Neuer Markt - Ausverkauf wegen Fondsauflösung?
Der Nemax 50 notiert am Mittwochmittag bei 1.407 Punkten erneut deutlich im Minus. Damit ist der Index gerade noch 150 Punkte vom Tiefstand Anfang April entfernt. Dem All-Share geht es nicht viel besser. Schuld an dem Dilemma sollen Gerüchten zufolge nicht mehr nur die schwachen Vorgaben aus den USA und die mangelnde Qualität der Wachstumswerte sein. Angeblich werden in einer ganz speziellen Gattung von Investmentfonds systematisch Positionen abgebaut: In den Förtsch-Fonds. Die Kapitalanlagegesellschaften bereiteten so die Auflösung der Fonds und die Trennung von Berater Bernd Förtsch vor, berichtet die Tageszeitung Die Welt.
Bernd Förtsch, berühmt-berüchtigt unter anderem wegen seines Kursziels von 1.000 Euro für die Morphosys-Aktie, berät insgesamt elf Aktienfonds der Gesellschaften Universal-Investment und Hauck&Aufhäuser. Das Gesamtvolumen der Fonds liegt - auch nach deutlichen Kursverlusten in den vergangenen 15 Monaten - bei über einer Milliarde Mark. Gerade wegen der Kursverluste hätten die Kapitalanlagegesellschaften genug, spekuliert man am Börsenparkett laut Welt. Denn die von dem Kulmbacher Aktienexperten beratenen Fonds entwickelten sich zuletzt schlechter als die Vergleichsindizes, so die Zeitung. Bernd Förtsch werde, wie Ex- Starfondsmanager Kurt Ochner im April, Opfer seines Misserfolgs.
Auslöser der Gerüchte seien zum einen die Kurseinbrüche bei den sogenannten Förtsch-Lieblinge. In den Fonds hoch gewichtete Aktien wie D.Logistics, Mühl, Morphosys oder Heyde hätten in den vergangen Wochen weit über Durchschnitt eingebüßt. Das lege einen systematischen Verkauf der Papiere nahe. Zum anderen sei die Werbung für die Fonds zuletzt praktisch vollständig eingestellt worden.
Bernd Förtsch spricht
"Absoluter Schwachsinn" beruhigt Bernd Förtsch die Anleger auf seiner Börsenhotline. Die Gerüchte seien haltlos. Die Kapitalanlagegesellschaften würden keine Fonds mit Milliardenvolumen auflösen. Er prüfe rechtliche Schritte gegen die Presseberichte.
Bernd Förtsch steht außerdem zu allen seinen Aktienfavoriten und rät den Investoren gleiches zu tun. Es sei ein Fehler, Qualitätstitel auf dem derzeitigen Niveau zu verkaufen.
Die Kapitalanlagegesellschaft Universal-Investment bestätigt Förtschs Aussagen. Weder von einer Auflösung der Fonds, die Förtsch für die UI berate, könne die Rede sein, noch von einer Aufkündigung der Zusammenarbeit. "Ich habe mit den Autoren des Artikels lange gesprochen. Ich bin sehr verwundert über den Text, der aus dem Gespräch herausgekommen ist", sagt Michael Wolf von Universal Investment.
Falsch seien auch Spekulationen, der Fonds müsse wegen Abflüssen der Anlegergelder zwangsweise Titel verkaufen. "In 2001 hat der DAC Kontrast Fonds sogar Nettomittelzuflüsse verzeichnet", so Wolf weiter.
An der Art der Zusammenarbeit mit Bernd Förtsch und seiner Gesellschaft GfBK ändere sich auch nichts. Universal-Investment habe dem Berater nicht wie berichtet "Aufpasser" an die Seite gestellt, es gebe aber bei UI einen Investmentausschuss, der jede Empfehlung abwäge. "Wir prüfen bei allen unseren Fonds mit Beratungsmandat die Empfehlungen und entscheiden, ob wir den Vorschlägen folgen oder nicht."
