I N H A L T
MARKTUMFELD & AUSBLICK
1. EDITORIAL / Marktkommentar, Ausblick
2. INDIZES / Entwicklung wichtiger Indizes
3. US-KONJUNKTUR / Silberstreif am Horizont
4. AUSBLICK / Chancen auf eine Stabilisierung?
5. CHART NASDAQ / 2.000er-Marke entscheidend
MOMENTANALYSEN & HANDELSANREGUNGEN
6. THIEL LOGISTIK / jetzt Wiedereinstieg?
7. IPC ARCHTEC / Erhoehung der Prognosen
8. TECHNOTRANS / mit Soliditaet zum Erfolg
9. GERICOM / dynamisches Wachstum vs. Risiken
NACHRICHTEN / AKTUELLES & RESEARCH
10. ERGEBNISSE & PROGNOSEN / AUGUSTA, BIOLITEC, IPC ARCHTEC...
11. NACHRICHTEN & RESEARCH / Muehl AG, Sanochemia, Softmatic...
12. KOOPERATIONEN & JOINTVENTURES / b.i.s. AG, CTS EVENTIM AG
13. PERSONALIA & MANAGEMENT / Advanced Medien, ArtStor...
RUBRIKEN & HINWEISE
14. MUSTERDEPOT 2001 / Entwicklung, Portfolio, Wert
15. ANALYSEN / NEMAX - Ratings renommierter Institute
16. TERMINE / Unternehmen, Wirtschaft, Tradingtermine
17. DISCLAIMER/ Haftungsausschluss und Risikohinweise
18. HINWEISE zu den Newslettern von Aktienservice.de
__________________________________________________
1. EDITORIAL / Marktkommentar, Ausblick
__________________________________________________
Liebe Leserinnen und Leser,
da der Neue Markt derzeit noch mehr als sonst die Entwicklung
der US-Wachstumsboerse widerspiegelt, befassen wir uns heute mit
den weiteren Aussichten der US-amerikanischen Wachstumsboerse.
Und nun wuenschen wir Ihnen viel Spass beim Lesen der aktuellen
Ausgabe des Neuer-Markt-Newsletters.
Herzlichst, Ihre Redaktion von Aktienservice.de.
__________________________________________________
2. INDIZES / Entwicklung wichtiger Indizes
__________________________________________________
Index 02.03. % Vortag 12-Monatshoch % Hoch % 2000
DJIA 10.466 +0,15 % 11.750 -10,9 % - 3,0 %
NASDAQ 2.117 -3,01 % 5.132 -58,7 % -14,7 %
DAX 30 6.159 +0,58 % 8.136 -24,3 % - 4,4 %
NEMAX ALL 2.036 +1,46 % 8.583 -76,3 % -25,8 %
EUROSTOXX 50 4.301 +0,42 % 5.522 -22,1 % - 9,9 %
__________________________________________________
3. US-KONJUNKTUR / Silberstreif am Horizont
__________________________________________________
Wichtigstes Ereignis vergangener Woche war die mit Spannung
erwartete Rede von US-Notenbankchef Alan Greenspan vor dem
Finanzausschuss des Repraesentantenhauses am letzten Mittwoch.
Greenspan machte dabei deutlich, dass die Federal Reserve die
Zinsen weiter senken wird - in seiner verklausulierten Aus-
drucksweise fuegte er hinzu: "falls dies erforderlich sei".
Keinerlei Hinweise gab Greenspan auf eine Senkung der Leitzinsen
vor der naechsten turnusgemaessen Sitzung des Offenmarkt-Aus-
schusses der US-Notenbank am 20. Maerz, was an den Aktienmaerk-
ten aufgrund enttaeuschter Hoffnungen entsprechenden Verkaufs-
druck erzeugte, denn die Marktteilnehmer hatten urspruenglich
auf eine vorgezogene Zinssenkung gehofft. Greenspan bemerkte
weiter, dass sich die US-Konjunktur im Januar und Februar zwar
besser als im vierten Quartal entwickelt, dennoch aber die Risi-
ken weiter ueberwiegen und die Talsohle der US-Wirtschaft aller
Voraussicht nach noch nicht durchschritten sein duerfte. Das am
Mittwoch vergangener Woche veroeffentlichte Bruttoinlandsprodukt
(BIP), das schwaecher als erwartet wuchs und im letzten Quartal
so schwach ausfiel wie letztmalig seit dem 2. Quartal 1995, do-
kumentiert die rasante Abkuehlung der US-Konjunktur im letzten
Quartal.
