Liebe Aktienservice-Leserinnen und Leser,
wir kuendigten es mehrfach an, der September macht seinem Ruf als
schlechtestem Boersenmonat bislang alle Ehre, die ersten beiden
Septembertage haben dem DAX einen Verlust von knapp 9% beschert.
Allein am Dienstag haben 17 DAX-Aktien Kursverluste von jeweils
mehr als 5% hinnehmen muessen.
Nach der deutlichen Zwischenerholung haben wir in der letzwoechi-
gen Ausgabe des Neuer Markt-Newsletters explizit vor fallenden
Maerkten gewarnt. Diese Warnung an unsere Leser kam zum richtigen
Zeitpunkt, denn seitdem sind die Maerkte erneut gecrasht bzw. ha-
ben ihren Abwaertstrend wieder mit Vehemenz aufgenommen. Warum?
Es steht uns eine harte Woche bevor, zum Wochenende stehen die
Arbeitsmarktdaten an, auch hier befuerchten wir eine negative
Ueberraschung, da die woechentlichen Erstantraege ueber den Er-
wartungen lagen und sich nun wieder deutlich ueber der 400.000er-
Grenze bewegen.
Nur wenige Tage spaeter jaehrt sich der 11. September zum ersten
Mal. Erinnern wir uns zur Jahresmitte an den "Independence Day"
in den USA, auch an diesem symbolischen Datum wurden Terroran-
schlaege befuerchtet, die Boerse ging davor kraeftig in die Knie.
Anleger sollten sich nichts vormachen, in den naechsten Tagen und
vielleicht im gesamten September geht's "ans Eingemachte". Warum?
Ganz einfach - in den letzten 30 Jahren war 21x der September der
Monat mit den groessten Verlusten des Wall Street-Boersenjahrs -
von den vorherrschenden Risiken auf konjunktureller und geopoli-
tischer Ebene (bspw. moeglicher Praeventivschlag gegen den Irak)
einmal ganz abgesehen.
Es ist wahr, dass die Statistik nicht immer recht behaelt, sie
sollte Anlegern in diesem Fall jedoch zu denken geben und sie zur
Vorsicht bewegen.
Auch die konjunkturelle Grosswetterlage hat sich erneut ver-
schlechtert, die juengsten Konjunkturdaten aus den USA deuten im-
mer mehr darauf hin, dass das zarte Pflaenzchen der Konjunkturer-
holung nunmehr in eine Stagnation uebergeht. Folgen der Stagna-
tion erneut rezessive Tendenzen, haben wir das vielzitierte Doub-
le Dip (also einen erneuten Wirtschaftseinbruch). Zwei Drittel
der US-Firmen haben im Rahmen der vergangenen Quartalsberichts-
saison ihre Ausblicke nach unten korrigiert. Dies allein zeigt
bereits, dass die Zukunft keineswegs rosig aussieht.
Den 11. September voraus, den September als schlechtesten Wall
Street-Monat im Kreuz, am 22. September die Bundestagswahl, zu-
nehmend nach unten drehende Konjunkturdaten - wie soll da der
Ausbruch nach oben gelingen? Eine erste Zwischenbilanz kann Ende
naechster Woche nach dem ersten Jahrestag des 11. September ge-
zogen werden.
Kraeftige Kursaufschlaege sind anschliessend durchaus zu vermu-
ten. Die Frage ist jedoch, wieweit die Maerkte bis dahin noch
fallen koennen. Diese Frage kann niemand beantworten, Anleger
sollten daher unserem Rat aus den letzten Newslettern folgen und
sich in vornehmer Zurueckhaltung ueben bzw. zum Eingang groesse-
rer Positionen eine Marktlage mit besserem Chancen/Risiken-Pro-
fil abwarten.
