischen Liquiditaetsengpaessen keine Unter-
stuetzung von France Telecom erhielte.
Diese Marketingkosten koennen aus dem Cash-flow finanziert
werden, waehrend Ericsson den Aufbau des UMTS-Netzes bis zur
Inbetriebnahme der ersten Regionen Ende 2002 uebernimmt und vor-
finanziert. Sollte sich darueber hinaus Liquiditaetsbedarf erge-
ben, ist dieser durch vorsorgliche Betriebsmittel-Kreditlinien
abgedeckt. Selbst die Zinsaufwendungen fuer den Lizenzkredit
fallen mit 150 Mio DM/Quartal vergleichsweise ueberschaubar
(weniger als 10% vom Umsatz)aus.
Mit zunehmender Anzahl der Kunden, die entsprechendes Migrati-
onspotential zu UMTS-Diensten aufweisen, verkuerzt sich die
Zeitspanne bis zur Amortisation der erheblichen Vorlaufkosten.
Daher und angesichts der Dimensionen spielt es derzeit kaum eine
Rolle, ob je akquiriertem Neukunden 130, 260 (aktueller Wert)
oder 400 DM aufgewendet werden muessen.
Gewinne sind bei MobilCom fruehestens 2007 zu erwarten. Wir ten-
dieren eher zu 2010 als Jahr des Breakevens. Vor diesem Hinter-
grund kann eine Fundamentalbewertung auf Basis von PEG oder KGV
nicht als Orientierungshilfe herangezogen werden. Einzigster
fundamentaler Anhaltspunkt ist somit die Bewertung je Mobilfunk-
kunde. Die Vorlauf-, Finanzierungs- und forcierten Akquisitions-
kosten im Hinblick auf UMTS herausgerechnet, arbeitet MobilCom
durchaus profitabel.
GLAUBENSFRAGE UMTS
Hierbei wird ersichtlich, dass das UMTS-Potential vielmehr eine
etwas visionaere Glaubensfrage darstellt. Erfuellt UMTS die zu-
saetzlichen Umsatzerwartungen, waere eine Verfuenfzehnfachung
(1.500 %) des aktuellen MobilCom-Kurses keineswegs uebertrieben.
Erfuellt UMTS die Erwartungen hingegen nicht, liegt die gesamte
Mobilfunkbranche zumindest in Deutschland in Truemmern. Im
schlimmsten Fall muesste der Aktionaer einen rechnerisch gegen
Null tendierenden Aktienkurs in Kauf nehmen.
Geht man jedoch davon aus, dass sich die gesamte Branche hin-
sichtlich des UMTS-Potentials nicht irren sollte, verfuegt das
Papier in den naechsten zehn Jahren ueber ein Kurspotential von
rund 1.500 %. Hierbei sehen wir sogar ein positives Chancen/-
Risiken-Profil. Es erscheint uns weiter sehr unwahrscheinlich,
dass sich hochgradig dotierte IT-Experten, Trendforscher, Bank-
und Risikopruefer allesamt in UMTS derart irren sollten, dass
hierbei von vielen etablierten Unternehmen - die bisher die
lukrativen Markttrends fruehzeitig identifizieren konnten -
Hunderte von Milliarden Euro in den Sand gesetzt werden.
AKTIENSERVICE-RATING
Verglichen mit T-Mobile bzw. VoiceStream, deren Bewertung rund
5.000 Euro je Kunde aufweist, ist MobilCom mit min. 500 und max.
1000 Euro pro Kunde je nach Berechnungsgrundlage zweifellos sehr
guenstig bewertet. Der Mobilfunkkunde von MobilCom wird somit
derzeit mit einem wesentlich geringeren Wert bewertet, als noch
vor UMTS. Diese deutliche und wider aller Logik aufgekommene
Diskrepanz ist eine Unterbewertung, die nahezu ausschliesslich
auf das schlechte Marktsentiment am Neuen Markt zurueckzufuehren
ist. Wuerde das Unternehmen bspw. im MDAX notieren, waeren die
Kursverluste weitaus geringer ausgefallen.
Vor dem Hintergrund der zunehmend deutlichen Unterbewertung im
Wettbewerbsvergleich sehen wir das zweifellos vorhandene Amorti-
sationsrisiko hinsichtlich des UMTS-Ertragspotentials ueber
Gebuehr eingepreist. Wir stufen den Titel daher von "verkaufen"
auf "spekulativ kaufen" herauf, wobei zunaechst eine Anfangspo-
sition mit geringer Kapitalgewichtung aufgebaut werden sollte.
Mit zunehmender Verbesserung des Marktsentiments sollten die
Positionen marktkonform ausgebaut werden. Liquiditaetsprobleme
sehen wir in den naechsten 4 Jahren nicht.
KENNZAHLEN
MOBILCOM
WKN: 662 240
Kurs-Xetra: 36,60 Euro
Empf. Stop-Loss: 30,00 Euro
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4. EDEL MUSIC / 100-Prozent-Chance fuer mutige Investoren?
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Edel Music zaehlt zu den am staerksten verpruegelten Titeln der
frueheren ersten Garde des Neuen Marktes, der sogenannten Fallen
Stars, in deren Reigen sich erst kuerzlich nun auch endgueltig
EM.TV einreihte. Fiel Edel Music zunaechst lediglich der allge-
mein schwachen Marktverfassung zum Opfer, sorgte anschliessend
eine Gewinnwarnung im Vorfeld fuer weitere Abgaben. Anleger und
Analysten stehen nun vor der schweren Frage, ob sich ein Ein-
stieg hinsichtlich des vehementen Wachstums und der aussichts-
reichen Marktposition empfiehlt, oder ob die Maxime beachtet
werden sollte, Unternehmen, die enttaeuschten und ihre Planzah-
len verfehlten, keine zweite Chance zu gewaehren.
In der nachfolgenden Analyse sind wir bestrebt, unter vorgenann-
ten Massgaben ein aussagekraeftiges Chancen-/Risiken-Profil zu
erstellen. Dabei muss vorab jedoch deutlich zum Ausdruck ge-
bracht werden, dass Anleger, die in Aktien von Unternehmen,
welche ihre eigenen Prognosen verfehlten, nicht mehr investie-
ren, bisher deutlich besser fuhren, als solche, die auf
einen spekulativen Turnaround setzten.
KURSHISTORIE & CHARTTECHNIK
Von seinem Hoechststand bei 59 Euro im Februar diesen Jahres hat
sich der Wert zwischenzeitlich um 80 % nach unten bewegt.