Anschliessend relativierte der am Donnerstag veroeffentlichte,
staerker als erwartet gestiegene Einkaufsmanagerindex der Natio-
nalen Vereinigung der US-Einkaufsmanager (NAPM) die Rezessions-
aengste. Zwar notiert der NAPM-Index immer noch unterhalb der
neutralen Marke von 50 Punkten, die Marktteilnehmer schoepfen
ungeachtet dessen aber wieder Hoffnung, dass sich die US-Kon-
junktur gegen Jahresende erholen koennte. Diese Hoffnung wurde
durch eine zweite Rede von Alan Greenspan am Freitag unter-
mauert, in der er zum Ausdruck brachte, dass die juengsten in-
flationaeren Tendenzen lediglich Momentaufnahmen ("Spotlights")
waren. Indirekt verstaerkte Greenspan hierdurch die Zinssen-
kungswahrscheinlichkeit, die durch nachhaltige Inflationsten-
denzen sinken wuerde. Insofern zeichnen wir derzeit sogar ein
leicht positives Bild der Datenlage zur US-Konjunktur, da eine
Rezession in Anbetracht der BIP-Stabilisierung im ersten Quartal
2001 zunehmend unwahrscheinlich erscheint. Die Zinssenkungen und
die von Bush anberaumten Steuersenkungen sollten die Liquiditaet
im Vorfeld der ersten realwirtschaftlichen Auswirkungen deutlich
erhoehen, was den Markt ab Mitte des Jahres unterstuetzen soll-
te. Erste nennenswerte realwirtschaftliche Auswirkungen auf
Unternehmensseite sind dagegen erst im 1. Halbjahr 2002 zu
erwarten.
__________________________________________________
4. AUSBLICK / Chancen auf eine Stabilisierung
__________________________________________________
Das Intraday-Reversal vom Donnerstagabend an der NASDAQ verdeut-
lichte das technisch vehemente Aufwaertspotential der Wachstums-
aktien. Die zuletzt immense Volatilitaet oberhalb der charttech-
nisch bedeutenden 2.100er-Marke zeigt, dass die Marktteilnehmer
langsam einen Boden sehen. Auch am letzten Freitag zog die
NASDAQ in der Mitte des Handels stark an, nachdem sie zu Beginn
von der ORACLE-Gewinnwarnung belastet wurde. Letztlich ist es
auch auf diese Gewinnwarnung zurueckzufuehren, dass die NASDAQ
am Nachmittag wieder ins Minus rutschte und zum Handelsende rund
3 % abgab. Dabei impliziert das deutlich gestiegene Volumen der
letzten Woche, dass sich die Marktteilnehmer zu positionieren
beginnen. In den letzten Monaten litt der Markt ueberwiegend
unter einem Kaeuferstreik, so dass verhaeltnismaessig kleine
Glattstellungen grosse Kursbewegungen nach sich ziehen konnten.
Nunmehr ist verstaerkt zu bemerken, dass strategisch agierende
Investoren im Bereich von 2.100 Punkten vermehrt die Hand auf-
halten, um die Positionen der sprichwoertlich schwachen Haende
zu uebernehmen. Natuerlich wird sich dies entsprechend aendern,
wenn weitere Kursverluste auftreten.
Wir gehen davon aus, dass die NASDAQ am Freitag weiter freund-
lich geschlossen haette, wenn nicht das Damoklesschwert der
ORACLE-Gewinnwarnung die seit Donnerstagabend freundlichere
Stimmung fuer Technologiewerte vorerst wieder zunichte gemacht
haette. In diesem Zusammenhang gehen wir weiter davon aus, dass
sich im Laufe der naechsten Woche eine Stabilisierungsphase
anbahnt, da die Berichtssaison vorueber ist und somit in den
naechsten Wochen weitaus weniger schlechte Nachrichten als bis-
her zu erwarten sind. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sich die
Datenlage zur Entwicklung der US-Technologieunternehmen substan-
tiell verbessert. Was sich jedoch bereits in den naechsten Tagen
verbessern wird, ist das relative Verhaeltnis von guten zu
schlechten Nachrichten, da die aktuelle Berichts- und Gewinn-
warnungssaison hinter uns liegt. Derzeit sind die Maerkte dabei,
die offensichtliche Ertragsrezession der Unternehmen vollstaen-
dig einzupreisen. Danach sollte es wieder aufwaerts gehen. Dies
koennte am 20. Maerz durch eine weitere Zinssenkung der US-
Notenbank untermauert werden.
