Neuer Markt: Duo infernale
Die einzige Spannung des Tages war mit der Frage nach dem Endstand des Nemax 50 verbunden: über oder unter 1.000 Punkte? Da die Wall Street wegen eines Feiertages verwaist war, blieb die sonst übliche Belebung am Nachmittag aus.
Am Ende hat es dann doch nicht mehr ganz gereicht. Der Nemax 50 verlor 33 Zähler oder 3,3 Prozent. Schlußstand: 994 Punkte. Das Tagestief lag bei 992,18 Punkten. Der breiter gefaßte Nemax All Share büßte 32 Zähler oder 3 Prozent auf 1.045 Punkte ein.
Im Blickpunkt
Im ersten Halbjahr erlitt der angeschlagene Münchener Filmhändler Kinowelt einen Verlust von 193,5 Millionen Euro. Vor Steuern und Zinsen (EBIT) lag der Fehlbetrag bei 161,9 Millionen Euro. Analysten hatten ein Minus von rund 42 Millionen Euro erwartet. Ursache für den Krater in der Firmenkasse seien einmalige Belastungen (Abschreibungen, Wertberichtigungen und Rückstellungen) in Höhe von 160 Millionen Euro. Der Umsatz ging im Vergleich zur Vorjahresperiode um 6,2 Prozent auf 118,6 Millionen Euro zurück.
Nach Angaben aus Bankenkreisen wurde das Sanierungskonzept abgelehnt. Die Liquidität der Gesellschaft sei nahezu verbraucht und eine Insolvenz in den nächsten Tagen daher nicht mehr auszuschließen. Kinowelt büßte weitere 27,9 Prozent auf 0,62 Euro ein.
Dunkelrot war auch die Halbjahresbilanz des Musikproduzenten Edel Music. In den ersten sechs Monaten fuhr der Konzern einen Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 172,2 Millionen Mark ein. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres lag der Fehlbetrag bei 8,6 Millionen Mark. Der Umsatz sank um 11 Prozent auf 482,4 Millionen Mark. Der Musikproduzent begründete seine roten Zahlen unter anderem mit Abschreibungen auf das Vertriebsgeschäft, welches möglicherweise verkauft werden soll. Das Unternehmen wird nun umstrukturiert. Mit Stichtag 30. Juni 2001 verfügte Edel noch über Barschaften in Höhe von 32,6 Millionen Mark. Anleger wollten zuletzt nur noch 1,42 Euro für eine Aktie zahlen - ein Verlust von 27,2 Prozent.
Das einstige Indexschwergewicht Broadvision verbilligte sich um 9,9 Prozent auf 1,46 Euro. Am vergangenen Freitag war das US-Softwarehaus, das gleichzeitig auch an der Nasdaq notiert ist, aus dem S&P 500 Index herausgefallen. "Ich sehe für Broadvision keine Zukunft mehr", sagte ein Frankfurter Händler mit Blick auf den anhaltenden Kurszerfall.
Konkurrent Intershop wollte dieser Vorgabe offenbar nicht nachstehen: Der E-Commerce-Spezialist verlor 12,5 Prozent. Schlußkurs: 2,04 Euro.
Die Düsseldorfer Werbeagentur-Gruppe BBDO übernimmt von der Multimedia-Agentur Kabel New Media einzelne Unternehmensteile. Die Übernahmen der Kabel-Niederlassungen in Köln und in Berlin seien bereits vertraglich unter Dach und Fach, hieß es. Inzwischen ist das Insolvenzverfahren über die noch verbliebenen Habseligkeiten der Gesellschaft eröffnet worden und der Vorstandschef, Peter Kabel, zurückgetreten. Kabel sauste nach einem Zwischenspurt zu Handelsbeginn 19 Prozent auf 17 Cents in die Tiefe.
Lambda Physik wird aufgrund einer Auftragsverschiebung die für das laufende Geschäftsjahr 2000/01 (Ende: 30. September) ins Auge gefaßte Umsatzprognose von 140 Millionen Euro nicht erreichen. Der Umsatz soll nun zwischen 130 bis 135 Millionen Euro liegen. Gleichzeitig schließt der Vorstand die Verschiebung von weiteren Aufträgen nicht aus. Die Aktie brach nach dieser Hiobsbotschaft 11,7 Prozent auf 21,10 Euro ein.