Viel Erfolg wuenscht Ihnen
Ihre Aktienservice.de-Redaktion
ABIT AG - langfr. aussichtsreiche Turnaround-Spekulation
__________________________________________________
Anfang August gab die ABIT AG, deutscher Marktfuehrer im Bereich
Forderungsmanagement, die Zahlen zum ersten Halbjahr bekannt:
Der Anbieter von Software und Services rund um das Kredit- und
Forderungsmanagement hat sich im 2. Quartal 2002 gegen den all-
gemeinen Abwaertstrend in der IT-Branche behauptet. Die Gesamt-
leistung des Unternehmens stieg mit 4,83 Millionen Euro im Ver-
gleich zum Vorquartal (4,27 Mio. Euro) um 13,1 Prozent, im Ver-
gleich zum Vorjahresquartal (4,66 Mio. Euro) um 3,6 Prozent. Da-
mit hat ABIT den leichten Rueckgang aus dem 1. Quartal aufge-
fangen und die Gesamtleistung des 1. Halbjahres insgesamt mit
9,1 Millionen Euro auf Vorjahresniveau stabilisiert (9,19 Mio.
Euro).
Die stringenten Restrukturierungsmassnahmen zeigen deutlich Wir-
kung. Das operative Ergebnis wie auch das Konzernergebnis ver-
besserten sich im Vergleich zu den Vorjahreswerten auf Quartals-
und Halbjahresbasis signifikant. So reduzierte sich der Fehlbe-
trag im Konzern jeweils um mehr als die Haelfte. So konnte der
Fehlbetrag im 1. Halbjahr 2002 von -5,9 auf -2,4 Mio Euro ver-
bessert werden. Das EBITDA ist nahezu ausgeglichen. Gegenueber
dem Vorjahr reduzierte sich die Liquiditaet um knapp 1 Mio Euro
auf nun 8,3 Mio Euro.
Anhand der Halbjahreszahlen wird der bereits im ersten Quartal
erkennbare Trend hin zur Rentabilitaet im Rahmen der tiefgrei-
fenden Restrukturierung bestaetigt. Die Konsolidierungsstrategie
im ersten Halbjahr hat sich bezahlt gemacht, das operative Er-
gebnis hat sich signifikant verbessert. Gemessen am Zukunftspo-
tenzial ist der Titel unserer Meinung nach unterbewertet.
Unter weitgehender Nichtbeachtung des Kapitalmarktes hat sich
die ABIT AG eine hervorragende Marktposition erarbeitet. So sind
inzwischen 4 der 10 groessten deutschen Banken sowie mehr als
70% der groessten deutschen Sparkassen Kunden von ABIT. An der
Zahl der Installationen gemessen rueckte ABIT in den USA zum
drittgroessten Anbieter auf. Der juengst gewonnene Auftrag einer
grossen Telekommunikationsgesellschaft koennte in den USA Refe-
renzwirkung zeigen.
Das Unternehmen hat mit ihren Softwareloesungen die gesamte Pro-
zesskette im Bereich Kredit- und Forderungsmanagement auf Basis
netzzentrierter Anwendungen realisiert. Auf Grund der ohnehin
schon starken Kundenbasis koennen die neuen Produktgenerationen
schnell und effizient vermarktet werden. Auf Grund der staendig
steigenden Zahl der Insolvenzen sowohl bei Verbrauchern als auch
bei Unternehmen betrachten wir die Nachfrage nach ABIT-Produkten
ungeachtet des Konzentrationsprozesses bei Banken und der anhal-
tenden Aufschuebe vieler IT-Investitionen fuer angemessen unter-
mauert.
Mit der Erreichung der Gewinnzone rechnen wir in 03e/04e, wobei
wir im Jahr 2003 eher mit einer roten Null rechnen. Die Funda-
mentalbewertung mit einem KUV von weit unter 0,5 halten wir in
Bezug auf die geschilderten Zukunftsaussichten und auf die gute
Marktposition des Unternehmens fuer attraktiv. Bei Zugrundele-
gung eines langfristigen Anlagezeitraumes von mindestens 3-4
Jahren halten wir zumindest eine Kursverdoppelung fuer ange-
bracht. Insbesondere als langfristige Turnaround-Spekulation
halten wir die ABIT-Aktie auf dem aktuell ermaessigten Kursni-
veau fuer interessant. Unser Rating lautet auf "Speculative
Buy".