Die US-Unternehmen berichteten im negativen Wirtschaftsumfeld
betont negativ und sind bemueht, alle negativen Entwicklungen
und Erwartungen in das aktuelle und letzte Quartal einfliessen
zu lassen, um anschliessend die dramatisch gesenkten Erwartungen
entweder zu erfuellen oder in gewohntem Masse wieder uebertref-
fen zu koennen. Vor diesem Hintergrund sehen wir markttechnische
Chancen, dass sich die NASDAQ analog zur US-Oekonomie in den
naechsten Wochen und Monaten auf niedrigem Niveau stabilisieren
wird.
__________________________________________________
5. CHART NASDAQ / 2.000er-Marke entscheidend
__________________________________________________
Der 5-Jahres- und 10-Jahreschart der NASDAQ weist derzeit meh-
rere auffallende Merkmale auf: Die untere Widerstandslinie des
langfristigen Aufwaertstrends der letzten fuenf Jahre verlaeuft
im NASDAQ Composite derzeit bei 2.000 Punkten. Solange diese
Marke haelt, sehen wir gute Chancen auf eine baldige technische
Gegenbewegung. Dass diese demnaechst bevorsteht, impliziert die
zur Zeit voellig ueberverkaufte Situation (Stochastik, MACD, RSI
etc.) an der Nasdaq. So war der NASDAQ COMPOSITE seit Bestehen
(1971) noch nie so ueberverkauft wie derzeit. Ferner laesst auch
die Zyklen- bzw. Wellenbewegungstheorie (Elliot Wave, Fibonacci-
Retracements) fuer Anfang Maerz eine Gegenbewegung erwarten, die
die Nasdaq bis zum Sommer auf ueber 2.700 Punkte fuehren
koennte.
Daraus leiten sich folgende Verhaltensregeln fuer Investoren ab:
SZENARIO I: Sollte die 2.000er-Marke signifikant und nachhaltig
unterschritten werden, koennen Shortpositionen in Anbetracht
eines Marktes, der dann jeglicher Supports entbehrt, eingegangen
werden. Dieses Szenario halten wir jedoch fuer eher unwahr-
scheinlich, keineswegs aber fuer unmoeglich.
SZENARIO II: Mit zunehmender Zeitdauer, in der die 2.000er-Marke
haelt, steigen naturgemaess die Chancen einer Stabilisierung
bzw. Gegenbewegung. Tradingorientierte Anleger eroeffnen ab
2.300 Punkten prozyklische Longpositionen, strategische Investo-
ren ab 2.500 Punkten.
FAZIT: Aus den geschilderten Gruenden sehen wir auf dem aktuellen
Niveau keinerlei Handlungsbedarf. Das Chancen/Risiken-Profil ist
derzeit sowohl fuer Short- als auch fuer Longengagements zu un-
kalkulierbar. Ausser gezieltem Bottom-Fishing ausgewaehlter
Titel mit ausgepraegt langfristigem Anlagehorizont bei geringer
Kapitalgewichtung und tradingorientiertem Handel auf Tagesbasis
sollten sich andere Investoren derzeit in Zurueckhaltung ueben.
Shortpositionen kommen unter 1.900 Punkten in Betracht, erste
Longpositionen bei einem NASDAQ-Stand ueber 2.300 Punkten.
__________________________________________________
6. THIEL LOGISTIK / jetzt Wiedereinstieg?
__________________________________________________
Am 12.02. empfahlen wir, Thiel-Positionen restriktiv abzusi-
chern, der Kurs lag zum Zeitpunkt unserer Warnung bei 156,5
Euro. Derzeit bei 120 Euro notierend, hat sich unsere Befuerch-
tung bestaetigt. Wir empfahlen dabei lediglich die Absicherung
der vorher entstandenen Gewinne im Rahmen unserer zuvor ausge-
sprochenen Kaufempfehlung. Fundamental stehen wir dem Unter-
nehmen nach wie vor ausserordentlich positiv gegenueber. So
zaehlt der Titel unserer Einschaetzung nach zu den Top-3 am
Neuen Markt. So korrigierten wir im Laufe des letzten Jahres
unsere Gewinnprognosen fuer das Unternehmen mehrfach nach oben.