Die Aktie befindet sich seitdem fast durchweg in einem Abwaerts-
trend, der zunaechst um 15 Euro einen Boden gefunden zu haben
schien. Im Juli konnte die 38-Tageslinie kurzzeitig nach oben
durchbrochen werden. Anschliessend fiel der Kurs erneut auf
seinen Boden bei 15 Euro zurueck, bis sich Ende August noch
einmal eine Erholung andeutete und die Aktie bis auf 23 Euro
anstieg, um im Oktober erneut bis 15 Euro abzubroeckeln.
Die sich anschliessende Seitwaertsbewegung wurde mit einem Kurs-
einbruch von fast 20 % am vergangenen Dienstag nach unten ver-
lassen. Ursaechlich hierfuer waren die EM.TV-Geruechte. Edel
Music kooperiert zwar in einigen Teilbereichen mit EM.TV, wirt-
schaftlich ergibt sich jedoch keine Abhaengigkeit, so dass die
Abgaben fundamental nicht unterlegbar sind. Die am 30. kommuni-
zierte Gewinnwarnung zog Abgaben erst zeitversetzt nach sich.
So geriet der Titel zu Beginn der Woche erneut heftigst unter
Druck und ermaessigte sich zeitweise bis auf unter 6 Euro. Von
diesem Tief konnte sich der Titel etwas erholen. Der Titel ist
nun zur Genuege ausgebombt worden und Anleger sind nicht mehr
bereit, die Papiere zu Spottpreisen in den Markt zu geben.
KURZPORTRAIT
Die seit 2. September 1998 am Neuen Markt in Frankfurt notierte
Edel Music AG ist Europas fuehrendes unabhaengiges full-service-
Musikunternehmen mit derzeit ueber 900 Mitarbeitern und ueber 70
Tochtergesellschaften und vor allem in Europa sowie den USA ak-
tiv. Die Gesellschaft deckt dabei die gesamte Wertschoepfungs-
kette des Musikgeschaefts ab, vom Trendscouting ueber Marketing,
bis zu Produktion und Vertrieb.
Edel Music produziert Musik, stellt Schallplatten, Kassetten und
CDs her, publiziert und vertreibt Rock-, Pop-, Dance-, Jazz-
und klassische Musik unter seinem eigenen Label sowie unter Li-
zenz. Durch die Beteiligung an dem Musiksender Viva sowie durch
die Mehrheitsbeteiligung an Eagle Rock Plc wurden die Aktivitae-
ten zwischenzeitlich auch auf den audiovisuellen Bereich ausge-
dehnt.
Die fuenf groessten Musikkonzerne (Majors) verfuegen ueber einen
Weltmarktanteil von 76 %. Die restlichen 24 % teilen sich die
sogenannten Independents auf. In Deutschland bekleidet Edel hin-
ter Jive Zomba den zweiten und in Europa den ersten Rang unter
den Independents.
UNTERNEHMENSSTRATEGIE
Die Gesellschaft will das weltweit groesste unabhaengige Ton-
traeger-Unternehmen werden. Die Wachstums- und Akquisitionsstra-
tegie ist zum einen darauf ausgerichtet, auf den wichtigsten
Musikmaerkten der Welt, insbesondere in den USA und Westeuropa,
vertreten zu sein. Dies gelingt der Gesellschaft zunehmend durch
strategisch geschickt positionierte Beteiligungen und Ueber-
nahmen.
In den USA wurde durch die Uebernahme von RED ein eigener Ver-
trieb geschaffen. Die skandinavischen Maerkte wurden durch die
Uebernahmen von Mega Scandinavia, Megasong Publishing und K-Tel
Finnland sowie durch die Beteiligung an Playground Music er-
schlossen. Die 75prozentige Beteiligung bei Play it again Sam
(PIAS) verschafft Edel Music wiederum eine starke Position in
den Benelux-Staaten, Frankreich und Grossbritannien. Darueber
hinaus hat das Unternehmen seine Aktivitaeten auch auf kleinere,
schnell wachsende Maerkte in Lateinamerika und Asien ausgedehnt.
Zum anderen baut die Edel Music AG ihre Position als full-
service-Musikunternehmen konsequent weiter aus und engagiert
sich auch auf Nischenmaerkten. So wurde ein eigener Bereich fuer
Kinder-Entertainment geschaffen, fuer welchen die Kooperations-
abkommen mit EM.TV und Disney genutzt werden. Der Lizenzvertrag
im stark wachsenden Bereich Kindertontraeger mit der TV-Loonland
AG sollte der Gesellschaft dort weitere Marktvorteile verschaf-
fen.
Weiterhin wurden strategische Beteiligungen eingegangen, um den
Bereich Lizenzhandel auszubauen. Darueber hinaus plant das
Unternehmen den Verkauf von Musik europa- und weltweit ueber das
Internet zu organisieren und weitet somit ihre eCommerce-Aktivi-
taeten aus. Die juengst eingegangene Partnerschaft mit der On
Demand Distribution (OD2) ist ein wichtiger Schritt in diese
Richtung.
GESCHAEFTSZAHLEN & PROGNOSEN
Die Edel Music AG hat den Neunmonats-Umsatz um 164 % auf 754,6
Mio DM steigern koennen. Bis zum Jahresende soll ein Umsatz von
ueber 1 Mrd DM erreicht werden, was durchaus realistisch er-
scheint, insbesondere da das 4. Quartal aufgrund des Weihnachts-
geschaefts fuer die Musikindustrie ueblicherweise das staerkste
ist.
Das nicht bereinigte EBIT nach Abschreibungen auf Akquisitionen
betrug minus 9,7 Mio DM nach minus 1,8 Mio DM im Vorjahreszeit-
raum. Fuer das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen ein EBIT von
23,5 Mio DM. Diese Prognose ist bereinigt um Waehrungseffekte
von 7,9 Mio DM und Einmaleffekte von 10,3 Mio DM und beinhaltet
keine moeglichen Gewinne der Tochtergesellschaft Edel Ventures.
Im 4. Quartal wird der Umsatz voraussichtlich bei rund 400 Mio
DM liegen, so dass der Jahresumsatz 2000 die 1,15 Mrd DM Marke
uebersteigen werde.
WEITERE AUSSICHTEN
Im Rahmen der Bekanntgabe des Neunmonats-Ergebnisses musste das
Unternehmen die Erwartungen fuer das im Gesamtjahr 2000e geplan-
te EBIT von 90 Mio DM auf 23 Mio DM korrigieren. Der Vorstand
machte hierfuer Einmaleffekte und das hinter den Erwartungen zu-
rueckgebliebene US-amerikanische Label Edel America verantwort-
lich. Der Kurs reagierte auf die am vergangenen Donnerstag vor-
gelegten Zahlen kaum. Positiv wurde anscheinend aufgenommen,
dass das Unternehmen mit Hilfe der Unternehmensberatung Roland
Berger ein umfangreiches Kosten-Einspar-Programm umsetzen will.