Im Rahmen der allgemein schlechten Stimmung an den Aktienmaerk-
ten, wobei der Neue Markt ueberproportional betroffen ist, wei-
sen wir jedoch auf die erheblichen Kursrisiken hin. Wie aus-
sichtsreich das Unternehmen mittel- und langfristig auch immer
sein mag, kurzfristig sind in Anbetracht des anhaltenden Ak-
tienmarktcrashs jederzeit weitere Abschlaege moeglich.
Aus fundamentaler Sicht spielt es keine Rolle, ob der Wert mit
einem KUV von 0,5 oder 0,2 notiert. Beides ist ohne weiteres
moeglich, impliziert aber die Moeglichkeit einer nochmaligen
Kurshalbierung. Es empfiehlt sich somit die Durchfuehrung eines
Kaufplans bei der ABIT-Aktie, wobei die Gesamtinvestition auf
Grund der Marktenge nur eine sehr geringe Kapitalgewichtung
aufweisen sollte. Auf Grund der geringen Liquiditaet des Papiers
sollten Kaeufe gleich welcher Groessenordnung streng in der Nae-
he des aktuellen Kursniveaus limitiert werden, denn bei der
ABIT-Aktie koennen selbst geringe Ordervolumina starke Kursbewe-
gungen nach sich ziehen.
ABIT AG (Nemax All Share), WKN: 512250
Marktkapitalisierung: 1,9 MRD USD
EPS 03e: 0,00
KGV 03e: n/a
WPB FFM-Kurs 03.09: 2,30 Euro
52-Wochen-Hoch: 7,20
52-Wochen-Tief: 1,52
empfohlenes Stop-Loss: 1,99
Unser Anlage-Urteil: "Speculative Buy"
SCIENTIFIC ATLANTA / aktuelles Kursniveau gut untermauert
__________________________________________________
Scientific-Atlanta (SFA) ist der zweitgroesste Hersteller von Ka-
bel-TV-Dekodern in den USA. Anfang des Jahres notierte das Papier
noch bei 27 Dollar. Zum einen durch die schlechte Marktstimmung
gegenueber den Technologiewerten und zum anderen auf Grund von
Geschaeftsbeziehungen zur inzwischen insolventen und in Untersu-
chungen befindlichen Adelphia Communications geriet der Kurs
stark unter Druck. Bei 11 Dollar wurde Mitte Juli der Tiefststand
erreicht, nun hat sich der Aktienkurs bei 13,5 USD stabilisiert.
Wir sind der Meinung, dass das aktuelle Kursniveau durch das
durchaus attraktive fundamentale Bewertungsniveau des Titels gut
untermauert ist. Das Unternehmen weist solide Bilanzrelationen
auf, so verfuegt das Unternehmen ueber eine Liquiditaet von ueber
700 Mio USD oder 4,60 USD je Aktie, was knapp ein Drittel der ak-
tuellen Marktkapitalisierung darstellt.
Kuerzlich konnte das Unternehmen einen bedeutenden Auftrag von
Cablevision zur Lieferung von Set-Top-Boxen akquirieren, der die
Wettbewerbsfaehigkeit des Unternehmens erneut unter Beweis stell-
te. Neben der wie aufgefuehrt sehr gesunden Bilanzrelation ist
auch der Geschaeftsverlauf des Unternehmens in Anbetracht der
schwierigen Marktlage durchaus zufriedenstellend.
So rechnen wir fuer Gesamt-2002 mit einem marginal ruecklaeufigen
Umsatz von knapp 1,6 MRD USD, sowie mit einem EPS von 0,90 USD,
was im Vergleich zum Vorjahr einen Rueckgang von etwa 20% dar-
stellt. Auf Grund der implementierten Kosteneinsparungsmassnahmen
rechnen wir in 2003 mit einem EPS auf dem 2001er-Niveau von 1,07
USD.
