so sieht´s aus
Neuer Markt: Tiefenrausch nimmt kein Ende
05.05.02 10:48 [Artikel versenden] [Artikel drucken] [zurück]
Neuer Markt: Tiefenrausch nimmt kein Ende Newssuche
WKN / Symbol / Stichwort
Themen: Consors endlich verkauft - Kurskapriolen bei Gericom - Gewinnwarnungsreigen gehen weiter - Roesch Kassenzulassung für INJEX TM
Die erhoffte Kurserholung am Neuen Markt dauert nur einen Börsentag. Dann machen die schwachen US-Wirtschaftsdaten einem besseren Mai-Beginn einen Strich durch die Rechnung und schickten die Technologiebörsen weltweit auf Talfahrt. Von den zehn Nemax-Branchen-Indizes notieren am Ende nur zwei im Plus. Das Segment Industrial Service wegen der Kursgewinne bei Thiel Logistik und die Software Branche, wo insbesondere FJA im Vorfeld der für Dienstag erwarteten Zahlen deutlich zulegt.
„Es gibt wenig Gründe gerade jetzt Aktien des Neuen Marktes zu kaufen“, sagt ein Marktbeobachter. Angesichts der wenig hoffnungsvollen US-Konjunkturdaten, zahlreicher Gewinnwarnungen auch bei uns und den vielen Skandalen der jüngsten Vergangenheit gibt es genug Ursachen dafür, dass Investoren dem Wachstumssegment weiter die kalte Schulter zeigen. Und das, obwohl viele Werte mittlerweile überverkauft bzw. auf einem scheinbar günstigen Bewertungsniveau angelangt sind.
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Die Wochenbilanz im Nemax-All-Share sieht am Ende bitter aus. Während am Dienstag und am Donnerstag Vormittag das zarte Pflänzchen der Kurserholung zu wachsen begann, spielte die Nasdaq ab Donnerstag Nachmittag den bösen großen Bruder und riss die Pflanze wegen der ernüchternden Wirtschaftsdaten wieder aus. Bei eher schwachen Umsätzen standen besonders die Branchen Internet und (Bio-)Technologie auf den Verkaufslisten der Investoren. Dabei verlieren vor allem die Nemax50-Biotechwerte Morphosys (- 16,5 %), Lion Bioscience (- 14,8 %) und Evotec (10,2 %) auf Wochenbasis zweistellig.
Marktdaten
Wochenschluss
Veränderung
Wochenhoch
Wochentief
Nemax50
814 Punkte
- 3.55 %
858 Punkte
813 Punkte
Nemax-All-Share
859 Punkte
- 4.78 %
907 Punkte
858 Punkte
Top-Themen der Woche
Die immer wieder kehrenden Kursspekulationen um den Verkauf von Consors finden zu Wochenbeginn ein Ende. Denn endlich wird der Zuschlag an den einzig verbliebenden Bieter, die französische Großbank BNP Paribas, bekannt gegeben. Auch Finanzprobleme drücken den Kaufpreis für das 66,4-prozentige Aktienpaket der maroden SchmidtBank an Consors auf nur 287 Mio. Euro bzw. 9,08 Euro je Aktie in Cash. Die freien Aktionäre sollen im Rahmen eines Übernahmeangebotes mit 12,40 Euro je Aktie abgefunden werden. w:o-Redakteur Michael Barck sieht den Kaufpreis als ein Schnäppchen für die Franzosen an . Die Transaktion steht allerdings unter dem Vorbehalt der Zustimmung entsprechender Behörden in Deutschland. Nach der Genehmigung nach Aussage der BNP soll die Börsennotierung alsbald eingestellt werden.
Nach den heftigen Kursverlusten der vergangenen Wochen schnappt auch die Thiel-Aktie wieder kräftiger nach Luft (+ 16,3 % auf Wochenbasis) und gewinnt an Vertrauen zurück . Besonders erste institutionelle Investoren befinden sich wieder unter den Käufern.
Am Donnerstag wurde dann Gericom zum Gesprächsthema des Tages. Nach einem Bericht auf der Internet-Seite des umstrittenen Börsenblattes "Der Aktionär“ über Gerüchte aus „Frankfurter Händlerkreisen“ um Bilanzmanipulationen und Finanzierungsproblemen des Notebook-Herstellers in Asien, nach denen das Unternehmen angeblich kurz vor der Insolvenz stehen soll , stürzt die Aktie zeitweise um bis zu 18 Prozent in die Tiefe, um sich nach einem umgehenden deutlichen Firmen-Dementi wieder bis auf 19 Euro zu erholen. Durch die Comroads und Phenomedias der vergangenen Zeit fiel das Gerücht am Neuen Markt zunächst auf fruchtbaren Boden.
Auch der Gewinnwarnungs- und Ergebnisenttäuschungsreigen am Neuen Markt geht weiter. Swing Entertainment , E.Multi und Pixelnet müssen deshalb drastische Kursverluste hinnehmen. Die Pixelnet-Zahlen bezeichnen die Analysten von Trinkaus & Burkhardt sogar als „schlimmer als erwartet“ und raten zum „Reduzieren“ der Aktie, die sich rasant auf dem Weg zum „Pennystock“ befindet.
