New York erwartet Wirtschaftsbosse mit Sorge
Randale könnten - so die Befürchtung der New Yorker Behörden - das Weltwirtschaftsforum dominieren, das erstmals nicht im schweizerischen Davos stattfindet. 4000 Polizisten sollen die 3000 Teilnehmer schützen.
Das Weltwirtschaftsforum ist regelmäßig Anlaß für Ausschreitungen | (c) apa
NEW YORK (br). Mit Sorge und Spannung erwarten die New Yorker die kommenden Tage, nachdem die US-Finanzmetropole zwischen Donnerstag und Montag erstmals als Gastgeber des Weltwirtschaftsforums fungiert. An der Mammutveranstaltung werden nicht nur mehr als 3000 Spitzenpolitiker, Unternehmensführer, Wirtschaftsexperten, Fachleute und Journalisten aus aller Welt teilnehmen. Vielmehr rechnen die Stadtväter auch mit Ausschreitungen und Gewalttätigkeiten von Protestanten.
Mehr als 4000 Polizisten werden aufgeboten, um den Veranstaltungsort, das Waldorf-Astoria-Hotel, sowie Geschäfte an der Prunkstraße Fifth Avenue und im Zentrum Manhattans vor Demonstranten und Ausschreitungen zu schützen. Das Nobelhotel wurde von Beobachtern prompt zur "Festung Waldorf" erklärt. Das World Economic Forum war bisher seit mehr als drei Jahrzehnten immer im winterlichen Davos in der Schweiz abgehalten worden. Es wird nach dem einmaligen Ortswechsel auch wieder dorthin zurückkehren.
Die New Yorker Konferenz wird nach den Terror-Anschlägen, dem Krieg in Afghanistan, dem weltweiten Konjunktureinbruch und der Wirtschaftskrise in Argentinien als besonders relevant erachtet. Zu den Teilnehmern zählen unter anderem auch der afghanische Führer Hamid Karzai und Microsoft-Chef Bill Gates. Das diesjährige Forum unter dem Motto "Führung in zerbrechlichen Zeiten: Vision einer gemeinsamen Zukunft". Die Konferenzteilnehmer werden unter anderem neue Formen des Terrorismus untersuchen und beraten wie Regierungen, Unternehmen und Einzelpersonen damit besser fertig werden können.
Die Chefs der Großkonzerne aus aller Welt setzen sich insbesondere mit der Causa Enron und deren Folgen auseinander. Insbesondere geht es natürlich darum, Pleiten wie die des weltweit größten Energiehändlers zu verhindern. Die Reduzierung der Armut, eine gerechtere Einkommensverteilung, bessere Schulen und Gesundheitsfürsorge sowie Schuldenentlastung finden sich wie schon seit Jahren auf der Themenliste des Weltwirtschaftsforums. Ebenso wie zu eskalieren drohende Handelsdispute im Stahl-, Textil- und Agrarbereich, Fragen des Investments, Finanzmarktprobleme und Währungsentwicklungen.
"2,7 Milliarden in Armut"
Die Kritiker der Machtelite aus aller Welt verweisen darauf, daß die Globalisierung die Lücke zwischen armen und reichen Ländern vergrößert und wenig zur Beseitigung der Armut in der dritten Welt beigetragen habe. 2,7 Milliarden Menschen leben nach Weltbank-Angaben in Armut. Die Gewerkschaften in den Industrieländern haben hingegen angesichts der Liberalisierung des Welthandels Angst vor weiteren Arbeitsplatzabwanderungen in Billiglohnländer. Umweltschutzgruppen verweisen auf die globalen Umweltprobleme.
Gestattet wurden vom New Yorker Polizei-Chef Ray Kelly nur einige friedliche Demonstrationen. Um diese nicht zu Gewaltakten mißbrauchen zu lassen, stellt die New Yorker Polizei bereits vor dem Treffen klar, hart gegen Randalierer vorzugehen. Wer Molotow-Cocktails werfe, Schaufenster einschlage, maskiert in Gruppen von mehr als drei Personen auftauche oder sich an anderen Ausschreitungen beteilige, werde sofort festgenommen. "Wir werden keine ungesetzlichen Handlungen dulden,", so ein Polizeisprecher.
Im Zuge der erhöhten Sicherheitsvorkehrungen droht New York durch die Veranstaltung in der Innenstadt auch ein Verkehrschaos. Es werden Straßen mitten in Manhattan abgesperrt, um die An- und Abfahrten von Prominenten aus aller Welt zu erleichtern. Polizisten mit auf Bomben spezialisierten Suchhunden werden stichprobenartig Autos und auch Fußgänger mit Gepäck anhalten.
