News aus Deutschland I

Beiträge: 4
Zugriffe: 428 / Heute: 1
DAX 20.414,64 +0,02% Perf. seit Threadbeginn:   +283,92%
 
Happy End:

News aus Deutschland I

 
23.03.02 15:37
DaimlerChrysler: Richter lehnt Antrag gegen Milliarden-Klage ab

Im Streit um Täuschungsvorwürfe an DaimlerChrysler nach der Unternehmensfusion 1998 hat der Autokonzern eine Niederlage einstecken müssen. Ein US-Bundesgericht wies einen Antrag des Konzerns zurück, die Milliarden-Klage des Investors Kirk Kerkorian abzuweisen.

Kerkorian hatte Vorstandschef Jürgen Schrempp und andere Topmanager auf neun Mrd. $ verklagt, weil er sich über die Umstände der Fusion von Daimler und Chrysler getäuscht fühlte. Es sei keine Fusion unter Gleichen gewesen, hatte der US-Milliardär gesagt. Er und andere Chrysler-Anteilseigner werfen dem Unternehmen vor, Chrysler von vorneherein zu einer Konzernsparte degradiert zu haben, obwohl die Fusion seinerzeit als "merger of equals" (Zusammengehen von Ebenbürtigen) angekündigt wurde.

Kerkorian und die anderen Aktionäre argumentieren, sie hätten der 36-Mrd.-Dollar-Fusion im Jahr 1998 nicht zugestimmt oder mehr Geld für ihre Anteile bekommen, wäre das Geschäft als Übernahme von Chrysler durch Daimler-Benz präsentiert worden. DaimlerChrysler hatte die Klagen als unbegründet bezeichnet und ihre Abweisung beantragt.


Kerkorian war vor der Fusion größter Chrysler-Aktionär. Seine Unterstützung galt als wesentlich für das Zustandekommen der Transaktion. Zu den Klagen kam es, nachdem Schremmpp in einem Interview mit der "Financial Times" gesagt hatte, er habe immer geplant, Chrysler zu einer Sparte des Konzerns zu machen. Bei einer Übernahme statt einer Fusion unter Gleichen wäre Kerkorian nach eigenen Angaben eine Summe von ein bis zwei Mrd. $ zugeteilt worden.


Kerkorians Firma Tracinda hatte die Klage am 27. November 2000 eingereicht. Lediglich einen der neun Klagepunkte wies das Gericht am Freitag zurück; dabei ging es um den Vorwurf der Verschwörung. DaimlerChrysler betonte nach der Entscheidung vom Freitag, der Richterspruch habe lediglich die Zulassung der Klagen bestätigt. Über den Inhalt der Klagen habe das Gericht aber noch nicht befunden.
Happy End:

Rewe schließt rund 150 Geschäfte

 
23.03.02 15:39
Europas drittgrößte Einzelhandelsgruppe Rewe wird in diesem Jahr nach den Worten ihres Vorstandschefs Hans Reischl rund 150 ihrer 7300 Geschäfte schließen. Die Nummer zwei auf dem deutschen Markt müsse rentabler werden, so die Begründung.

"Deshalb lassen wir auch in diesem Jahr noch Mietverträge auslaufen und werden rund 150 unserer 7300 Läden schließen", sagte Reischl der "Welt am Sonntag". Bereits im Vorjahr seien 300 Geschäfte in Deutschland geschlossen worden.

"Die ersten beiden Monate lief das Geschäft schlecht wie im gesamten Einzelhandel", sagte Reischl zum Jahresstart 2002. Er glaube kaum, dass das Kölner Handelshaus im Lebensmittelbereich wie im Vorjahr um drei Prozent wachsen könne. "Das wird in diesem Jahr kaum möglich sein. Woher sollen die Menschen bei sinkendem Netto-Einkommen das Geld für den Konsum hernehmen?", sagte Reischl.

Kaum Wachstumsschübe dürch Touristiksparte erwartet

In der Rewe-Touristiksparte sei ebenso - wie bei den meisten Konkurrenten angesichts der schwierigen Branchensituation auch - kaum mit Wachstumsschüben zu rechnen. "Es gab weit weniger Winterbuchungen. Und der Sommer läuft zäh an", sagte Reischl. Der gute Ergebnisbeitrag dieser Sparte des Vorjahres werde daher wohl nicht wieder zu erreichen sein. Zwar solle an dem Ziel festgehalten werden, die Touristik zu verselbstständigen und an die Börse zu bringen. "Ob wir das vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung der gesamten Branche wie angekündigt in den nächsten vier Jahren angehen, bezweifle ich allerdings zum jetzigen Zeitpunkt", so Reischl.

2001 hatte die Rewe-Gruppe einen Umsatzzuwachs von 8,4 Prozent auf 37,5 Mrd. Euro verbucht. Im deutschen Lebensmittelhandel stiegen die Erlöse angesichts der schwachen Inlandskonjunktur dabei nur um knapp drei Prozent auf 22,86 Mrd. Euro. Weitaus kräftiger war nach Rewe-Angaben dagegen das Umsatzplus im Ausland ausgefallen mit einem Zuwachs von rund 25 Prozent auf 7,65 Mrd. Euro.