Unsere positive Einschaetzung hat sich mit Vorlage der endguel-
tigen Geschaeftszahlen fuer das abgelaufene Geschaeftsjahr be-
staetigt, die selbst die ambitioniertesten Schaetzungen weit
uebertrafen:
Das Unternehmen hat in 2000 den Gewinn vor Steuern und Zinsen
(EBIT) um 382 % auf 31,2 Mio Euro gesteigert. Der Umsatz legte
um 288 % auf 448,9 Mio Euro zu. Besonders erfreulich verlief das
Geschaeftsjahr im Bereich HealthCare-Logistics, der ausschliess-
lich durch organisches Wachstum beim EBIT ein Plus von 771 % und
bei den Umsatzerloesen eine Steigerung von 511 % erreichte. Die
EBIT-Marge stieg im Gesamtkonzern von 5,6 auf 7,0 %. Damit hat
Thiel die Rentabilitaet deutlich gesteigert. Auch der Jahres-
ueberschuss fiel mit 22,5 Mio Euro deutlich hoeher aus als im
Jahr zuvor, das Plus betraegt 675 %. Der Gewinn je Aktie wuchs
von 0,2 Euro im Vorjahr auf aktuell 1,4 Euro, nach DVFA auf 1,78
Euro. Mit diesen endgueltigen Ergebnissen hat das Unternehmen
selbst die ambitioniertesten Prognosen bei weitem uebertroffen.
Urspruenglich hatte das Unternehmen mit einem EBIT von 24,4 Mio
Euro und einem Umsatz von 297,8 Mio Euro gerechnet.
Mit einem konservativ veranschlagten 01e-KGV von 40 bei deutlich
darueber liegenden Gewinnwachstumsraten ist der Titel mit einer
PEG-Ratio von weit unter 1 nach wir vor attraktiv bewertet. Auf
dem markttechnisch ermaessigten Kursniveau empfehlen wir den
Wiedereinstieg mit langfristiger Ausrichtung. Falls sich der
Neue Markt zunaechst jedoch weiter so negativ wie in den letzten
Monaten entwickelt, wird sich auch die Thiel-Aktie dem Abwaerts-
trend nicht entziehen koennen. Vor diesem Hintergrund empfiehlt
sich der Wiedereinstieg vorzugsweise nach erfolgter Bodenbildung
am Neuen Markt. Bisher hat sich gezeigt, dass sich die Thiel-
Aktie waehrend der zwischenzeitlichen Erholungsversuche des
Neuen Marktes deutlich besser als der Gesamtmarkt entwickeln
konnte. So schoss der Wert waehrend der Januar-Erholung von
unter 90 Euro zu Anfang Januar auf ueber 160 Euro empor.
Mit den vier Geschaeftsfeldern Kontraktlogistik/eLogistik, Value
Added Services, IT-Loesungen/eCommerce und HealthCare Logistics
sieht sich das Unternehmen vielversprechend positioniert und
wird vom dynamischen Wachstum der eLogistikbranche weiterhin
ueberproportional profitieren. Thiel Logistik profitiert ferner
von der jahrelangen Erfahrung in der Konzeption und Implementie-
rung von IT-gesteuerten Logistik-Loesungen fuer den Gesundheits-
bereich und ist zunehmend international aufgestellt. Hierdurch
avanciert man zum Konsolidierer im noch stark fragmentierten
Markt und kommt in den Genuss von lukrativen Akquisitionsmoeg-
lichkeiten. Im Wettbewerbsvergleich ist der Titel mit Abstand
das guenstigste Papier der entsprechenden Peer-Group (bspw.
D. Logistics etc.).
__________________________________________________
7. IPC ARCHTEC / Erhoehung der Prognosen
__________________________________________________
Der Marketing-Dienstleister IPC ARCHTEC gab am letzten Freitag
die endgueltigen Zahlen fuer das abgelaufene Geschaeftsjahr
bekannt. So betrug der Als-Ob-Konzernumsatz 671,90 Mio DM und
das Als-Ob-Konzern-EBIT 34,10 Mio DM. Somit konnte die IPC
ARCHTEC-Gruppe ihre ambitionierten Ziele uebertreffen und die
angekuendigte Globalisierung trotz massiver Investitionen bei
nicht beeintraechtigter Profitabilitaet umsetzen. Der Auslands-
umsatz steigerte sich in 2000 um ueber 192 %. Der Auslandsum-
satzanteil betraegt somit bereits ueber 25 % des Gesamtumsatzes.