Wochengewinner mit einem Plus von sage und schreibe 167,5 Prozent nach der Pflichtmitteilung vom frühen Donnerstag Nachmittag ist die Roesch Medizintechnik-Aktie. Das Ein-Produkt-Unternehmen hat für seine nadelloses Injektionssystem (INJEX TM Systems) in Deutschland die Kassenzulassung erhalten. Damit ist die Grundvoraussetzung für eine Kostenerstattung durch Krankenkassen erfüllt. Einschränkungen bezogen auf Anwendungsbereiche der nadellosen Spritze sind in dem Zulassungsbescheid laut Roesch nicht enthalten. Die Kursverluste der Nasdaq von Freitag lassen für den Wochenauftakt am Montag nichts Gutes erwarten. An eine Regel haben sich die Aktionäre am Neuen Markt mittlerweile leider gewöhnen müssen: „Es kann immer noch schlimmer kommen“.
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Themen: Consors endlich verkauft - Kurskapriolen bei Gericom - Gewinnwarnungsreigen gehen weiter - Roesch Kassenzulassung für INJEX TM
Die erhoffte Kurserholung am Neuen Markt dauert nur einen Börsentag. Dann machen die schwachen US-Wirtschaftsdaten einem besseren Mai-Beginn einen Strich durch die Rechnung und schickten die Technologiebörsen weltweit auf Talfahrt. Von den zehn Nemax-Branchen-Indizes notieren am Ende nur zwei im Plus. Das Segment Industrial Service wegen der Kursgewinne bei Thiel Logistik und die Software Branche, wo insbesondere FJA im Vorfeld der für Dienstag erwarteten Zahlen deutlich zulegt.
„Es gibt wenig Gründe gerade jetzt Aktien des Neuen Marktes zu kaufen“, sagt ein Marktbeobachter. Angesichts der wenig hoffnungsvollen US-Konjunkturdaten, zahlreicher Gewinnwarnungen auch bei uns und den vielen Skandalen der jüngsten Vergangenheit gibt es genug Ursachen dafür, dass Investoren dem Wachstumssegment weiter die kalte Schulter zeigen. Und das, obwohl viele Werte mittlerweile überverkauft bzw. auf einem scheinbar günstigen Bewertungsniveau angelangt sind.
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Marktdaten
Wochenschluss
Veränderung
Wochenhoch
Wochentief
Nemax50
814 Punkte
- 3.55 %
858 Punkte
813 Punkte
Nemax-All-Share
859 Punkte
- 4.78 %
907 Punkte
858 Punkte
Top-Themen der Woche
Die immer wieder kehrenden Kursspekulationen um den Verkauf von Consors finden zu Wochenbeginn ein Ende. Denn endlich wird der Zuschlag an den einzig verbliebenden Bieter, die französische Großbank BNP Paribas, bekannt gegeben. Auch Finanzprobleme drücken den Kaufpreis für das 66,4-prozentige Aktienpaket der maroden SchmidtBank an Consors auf nur 287 Mio. Euro bzw. 9,08 Euro je Aktie in Cash. Die freien Aktionäre sollen im Rahmen eines Übernahmeangebotes mit 12,40 Euro je Aktie abgefunden werden. w:o-Redakteur Michael Barck sieht den Kaufpreis als ein Schnäppchen für die Franzosen an . Die Transaktion steht allerdings unter dem Vorbehalt der Zustimmung entsprechender Behörden in Deutschland. Nach der Genehmigung nach Aussage der BNP soll die Börsennotierung alsbald eingestellt werden.
Nach den heftigen Kursverlusten der vergangenen Wochen schnappt auch die Thiel-Aktie wieder kräftiger nach Luft (+ 16,3 % auf Wochenbasis) und gewinnt an Vertrauen zurück . Besonders erste institutionelle Investoren befinden sich wieder unter den Käufern.
Am Donnerstag wurde dann Gericom zum Gesprächsthema des Tages. Nach einem Bericht auf der Internet-Seite des umstrittenen Börsenblattes "Der Aktionär“ über Gerüchte aus „Frankfurter Händlerkreisen“ um Bilanzmanipulationen und Finanzierungsproblemen des Notebook-Herstellers in Asien, nach denen das Unternehmen angeblich kurz vor der Insolvenz stehen soll , stürzt die Aktie zeitweise um bis zu 18 Prozent in die Tiefe, um sich nach einem umgehenden deutlichen Firmen-Dementi wieder bis auf 19 Euro zu erholen. Durch die Comroads und Phenomedias der vergangenen Zeit fiel das Gerücht am Neuen Markt zunächst auf fruchtbaren Boden.
Auch der Gewinnwarnungs- und Ergebnisenttäuschungsreigen am Neuen Markt geht weiter. Swing Entertainment , E.Multi und Pixelnet müssen deshalb drastische Kursverluste hinnehmen. Die Pixelnet-Zahlen bezeichnen die Analysten von Trinkaus & Burkhardt sogar als „schlimmer als erwartet“ und raten zum „Reduzieren“ der Aktie, die sich rasant auf dem Weg zum „Pennystock“ befindet.
Wochengewinner mit einem Plus von sage und schreibe 167,5 Prozent nach der Pflichtmitteilung vom frühen Donnerstag Nachmittag ist die Roesch Medizintechnik-Aktie. Das Ein-Produkt-Unternehmen hat für seine nadelloses Injektionssystem (INJEX TM Systems) in Deutschland die Kassenzulassung erhalten. Damit ist die Grundvoraussetzung für eine Kostenerstattung durch Krankenkassen erfüllt. Einschränkungen bezogen auf Anwendungsbereiche der nadellosen Spritze sind in dem Zulassungsbescheid laut Roesch nicht enthalten. Die Kursverluste der Nasdaq von Freitag lassen für den Wochenauftakt am Montag nichts Gutes erwarten. An eine Regel haben sich die Aktionäre am Neuen Markt mittlerweile leider gewöhnen müssen: „Es kann immer noch schlimmer kommen“.