Neuer Markt: Zitronen sind besser als Zwiebeln
von: Martin Beier
Kleinste Meinungen nicht mal Meldungen - lassen momentan die Kurse in den Börsenkeller chrashen; wie der Flügelschlag des Schmetterlings, der nach der Chaostheorie das Weltsystem der Finanzen zusammenfalten kann. Das gesamte Kursgebirge, das kleine und große, professionelle Anleger zwischen Oktober 1999 und März 2000 mit ihren Aktienkäufen aufgebaut haben, ist inzwischen fast vollständig zusammengebrochen.
Fragen werfen sich auf: Wie konnte das Gebirge sich erst so hoch auftürmen, wenn ein gutes Wirtschaftsjahr später kaum mehr etwas davon übrig ist? Wo sind die Warnmeldungen besorgter Berater und Verwalter? Wie kann ein verantwortlicher Vorstand die Aktien seines Hauses in nie da gewesene, euphorische Bewertungsverhältnisse steigen sehen, ohne vor Übertreibungen zu warnen; der gleiche Vorstand, der wenig später eine Eilmeldung absetzt, wenn der Gewinn je Aktie im übernächsten Quartal nicht von 23 auf 25 Cents, sondern nur 24,49 Cents steigen wird.
Gern hat man sich hoch handeln lassen, Milliarden gefeiert und neue Maßstäbe für die Neue Ökonomie beschworen. Einige der Milliarden sind fürs Erste weg. Es gilt der bezahlte Marktpreis, sprich der Börsenkurs, so besinnen sich Fachleute nun auf angeblich objektive Maßstäbe von Nachfrage und Angebot, die für Neue wie Alte Ökonomie zu gelten haben. Und wissen genau, dass selbst zunehmende Aufklärung im Medienzeitalter nicht zu mehr Objektivität geführt hat sondern offenbar zu mehr Hysterie.
Schon im 17. Jahrhundert hat es Übertreibungen im Börsengeschäft gegeben: Der Tulpenzwiebel-Crash ließ Hunderttausende ruiniert zurück. Der Neue Markt handelt zum Glück nicht mit Zwiebeln. Was heute dort als Zitrone erscheint, hat in der überwiegenden Zahl der Fälle alle Chancen, sich früher oder später in ein reiches Erntedankfest zu verwandeln. Das zeigen gerade die jüngsten Kursstürze in der langen Geschichte der Börsenkräche.
von: Martin Beier
Kleinste Meinungen nicht mal Meldungen - lassen momentan die Kurse in den Börsenkeller chrashen; wie der Flügelschlag des Schmetterlings, der nach der Chaostheorie das Weltsystem der Finanzen zusammenfalten kann. Das gesamte Kursgebirge, das kleine und große, professionelle Anleger zwischen Oktober 1999 und März 2000 mit ihren Aktienkäufen aufgebaut haben, ist inzwischen fast vollständig zusammengebrochen.
Fragen werfen sich auf: Wie konnte das Gebirge sich erst so hoch auftürmen, wenn ein gutes Wirtschaftsjahr später kaum mehr etwas davon übrig ist? Wo sind die Warnmeldungen besorgter Berater und Verwalter? Wie kann ein verantwortlicher Vorstand die Aktien seines Hauses in nie da gewesene, euphorische Bewertungsverhältnisse steigen sehen, ohne vor Übertreibungen zu warnen; der gleiche Vorstand, der wenig später eine Eilmeldung absetzt, wenn der Gewinn je Aktie im übernächsten Quartal nicht von 23 auf 25 Cents, sondern nur 24,49 Cents steigen wird.
Gern hat man sich hoch handeln lassen, Milliarden gefeiert und neue Maßstäbe für die Neue Ökonomie beschworen. Einige der Milliarden sind fürs Erste weg. Es gilt der bezahlte Marktpreis, sprich der Börsenkurs, so besinnen sich Fachleute nun auf angeblich objektive Maßstäbe von Nachfrage und Angebot, die für Neue wie Alte Ökonomie zu gelten haben. Und wissen genau, dass selbst zunehmende Aufklärung im Medienzeitalter nicht zu mehr Objektivität geführt hat sondern offenbar zu mehr Hysterie.
Schon im 17. Jahrhundert hat es Übertreibungen im Börsengeschäft gegeben: Der Tulpenzwiebel-Crash ließ Hunderttausende ruiniert zurück. Der Neue Markt handelt zum Glück nicht mit Zwiebeln. Was heute dort als Zitrone erscheint, hat in der überwiegenden Zahl der Fälle alle Chancen, sich früher oder später in ein reiches Erntedankfest zu verwandeln. Das zeigen gerade die jüngsten Kursstürze in der langen Geschichte der Börsenkräche.