New York - gedrückte Stimmung/Compaq überrascht

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Guido:

New York - gedrückte Stimmung/Compaq überrascht

 
17.01.02 07:41
16.01.2002 New York 22.45 Uhr


Wall Street spielt den Intel-Blues
US-Börsen gedrückt  

Die US-Aktienmärkte spielen den Intel-Blues. Grund: die mäßigen Aussichten des Chipgiganten für das kommende Jahr. Erholung sehe man nicht, hatte Intel am Dienstag nach Börsenschluss verkündet und schickt die Indizes
damit am Mittwoch auf Talfahrt. Der Dow Jones fällt 2,1 Prozent auf 9.712 Punkte, die Nasdaq gibt sogar 2,8 Prozent auf 1.944 Zähler ab.
Im vierten Quartal konnte Intel mit einem Gewinn je Aktie von 15 Cent die Erwartungen von 11 Cent deutlich übertreffen. Die Investionen will Intel im kommenden Jahr auf 5,5 Milliarden Dollar nach 7,5 Milliarden im Vorjahr zusammenstreichen. Das mache dem Markt besonders zu schaffen, so ein Händler. Intel stehe schließlich für etwa 20 Prozent aller Investitionen in der Halbleiter-Branche. Wenn der weltgrößte Chip-Hersteller sich derart
zurückhalte, könne das eigentlich nur bedeuten, dass man noch keine Entspannung an der Konjunkturfront sehe.
Mit dem Intel-Ausblick sei genau das eingetreten, was viele Anleger in den letzten Wochen befürchtet hätten, so ein anderer Händler. Die Rallye nach den Tiefstständen vom 21. September werde bisher nicht durch entsprechende Unternehmensdaten gerechtfertigt. Die Intel-Aktie fiel 2,8 Prozent auf 33,71 Dollar.
                             

Mit Spannung hat die Börse auf das so genannte „Beige Book“ der US-Notenbank gewartet. Der Bericht zur Lage der Wirtschaft wurde am Abend um 20 Uhr deutscher Zeit veröffentlicht. Es handele sich zwar nur um einen Rückblick auf die Entwicklung der Wirtschaft in den vergangenen drei Monaten und gebe keine Prognose ab, so ein Händler. Da das Beige Book zudem keine größere Überraschung bereit hielt, hat die Börse auch kaum auf die Veröffentlichung reagiert.
                             
Der Gewinn des weltgrößten Autokonzerns General Motors ist im vierten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres um 58 Prozent auf 255 Millionen Dollar oder 60 Cent je Aktie gesunken. Die Erwartungen der Analysten konnten dennoch übertroffen werden, denn die hatten nur mit einem Gewinn je Anteilsschein von 59 Cent gerechnet. Der Umsatz stieg nach Angaben von General Motors in der vergangenen drei Monaten auf 45,95 von 45 Millionen Dollar im vergleichbaren
Vorjahresquartal. Die Aktie von General Motors gab nachleichten Gewinnen zum Schluss 0,1 Prozent auf 49,89 Dollar ab.
                             
Die Investmentbank J.P. Morgan Chase & Co. ist im vierten Quartal tief in die Verlustzone gerutscht. Im letzten Quartal des Jahres 2001 habe man ein Minus von 18 Cent je Aktie erwirtschaftet, so das Finanzinstitut. Darin sind jedoch einmalige Aufwendungen für Restrukturierungen und Fusionen enthalten. Operativ fiel dagegen ein Gewinn von 12 Cent je Aktie an. Dennoch enttäuschend: Analysten
hatten einen wesentlich höheren Gewinn von 35 Cent je Aktie
erwartet. Grund für das schlechte Abschneiden seien Belastungen durch die Enron-Pleite sowie die Unsicherheiten in Argentinien. Die Aktie fiel 3,6 Prozent auf 36,51 Dollar.
                             
Die fünftgrößte US-Fluglinie, Continental Airlines, meldete für das vierte Quartal einen Verlust von 2,58 Dollar je Aktie. Verglichen mit einem Gewinn von 70 Cent im Vorjahresquartal ist das dramatisch, Analysten hatten jedoch ein noch schlechteres Ergebnis erwartet. Zudem kündigte Continental an, mit Boeing über den Aufschub bereits
fest vereinbarter Flugzeuglieferungen zu verhandeln. Alles zusammen genommen, wirkt sich das gut auf den Kurs aus: plus 5,8 Prozent auf 31,10 Dollar.
                             
Einen Kurssturz von über 30 Prozent auf 2,68 Dollar musste die Aktie von Commerce One verkraften. Der Softwarekonzern SAP, der 20 Prozent an dem US-Unternehmen hält, will seine strategische Partnerschaft mit Commerce One künftig einschränken. An einen Verkauf der Commerce One-Anteile sei allerdings nicht gedacht, so das Unternehmen.
                             
Nachbörslich warteten weitere Unternehmen mit Quartalszahlen auf. Der Computerhersteller Compaq konnte dabei positiv überraschen. Statt einem erwarteten Verlust von einen Cent fiel ein Gewinn von 6 Cent je Aktie an. Gleichzeitig dämpfte der Konzern allerdings aufkeimende Euphorie: für das erste Quartal erwartet Compaq nur einen Gewinn von einem Cent. Irgendwie müssen das die Anleger geahnt haben. Vor den zahlen ging es abwärts: minus 2 Prozent auf 11,17 Dollar.
                             
Mit Spannung wurden auch die Zahlen von Yahoo erwartet. Mit 3 Cent je Aktie lag der Gewinn beim Internet-Multi deutlich höher als die erwarteten 1 Cent. Der Umsatz ist im Jahresvergleich allerdings um 40 Prozent auf 189 Millionen Dollar gefallen. Verhalten fällt zudem der Ausblick auf das laufende Quartal aus. Yahoo rechnet mit einem Gewinn von 1 bis 2 Cent je Aktie. Während der Handelszeiten stand die Aktie deutlich unter Druck: minus 8,2 Prozent auf 17,87 Dollar. Nachbörslich kann sich der Kurs aber um runde drei Prozent wieder erholen.#
                             
Apple Computer lagen mit 11 Cent Gewinn je Aktie genau im Rahmen der Erwartungen. Das bedeutet auch eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahresquartal. Da hatte der Computerbauer noch einen deutlichen Verlust eingefahren. Optimistisch zeigt sich Apple auch für das laufende Quartal: der Gewinn soll gehalten werden, der Umsatz leicht zulegen. Zum Handelsschluss lag Apple mit 4,2 Prozent bei 20,78 Dollar im Minus. Nachbörslich wurden diese Verluste zum
Großteil wieder wett gemacht.  
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