Die IPC Archtec-Gruppe ist nun bereits in 13 europaeischen Laen-
dern praesent. Aufgrund der mit zunehmendem Erfolg betriebenen
Internationalisierung in Europa, der Fokussierung auf margen-
reiche Key-Produkte wie Mobile Internet Communication/Notebook
und Flachbildschirme, dem organischen Ausbau des Businessmodells
im Fachhandelkanal durch die Tochtergesellschaft BEMI Computer
Marketing, erhoeht IPC seine Umsatz- und Ergebnisprognosen bis
2003. So erwartet das Unternehmen in den Geschaeftsjahren 01e/
02e/03e einen Umsatz von 1,050/1,31/1,57 Mrd DM, im gleichen
Zeitraum soll das EBIT 52,5/65,5/78,5 Mio DM betragen.
Der Marketingdienstleister IPC Archtec ermoeglicht grossen
Handelsketten den Einstieg in das Multimedia-Produktsegment,
ohne dass diese die hierzu erforderlichen spezifischen Leistun-
gen selbst erbringen muessen. So uebernimmt IPC die Produktaus-
wahl, das Produkt- und Verpackungsdesign, die komplette Logistik
und bspw. Customer Care. Fundamentale Wachstumschancen eroeffnen
sich dem Unternehmen durch die prosperierende Entwicklung in den
Bereichen Consumer Electronics, Mobile Internet-Communication
und Multimedia. Zudem arbeitet man mit oeffentlichen Institutio-
nen zusammen. Mit der Fokussierung des Unternehmens auf Mobile
Computing bewegt man sich in einem Zukunftsmarkt, der seine
groessten Wachstumsraten unserer Einschaetzung nach erst noch
vor sich hat, waehrend der Erstbedarf in vielen anderen Segmen-
ten, wie z. B. stationaeren PCs, bereits weitgehend abgedeckt
ist.
Auf fundamentaler Basis offenbart sich weiterhin eine angemesse-
ne Bewertung. Mit einer PEG-Ratio von unter 0,5 und einem 01e-
KGV von 17 (02e 12) ist das Unternehmen im Peer-Group-Vergleich
attraktiv bewertet (Medion 01e-KGV: 45, 4MBO: 15, Maxdata: 11).
Im Vergleich zum Most Comparable Medion ergibt sich eine deut-
liche Unterbewertung. Im Rahmen der weiterhin suspekten Markt-
verfassung sind gute Fundamentaldaten jedoch kein Garant fuer
Kursgewinne. Wir stufen den Titel daher auf "neutral", stehen
dem Unternehmen fundamental jedoch weiterhin positiv gegenueber.
__________________________________________________
8. TECHNOTRANS / mit Soliditaet zum Erfolg
__________________________________________________
Bereits im Herbst 1999 rieten wir bei Technotrans mehrfach zum
Einstieg. Damals noch bei unter 40 Euro notierend (aktuell 118
Euro, Hoechststand Okt. 2000 ueber 160 Euro), konnte der Titel
den Neuen Markt bis heute deutlich outperformen und glaenzte bis
vor kurzem mit hoher Relativer Staerke. Im laufenden Jahr 2001
musste der fuehrende Systemanbieter von Anlagen fuer die Her-
stellung von Print- und optischen Speicher-Medien jedoch emp-
findliche Kursverluste hinnehmen. So notierte das Papier Anfang
letzter Woche bei knapp ueber 100 Euro, konnte sich aufgrund der
besser als erwarteten Geschaeftszahlen bis zum letzten Freitag
jedoch wieder auf 118 Euro erholen.
Im Geschaeftsjahr 2000 erreichte der Umsatz 104,9 Mio Euro
(+43 %) und das IAS-Ergebnis betrug 5,4 Mio Euro (+ 27,3 %). Das
Ergebnis je Aktie erreichte 2,64 Euro nach 2,08 Euro im Vorjahr.