Ungeachtet der nach unten revidierten Erwartungen hat sich das
Unternehmen fuer die Zukunft gut positioniert. Die Strategie der
globalen Ausrichtung sowie der Abdeckung saemtlicher Teilberei-
che des Musikmarktes duerfte mittelfristig erfolgreich sein. Das
Unternehmen verfuegt ueber ein schnelles und effizientes Ver-
triebssystem. Erfolgversprechend erscheinen zudem die Aktivitae-
ten zum Aufbau eines Internet-Musikvertriebs. Dazu beitragen
wird sicherlich auch die Beteiligung an dem Musiksender Viva,
der sich auf dem Weg zu einem Musik-Internet-Portal befindet.
Dass die Musikindustrie generell durch Piraterie im Internet und
Formate wie MP3 ernsthaft bedroht ist, erscheint sehr unwahr-
scheinlich. Groessere Angebote digitaler Musik verursachen hohe
Kosten und werden deshalb nicht dauerhaft kostenlos zur Verfue-
gung stehen. Zumeist werden diese Angebote lediglich am Anfang
zum Aufbau eines Benutzerstamms kostenlos sein und mittelfristig
in kommerzielle Geschaeftsmodelle uebergehen. Bestes Beispiel
aus juengster Zeit ist die Partnerschaft der Musikboerse Napster
mit dem Bertelsmann-Konzern. Untersuchungen belegen zudem, dass
Onlineangebote, wie beispielsweise Musikboersen, eher neue Ver-
marktungs- und Werbeinstrumente sind.
Drei Viertel aller Jugendlichen, die Napster nutzen, kaufen ge-
nauso viele oder sogar noch mehr CDs als vorher. Das veroeffent-
lichte Forrester-Research in seiner neuesten Studie ueber das
Konsumverhalten von jugendlichen Surfern. Die Online-Umfrage un-
ter 6000 Surfern zwischen 16 und 22 Jahren ergab ausserdem, dass
sie durch Napster vor allem Musiker und Bands entdecken, deren
Songs noch nicht in den Top-Ten rauf- und runtergespielt werden.
Ein typisches Statement der Napster-User war: "Napster hilft mir
bei meiner CD-Auswahl. Wenn ich nur ein Lied daraus mag, reicht
mir der MP3-File, wenn es mehr sind, kaufe ich mir lieber die
komplette CD. Schliesslich kann ich weder auf der Arbeit noch in
meinem Auto MP3-Files abspielen."
AKTIENSERVICE-RATING
Klar ersichtlich wird, dass es dem Konzern bisher noch nicht
gelang, die zahlreichen Akquisitionen effizient in den Konzern
zu integrieren. Dies ist jedoch auch ein Prozess, der ein wenig
Zeit in Anspruch nimmt. Der Anleger kann nicht erwarten, dass
dies schnell vonstatten geht. Von einem am Neuen Markt notier-
ten Unternehmen erwartet man schnelles Umsatzwachstum bei eben-
falls schnell steigenden Gewinnen. Dies ist eine Utopie.
Was sich das Management allerdings ankreiden lassen muss, sind
die Verfehlungen der Planzahlen, die beim Ertrag viel zu ambi-
tioniert waren. Wir hegen die Hoffnung, dass sich dies mit dem
neuen Interims-Vorstand und seinem Nachfolger grundlegend aen-
dern wird. Denn haette das Unternehmen sich im letzten Jahr
nicht so weit aus dem Fenster gelehnt, koennte man in diesem
Jahr durchaus eine positive Entwicklung demonstrieren.
Generell steigt das wirtschaftliche Risiko insbesondere bei
Unternehmen, welche ihr Wachstum vornehmlich extern forcieren.
Gleichzeitig ist dies jedoch der einzige Weg, um schnell eine
entsprechende Marktposition zu etablieren, welche anschliessend
auf reiferem Niveau in geordneten Bahnen ausgebaut werden kann.
Positiv bei Edel Music ist hierbei jedoch, dass der Konzern sich
bei den Uebernahmen auf die Verstaerkung der Kerngeschaeftsfel-
der konzentrierte und nicht - wie bei vielen anderen Unternehmen
zu beobachten - neue Geschaeftsfelder erschloss, die nicht zu
den eigentlichen Kernkompetenzen gehoeren.
Liquiditaetsprobleme sind bei Edel nicht zu erwarten, derzeit
verfuegt das Unternehmen ueber liquide Mittel in Hoehe von 30
Mio DM, wobei die zur Verfuegung stehenden Kreditlinien der
Banken noch nicht beruecksichtigt sind. Parallelen zu EM.TV
entbehren daher jeder Grundlage.
Dadurch, dass das Unternehmen die Planzahlen fuer das laufende
Jahr verfehlt, ist eine Prognose fuer die kommenden Geschaefts-
jahre sehr schwierig. Wir befuerchten, dass die Integration der
vielen Uebernahmen die Ertragssituation der naechsten 1-2 Jahre
weiter belasten wird. Allerdings erwaren wir nicht, dass das
Unternehmen dabei stark in die Verlustzone abgleitet. Insofern
haelt sich das Anlegerrisiko in Anbetracht des deutlich ermaes-
sigten Aktienkurses in Grenzen.
Ausgegangen von einem Gewinn je Aktie von 1,1 Euro im
Geschaeftsjahr 2001e, der urspruenglich fuer das laufende
Geschaeftsjahr geplant war und hierbei nochmals ein Integrati-
onsabschlag von 50 % einkalkuliert, errechnet sich ein Gewinn
von 0,55 Euro je Aktie fuer 2001e. Diese Planung repraesentiert
rund ein Drittel des urspruenglich angestrebten Wertes, wobei
die Prognose bewusst uebertrieben konservativ gehalten wurde.
Mit einem 2001e-KGV von rund 12 ist der Titel bei konservativer
Prognostik fundamental also keineswegs ueberbewertet. Davon aus-
gegangen, dass das Kosteneinsparungsprogramm in Verbindung mit
Roland Berger sukzessive Fruechte traegt, erwarten wir moderate
Gewinnsteigerungsraten von durchschnittlich 20 % fuer die kom-
menden 4 Jahre, wobei sich die Gewinndynamik ab 2003 aufgrund
der dann wegfallenden Integrationskosten deutlich steigern
duerfte.