Happy End:

Modegruppe Wünsche beantragt Insolvenz

 
23.03.02 15:40
Der Rettungsplan für den Bekleidungshersteller Wünsche ist gescheitert. Das Unternehmen stellte am Freitagabend nach eigenen Angaben beim Amtsgericht Hamburg erneut Insolvenzantrag.

Ein seit mehreren Monaten mit vielen Partnern erarbeitetes Sanierungskonzept sei auf Grund von finanziellen Problemen bei den Tochtergesellschaften Joop und Cinque endgültig gescheitert, teilte Wünsche in einer Pflichtveröffentlichung nach Börsenschluss mit. Bereits im vergangen Dezember hatte Wünsche Insolvenzantrag gestellt, diesen Antrag aber später zurückgenommen, nachdem das Sanierungskonzept erarbeitet worden war.

Wegen Steuernachforderungen in Verbindung mit der Tochtergesellschaft Joop habe sich eine erhebliche Finanzierungslücke aufgetan, hieß weiter. Diese Lücke habe dem ursprünglichen Sanierungsplan vom Januar die wirtschaftliche Grundlage entzogen.

Neben diesen Steuerproblemen habe die wirtschaftliche Situation der Bekleidungstochter Cinque zu einer weiteren Finanzierungslücke geführt, teilte Wünsche mit. Die Sanierungspartner hätten daraufhin den Rettungsplan endgültig abgelehnt. Die Insolvenz bezieht sich nach Angaben des Unternehmens auf die Holding GmbH, nicht aber auf die Tochtergesellschaften.

Happy End:

Kommentar: Daimler kommt ins Schwitzen

 
23.03.02 15:43
Der alte Milliardär liegt gut im Rennen und drängt DaimlerChrysler in die Ecke. Ein US-Bundesrichter hat am Freitag abgelehnt, die Klagen gegen den Autokonzern abzuweisen. Kläger sind unter anderem der 84-jährige US-Milliardär Kirk Kerkorian. Er beschwerte sich über Irreführung der Chrysler-Aktionäre bei der Fusion mit Daimler Benz. Chrysler sei von Anfang an als Tochter im Konzern eingeplant gewesen. Das enttarne die Fusion unter Gleichen als Lüge. Die Daimler-Aktie gerät unter Druck - es geht um acht Milliarden Dollar Schadensersatz.  

Die 36-Milliarden Dollar-Fusion im Jahr 1998 ist den Aktionären als "Merger of Equals", also eine Fusion unter Gleichen angeboten worden. Als der damalige Chrysler-Chef Dieter Zetsche im November 2000 die Prognosen für Chrysler nach unten korrigierte, löste das einen Kursverfall der Chrysler-Aktie aus. Zuvor hatte Konzernchef Jürgen Schrempp bereits für Zündstoff gesorgt. In einem Interview mit der "Financial Times" sagte er, er sei immer davon ausgegangen und habe immer beabsichtigt, Chrysler zu einer Tochter im Konzern zu machen. Der ehemalige Großaktionär Kirk Kerkorian machte daraufhin den Vorstand für den Kursverlust verantwortlich und forderte vor Gericht acht Milliarden Dollar Schadensersatz.

Kerkorian hat noch nicht genug Kohle

Der Milliardär argumentiert, Schrempp und andere Konzernmanager hätten die Aktionäre absichtlich über die Grundlagen der Fusion getäuscht. Die Großaktionäre hätten in diesem Fall der Übernahme von Chrysler nie zugestimmt. Denn dann hätte der Preis für die Chrysler-Aktien viel höher sein müssen.

DaimlerChrylser beantragte, die Klage als unbegründet abzuweisen. Das US-Bundesgericht machte dem nun einen Strich durch die Rechnung. Die Lage spitzt sich für den Autokonzern zu.

Kerkorian hielt nach der Fusion nur noch 1,7 Prozent der Anteile. Großaktionärin ist die Deutsche Bank mit zwölf Prozent der Anteile. Sie plant, sich von ihrer Beteiligung zu trennen. Kerkorian wäre sicher interessiert daran. Dann wäre Daimler endgültig in der Bredouille. Doch auf absehbare Zeit ist ein Verkauf nach Angaben der Deutschen Bank nicht akut.  

Die US-Bundesrichter machen es DaimlerChrysler schwer. Der Antrag auf Ablehnung der Aktionärsklage wurde abgelehnt. Es könnte sein, dass sich der Autokonzern nicht um die Schadenszahlung von acht Milliarden Dollar drücken kann. Das setzt die Aktie unter Druck.  

Es gibt keine neuen Beiträge.


Börsen-Forum - Gesamtforum - Antwort einfügen - zum ersten Beitrag springen

Neueste Beiträge aus dem DAX Index Forum

Wertung Antworten Thema Verfasser letzter Verfasser letzter Beitrag
64 15.233 Porsche: verblichener Ruhm ? fuzzi08 Top-Aktien 13.12.24 23:35
64 12.598 2024-QV-GDAXi-DJ-GOLD-EURUSD-JPY lo-sh Achterbahn7 13.12.24 21:01
97 34.562 QuoVadisDax - das Original - Nachfolgethread MHurding MHurding 13.12.24 20:41
4 1.920 Beispiele (DAXi)für erfolgreiche Handelsstrategien w301425 w301425 13.12.24 19:03
143 77.216 Börse ein Haifischbecken: Trade was du siehst gekko823 gekko823 13.12.24 17:27

--button_text--