Das dritte Mal in Folge soll die Dividende angehoben werden und
zwar von 1,15 Euro im Vorjahr auf 1,25 Euro fuer das abgelaufene
Geschaeftsjahr 2000. Der Umsatz im Segment Print stieg auf 76,65
Mio Euro (+31,7) und liegt somit deutlich ueber den Planungen
von +10 %. Im Segment CD/DVD wurde der Umsatz um 162 % und das
Ergebnis deutlich ueberproportional um 34 % gesteigert. Die
aktuellen Planzahlen fuer das laufende Geschaeftsjahr 2001 sehen
eine Umsatzsteigerung von 29 % auf 135 Mio Euro vor, dabei ist
mit einer ueberproportionalen Ergebnisentwicklung von +55 % auf
ca. 8,5 Mio Euro zu rechnen.
Als Engineering-Unternehmen und Systemanbieter von Hightech-
Anlagen fuer die Herstellung von Print- und optischen Speicher-
Medien demonstriert das Unternehmen seit geraumer Zeit ein deut-
lich marktueberdurchschnittliches Wachstum. Im Hinblick auf die
Ertragslage macht sich vor allem der Ausbau des hochmargigen
Dienstleistungssegments zunehmend positiv bemerkbar. Die prospe-
rierende Geschaeftsentwicklung von Technotrans basiert dabei
vornehmlich auf der Faehigkeit, technologisches Know How zum
Einstieg in verwandte Geschaeftsbereiche zu nutzen, womit man
technologisch flexibel agiert und Marktentwicklungen gegebenen-
falls zum Anlass fuer die Erschliessung neuer Geschaeftsfelder
nimmt. In einem neutralen Marktumfeld sehen wir weitere Kurs-
chancen fuer den attraktiv bewerteten Titel (01e-KGV 25, PEG-
Ratio unter 0,5). In Anbetracht der aktuell weiterhin desolaten
Verfassung des Neuen Marktes sollte vor einem empfehlenswerten
Neueinstieg jedoch zuerst eine Bodenbildung des Gesamtmarktes
abgewartet werden.
__________________________________________________
9. GERICOM / dynamisches Wachstum vs. Risiken
__________________________________________________
Am letzten Freitag erhoehte der seit November 2000 am Neuen
Markt notierte Marketingdienstleister und Notebook-Hersteller
Gericom die Umsatzerwartungen. So will das Unternehmen im ersten
Quartal 2000 im Vergleich zum 1. Quartal des Vorjahres ein Um-
satzwachstum von 80 % anstelle der bislang geplanten Steigerung
um 40 % erzielen. Der Umsatz fuer das 1. Quartal 2001 soll ent-
sprechend den bisher vorliegenden Auftraegen auf 150 Mio Euro
gesteigert werden. Einer der Wachstumstreiber fuer die starke
Expansion der GERICOM ist die erfolgreiche Vermarktung von Note-
books ueber die europaweit taetige Foodkette Lidl. GERICOM ist
bereits in Deutschland, Oesterreich, der Schweiz, England,
Frankreich, Spanien, den Niederlanden, Belgien, Ungarn und
Italien praesent. Die geschaeftlichen Aktivitaeten der Gesell-
schaft umfassen Komponenten wie Design, Entwicklung, Produktion
und Spezifikation von Produkten im Bereich Mobile Computing.
Darueber hinaus umfasst das Produktspektrum des Unternehmens
neben LCD-Bildschirmen Desktop- und GPS-Computer sowie Personal
Digital Assistants (PDA). Basisprodukte sind Notebooks mit viel-
faeltig konfigurierbarer Ausstattung. Die Produktion von Gericom
verlaeuft auf einer automatisierten Fertigungsstrasse. Hinzu
kommt eine effiziente Logistik. Dadurch sieht man sich in der
Lage, schnell unterschiedliche Auftragsgroessen zu realisieren.
Auf der Fertigungsstrasse des Unternehmens koennen taeglich bis
zu 4.200 in Asien vorgefertigte Produkte entsprechend weiter
zusammengesetzt, veredelt oder konfiguriert werden. Die offe-
rierte Leistungs-Bandbreite reicht von Build-to-Order-Fertigung
im Einzelauftrag ueber Kleinserien bis hin zu Gross-Serien. In
allen Kategorien offeriert das Unternehmen parallel ein Modell
mit garantierter Auslieferung innerhalb von 24 Stunden. Der
Vertrieb erfolgt indirekt vorwiegend ueber den Retail-Markt.