Mit einer PEG-Ratio von 0,6 ist der Titel somit durchaus attrak-
tiv bewertet. Das Kursziel sehen wir mit Sicht auf 12 Monate bei
rund 12 Euro, was Verdopplungspotential impliziert. Vor diesem
Hintergrund kann dem risikobereiten und langfristig ausgerichte-
ten Investor ein Engagement mit geringer Kapitalgewichtung
nahegelegt werden. Die Einhaltung der revidierten Planzahlen
vorausgesetzt, ist der Titel auf dem deutlich ermaessigten Kurs-
niveau und der vielversprechenden Marktposition attraktiv bewer-
tet. Aufgrund der juengsten Entwicklung ist der Titel fuer den
strategischen Investor jedoch nicht geeignet, sondern muss als
hochspekulativ betrachtet werden.
KENNZAHLEN
EDEL MUSIC
WKN: 564 950
Kurs Xetra: 6,20 Euro
Empf. Stop-Loss: 5,00 Euro
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5. DIESE AKTIEN SOLLTEN SIE JETZT UEBERGEWICHTEN / Teil 1:
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Ausgehend von der Annahme einer bevorstehenden Aufwaertsbewegung
sollten Sie unserer Einschaetzung nach nachstehende Werte ueber-
gewichten. Diese praesentieren zugleich die unserer Meinung nach
unter Beruecksichtigung des Chancen-/Risiken-Profils aussichts-
reichsten Vertreter wachstumsstarker Branchen/Sektoren.
Mit den nachfolgend kurz analysierten Werten decken Sie gleich-
zeitig die bedeutendsten Zukunftsbranchen ab und werden den
Nemax all share in den naechsten 4 Monaten unserer Ansicht nach
outperformen.
Wir werden diese Serie in den naechsten Ausgaben bis zum Jahres-
ende fortsetzen, wobei wir zunaechst die grossen Wachstums-
branchen aufgreifen und anschliessend segmentierend in die Tiefe
gehen.
Neben den nachstehenden Werten fuegen wir MobilCom als aus-
sichtsreichsten Wert im Bereich Telekommunikation/Mobilfunk bei.
Aufgrund der aus aktuellem Anlass an anderer Stelle in diesem
Newsletter veroeffentlichten Analyse in ausfuehrlicherer Form,
verzichten wir auf eine themenbezogene Kurzfassung.
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6. KONTRON (Technologie)
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Bis 2003 will das Unternehmen mit einem Umsatz von 800 Mio Euro
zum Weltmarktfuehrer avancieren und dabei den derzeit fuehrenden
ECT-Anbieter Radisys ausbooten. Durch die kuerzlich getaetigten
Akquisitionen von Fieldworks Inc. (USA), Taiwan Mycomp Corp.
(TMC), Pep Modular Computer GmbH (DE) und die Komplettuebernahme
von Rotec durch die akquirierte Pep Modular konnten Vertriebs-
netze in Asien, Europa und in den USA sowie preiswerte Produkti-
onskapazitaeten zu niedrigen Kosten hinzugewonnen werden.
Aufgrund der ueberplanmaessigen Geschaeftsentwicklung und der
in Anbetracht der bisherigen Wachstumsraten realisierbaren Pla-
nung, bis zum Jahr 2003 zum Weltmarktfuehrer zu avancieren,
sehen wir ungeachtet der bisherigen Performance weiterhin
deutliches Kurspotential.
Das Unternehmen, eines der weltweit fuehrenden Anbieter von
intelligenten, miniaturisierten Computern mit integrierter Soft-
ware, operiert hochprofitabel, weist derzeit ein Wachstum von
deutlich ueber 150 % auf, agiert in einem von Wachstum gepraeg-
ten Zukunftsmarkt und zaehlt weltweit zu den Top-3 ECT-Anbietern
(ECT = Embedded Computer Technology).
Die Embedded Computer Technology ist eine Schluesseltechnologie
fuer die naechsten Jahrzehnte. Die Notwendigkeit einer stets
hoeheren Leistungsfaehigkeit der Systeme und Komponenten bei
gleichzeitiger Miniaturisierung in nahezu allen wichtigen Berei-
chen, wie z. B. Telekommunikation/IT, Medizintechnik, Verkehrs-
technik und im Industriesektor, wird Kontron eine kontinuierlich
wachsende Nachfrage bescheren. Aufgrund der uebergreifenden Ent-
wicklung ist das Unternehmen unabhaengig von einzelnen zykli-
schen Sektoren, wie z. B. dem Halbleiterbereich.
Der ECT-Markt zaehlt mit prognostizierten Wachstumsraten von
60 % zu den dynamischsten Marktsegmenten. Aufgrund der hervor-
ragenden Positionierung weltweit sollte es dem Unternehmen
weiterhin gelingen, am Branchenwachstum ueberproportional zu
partizipieren.
Mit einem 2001e-KGV von knapp 70 ist der Titel in Anbetracht der
Wachstumsraten in Umsatz und Ertrag nicht zu teuer. Der Titel
weist eine langfristig intakte Wachstumsstory aus, die ihn in
den naechsten Jahren in ungeahnte Kursregionen treiben koennte.
Wir erwarten dabei auch weiterhin eine Geschaeftsentwicklung,
die dies untermauert und fuer positive Ueberraschungen gut ist.
KENNZAHLEN
KONTRON
WKN: 523 990
Kurs-Xetra: 104,00 Euro
Empf. Stop-Loss: 85,00 Euro
__________________________________________________
7. THIEL LOGISTIK (IT/Logistik)
__________________________________________________
Mit den vier Geschaeftsfeldern Kontraktlogistik/eLogistik, Value
Added Services, IT-Loesungen/eCommerce und HealthCare Logistics
sieht sich das Unternehmen vielversprechend positioniert und
wird vom dynamischen Wachstum der Logistikbranche weiterhin
ueberproportional profitieren.
Durch die effiziente Integration der seit dem Boersengang
akquirierten Unternehmen sowie in Anbetracht einer geplanten
Fortsetzung des externen Wachstums besteht weiteres Ergebnis-
Potential. Die Planungen zum Boersengang wurden deutlich ueber-
troffen und auch die gegenwaertige Geschaeftsentwicklung ver-
laeuft wesentlich besser als erwartet.
Aufgrund der Fokussierung auf margentraechtige IT-orientierte
Logistikdienstleistungen und Projektmanagement mit den hoechsten
prognostizierten Wachstumsraten wird Thiel marktueberdurch-
schnittliche Gewinnwachstumsraten erwirtschaften.
Die finanziell etwas angespannte Situation bei der Tochter
Deutscher Orden wird das versierte Thiel-Management in den Griff
bekommen. Darueber hinaus sind die Zahlen der Tochter weniger
relevant, da sie weniger als 1 % des fuer das folgende Ge-
schaeftsjahr geplanten Konzerngesamtumsatzes repraesentieren.
