Haben Sie eigentlich schon gemerkt ...
... dass es überhaupt keine Neuemissionen mehr gibt? Noch zu Jahresbeginn waren sich die Experten einig: Der IPO-Boom am Neuen Markt wird weitergehen. Uneinigkeit herrschte nur darüber, ob das Rekordjahr 2000 mit 137 Neuzugängen übertroffen werden würde oder nicht. Doch die Fakten haben die Optimisten inzwischen eines Besseren belehrt: Wegen der anhaltend schwachen Börsenlage ist das IPO-Geschäft fast völlig zum Erliegen gekommen. Seit Jahresbeginn haben nur elf Neulinge den Sprung an die deutsche Wachstumsbörse gewagt. Weitere Kandidaten sind derzeit nicht in Sicht.
Unter der Flaute im Emissionsgeschäft leiden vor allem Banken und Beratungshäuser, die bei den Going Publics in den letzten Jahren kräftig abkassiert haben. Die Konsortialbanken sind an der aktuellen Misere mitverantwortlich. Sie haben die Euphorie ausgenutzt und Börsenneulinge zu völlig überzogenen Preisen aufs Parkett gebracht. Selbst völlig aussichtslose Firmen bekamen ihre Chancen. Erinnert sei nur an das Debakel um den Powershopper Letsbuyit.com, bei dem mehrere Anläufe und letztlich eine deutliche Reduktion der Preisspanne nötig waren, um den Anlegern den Titel unterzujubeln. Wie von vielen Experten erwartet, kämpfte das Unternehmen bereits gut ein halbes Jahr nach dem Börsengang mit finanziellen Problemen.
Mit ihrer kurzfristigen Sichtweise, dem Streben nach der schnellen Mark, haben sich die Geldinstitute selbst ein Bein gestellt. Die völlig überhöhten Bewertungen der Neuemissionen haben zum Kurssturz des Neuen Marktes wesentlich beigetragen, die IPO-Pipeline ist dadurch verstopft und die Banken klagen jetzt über wegbrechende Erträge. Wird derzeit vorwiegend über die Gier der Anleger gelästert, deren Hoffnung auf schnelle Milliongewinne am Aktienmarkt wie eine Seifenblase zerplatzt ist, dürfen die Banken bei dem Spott nicht vergessen werden.
In diesem Sinne,
Wolfgang Braun
© 17.08.2001 www.stock-world.de
... dass es überhaupt keine Neuemissionen mehr gibt? Noch zu Jahresbeginn waren sich die Experten einig: Der IPO-Boom am Neuen Markt wird weitergehen. Uneinigkeit herrschte nur darüber, ob das Rekordjahr 2000 mit 137 Neuzugängen übertroffen werden würde oder nicht. Doch die Fakten haben die Optimisten inzwischen eines Besseren belehrt: Wegen der anhaltend schwachen Börsenlage ist das IPO-Geschäft fast völlig zum Erliegen gekommen. Seit Jahresbeginn haben nur elf Neulinge den Sprung an die deutsche Wachstumsbörse gewagt. Weitere Kandidaten sind derzeit nicht in Sicht.
Unter der Flaute im Emissionsgeschäft leiden vor allem Banken und Beratungshäuser, die bei den Going Publics in den letzten Jahren kräftig abkassiert haben. Die Konsortialbanken sind an der aktuellen Misere mitverantwortlich. Sie haben die Euphorie ausgenutzt und Börsenneulinge zu völlig überzogenen Preisen aufs Parkett gebracht. Selbst völlig aussichtslose Firmen bekamen ihre Chancen. Erinnert sei nur an das Debakel um den Powershopper Letsbuyit.com, bei dem mehrere Anläufe und letztlich eine deutliche Reduktion der Preisspanne nötig waren, um den Anlegern den Titel unterzujubeln. Wie von vielen Experten erwartet, kämpfte das Unternehmen bereits gut ein halbes Jahr nach dem Börsengang mit finanziellen Problemen.
Mit ihrer kurzfristigen Sichtweise, dem Streben nach der schnellen Mark, haben sich die Geldinstitute selbst ein Bein gestellt. Die völlig überhöhten Bewertungen der Neuemissionen haben zum Kurssturz des Neuen Marktes wesentlich beigetragen, die IPO-Pipeline ist dadurch verstopft und die Banken klagen jetzt über wegbrechende Erträge. Wird derzeit vorwiegend über die Gier der Anleger gelästert, deren Hoffnung auf schnelle Milliongewinne am Aktienmarkt wie eine Seifenblase zerplatzt ist, dürfen die Banken bei dem Spott nicht vergessen werden.
In diesem Sinne,
Wolfgang Braun
© 17.08.2001 www.stock-world.de