Randale könnten - so die Befürchtung der New Yorker Behörden - das Weltwirtschaftsforum dominieren, das erstmals nicht im schweizerischen Davos stattfindet. 4000 Polizisten sollen die 3000 Teilnehmer schützen.
Das Weltwirtschaftsforum ist regelmäßig Anlaß für Ausschreitungen | (c) apa
NEW YORK (br). Mit Sorge und Spannung erwarten die New Yorker die kommenden Tage, nachdem die US-Finanzmetropole zwischen Donnerstag und Montag erstmals als Gastgeber des Weltwirtschaftsforums fungiert. An der Mammutveranstaltung werden nicht nur mehr als 3000 Spitzenpolitiker, Unternehmensführer, Wirtschaftsexperten, Fachleute und Journalisten aus aller Welt teilnehmen. Vielmehr rechnen die Stadtväter auch mit Ausschreitungen und Gewalttätigkeiten von Protestanten.
Mehr als 4000 Polizisten werden aufgeboten, um den Veranstaltungsort, das Waldorf-Astoria-Hotel, sowie Geschäfte an der Prunkstraße Fifth Avenue und im Zentrum Manhattans vor Demonstranten und Ausschreitungen zu schützen. Das Nobelhotel wurde von Beobachtern prompt zur "Festung Waldorf" erklärt. Das World Economic Forum war bisher seit mehr als drei Jahrzehnten immer im winterlichen Davos in der Schweiz abgehalten worden. Es wird nach dem einmaligen Ortswechsel auch wieder dorthin zurückkehren.
Die New Yorker Konferenz wird nach den Terror-Anschlägen, dem Krieg in Afghanistan, dem weltweiten Konjunktureinbruch und der Wirtschaftskrise in Argentinien als besonders relevant erachtet. Zu den Teilnehmern zählen unter anderem auch der afghanische Führer Hamid Karzai und Microsoft-Chef Bill Gates. Das diesjährige Forum unter dem Motto "Führung in zerbrechlichen Zeiten: Vision einer gemeinsamen Zukunft". Die Konferenzteilnehmer werden unter anderem neue Formen des Terrorismus untersuchen und beraten wie Regierungen, Unternehmen und Einzelpersonen damit besser fertig werden können.
Die Chefs der Großkonzerne aus aller Welt setzen sich insbesondere mit der Causa Enron und deren Folgen auseinander. Insbesondere geht es natürlich darum, Pleiten wie die des weltweit größten Energiehändlers zu verhindern. Die Reduzierung der Armut, eine gerechtere Einkommensverteilung, bessere Schulen und Gesundheitsfürsorge sowie Schuldenentlastung finden sich wie schon seit Jahren auf der Themenliste des Weltwirtschaftsforums. Ebenso wie zu eskalieren drohende Handelsdispute im Stahl-, Textil- und Agrarbereich, Fragen des Investments, Finanzmarktprobleme und Währungsentwicklungen.
"2,7 Milliarden in Armut"
Die Kritiker der Machtelite aus aller Welt verweisen darauf, daß die Globalisierung die Lücke zwischen armen und reichen Ländern vergrößert und wenig zur Beseitigung der Armut in der dritten Welt beigetragen habe. 2,7 Milliarden Menschen leben nach Weltbank-Angaben in Armut. Die Gewerkschaften in den Industrieländern haben hingegen angesichts der Liberalisierung des Welthandels Angst vor weiteren Arbeitsplatzabwanderungen in Billiglohnländer. Umweltschutzgruppen verweisen auf die globalen Umweltprobleme.
Gestattet wurden vom New Yorker Polizei-Chef Ray Kelly nur einige friedliche Demonstrationen. Um diese nicht zu Gewaltakten mißbrauchen zu lassen, stellt die New Yorker Polizei bereits vor dem Treffen klar, hart gegen Randalierer vorzugehen. Wer Molotow-Cocktails werfe, Schaufenster einschlage, maskiert in Gruppen von mehr als drei Personen auftauche oder sich an anderen Ausschreitungen beteilige, werde sofort festgenommen. "Wir werden keine ungesetzlichen Handlungen dulden,", so ein Polizeisprecher.
Im Zuge der erhöhten Sicherheitsvorkehrungen droht New York durch die Veranstaltung in der Innenstadt auch ein Verkehrschaos. Es werden Straßen mitten in Manhattan abgesperrt, um die An- und Abfahrten von Prominenten aus aller Welt zu erleichtern. Polizisten mit auf Bomben spezialisierten Suchhunden werden stichprobenartig Autos und auch Fußgänger mit Gepäck anhalten.