Das gut positionierte und solide Unternehmen ist somit unter An-
legung konservativer Massstaebe mit einem 03e-KGV von 13 attrak-
tiv bewertet. Mit gleichzeitigem Verweis auf die weiterhin kaum
kalkulierbaren Gesamtmarktrisiken lautet unser Rating fuer die
SFA-Aktie auf "Long Term Buy".
Charttechnisch befindet sich das Papier aktuell allerdings in
einer entscheidenden Situation. Am Dienstag Abend hat das Papier
die 20-Tageslinie mit einem Gap nach unten durchbrochen, nachdem
es in der Handelsvorwoche die bedeutende Widerstandslinie bei 15
Dollar nicht ueberwinden koennte. Es besteht also durchaus die
Moeglichkeit, dass wir in den naechsten Tagen nochmals tiefere
Kurse sehen.
Wir empfehlen daher ein Kauflimit bei 12 USD sowie ein Stopp-Buy
bei 15,30 USD zu platzieren. Kommt die limitierte Kauforder bei
12 USD zur Ausfuehrung, sollte das Stopp-Loss bei 10,99 USD plat-
ziert werden, wenn der Stop-Buy bei 15,3 USD zur Ausfuehrung
kommt, sollte das Stopp-Loss auf Schlusskursbasis bei 13,90 USD
platziert werden.
SCIENTIFIC ATLANTA (NYSE: SFA), WKN-DE: 858757
Marktkapitalisierung: 2,1 MRD USD
EPS 03e: 1,07
KGV 03e: 13
WPB FFM-Kurs 04.09: 13,28 Euro
52-Wochen-Hoch: 31,70
52-Wochen-Tief: 11,50
empfohlenes Stop-Loss: 12,00 USD
Unser Anlage-Urteil: "Long Term Buy"
Gruß
wir kuendigten es mehrfach an, der September macht seinem Ruf als
schlechtestem Boersenmonat bislang alle Ehre, die ersten beiden
Septembertage haben dem DAX einen Verlust von knapp 9% beschert.
Allein am Dienstag haben 17 DAX-Aktien Kursverluste von jeweils
mehr als 5% hinnehmen muessen.
Nach der deutlichen Zwischenerholung haben wir in der letzwoechi-
gen Ausgabe des Neuer Markt-Newsletters explizit vor fallenden
Maerkten gewarnt. Diese Warnung an unsere Leser kam zum richtigen
Zeitpunkt, denn seitdem sind die Maerkte erneut gecrasht bzw. ha-
ben ihren Abwaertstrend wieder mit Vehemenz aufgenommen. Warum?
Es steht uns eine harte Woche bevor, zum Wochenende stehen die
Arbeitsmarktdaten an, auch hier befuerchten wir eine negative
Ueberraschung, da die woechentlichen Erstantraege ueber den Er-
wartungen lagen und sich nun wieder deutlich ueber der 400.000er-
Grenze bewegen.
Nur wenige Tage spaeter jaehrt sich der 11. September zum ersten
Mal. Erinnern wir uns zur Jahresmitte an den "Independence Day"
in den USA, auch an diesem symbolischen Datum wurden Terroran-
schlaege befuerchtet, die Boerse ging davor kraeftig in die Knie.
Anleger sollten sich nichts vormachen, in den naechsten Tagen und
vielleicht im gesamten September geht's "ans Eingemachte". Warum?
Ganz einfach - in den letzten 30 Jahren war 21x der September der
Monat mit den groessten Verlusten des Wall Street-Boersenjahrs -
von den vorherrschenden Risiken auf konjunktureller und geopoli-
tischer Ebene (bspw. moeglicher Praeventivschlag gegen den Irak)
einmal ganz abgesehen.