Mit einem 2001e-KGV von knapp 60 und Gewinnsteigerungsraten fuer
die naechsten Jahre von durchschnittlich deutlich ueber 60 % ist
der wachstumsstarke Titel mit einer PEG-Ratio von rund 1 attrak-
tiv bewertet. Im Wettbewerbsvergleich ist der Titel sogar der
guenstigste der entsprechenden Peer-Group (bspw. D. Logistics).
Dieser Bewertungsabschlag ist fundamental nicht zu rechtferti-
gen. Bis zum April sehen wir Kurse von 200 Euro.
KENNZAHLEN
THIEL LOGISTIK
WKN: 931 705
Kurs-Xetra: 137,00 Euro
Empf. Stop-loss: 110,00 Euro
__________________________________________________
8. MEDION (Consumer Services)
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Das Unternehmen konzipierte ein einzigartiges Geschaeftsmodell,
welches grossen Handelskonzernen zusaetzliche Marktsegmente im
Non-Food-Bereich erschliesst und weltweit agierende Markenher-
steller in die Lage versetzt, neue Absatzkanaele zu oeffnen.
Die Produktbereiche umfassen die Segmente Kommunikationselektro-
nik (Telefon, Anrufbeantworter, Fax, Decoder, SAT), Unterhal-
tungs-/Konsumelektronik (Elektrogeraete zur PersonalCare und
Hausausstattung, Farb-TV, Video, HIFI, Fotoapparate, Video-
kameras) und PC/Multimedia (Personal-Computer, Scanner, Drucker,
Modems, Software, Plug`n Play-Angebote). Den Kunden offeriert
Medion ein Dienstleistungsportfolio, das mit Leistungen im Be-
reich Herstellung, Praesentation, Produktverpackung, Logistik-
management, After Sales Service etc. nahezu die gesamte Wert-
schoepfungskette im Handelsprozess abdeckt.
Der Marketingdienstleister zahlt bereits Dividende und legt
ein vehementes Wachstum in Umsatz und Ertrag vor. Aufgrund der
zunehmenden Portierung des erfolgreichen Geschaeftsmodells ver-
fuegt das Unternehmen weiterhin ueber hohes Wachstumspotential,
wobei wir die Grenzen noch lange nicht ausgelotet sehen. Durch
den technologischen Fortschritt und den boomenden Multimedia-
und Consumer Electronics-Bereich ist zudem auf Jahre hinaus kein
Nachlassen der Nachfragedynamik zu erwarten.
Bei Medion ist trotz fortgeschrittener Groessendimensionen keine
Verlangsamung der Wachstumsdynamik zu erwarten, da man erst
jetzt ernsthaft beginnt, das Marktpotential im Ausland wahrzu-
nehmen. Zum anderen uebertraf das Unternehmen in der Vergangen-
heit stets die bereits ambitionierten Analystenschaetzungen.
Dieser bemerkenswerte Planungssicherheit sollten Anleger eine
hohe Bedeutung im Rahmen einer Anlageentscheidung einraeumen.
Fuer das kommende Geschaeftsjahr 01/02e erwarten wir einen
Gewinn von 3,3 Euro je Aktie, fuer das laufende erhoehten wir
kuerzlich unsere EPS-Schaetzung auf 2,04 Euro. Mit einem KGV
01/02e von 33 ist der Titel auf dem deutlich ermaessigten
Kursniveau nahezu historisch guenstig bewertet. Vor allem auch
im Hinblick auf das Weihnachtsgeschaeft sehen wir unmittelbares
Kurspotential von 20 %.
KENNZAHLEN
MEDION
WKN: 660 500
Kurs-Xetra: 111,80 Euro
Empf. Stop-Loss: 90,00 Euro
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9. BB-BIOTECH (Biotechnologie)
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BB Biotech ist nicht nur im Biotech-Bereich ein Basisinvestment
am Neuen Markt. Inzwischen zweifelt niemand mehr daran, dass die
Biotechnologie eine der Schluesseltechnologien des 21. Jahrhun-
derts ist: Die Erforschung und Entwicklung innovativer, effi-
zienter und besser vertraeglicher Arzneimittel zur Behandlung
von Zivilisationskrankheiten zaehlen zu den wichtigsten Heraus-
forderungen des Gesundheitswesens der Industriestaaten. So ver-
schlingt die Behandlung von Krebs in den Industriestaaten in
diesem Jahr voraussichtlich 37 Mrd USD und die Therapierung von
Herz- und Kreislaufleiden wird im Jahr 2003 mehr als 57 Mrd USD
aufzehren.
Medikamentenentwickler, die dabei entsprechende Arzneimittel
herstellen, besitzen immenses Marktpotential. Auf dieses Segment
der Biotechnologie konzentriert sich das Management von BB-
Biotech insbesondere. Mit einem Portfolio von ueber 30 Positi-
onen erwirbt der Anleger damit nicht nur die BB-Biotech-Aktie,
sondern zugleich Besitzanteile an mehreren ueberdurchschnittlich
aussichtsreichen Biotechnologie-Unternehmen. Daneben erwirbt der
Anleger auch das umfangreiche, wissenschaftliche und kapital-
marktorientierte Know How des Managements. Insofern traegt eine
Investition in BB-Biotech das risikodiversifizierte Chancen-
/Risiken-Profil eines Investmentfonds.
BB-Biotech ist als langfristiges, strategisches Investment im
Biotechnologiebereich zu betrachten und darueber hinaus als
Basisinvestment am Neuen Markt eines der wachstumsstaerksten
Papiere. Zudem verringert sich das Bewertungsrisiko, da die
ueberwiegende Mehrzahl der Biotechs in den USA (der bevorzugten
Anlageregion des BB-Managements) bereits Gewinne erwirtschaftet,
die eine nachhaltige Dynamik aufweisen. Die Wertsteigerungen der
Branche des laufenden Jahres sind somit auch fundamental zu un-
termauern.