Das Unternehmen zaehlt europaweit zu den fuehrenden Notebook-
Herstellern. Daneben etablierte sich GERICOM als Business
Enabler und ermoeglicht Firmen wie Spar, Lidl, Hofer (Aldi-
Austria), Libro oder Bertelsmann News mit einem umfangreichen
Komplettangebot aus innovativen Produkten und dem dazugehoerigen
Kundenservice den Einstieg in den Vertrieb von Notebooks und
weiteren High-Tech-Produkten. Mit zur Zeit 28 individuellen
Online-B2B-Stores fuer Grosskunden, Online-B2C-Stores fuer ueber
20.000 Kunden, Direct Sales mit einem Online-BTO-System fuer
Endkunden und dem OEM-Geschaeft deckt GERICOM seit 1998 auch den
Online-Vertriebsweg ab.
Der Vertrieb der Gericom-Produkte, vorwiegend Notebooks, erfolgt
hauptsaechlich ueber den Retail-Markt. Hierbei zaehlen zu den
europaweit bedeutendsten Kunden grosse europaeische Handelsun-
ternehmen wie Media Markt, Saturn, Dixons, Kingfisher, Hertie,
Kaufhof, Metro AG, ALDI, LIDL, Real etc. In den Jahren 1998 bis
2000 konnte Gericom den Marktanteil bei Notebooks von 3,4 % auf
9,2 % nahezu verdreifachen. Somit bekleidet man hinter Toshiba
(20,4 %) und IBM (9,5 %) die drittstaerkste Position in Deutsch-
land. Im Rahmen des Weihnachtsgeschaefts erwartet Gericom, dass
man den geringen Wettbewerbsabstand zu IBM aufholen bzw. IBM als
zweitstaerksten Anbieter in Deutschland abloesen kann. Im Pri-
vatkundenbereich ist Gericom dagegen bereits Marktfuehrer. Die
in Deutschland massgeblichen Wettbewerber sind die Marktfuehrer
Toshiba und IBM, mit denen man nahezu gleichauf liegt. In den
letzten Jahren konnte Gericom die Konkurrenten Fujitsu, Siemens,
Compaq und Acer auf die Plaetze verweisen.
1999 belief sich das westeuropaeische Marktvolumen fuer Note-
books auf rund 8 Mrd Euro, was einem Umsatzanteil am PC-Markt
von 25 % entspricht. Bisher sind 70 % der Notebook-Nutzer pro-
fessionelle Anwender. Zudem liegt der Anteil von europaeischen
Haushalten, die ueber einen Zweit-PC bzw. ueber ein Notebook
verfuegen, um etwa ein Drittel niedriger als in den USA. Hier-
durch erwartet man entsprechendes Nachholpotential, wobei man
insbesondere das Privatkundensegment ins Auge fasst. Von der
Gartner Group wird das westeuropaeische Marktwachstum fuer Hand-
held-Computer bis zum Jahr 2003 mit rund 20 %, fuer Palm-Size
Produkte mit knapp 59 % und fuer Connectivity Notebooks mit
deutlich ueber 200 % eingeschaetzt. Der neue Kommunikations-
standard UMTS wird sich als massgeblicher Wachstumstreiber fuer
die weitere Marktentwicklung erweisen. Um sich rechtzeitig vor
der Einfuehrung des neuen Telekommunikationsstandards UMTS zu
positionieren, entwickelt Gericom derzeit ein Geraet, das mit
einer Groesse von 9 x 16 cm sehr handlich ist und in jede
Jackentasche passen soll. Mit diesem mobilen Endgeraet sollen
sowohl Videokonferenzen als auch DVD, Fernsehen oder Video on
Demand ueber das Internet ermoeglicht werden.
Mit einem 01e-KGV von 25 ist das Unternehmen prinzipiell zwar
nicht zu teuer bewertet, dennoch ergeben sich aufgrund der
Euroschwaeche und des hohen Produktionsanteils gewisse Risiken.
Langfristig bewegt sich das etablierte und solide gefuehrte
Unternehmen jedoch in einem prosperierenden Marktumfeld, da
sich der Trend langfristig weg von den stationaeren Geraeten
hin zur Mobilitaet entwickelt. Derzeit bewerten wir den Titel
mit "neutral".