Es ist wahr, dass die Statistik nicht immer recht behaelt, sie
sollte Anlegern in diesem Fall jedoch zu denken geben und sie zur
Vorsicht bewegen.
Auch die konjunkturelle Grosswetterlage hat sich erneut ver-
schlechtert, die juengsten Konjunkturdaten aus den USA deuten im-
mer mehr darauf hin, dass das zarte Pflaenzchen der Konjunkturer-
holung nunmehr in eine Stagnation uebergeht. Folgen der Stagna-
tion erneut rezessive Tendenzen, haben wir das vielzitierte Doub-
le Dip (also einen erneuten Wirtschaftseinbruch). Zwei Drittel
der US-Firmen haben im Rahmen der vergangenen Quartalsberichts-
saison ihre Ausblicke nach unten korrigiert. Dies allein zeigt
bereits, dass die Zukunft keineswegs rosig aussieht.
Den 11. September voraus, den September als schlechtesten Wall
Street-Monat im Kreuz, am 22. September die Bundestagswahl, zu-
nehmend nach unten drehende Konjunkturdaten - wie soll da der
Ausbruch nach oben gelingen? Eine erste Zwischenbilanz kann Ende
naechster Woche nach dem ersten Jahrestag des 11. September ge-
zogen werden.
Kraeftige Kursaufschlaege sind anschliessend durchaus zu vermu-
ten. Die Frage ist jedoch, wieweit die Maerkte bis dahin noch
fallen koennen. Diese Frage kann niemand beantworten, Anleger
sollten daher unserem Rat aus den letzten Newslettern folgen und
sich in vornehmer Zurueckhaltung ueben bzw. zum Eingang groesse-
rer Positionen eine Marktlage mit besserem Chancen/Risiken-Pro-
fil abwarten.
Viel Erfolg wuenscht Ihnen
Ihre Aktienservice.de-Redaktion
ABIT AG - langfr. aussichtsreiche Turnaround-Spekulation
__________________________________________________
Anfang August gab die ABIT AG, deutscher Marktfuehrer im Bereich
Forderungsmanagement, die Zahlen zum ersten Halbjahr bekannt:
Der Anbieter von Software und Services rund um das Kredit- und
Forderungsmanagement hat sich im 2. Quartal 2002 gegen den all-
gemeinen Abwaertstrend in der IT-Branche behauptet. Die Gesamt-
leistung des Unternehmens stieg mit 4,83 Millionen Euro im Ver-
gleich zum Vorquartal (4,27 Mio. Euro) um 13,1 Prozent, im Ver-
gleich zum Vorjahresquartal (4,66 Mio. Euro) um 3,6 Prozent. Da-
mit hat ABIT den leichten Rueckgang aus dem 1. Quartal aufge-
fangen und die Gesamtleistung des 1. Halbjahres insgesamt mit
9,1 Millionen Euro auf Vorjahresniveau stabilisiert (9,19 Mio.
Euro).
Die stringenten Restrukturierungsmassnahmen zeigen deutlich Wir-
kung. Das operative Ergebnis wie auch das Konzernergebnis ver-
besserten sich im Vergleich zu den Vorjahreswerten auf Quartals-
und Halbjahresbasis signifikant. So reduzierte sich der Fehlbe-
trag im Konzern jeweils um mehr als die Haelfte. So konnte der
Fehlbetrag im 1. Halbjahr 2002 von -5,9 auf -2,4 Mio Euro ver-
bessert werden. Das EBITDA ist nahezu ausgeglichen. Gegenueber
dem Vorjahr reduzierte sich die Liquiditaet um knapp 1 Mio Euro
auf nun 8,3 Mio Euro.
Anhand der Halbjahreszahlen wird der bereits im ersten Quartal
erkennbare Trend hin zur Rentabilitaet im Rahmen der tiefgrei-
fenden Restrukturierung bestaetigt. Die Konsolidierungsstrategie
im ersten Halbjahr hat sich bezahlt gemacht, das operative Er-
gebnis hat sich signifikant verbessert. Gemessen am Zukunftspo-
tenzial ist der Titel unserer Meinung nach unterbewertet.
