Interview - TUI - Neues Reiseportal bei T-Online offen für alle
Datum: 06.03.2001 14:46
- Von Andreas Möser -
Berlin, 6. Mär (Reuters) - Die beiden führenden europäischen Reisekonzerne Preussag(Details,Chart) und C&N erwarten innerhalb der kommenden Wochen die Entscheidung der EU-Wettbewerbskommission über ihr gemeinsam mit T-Online geplantes Internet-Reiseportal. "Wir hoffen, dass wir in den nächsten Wochen alle Hürden überwunden haben werden", sagte Dieter Zümpel, Geschäftsführer der Preussag-Tochter TUI. "Wir müssen das Kartellamt noch ein bisschen davon überzeugen, dass wir offen für alle sind. Und das sind wir", sagte Zümpel am Dienstag auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) der Nachrichtenagentur Reuters.
Ziel sei eine im Markt führende neutrale Plattform für alle Anbieter in Deutschland von Reisen, Flüge, Hotel und anderen Angeboten aus dem Touristik- und Freizeitbereich. "Und wir hätten schon den Ehrgeiz, dass diese Plattform ein großer Player wird", sagte Zümpel. Mit acht Millionen T-Online-Nutzern überwiegend in Deutschland erschließe sich für die Reisekonzerne ein großer potenzieller Kundenkreis.
Bislang sei der Vertrieb von Reisen per Internet für TUI aufgrund der noch niedrigen Umsätze und der notwendigen Investitionen noch nicht preiswerter als der herkömmliche Vertrieb per Reisebüro, räumte Zümpel ein. Allerdings bleibt TUI bei seinen optimistischen Prognosen. 50 Millionen DM Online-Umsatz im vorigen Jahr seien weniger als ein Prozent des TUI-Umsatzes von 8,3 Milliarden DM. Bis 2005 seien sieben bis zehn Prozent im E-Commerce geplant. "Das wären dann bei einem Gesamtumsatz von zehn Milliarden DM bis zu eine Milliarde DM. Das ist dann ein Volumen, das sich lohnt."
Der Online-Reisemarkt bleibt aus Sicht Zümpels hart umkämpft. TUI als wichtigste Preussag-Tochter werde auch seine eigene gerade überarbeitete Plattform tui.de weiter ausbauen. Der gesamte Preussag-Konzern stecke im Jahr 120 Millionen DM in den Ausbau des E-Commerce. Zümpel schloss auch Online-Allianzen mit Internet-Anbietern insbesondere außerhalb Deutschlands nicht aus. "Gehen Sie davon aus, dass wir europäisch denken. Wir sind offen, mit allen zu reden." C&N als Touristik-Tochter von Lufthansa(Details,Chart) und Karstadt(Details,Chart) hatte vor einigen Monaten ebenfalls Pläne für ein europäisches Reiseportal angekündigt.
Auch mit den großen US-Reiseportalen Travelocity.com und der Microsoft(Details,Chart)-Tochter Expedia Inc(Details,Chart) habe TUI mehrfach gesprochen. "Wir haben aber bisher kein geeignetes Geschäftsmodell gefunden", sagte Zümpel. Die US-Anbieter müssten zudem lernen, "dass das Geschäft in Europa anders geht." Die in den USA kaum bekannte Pauschalreise sei "hoch emotional" und erfordere mehr Beratungsservice. Auch Online-Anbieter wie Yahoo(Details,Chart) oder Online-Buchhändler amazon.com(Details,Chart) mit einer Kundenbasis von 25 Millionen hätten eine Chance. Reisebüros könnten ebenso online gehen und sich dort etablieren.
Doch viele Reisebüros seien "auch heute noch nicht richtig wach geworden", sagte Zümpel.
amr/ale
Datum: 06.03.2001 14:46
- Von Andreas Möser -
Berlin, 6. Mär (Reuters) - Die beiden führenden europäischen Reisekonzerne Preussag(Details,Chart) und C&N erwarten innerhalb der kommenden Wochen die Entscheidung der EU-Wettbewerbskommission über ihr gemeinsam mit T-Online geplantes Internet-Reiseportal. "Wir hoffen, dass wir in den nächsten Wochen alle Hürden überwunden haben werden", sagte Dieter Zümpel, Geschäftsführer der Preussag-Tochter TUI. "Wir müssen das Kartellamt noch ein bisschen davon überzeugen, dass wir offen für alle sind. Und das sind wir", sagte Zümpel am Dienstag auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) der Nachrichtenagentur Reuters.
Ziel sei eine im Markt führende neutrale Plattform für alle Anbieter in Deutschland von Reisen, Flüge, Hotel und anderen Angeboten aus dem Touristik- und Freizeitbereich. "Und wir hätten schon den Ehrgeiz, dass diese Plattform ein großer Player wird", sagte Zümpel. Mit acht Millionen T-Online-Nutzern überwiegend in Deutschland erschließe sich für die Reisekonzerne ein großer potenzieller Kundenkreis.
Bislang sei der Vertrieb von Reisen per Internet für TUI aufgrund der noch niedrigen Umsätze und der notwendigen Investitionen noch nicht preiswerter als der herkömmliche Vertrieb per Reisebüro, räumte Zümpel ein. Allerdings bleibt TUI bei seinen optimistischen Prognosen. 50 Millionen DM Online-Umsatz im vorigen Jahr seien weniger als ein Prozent des TUI-Umsatzes von 8,3 Milliarden DM. Bis 2005 seien sieben bis zehn Prozent im E-Commerce geplant. "Das wären dann bei einem Gesamtumsatz von zehn Milliarden DM bis zu eine Milliarde DM. Das ist dann ein Volumen, das sich lohnt."
Der Online-Reisemarkt bleibt aus Sicht Zümpels hart umkämpft. TUI als wichtigste Preussag-Tochter werde auch seine eigene gerade überarbeitete Plattform tui.de weiter ausbauen. Der gesamte Preussag-Konzern stecke im Jahr 120 Millionen DM in den Ausbau des E-Commerce. Zümpel schloss auch Online-Allianzen mit Internet-Anbietern insbesondere außerhalb Deutschlands nicht aus. "Gehen Sie davon aus, dass wir europäisch denken. Wir sind offen, mit allen zu reden." C&N als Touristik-Tochter von Lufthansa(Details,Chart) und Karstadt(Details,Chart) hatte vor einigen Monaten ebenfalls Pläne für ein europäisches Reiseportal angekündigt.
Auch mit den großen US-Reiseportalen Travelocity.com und der Microsoft(Details,Chart)-Tochter Expedia Inc(Details,Chart) habe TUI mehrfach gesprochen. "Wir haben aber bisher kein geeignetes Geschäftsmodell gefunden", sagte Zümpel. Die US-Anbieter müssten zudem lernen, "dass das Geschäft in Europa anders geht." Die in den USA kaum bekannte Pauschalreise sei "hoch emotional" und erfordere mehr Beratungsservice. Auch Online-Anbieter wie Yahoo(Details,Chart) oder Online-Buchhändler amazon.com(Details,Chart) mit einer Kundenbasis von 25 Millionen hätten eine Chance. Reisebüros könnten ebenso online gehen und sich dort etablieren.
Doch viele Reisebüros seien "auch heute noch nicht richtig wach geworden", sagte Zümpel.
amr/ale