Nach den deutlichen Kursgewinnen am Neuen Markt seit den Tiefständen vom 21. September erwarten Experten eine moderate Fortsetzung des Aufwärtstrends bis Jahresende. Dabei könnte es allerdings zu zwischenzeitlichen Korrekturen nach unten kommen, auf die Tiefststände wird der Markt nach Einschätzung von Fondsmanagern und Aktienstrategen allerdings nicht mehr zurückfallen. Derzeit strebe wieder mehr Liquidität in den Markt, weil die Anleger auf eine konjunkturelle Erholung im Jahr 2002 setzten. Vor allem Blue Chips seien gefragt, hieß es. Von einer Überhitzung des Marktes nach der heftigen Aufwärtsbewegung könne jedoch keine Rede sein. Für 2002 sind die Experten angesichts einer erwarteten Erholung der Konjunktur sehr optimistisch gestimmt.
Seit den Tiefstständen Ende September hat der Blue-Chip-Index Nemax50 in der Spitze mehr als 75 Prozent und der Nemax-All-Share mehr als 57 Prozent zugelegt. Zuletzt hatte der
Markt drei Tage in Folge Kursgewinne verzeichnet, rutschte aber am Donnerstagnachmittag vor dem Hintergrund schwacher US-Konjunkturdaten ins Minus. Der Nemax50-Index gab drei Prozent auf 1049 Stellen ab.
Jochen Mathee, Fondsmanager bei Invesco, sagte, derzeit investierten vor allem ausländische Investoren in den Neuen Markt. Gekauft werde aber nicht aus Angst, etwas zu verpassen. Es werde nun vielmehr selektiv in soliden Titeln angelegt. "Das sind Unternehmen, die Geld verdienen," sagte der Fondsmanager. Mathee zufolge ist der Neue Markt von einer Blase weit entfernt. Nach wie vor sei der Markt dramatisch unterbewertet und habe extremes Nachholpotenzial. Für 2002 ist Mathee nach eigenem Bekunden deutlich freundlich gestimmt. Weitere Zinssenkungen und eine Erholung der Konjunktur sollten dafür sorgen, dass 2002 ein fulminantes Jahr wird, sagte Mathee.
DZ-Bank-Aktienstratege Christian Kahler sagte, die Erholung, die bislang stattgefunden habe, sei fundamental nicht untermauert, sondern eine technische Reaktion. Die Liquidität komme auf jeden Fall in den Neuen Markt zurück, in den nächsten ein bis zwei Wochen sollte es allerdings noch einmal ein technische Reaktion nach unten geben, da der Markt bislang schon gut gelaufen sei. "Die Tiefstände sollten wir allerdings gesehen haben", sagte Kahler. Nach der Korrektur sieht der Aktienstratege gute Einstiegschancen auf günstigem Niveau. Der Anleger solle jedoch stark auf eine Titelselektion achten, betonte Kahler.
Bis Jahresende erwartet Kahler sowohl bei Nemax-All-Share als auch bei Nemax50 Indexstände von rund 1200 Punkten. Dabei sollte der Nemax50 allerdings noch etwas besser laufen als der breite Markt. Für 2002 ist Kahler aufgrund eines überdurchschnittlich
hohen Liquiditätsumfeldes und einer erwarteten konjunkturellen Erholung sehr positiv gestimmmt.
Markus Steinbeis, Fondsmanager bei Activest, sagte: "Die Liquidität kommt in den Markt zurück." Dies spiegele sich in den deutlich gestiegenen Umsätzen in den letzten Wochen wider. Der Markt sei allerdings weiterhin momentum getrieben. Einige Fonds hätten hohe Cash-Positionen und hätten viel gekauft. Im Retail-Geschäft habe insbesondere das Interesse an Index-Zertifikaten zugenommen, was die Blue-Chips nach oben getrieben habe. Unterstützung für den Neuen Markt komme auch aus den USA, wo sich die Nasdaq bisher robust gezeigt habe. Dennoch traue dem Neuen Markt immer noch keiner etwas richtig zu. "Das ist ein guter Nährboden für Kursgewinne," sagte Steinbeis.