Unter weitgehender Nichtbeachtung des Kapitalmarktes hat sich
die ABIT AG eine hervorragende Marktposition erarbeitet. So sind
inzwischen 4 der 10 groessten deutschen Banken sowie mehr als
70% der groessten deutschen Sparkassen Kunden von ABIT. An der
Zahl der Installationen gemessen rueckte ABIT in den USA zum
drittgroessten Anbieter auf. Der juengst gewonnene Auftrag einer
grossen Telekommunikationsgesellschaft koennte in den USA Refe-
renzwirkung zeigen.
Das Unternehmen hat mit ihren Softwareloesungen die gesamte Pro-
zesskette im Bereich Kredit- und Forderungsmanagement auf Basis
netzzentrierter Anwendungen realisiert. Auf Grund der ohnehin
schon starken Kundenbasis koennen die neuen Produktgenerationen
schnell und effizient vermarktet werden. Auf Grund der staendig
steigenden Zahl der Insolvenzen sowohl bei Verbrauchern als auch
bei Unternehmen betrachten wir die Nachfrage nach ABIT-Produkten
ungeachtet des Konzentrationsprozesses bei Banken und der anhal-
tenden Aufschuebe vieler IT-Investitionen fuer angemessen unter-
mauert.
Mit der Erreichung der Gewinnzone rechnen wir in 03e/04e, wobei
wir im Jahr 2003 eher mit einer roten Null rechnen. Die Funda-
mentalbewertung mit einem KUV von weit unter 0,5 halten wir in
Bezug auf die geschilderten Zukunftsaussichten und auf die gute
Marktposition des Unternehmens fuer attraktiv. Bei Zugrundele-
gung eines langfristigen Anlagezeitraumes von mindestens 3-4
Jahren halten wir zumindest eine Kursverdoppelung fuer ange-
bracht. Insbesondere als langfristige Turnaround-Spekulation
halten wir die ABIT-Aktie auf dem aktuell ermaessigten Kursni-
veau fuer interessant. Unser Rating lautet auf "Speculative
Buy".
Im Rahmen der allgemein schlechten Stimmung an den Aktienmaerk-
ten, wobei der Neue Markt ueberproportional betroffen ist, wei-
sen wir jedoch auf die erheblichen Kursrisiken hin. Wie aus-
sichtsreich das Unternehmen mittel- und langfristig auch immer
sein mag, kurzfristig sind in Anbetracht des anhaltenden Ak-
tienmarktcrashs jederzeit weitere Abschlaege moeglich.
Aus fundamentaler Sicht spielt es keine Rolle, ob der Wert mit
einem KUV von 0,5 oder 0,2 notiert. Beides ist ohne weiteres
moeglich, impliziert aber die Moeglichkeit einer nochmaligen
Kurshalbierung. Es empfiehlt sich somit die Durchfuehrung eines
Kaufplans bei der ABIT-Aktie, wobei die Gesamtinvestition auf
Grund der Marktenge nur eine sehr geringe Kapitalgewichtung
aufweisen sollte. Auf Grund der geringen Liquiditaet des Papiers
sollten Kaeufe gleich welcher Groessenordnung streng in der Nae-
he des aktuellen Kursniveaus limitiert werden, denn bei der
ABIT-Aktie koennen selbst geringe Ordervolumina starke Kursbewe-
gungen nach sich ziehen.