© 20.06.2001 www.stock-world.de [1]
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Datum:
[20.06.2001 16:25]
Der Nemax 50 notiert am Mittwochmittag bei 1.407 Punkten erneut deutlich im Minus. Damit ist der Index gerade noch 150 Punkte vom Tiefstand Anfang April entfernt. Dem All-Share geht es nicht viel besser. Schuld an dem Dilemma sollen Gerüchten zufolge nicht mehr nur die schwachen Vorgaben aus den USA und die mangelnde Qualität der Wachstumswerte sein. Angeblich werden in einer ganz speziellen Gattung von Investmentfonds systematisch Positionen abgebaut: In den Förtsch-Fonds. Die Kapitalanlagegesellschaften bereiteten so die Auflösung der Fonds und die Trennung von Berater Bernd Förtsch vor, berichtet die Tageszeitung Die Welt.
Bernd Förtsch, berühmt-berüchtigt unter anderem wegen seines Kursziels von 1.000 Euro für die Morphosys-Aktie, berät insgesamt elf Aktienfonds der Gesellschaften Universal-Investment und Hauck&Aufhäuser. Das Gesamtvolumen der Fonds liegt - auch nach deutlichen Kursverlusten in den vergangenen 15 Monaten - bei über einer Milliarde Mark. Gerade wegen der Kursverluste hätten die Kapitalanlagegesellschaften genug, spekuliert man am Börsenparkett laut Welt. Denn die von dem Kulmbacher Aktienexperten beratenen Fonds entwickelten sich zuletzt schlechter als die Vergleichsindizes, so die Zeitung. Bernd Förtsch werde, wie Ex- Starfondsmanager Kurt Ochner im April, Opfer seines Misserfolgs.
Auslöser der Gerüchte seien zum einen die Kurseinbrüche bei den sogenannten Förtsch-Lieblinge. In den Fonds hoch gewichtete Aktien wie D.Logistics, Mühl, Morphosys oder Heyde hätten in den vergangen Wochen weit über Durchschnitt eingebüßt. Das lege einen systematischen Verkauf der Papiere nahe. Zum anderen sei die Werbung für die Fonds zuletzt praktisch vollständig eingestellt worden.
Bernd Förtsch spricht
"Absoluter Schwachsinn" beruhigt Bernd Förtsch die Anleger auf seiner Börsenhotline. Die Gerüchte seien haltlos. Die Kapitalanlagegesellschaften würden keine Fonds mit Milliardenvolumen auflösen. Er prüfe rechtliche Schritte gegen die Presseberichte.
Bernd Förtsch steht außerdem zu allen seinen Aktienfavoriten und rät den Investoren gleiches zu tun. Es sei ein Fehler, Qualitätstitel auf dem derzeitigen Niveau zu verkaufen.
Die Kapitalanlagegesellschaft Universal-Investment bestätigt Förtschs Aussagen. Weder von einer Auflösung der Fonds, die Förtsch für die UI berate, könne die Rede sein, noch von einer Aufkündigung der Zusammenarbeit. "Ich habe mit den Autoren des Artikels lange gesprochen. Ich bin sehr verwundert über den Text, der aus dem Gespräch herausgekommen ist", sagt Michael Wolf von Universal Investment.
Falsch seien auch Spekulationen, der Fonds müsse wegen Abflüssen der Anlegergelder zwangsweise Titel verkaufen. "In 2001 hat der DAC Kontrast Fonds sogar Nettomittelzuflüsse verzeichnet", so Wolf weiter.
An der Art der Zusammenarbeit mit Bernd Förtsch und seiner Gesellschaft GfBK ändere sich auch nichts. Universal-Investment habe dem Berater nicht wie berichtet "Aufpasser" an die Seite gestellt, es gebe aber bei UI einen Investmentausschuss, der jede Empfehlung abwäge. "Wir prüfen bei allen unseren Fonds mit Beratungsmandat die Empfehlungen und entscheiden, ob wir den Vorschlägen folgen oder nicht."
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