Derzeit befindet sich das Wachstumssegment Steinbeis zufolge in einer technischen Gegenreaktion zu den Tiefstständen vom September. Thema für die Anleger sei nun nicht das vierte Quartal, sondern bereits das Jahr 2002, in dem eine makroökonomische Erholung erwartet werde. Davon nehme der Markt bereits einiges vorweg. "Die Gefahr, dass wir in eine Blase laufen, sehe ich allerdings nicht", sagte Steinbeis. Dafür sitze der Schock noch zu tief. Steinbeis zufolge werden die Unternehmen am Neuen Markt mit zunehmender Marktkapitalisierung wieder in den Fokus der institutionellen Anleger rücken. Nach Einschätzung des Fondsmanagers sollte die Erholung am Neuen Markt bis Jahresende anhalten. Für das Jahr 2002 ist Steinbeis optimistisch gestimmt und erwartet eine moderate Aufwärtsbewegung. "Der Neue Markt wird auf jeden Fall wieder entdeckt werden," sagte Steinbeis.
pag/ben
Seit den Tiefstständen Ende September hat der Blue-Chip-Index Nemax50 in der Spitze mehr als 75 Prozent und der Nemax-All-Share mehr als 57 Prozent zugelegt. Zuletzt hatte der
Markt drei Tage in Folge Kursgewinne verzeichnet, rutschte aber am Donnerstagnachmittag vor dem Hintergrund schwacher US-Konjunkturdaten ins Minus. Der Nemax50-Index gab drei Prozent auf 1049 Stellen ab.
Jochen Mathee, Fondsmanager bei Invesco, sagte, derzeit investierten vor allem ausländische Investoren in den Neuen Markt. Gekauft werde aber nicht aus Angst, etwas zu verpassen. Es werde nun vielmehr selektiv in soliden Titeln angelegt. "Das sind Unternehmen, die Geld verdienen," sagte der Fondsmanager. Mathee zufolge ist der Neue Markt von einer Blase weit entfernt. Nach wie vor sei der Markt dramatisch unterbewertet und habe extremes Nachholpotenzial. Für 2002 ist Mathee nach eigenem Bekunden deutlich freundlich gestimmt. Weitere Zinssenkungen und eine Erholung der Konjunktur sollten dafür sorgen, dass 2002 ein fulminantes Jahr wird, sagte Mathee.
DZ-Bank-Aktienstratege Christian Kahler sagte, die Erholung, die bislang stattgefunden habe, sei fundamental nicht untermauert, sondern eine technische Reaktion. Die Liquidität komme auf jeden Fall in den Neuen Markt zurück, in den nächsten ein bis zwei Wochen sollte es allerdings noch einmal ein technische Reaktion nach unten geben, da der Markt bislang schon gut gelaufen sei. "Die Tiefstände sollten wir allerdings gesehen haben", sagte Kahler. Nach der Korrektur sieht der Aktienstratege gute Einstiegschancen auf günstigem Niveau. Der Anleger solle jedoch stark auf eine Titelselektion achten, betonte Kahler.
Bis Jahresende erwartet Kahler sowohl bei Nemax-All-Share als auch bei Nemax50 Indexstände von rund 1200 Punkten. Dabei sollte der Nemax50 allerdings noch etwas besser laufen als der breite Markt. Für 2002 ist Kahler aufgrund eines überdurchschnittlich
hohen Liquiditätsumfeldes und einer erwarteten konjunkturellen Erholung sehr positiv gestimmmt.
Markus Steinbeis, Fondsmanager bei Activest, sagte: "Die Liquidität kommt in den Markt zurück." Dies spiegele sich in den deutlich gestiegenen Umsätzen in den letzten Wochen wider. Der Markt sei allerdings weiterhin momentum getrieben. Einige Fonds hätten hohe Cash-Positionen und hätten viel gekauft. Im Retail-Geschäft habe insbesondere das Interesse an Index-Zertifikaten zugenommen, was die Blue-Chips nach oben getrieben habe. Unterstützung für den Neuen Markt komme auch aus den USA, wo sich die Nasdaq bisher robust gezeigt habe. Dennoch traue dem Neuen Markt immer noch keiner etwas richtig zu. "Das ist ein guter Nährboden für Kursgewinne," sagte Steinbeis.
Derzeit befindet sich das Wachstumssegment Steinbeis zufolge in einer technischen Gegenreaktion zu den Tiefstständen vom September. Thema für die Anleger sei nun nicht das vierte Quartal, sondern bereits das Jahr 2002, in dem eine makroökonomische Erholung erwartet werde. Davon nehme der Markt bereits einiges vorweg. "Die Gefahr, dass wir in eine Blase laufen, sehe ich allerdings nicht", sagte Steinbeis. Dafür sitze der Schock noch zu tief. Steinbeis zufolge werden die Unternehmen am Neuen Markt mit zunehmender Marktkapitalisierung wieder in den Fokus der institutionellen Anleger rücken. Nach Einschätzung des Fondsmanagers sollte die Erholung am Neuen Markt bis Jahresende anhalten. Für das Jahr 2002 ist Steinbeis optimistisch gestimmt und erwartet eine moderate Aufwärtsbewegung. "Der Neue Markt wird auf jeden Fall wieder entdeckt werden," sagte Steinbeis.
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