__________________________________________________
10. ERGEBNISSE & PROGNOSEN / AUGUSTA, BIOLITEC, IPC ARCHTEC...
__________________________________________________
AUGUSTA (01.03.01)
AUGUSTA meldet fuer das abgelaufene Geschaeftsjahr 2000 laut
ungeprueften Zahlen einen Umsatzanstieg von 18,7 % 204,3 Mio
Euro. Der Jahresueberschuss betraegt nach Anteilen Dritter
9,8 Mio Euro. Das Ergebnis pro Aktie von 0,82 Cent liegt
damit um 4,7 % unter den internen Planungen. Wesentliche
Ursache hierfuer ist die Verschiebung des Boersengangs der
Data Display AG und die dadurch nicht mehr aufwandsneutral zu
verrechnenden IPO-Kosten von 1,2 Mio Euro. Fuer das laufende
Geschaeftsjahr ist davon auszugehen, dass allein die im
Dezember 2000 abgeschlossene, aber erst zum 1. Januar 2001
wirksame Uebernahme der ND SatCom GmbH fuer eine weitere
Umsatzsteigerung der AUGUSTA von mindestens 50 % sorgen wird.
Derzeit laufende Akquisitionsprojekte sind hierbei noch nicht
beruecksichtigt.
BIOLITEC (28.02.01)
Die biolitec AG hat im ersten Halbjahr (Geschaeftsjahr 30.06.)
ihre eigenen Erwartungen uebertroffen. Der Umsatz
stieg gegenueber dem Vorjahr um 52,3 % auf TDM 14.310. Die
biolitec AG geht davon aus, dass die beim Boersengang gemachten
Umsatz-Prognosen erreicht werden. Der Gewinn vor Zinsen und
Steuern (EBIT) betrug TDM 1.900, was einer Steigerung um 2,3 %
entspricht. Das Ergebnis pro Aktie verbesserte sich um 10 % auf
0,11 DM. Das seit November 2000 am Neuen Markt notierte Unter-
nehmen prognostizierte urspruenglich zum Boersengang fuer das
Geschaeftsjahr 2000/2001 einen negativen Jahresueberschuss von
9 Mio DM. Aufgrund des erfolgreichen ersten Halbjahres und des
sich abzeichnenden weiteren positiven Verlaufs der naechsten
beiden Quartale korrigiert die biolitec AG ihre Prognose nach
oben. Statt eines Verlustes erwartet der Konzern nunmehr bereits
fuer das Geschaeftsjahr 2000/2001 ein ausgeglichenes Ergebnis
bei gleicher Umsatzerwartung.
IPC ARCHTEC (02.03.01)
Endgueltige Zahlen des abgelaufenen Geschaeftsjahres 2000 nach
US-GAAP: Als-Ob-Konzernumsatz 671,90 Mio DM, Konzernumsatz 594,5
Mio DM. Als-Ob-Konzern EBIT 34,10 Mio DM, Konzern-EBIT 29,10 Mio
DM. Somit konnte die IPC ARCHTEC Gruppe ihre ehrgeizigen Ziele
uebertreffen und die angekuendigte Globalisierung profitabel
umsetzen. Gleichzeitig werden die Planzahlen erhoeht.
OPENSHOP (02.03.01)
Die Openshop-Gruppe hat im Geschaeftsjahr 2000 nach vorlaeufigen
Zahlen den Umsatz um ueber 300 % auf 6,6 Mio gesteigert und
damit die internen Umsatzziele uebertroffen. Der Verlust nahm
aufgrund massiver Investitionen im Rahmen einer im 4. Quartal
beschlossenen Strategieerweiterung um ca. 90 % auf 9,9 Mio Euro
zu. Die derzeit schwierige Marktlage wird den Angaben zufolge im
ersten Quartal 2001 voraussichtlich einen Umsatzrueckgang zur
Folge haben.
JUMPtec (28.02.01)
Der ECT-Anbieter JUMPtec steigerte im abgelaufenen Geschaefts-
jahr 2000 den Umsatz um 218 % auf 118,7 Millionen DM. Hierzu
trugen neben organischem Wachstum auch die getaetigten Akquisi-
tionen bei. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen
(EBITDA) wuchs um 132 % auf 12,3 Mio DM. Mit einer annaehernden
Verdoppelung des Ergebnisses nach DVFA/SG auf 4,8 Mio DM ueber-
trifft JUMPtec sowohl die eigenen Prognosen als auch die der
Analysten. Daraus errechnet sich ein Ergebnis je Aktie in Hoehe
von 0,14 Euro nach 0,07 Euro im Vorjahr. Fuer 2001 geht der
Vorstand von einem deutlichen Unternehmenswachstum, insbesondere
auch in den USA, aus.