KENNZAHLEN
BB-BIOTECH
WKN: 910 468
Kurs-Xetra: 119,80 Euro
Empf. Stop-Loss: 100,00 Euro
__________________________________________________
10. SENATOR Entertainment (Medien)
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Einst die Shooting Stars am Neuen Markt, stehen die Medientitel
seit geraumer Zeit stark unter Druck. Vorlaeufiger Hoehepunkt
des negativen Branchen-Sentiments bildete juengst der Niedergang
des einstigen Vorzeigewertes EM.TV. Dabei verlor die Branche
auch schon zuvor deutlich staerker als der Gesamtmarkt. Die
Befuerchtungen, die zu einer deutlichen Untergewichtung des
Sektors - insbesondere bei institutionellen Anlegern - fuehrten,
sind schnell umrissen:
So leiden die entsprechenden Unternehmen unter verschaerftem
Wettbewerb und sinkenden Margen. In den vergangenen 2 Jahren
wurden durch den hochkompetitiven Wettbewerb in Verbindung mit
der damaligen Euphorie im voraus astronomische Preise fuer zu-
kuenftige Produktionen bezahlt. Die Angst, in Zukunft leer aus-
zugehen, sowie der selbstauferlegte Zwang, die Anleger durch
eine moeglichst grosse Rechtebibliothek zu beeindrucken, verlei-
tete die meisten Filmproduktionsunternehmen dazu, Filmrechte-
und Merchandisinghaendler nicht nur fuer zukuenftige Produktio-
nen horrende Preise zu bezahlen. Erweist sich hierbei ein Teil
des erworbenen Materials als Flop oder findet eine Filmprodukti-
on weniger Anklang als erwartet, sind die zuvor entstandenen Ko-
sten nicht mehr zu amortisieren und ziehen zwangslaeufig Verlu-
ste nach sich, die einige Unternehmen in den Ruin treiben wird.
Hinzu kam das Bestreben, moeglichst schnelles Wachstum zu gene-
rieren, wobei Erwaegungen wie wirtschaftliche Risiken, Rentabi-
litaet oder langfristige Integrationsfaehigkeit straeflich ver-
nachlaessigt wurden. Wir betrachten Senator Entertainment hier-
bei als einen der aussichtsreichsten Medienwerte des Neuen Mark-
tes, da das Unternehmen nicht von seinen Kernkompetenzen ab-
rueckte (wie z. B. Kinowelt), kein externes Wachstum um jeden
Preis generierte (wie z. B. EM.TV) und die Rentabilitaet nie aus
den Augen verlor. Zudem verfuegt das Unternehmen im sich ver-
schaerfenden Wettbewerb mit Cinemaxx ueber einen starken, ab-
satzkraeftigen Partner (Zugriff auf die Absatzseite), wobei da-
rueber hinaus in verschiedener Hinsicht Synergien und Wettbe-
werbsvorteile entstehen. Die voruebergehend etwas ruecklaeufigen
Besucherzahlen und Margen bei Cinemaxx halten wir nicht fuer be-
sorgniserregend, da wir in 2001 die Schliessung einiger unprofi-
tabler Kinocenter erwarten, was zu erheblichen Kosteneinsparun-
gen fuehren wird. Langfristig sieht sich das Unternehmen aus-
sichtsreich positioniert.
Bei bewusst konservativer Prognostik erwarten wir fuer 00/01/02e
einen Gewinn je Aktie von 0,26/0,58/0,84 Euro. Somit ist der
Titel mit einem 2001e-KGV von 13 und einer PEG-Ratio von 0,3
unter Beruecksichtigung eines sektorkonformen Risikoabschlags
attraktiv bewertet. Derzeit verlaeuft das operative Geschaeft
von Senator Entertainment planmaessig. In unseren Prognosen ist
ein Risikoabschlag enthalten, d. h., falls das Unternehmen die
eigenen Planungen erfuellt, besteht deutlich hoeheres Ergebnis-
potential. Zwar erachten wir Senator Entertainment als eines der
aussichtsreichsten Unternehmen des Nemax-Media, das branchen-
spezifische Risiko sowie das kurzfristig von uebergreifenden
Cinemaxx-Belastungen (25-Prozent-Beteiligung at-equity) aus-
gehende Risiko darf jedoch nicht unberuecksichtigt bleiben, wo-
bei lediglich ein Engagement mit geringer Kapitalgewichtung in
Betracht kommt. Ein Investment ist hochspekulativ. Wenn Kaeufe
vorgesehen sind, empfehlen wir die naechsten Tage abzuwarten,
bis der Titel eine Bodenbildung aufweist.
KENNZAHLEN
SENATOR
WKN: 722 440
Kurs-Xetra: 8,00 Euro
Empf. Stop-Loss: 6,40 Euro
__________________________________________________
11. COMDIRECT (Financial Services)
__________________________________________________
In doppelter Hinsicht unter der Marktschwaeche litt die
comdirect-Aktie. So geriet das Papier durch die allgemein
schwache Marktverfassung am Neuen Markt unter Druck, waehrend
das derzeit noch vorwiegend auf Online-Brokerage-Services aus-
gerichtete Geschaeftsmodell in Umsatz und Ertrag eine starke
Abhaengigkeit von einer gesunden Verfassung der Kapitalmaerkte
aufweist. So ist es wenig verwunderlich, dass das Papier seit
der Erstnotiz deutlich abgab.
Nun jedoch befinden sich die Maerkte unserer Einschaetzung nach
in einer Stabilisierungsphase, auf deren Basis wir eine bis
April 2001 andauernde Aufwaertsbewegung erwarten. Im Umkehr-
schluss wird das Papier von dieser Entwicklung, unter Berueck-
sichtigung der eingangs erwaehnten Argumentation, ebenfalls in
mehrfacher Hinsicht profitieren.
Die Zahl der Transaktionen und der neu eroeffneten Depots wird
dabei ebenso steigen wie des Handels- und Einlagevolumen und
somit Umsatz und Ertrag des Unternehmens. Von den am Neuen Markt
notierten Unternehmen raeumen wir der Commerzbanktochter com-
direct langfristig die besten Chancen ein.
Zum einen aufgrund der im Wettbewerbsvergleich mit einem 2001e-
KGV von 46 guenstigen Bewertung, zum anderen aufgrund der Markt-
stellung und der daraus erwachsenden Entwicklungsperspektiven.
So ist der Discount-Broker mit ueber 570.000 Kunden europa-
weit Marktfuehrer.
Diese umfangreiche Kundenbasis versetzt das Unternehmen lang-
fristig in die Lage, das Geschaeftsmodell sukzessive auszuweiten
und sich neue Maerkte zu erschliessen. Ferner verfolgt man eine
zunehmend aggressive Verdraengungsstrategie. So riss man kuerz-
lich im Online-Brokerage durch ein attraktives Pricing-Modell
die Preisfuehrerschaft an sich.
Die rechnerisch hierbei auftretenden Einbussen (geringere Marge
je Transaktion) werden unserer Einschaetzung nach quantitativ
deutlich ueberkompensiert (mehr Kunden, mehr Trades,...).