Einen Millionenauftrag hat USU von VW an Land gezogen. Das Softwareunternehmen soll bis Ende 2002 im Wolfsburger Automobilkonzern ein Wissensmanagement-System einführen. USU schraubte sich 1,6 Prozent auf 6,20 Euro in die Höhe.
Große Aufregung herrschte zunächst unter den Anteilseignern von Umweltkontor. Der Kurs hatte sich kurzerhand mehr als halbiert. Ursache war nicht etwa ein Firmenchef, der in Begleitung der Firmenkasse auf den Bahamas gesichtet wurde. Nein. Vielmehr hat der Windparkentwickler durch einen Aktiensplit im Verhältnis 1 zu 1 seine Papiere optisch verbilligt. Tatsächlich gingen 10,2 Prozent auf 14,80 Euro verloren.
Das Softwarehaus Brokat nutzte die Gunst der Stunde und kaufte Teile seiner 125 Millionen Euro Anleihe zurück. Nach eigenen Angaben sollen zunächst Papiere im Volumen von 26,4 Millionen Euro aus dem Verkehr gezogen werden. Die leichte Entlastung auf der Zinsseite wurde mit einem Aufschlag von 3 Prozent auf 1,39 Euro honoriert.
Neuemissionen
Die Zeichnungsbücher sind immer noch fest verschnürt.
Gewinner des Tages
Wapme + 32,53 Prozent (Schlußkurs: 11 Euro)
Telegate + 24,83 Prozent (Schlußkurs: 1,81 Euro)
Carrier 1 + 18,82 Prozent (Schlußkurs: 1,01 Euro)
Verlierer des Tages
Kinowelt - 27,91 Prozent (Schlußkurs: 0,62 Euro)
Edel Music - 27,18 Prozent (Schlußkurs: 1,42 Euro)
Kabel New Media - 19,05 Prozent (Schlußkurs: 0,17 Euro)
Die einzige Spannung des Tages war mit der Frage nach dem Endstand des Nemax 50 verbunden: über oder unter 1.000 Punkte? Da die Wall Street wegen eines Feiertages verwaist war, blieb die sonst übliche Belebung am Nachmittag aus.
Am Ende hat es dann doch nicht mehr ganz gereicht. Der Nemax 50 verlor 33 Zähler oder 3,3 Prozent. Schlußstand: 994 Punkte. Das Tagestief lag bei 992,18 Punkten. Der breiter gefaßte Nemax All Share büßte 32 Zähler oder 3 Prozent auf 1.045 Punkte ein.
Im Blickpunkt
Im ersten Halbjahr erlitt der angeschlagene Münchener Filmhändler Kinowelt einen Verlust von 193,5 Millionen Euro. Vor Steuern und Zinsen (EBIT) lag der Fehlbetrag bei 161,9 Millionen Euro. Analysten hatten ein Minus von rund 42 Millionen Euro erwartet. Ursache für den Krater in der Firmenkasse seien einmalige Belastungen (Abschreibungen, Wertberichtigungen und Rückstellungen) in Höhe von 160 Millionen Euro. Der Umsatz ging im Vergleich zur Vorjahresperiode um 6,2 Prozent auf 118,6 Millionen Euro zurück.
Nach Angaben aus Bankenkreisen wurde das Sanierungskonzept abgelehnt. Die Liquidität der Gesellschaft sei nahezu verbraucht und eine Insolvenz in den nächsten Tagen daher nicht mehr auszuschließen. Kinowelt büßte weitere 27,9 Prozent auf 0,62 Euro ein.