ABIT AG (Nemax All Share), WKN: 512250
Marktkapitalisierung: 1,9 MRD USD
EPS 03e: 0,00
KGV 03e: n/a
WPB FFM-Kurs 03.09: 2,30 Euro
52-Wochen-Hoch: 7,20
52-Wochen-Tief: 1,52
empfohlenes Stop-Loss: 1,99
Unser Anlage-Urteil: "Speculative Buy"
SCIENTIFIC ATLANTA / aktuelles Kursniveau gut untermauert
__________________________________________________
Scientific-Atlanta (SFA) ist der zweitgroesste Hersteller von Ka-
bel-TV-Dekodern in den USA. Anfang des Jahres notierte das Papier
noch bei 27 Dollar. Zum einen durch die schlechte Marktstimmung
gegenueber den Technologiewerten und zum anderen auf Grund von
Geschaeftsbeziehungen zur inzwischen insolventen und in Untersu-
chungen befindlichen Adelphia Communications geriet der Kurs
stark unter Druck. Bei 11 Dollar wurde Mitte Juli der Tiefststand
erreicht, nun hat sich der Aktienkurs bei 13,5 USD stabilisiert.
Wir sind der Meinung, dass das aktuelle Kursniveau durch das
durchaus attraktive fundamentale Bewertungsniveau des Titels gut
untermauert ist. Das Unternehmen weist solide Bilanzrelationen
auf, so verfuegt das Unternehmen ueber eine Liquiditaet von ueber
700 Mio USD oder 4,60 USD je Aktie, was knapp ein Drittel der ak-
tuellen Marktkapitalisierung darstellt.
Kuerzlich konnte das Unternehmen einen bedeutenden Auftrag von
Cablevision zur Lieferung von Set-Top-Boxen akquirieren, der die
Wettbewerbsfaehigkeit des Unternehmens erneut unter Beweis stell-
te. Neben der wie aufgefuehrt sehr gesunden Bilanzrelation ist
auch der Geschaeftsverlauf des Unternehmens in Anbetracht der
schwierigen Marktlage durchaus zufriedenstellend.
So rechnen wir fuer Gesamt-2002 mit einem marginal ruecklaeufigen
Umsatz von knapp 1,6 MRD USD, sowie mit einem EPS von 0,90 USD,
was im Vergleich zum Vorjahr einen Rueckgang von etwa 20% dar-
stellt. Auf Grund der implementierten Kosteneinsparungsmassnahmen
rechnen wir in 2003 mit einem EPS auf dem 2001er-Niveau von 1,07
USD.
Das gut positionierte und solide Unternehmen ist somit unter An-
legung konservativer Massstaebe mit einem 03e-KGV von 13 attrak-
tiv bewertet. Mit gleichzeitigem Verweis auf die weiterhin kaum
kalkulierbaren Gesamtmarktrisiken lautet unser Rating fuer die
SFA-Aktie auf "Long Term Buy".
Charttechnisch befindet sich das Papier aktuell allerdings in
einer entscheidenden Situation. Am Dienstag Abend hat das Papier
die 20-Tageslinie mit einem Gap nach unten durchbrochen, nachdem
es in der Handelsvorwoche die bedeutende Widerstandslinie bei 15
Dollar nicht ueberwinden koennte. Es besteht also durchaus die
Moeglichkeit, dass wir in den naechsten Tagen nochmals tiefere
Kurse sehen.
Wir empfehlen daher ein Kauflimit bei 12 USD sowie ein Stopp-Buy
bei 15,30 USD zu platzieren. Kommt die limitierte Kauforder bei
12 USD zur Ausfuehrung, sollte das Stopp-Loss bei 10,99 USD plat-
ziert werden, wenn der Stop-Buy bei 15,3 USD zur Ausfuehrung
kommt, sollte das Stopp-Loss auf Schlusskursbasis bei 13,90 USD
platziert werden.
SCIENTIFIC ATLANTA (NYSE: SFA), WKN-DE: 858757
Marktkapitalisierung: 2,1 MRD USD
EPS 03e: 1,07
KGV 03e: 13
WPB FFM-Kurs 04.09: 13,28 Euro
52-Wochen-Hoch: 31,70
52-Wochen-Tief: 11,50
empfohlenes Stop-Loss: 12,00 USD
Unser Anlage-Urteil: "Long Term Buy"
Gruß