Ferner profitiert das Unternehmen vom hohen Konzentrations-
bedarf in Europa. Wir sehen den Online-Broker hierbei in der
Rolle des Konsolidierers praedestiniert. Dabei stellt die
Gesellschaft ihren Kunden zudem ein umfangreiches Angebot an
begleitenden Finanzinformationen auf ihrer Website zur Ver-
fuegung. So zaehlt die comdirect-Site zu den frequentier-
testen Finanz-Sites in Europa. Das Angebot fuer das eigene
Klientel wird demnaechst durch institutionelles Research
ergaenzt, wobei man zunaechst auf die Konzernmutter zurueck-
greifen wird.
Mit dem Einstieg in neue Maerkte (Investmentbanking, Online-
Vertrieb von weiteren Finanzdienstleistungen wie Versicherungen
und dem Angebot von Fondssparplaenen) diversifiziert man das
Geschaeftsmodell und generiert neue Umsatzquellen. Im Zuge eines
verbesserten Marktumfelds wird die comdirect-Aktie unserer
Ansicht nach sowohl den Nemax all share als auch den Sektor
outperformen.
Unser Rating fuer comdirect lautet auf "kaufen". Consors
halten wir mit "akkumulieren" ebenfalls fuer aussichtsreich,
waehrend DAB unseren Beobachtungen zufolge stets mehr ins
Hintertreffen geraet und, davon abgesehen, auf dem aktuellen
Kursniveau stark ueberbewertet erscheint. Sobald die comdirect-
Bank zudem Fondssparplaene anbietet (dies ist fuer Beginn
2001 vorgesehen), befuerchten wir bei DAB mittelfristig sogar
Kundenabgaenge.
KENNZAHLEN
COMDIRECT-BANK
WKN:
Kurs-Xetra: 24,24 Euro
Empf. Stop-Loss: 21,50 Euro
__________________________________________________
12. MERGERS & ACQUISITIONS
__________________________________________________
AUGUSTA akquiriert Weinberger (5.12.2000)
Rueckwirkend zum 1.10.2000 wurden ueber die Tochtergesellschaft
Manfred Sticksel CCD Kameratechnik GmbH 100 % der Anteile der
schweizerischen Weinberger AG uebernommen, die High-Speed Kame-
rasysteme fuer industrielle Anwendungen im Hochgeschwindigkeits-
bereich (bis zu 10.000 Bilder pro Sekunde) entwickelt und produ-
ziert. Augusta verfolgt derzeit weitere konkrete Akquisitions-
projekte, von denen zumindest eines noch im Jahr 2000 abge-
schlossen werden soll.
DEAG uebernimmt Entertainment One (6.12.2000)
DEAG hat in der Schweiz die DEAG Global Entertainment Holding
AG mit 10 Mio SFr Stammkapital gegruendet. Als erste Beteiligung
konnten 70 % der Aktien von Entertainment One AG, Zuerich,
uebernommen werden, die von Marcel Avram, dem Gruender und
ehemaligen Geschaeftsfuehrer von Mama Concerts & Rau, gefuehrt
wird. Die Akquisition wird nahezu vollstaendig aus dem Cash Flow
des Konzerns finanziert. Mama Concerts wird mit Beendigung der
laufenden Tourneen den Geschaeftsbetrieb einstellen.
PIXELPARK uebernimmt Nex (6.12.2000)
Pixelpark meldet die Uebernahme des slowakischen Internet-
Dienstleisters Nex. Nex, mit Sitz in Bratislava, ist speziali-
siert auf die Software-Entwicklung in den Bereichen e-publishing
und e-marketing.
PRO DV stockt Beteiligung auf (7.12.2000)
PRO DV hat ihre Beteiligung an der PRO DV Software GmbH,
Dresden, von derzeit 50 % auf 80 % erhoeht. Die Bezahlung er-
folgt in Form von 66.000 eigenen Aktien aus dem bereits voll-
staendig durchgefuehrten Aktien-Rueckkaufsprogramm.
TELEGATE - Beteiligung an PhoneCom (7.12.2000)
Telegate wird mit 50,7 % Mehrheitsgesellschafter der Muenchener
Telemarketingfirma PhoneCom. PhoneCom ist Anbieter von computer-
gestuetzten Telefondiensten und erzielte 1999 einen Umsatz von
9,2 Mio DM. Telegate plant mit PhoneCom gemeinsame Call Center-
Projekte im In- und Ausland.
TRIUS uebernimmt spirit.sys
Die TRIUS AG hat 100 % der Anteile der spirit.sys, Oberursel,
erworben. Die spirit.sys ist aktiv im klassischen Systemhausge-
schaeft mit Schwerpunkt EDV- und Telekommunikations-Hard- und
Software.
USU uebernimmt Software-Loesung der ITM/CRISTAL (8.12.2000)
USU, Anbieter von Knowledge Business-Loesungen, uebernimmt
Assets der ITM/CRISTAL-Unternehmensgruppe. Darueber hinaus
wird die Entwicklungsgesellschaft CRISTAL Software SRO in
der Tschechischen Republik erworben.
__________________________________________________
13. ERGEBNISSE & PROGNOSEN
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CE CONSUMER hebt Prognosen an (6.12.2000)
CE Consumer erwartet in 2000 einen Umsatz von 470 Mio DM und
ein EBIT von 24 Mio DM. Damit erwartet das Unternehmen 20 Mio DM
mehr Umsatz und l Mio DM mehr EBIT als geplant. Der weltweite
Auftragseingang lag zum 30.11. mit 540 Mio DM um 860 % ueber dem
stichtagsbezogenen Vergleichswert des Vorjahres. Die Finanzkraft
des Konzerns ist aufgrund der positiven Ergebnisentwicklung um
10 % auf mittlerweile 70 Mio DM (Cash-Positionen) gestiegen.
Fuer das kommende Jahr bekraeftigt das Unternehmen einen Kon-
zernumsatz von ueber 1 Mrd DM bei einem gestiegenen EBIT.
CeoTronics - 2. Quartal 2000 (6.12.2000)
CeoTronics hat im 2. Quartal des Geschaeftsjahres per 30.11.2000
mit voraussichtlich 3,6 Mio Euro eine Umsatzsteigerung von mehr
als 70 % gegenueber dem Vorquartal erzielt. Im 1. Halbjahr 00/01
wurden 7,5 % mehr erloest und der konsolidierte Umsatz nach US-
GAAP wird ca. 5,7 Mio Euro betragen. Der Vorstand von CeoTronics
ist zuversichtlich, die gesteckten Ziele zum 31.5.2001 zu errei-
chen.
DataDesign - Resuemee 2000 (7.12.2000)
Bei DataDesign bleibt es bei dem urspruenglich geplanten Verlust
von etwa -1,7 Mio DM fuer Gesamt-2000. Die stetige Nachfrage im
Bereich eBanking-Applikationen, aber auch das Interesse an der
Produktlinie eContracting, laesst das Management von DataDesign
fuer das naechste Jahr auf ein deutliches Umsatzwachstum hoffen.
