Kinowelt: Bislang keine Lösung für drohende Insolvenz
München (vwd) - Für die vom Insolvenzverfahren bedrohte Kinowelt AG,
München, ist auch am Fälligkeitstag ihres 140-Mio-DEM-Kredits beim
niederländischen Bankhaus ABN Amro keine Lösung in Sicht. "Es wird heute
keine Lösung mehr geben, und voraussichtlich werden wir diese Woche auch
keine mehr melden", sagte ein Unternehmenssprecher am Mittwoch auf Anfrage
von vwd. Nun laufe die Zeit, bis wann die Insolvenz angemeldet werden muss.
Laut Gesetz sei dies innerhalb von 21 Tagen nach Bekanntwerden der
Zahlungsunfähigkeit der Fall.
Nach den Worten des Sprechers gibt es unterschiedliche Rechtsauffassungen
darüber, wann die Insolvenz erkennbar war. Kinowelt müsse die Insolvenz je
nach Rechtsauffassung bis spätestens 14. Dezember oder bis spätestens 20.
Dezember angemeldet haben. Aber auch ABN Amro könne die Insolvenz der
Kinowelt beantragen. Dies sei frühestens ab Donnerstag möglich, wenn die
fälligen Kredite von Kinowelt nicht beglichen werden. Es gebe aber keine
Anzeichen dafür, dass ABN Amro davon Gebrauch machen werde, sagte der
Kinowelt-Sprecher.
Die Frage, ob weitere Banken ihre Kredite mittlerweile gekündigt hätten,
verneinte er. Allerdings würde dies an der Situation nichts ändern, erklärte
er. Deshalb werde Kinowelt auch nicht mehr melden, falls weitere Kredite
fällig gestellt würden. Der Medienkonzern ist bei 24 Bankhäusern mit
insgesamt 400 Mio EUR verschuldet. Das Unternehmen wird am Freitag seine
Quartalszahlen bekannt geben. +++ Marion Brucker
vwd/28.11.2001/mbu/sei