www.faz.de/IN/INtemplates/faznet/inc/in/...C4570A}&mode=file1" style="max-width:560px" >
5. Juli 2001 Schielten in der vergangenen Woche noch einige Anleger auf eine Sommerrally, treten am Donnerstag die Gewinnwarnungen von Marconi und ASML das zarte Pflänzchen Hoffnung unsanft in den Boden. Der Nemax All Share rutscht unter die Marke von 1.400 Punkten und markiert damit ein neues Jahrestief. Bis gegen 18.00 Uhr sinkt der Index um über vier Prozent auf 1.370 Punkte.
Noch schlimmer der Einbruch beim Blue-Chip-Index Nemax 50, der über fünf Prozent auf 1.280 Zähler abrutscht. Damit ist er wieder nahe an seinem bisherigen Jahrestiefstand von Anfang April bei 1.255 Punkten. Charttechnisch eine hochbrisante Situation (vgl. Link: Dreistelliger Nemax 50 droht).
„Die Suppe ist überall reichlich versalzen“, meint ein Händler zu den jüngsten Gewinnwarnungen. In London verlieren die Aktien von Marconi rund 50 Prozent und ziehen den gesamten Sektor mit nach unten. Weniger überraschend für die Märkte sind die nach unten korrigierten Prognosen der niederländischen ASM Lithography. Angesichts der zahlreichen Gewinnwarnungen aus dem Halbleiterbereich war es schließlich unwahrscheinlich, dass der Kelch an dem Chip-Ausrüster vorbei geht.
Prügel für Aixtron
Am Neuen Markt beziehen Aixtron noch einmal kräftige Prügel, nachdem der Kurs am Mittwoch schon mehr als elf Prozent verloren hatte. Mit Aixtron geht es jetzt auch dem Paradepferd an den Kragen. Die Herabstufung von Julius Bär hat den Anlegern vor Augen geführt, dass die Bewertungsfrage eben doch nicht außer Acht gelassen werden kann. Die Aktie verliert über elf Prozent auf 23,40 Euro.
Die Nerven der Investoren sind aufgebraucht. Sie wissen, dass Aktien ehemalige Höchstkurse lange nicht wiedersehen können. Daher ist es verständlich, dass nun Gewinne gesichert - oder wahrscheinlich besser Verluste begrenzt werden - wo es noch geht. So zählen auch Lambda Physik, die 19 Prozent auf 40,80 Euro nachgeben, zu den größeren Verlierern. Eine Aktie, die durch das vergangene Jahr relativ unbeschadet gegangen ist.
Woher soll der Aufschwung kommen?
Händler beklagen den desaströsen Zustand des Neuen Marktes. Die meisten Werte sind auf Grund der geringen Liquidität kaum handelbar. Ausländer wollen von dem Segment schon lange nichts mehr wissen. Und Insolvenzen gehören mittlerweile fast zur Tagesordnung.
Der Bereinigungsprozess ist noch im vollen Gange. „Wer weiß schon, welche Unternehmen in einem Jahr noch auf dem Kurszettel stehen?“, heißt es auf dem Parkett. Daher ist es unwahrscheinlich, dass der Nemax am Donnerstag zum letzten Mal ein Jahrestief markiert hat. Wahrscheinlicher ist es da, dass die neuen Tiefstkurse bald schon keine Beachtung mehr finden.
5. Juli 2001 Schielten in der vergangenen Woche noch einige Anleger auf eine Sommerrally, treten am Donnerstag die Gewinnwarnungen von Marconi und ASML das zarte Pflänzchen Hoffnung unsanft in den Boden. Der Nemax All Share rutscht unter die Marke von 1.400 Punkten und markiert damit ein neues Jahrestief. Bis gegen 18.00 Uhr sinkt der Index um über vier Prozent auf 1.370 Punkte.
Noch schlimmer der Einbruch beim Blue-Chip-Index Nemax 50, der über fünf Prozent auf 1.280 Zähler abrutscht. Damit ist er wieder nahe an seinem bisherigen Jahrestiefstand von Anfang April bei 1.255 Punkten. Charttechnisch eine hochbrisante Situation (vgl. Link: Dreistelliger Nemax 50 droht).
„Die Suppe ist überall reichlich versalzen“, meint ein Händler zu den jüngsten Gewinnwarnungen. In London verlieren die Aktien von Marconi rund 50 Prozent und ziehen den gesamten Sektor mit nach unten. Weniger überraschend für die Märkte sind die nach unten korrigierten Prognosen der niederländischen ASM Lithography. Angesichts der zahlreichen Gewinnwarnungen aus dem Halbleiterbereich war es schließlich unwahrscheinlich, dass der Kelch an dem Chip-Ausrüster vorbei geht.
Prügel für Aixtron
Am Neuen Markt beziehen Aixtron noch einmal kräftige Prügel, nachdem der Kurs am Mittwoch schon mehr als elf Prozent verloren hatte. Mit Aixtron geht es jetzt auch dem Paradepferd an den Kragen. Die Herabstufung von Julius Bär hat den Anlegern vor Augen geführt, dass die Bewertungsfrage eben doch nicht außer Acht gelassen werden kann. Die Aktie verliert über elf Prozent auf 23,40 Euro.
Die Nerven der Investoren sind aufgebraucht. Sie wissen, dass Aktien ehemalige Höchstkurse lange nicht wiedersehen können. Daher ist es verständlich, dass nun Gewinne gesichert - oder wahrscheinlich besser Verluste begrenzt werden - wo es noch geht. So zählen auch Lambda Physik, die 19 Prozent auf 40,80 Euro nachgeben, zu den größeren Verlierern. Eine Aktie, die durch das vergangene Jahr relativ unbeschadet gegangen ist.
Woher soll der Aufschwung kommen?
Händler beklagen den desaströsen Zustand des Neuen Marktes. Die meisten Werte sind auf Grund der geringen Liquidität kaum handelbar. Ausländer wollen von dem Segment schon lange nichts mehr wissen. Und Insolvenzen gehören mittlerweile fast zur Tagesordnung.
Der Bereinigungsprozess ist noch im vollen Gange. „Wer weiß schon, welche Unternehmen in einem Jahr noch auf dem Kurszettel stehen?“, heißt es auf dem Parkett. Daher ist es unwahrscheinlich, dass der Nemax am Donnerstag zum letzten Mal ein Jahrestief markiert hat. Wahrscheinlicher ist es da, dass die neuen Tiefstkurse bald schon keine Beachtung mehr finden.