Dunkelrot war auch die Halbjahresbilanz des Musikproduzenten Edel Music. In den ersten sechs Monaten fuhr der Konzern einen Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 172,2 Millionen Mark ein. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres lag der Fehlbetrag bei 8,6 Millionen Mark. Der Umsatz sank um 11 Prozent auf 482,4 Millionen Mark. Der Musikproduzent begründete seine roten Zahlen unter anderem mit Abschreibungen auf das Vertriebsgeschäft, welches möglicherweise verkauft werden soll. Das Unternehmen wird nun umstrukturiert. Mit Stichtag 30. Juni 2001 verfügte Edel noch über Barschaften in Höhe von 32,6 Millionen Mark. Anleger wollten zuletzt nur noch 1,42 Euro für eine Aktie zahlen - ein Verlust von 27,2 Prozent.
Das einstige Indexschwergewicht Broadvision verbilligte sich um 9,9 Prozent auf 1,46 Euro. Am vergangenen Freitag war das US-Softwarehaus, das gleichzeitig auch an der Nasdaq notiert ist, aus dem S&P 500 Index herausgefallen. "Ich sehe für Broadvision keine Zukunft mehr", sagte ein Frankfurter Händler mit Blick auf den anhaltenden Kurszerfall.
Konkurrent Intershop wollte dieser Vorgabe offenbar nicht nachstehen: Der E-Commerce-Spezialist verlor 12,5 Prozent. Schlußkurs: 2,04 Euro.
Die Düsseldorfer Werbeagentur-Gruppe BBDO übernimmt von der Multimedia-Agentur Kabel New Media einzelne Unternehmensteile. Die Übernahmen der Kabel-Niederlassungen in Köln und in Berlin seien bereits vertraglich unter Dach und Fach, hieß es. Inzwischen ist das Insolvenzverfahren über die noch verbliebenen Habseligkeiten der Gesellschaft eröffnet worden und der Vorstandschef, Peter Kabel, zurückgetreten. Kabel sauste nach einem Zwischenspurt zu Handelsbeginn 19 Prozent auf 17 Cents in die Tiefe.
Lambda Physik wird aufgrund einer Auftragsverschiebung die für das laufende Geschäftsjahr 2000/01 (Ende: 30. September) ins Auge gefaßte Umsatzprognose von 140 Millionen Euro nicht erreichen. Der Umsatz soll nun zwischen 130 bis 135 Millionen Euro liegen. Gleichzeitig schließt der Vorstand die Verschiebung von weiteren Aufträgen nicht aus. Die Aktie brach nach dieser Hiobsbotschaft 11,7 Prozent auf 21,10 Euro ein.
Einen Millionenauftrag hat USU von VW an Land gezogen. Das Softwareunternehmen soll bis Ende 2002 im Wolfsburger Automobilkonzern ein Wissensmanagement-System einführen. USU schraubte sich 1,6 Prozent auf 6,20 Euro in die Höhe.
Große Aufregung herrschte zunächst unter den Anteilseignern von Umweltkontor. Der Kurs hatte sich kurzerhand mehr als halbiert. Ursache war nicht etwa ein Firmenchef, der in Begleitung der Firmenkasse auf den Bahamas gesichtet wurde. Nein. Vielmehr hat der Windparkentwickler durch einen Aktiensplit im Verhältnis 1 zu 1 seine Papiere optisch verbilligt. Tatsächlich gingen 10,2 Prozent auf 14,80 Euro verloren.
Das Softwarehaus Brokat nutzte die Gunst der Stunde und kaufte Teile seiner 125 Millionen Euro Anleihe zurück. Nach eigenen Angaben sollen zunächst Papiere im Volumen von 26,4 Millionen Euro aus dem Verkehr gezogen werden. Die leichte Entlastung auf der Zinsseite wurde mit einem Aufschlag von 3 Prozent auf 1,39 Euro honoriert.
Neuemissionen
Die Zeichnungsbücher sind immer noch fest verschnürt.
Gewinner des Tages
Wapme + 32,53 Prozent (Schlußkurs: 11 Euro)
Telegate + 24,83 Prozent (Schlußkurs: 1,81 Euro)
Carrier 1 + 18,82 Prozent (Schlußkurs: 1,01 Euro)
Verlierer des Tages
Kinowelt - 27,91 Prozent (Schlußkurs: 0,62 Euro)
Edel Music - 27,18 Prozent (Schlußkurs: 1,42 Euro)
Kabel New Media - 19,05 Prozent (Schlußkurs: 0,17 Euro)