Die Planung sieht einen Umsatz von 45 Mio DM und einen Gewinn
von 3 bis 4 Mio DM vor.
DEAG - Planzahlen 2001
DEAG prognostiziert, nach einem Umsatz von rund 500 Mio DM bei
einem EBITDA von 29 Mio DM in 2000, fuer das Jahr 2001 einen
Umsatz von mindestens 650 Mio DM, ein EBITDA von 45 Mio DM und
ein EPS von 1,0 Euro.
Thiel Logistik (4.12.2000)
Thiel sieht keine Veranlassung, die Finanzplanung fuer die Jahre
2001/2002 im Bereich HealthCare-Logistics anzupassen. Durch die
angespannte Finanzsituation bei einem der Partner in diesem Ge-
schaeftsfeld - Deutscher Orden - sei zwar eine erhoehte Manage-
mentleistung notwendig, um die aus dieser Geschaeftsbeziehung
erwarteten Umsaetze und Ertraege zu generieren, die geplanten
Umsaetze und Ertraege in 01/02 werden aber mit den ausgearbei-
teten Konzepten dennoch erreicht. Thiel hat im laufenden Ge-
schaeftsjahr keine Zahlungsrueckstaende oder Unregelmaessigkei-
ten im Finanzverkehr aus dieser Verbindung zu verzeichnen und
wird auch zukuenftig weitere Traegergesellschaften sozialer Ein-
richtungen in das Geschaeft im HealthCare-Bereich einbinden.
TRIUS Halbjahreszahlen (7.12.2000)
TRIUS konnte den Umsatz im 1. Halbjahr 00/01 (1.5.-31.10.00) um
341 % auf 3,79 Mio DM steigern, plant fuer das laufende Ge-
schaeftsjahr einen Umsatz von 11,8 Mio DM und verfuegt derzeit
ueber liquide Mittel von 63 Mio DM, was eigenen Angaben zufolge
einem reinen Substanzwert von 36 % ueber dem aktuellen Boersen-
wert entspricht.
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14. NACHRICHTEN & AUFTRAEGE
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BRAINPOOL plant Reise ins Weltall (8.12.2000)
Die Brainpool AG hat ueber ihre 10prozentige Tochter space tv AG
mit der Astrium GmbH einen Exklusiv-Vertrag ueber die Bereit-
stellung von insgesamt sieben Fluegen zur internationalen Raum-
station ISS geschlossen. Astrium ist eine Tochter der EADS.
Weiterer Kernpunkt der Vereinbarung ist die weltweit exklusive
Vermarktung der Rechte an diesem Projekt durch space tv.
COMPUTEC - Inhaltsvermarktung im TV (5.12.2000)
Computec wird zukuenftig ein eigenes, bundesweites TV-Programm
zum Thema "PC- und Videospiele" fuer GIGA TELEVISION produzieren
und vermarkten. Bereits heute produziert Computec TV-Inhalte,
die bis dato nur auf DVDs veroeffentlicht wurden. Ab Anfang 2001
sollen diese Inhalte nun auf woechentlich zwei einstuendigen
Sendeplaetzen auf GIGA ausgestrahlt werden.
ECKERT & ZIEGLER - Aenderung des Vertriebskonzepts (5.12.2000)
Eckert & Ziegler werden im Dezember erstmalig Produkte zur
Prostatakrebsbehandlung unmittelbar und auf eigene Rechnung an
europaeische Krankenhaeuser liefern. Der Verzicht auf den bis-
herigen Zwischenhaendler war nach nicht beizulegenden Differen-
zen erforderlich. Im Direktvertrieb werden Eckert & Ziegler nun
neben radioaktiven Implantaten auch Zubehoer und Positionier-
systeme anbieten.
ELECTRONICS LINE - Anschlussauftrag (4.12.2000)
Bezugnehmend auf die Meldung vom 11.9.00 gibt Electronics Line
bekannt, dass sie vom besagten Kunden - einem weltweit fuehren-
den Ueberwachungsunternehmen - einen Anschlussauftrag im Bereich
Wireless Home Networks im Wert von 2,3 Mio Euro erhalten hat.
Dieser Anschlussauftrag steht fuer das 1. Quartal 2001 zur Aus-
lieferung an und ist Teil der Umsetzung der Absicht dieses Kun-
den, im Laufe des Jahres 2001 den Einkauf bei der Gesellschaft
auf einen Gesamtwert von mehr als 8 Mio Euro zu erhoehen.
GPC Biotech - Umplazierung verschoben (5.12.2000)
GPC Biotech gab bekannt, dass die geplante Umplazierung von ca.
2 Mio Inhaber-Stammaktien aus dem Besitz der Altaktionaere auf-
grund der gegenwaertigen Marktlage bis auf weiteres verschoben
wird. Die Transaktion soll nunmehr bei entsprechender Marktlage
wieder aufgegriffen werden.
GPC Biotech erhaelt 2 US-Patente (6.12.2000)
GPC gab bekannt, dass das US-Patentamt zwei Patente auf das
Cyclin-D1 Gen (auch PRAD1 Gen genannt) und das Cyclin-D1 Protein
erteilt hat. Cyclin-D1 ist von wesentlicher Bedeutung fuer GPC
Biotechs Programme zur Entwicklung neuartiger Krebstherapien,
die auf der Kontrolle des Zellwachstums basieren. GPC Biotech
haelt weltweit exklusive Lizenzen beider Patente fuer saemtliche
therapeutischen und diagnostischen Anwendungen.
IPC Archtec beschleunigt Internationalisierung (6.12.2000)
IPC Archtec hat mit zwei der groessten europaeischen Lebens-
mittelketten, der MAKRO UK und der Novatec UK, Vertraege ueber
die Lieferung von IPC Consumer Products unterzeichnet. Das Vo-
lumen dieser Erstauftraege belaeuft sich auf rund 1,3 Mio DM.
Ein Umsatzziel von 30 Mio DM auf Jahressicht wird angestrebt.
Ausserdem hat IPC Auftraege von "Niedermaier" und VOBIS erhal-
ten. Fuer die naechsten 12 Monate ist ein Umsatzziel von ueber
20 Mio DM angestrebt. Mit beiden Vertragspartnern sind weitere
Vermarktungsaktionen bereits in Vorbereitung. Der Vorstand von
IPC erwartet noch in diesem Jahr weitere Auftraege aus dem euro-
paeischen Ausland und geht mittelfristig von einem kontinuier-
lichen Anstieg des A