neue Infos zum Börsenrückzug von Generali !

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neue Infos zum Börsenrückzug von Generali !

 
08.05.06 09:00
Wien - Die Generali will die Kleinaktionäre beim angekündigten Börsenrückzug aus
Wien mit 42,50 Euro je Aktie abfinden. Nun haben aber Kleinaktionärsvertreter
herausgefunden, dass stille Reserven aus den Beteiligungen in Höhe von
mindestens 196,40 Mio. Euro oder 3,08 Euro je Aktie nicht in die Bewertung der
von der Generali beauftragten KPMG berücksichtigt wurden. Die Generali war für
eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Der Rechtsanwalt und Vertreter der Kleinaktionäre, Kurt Berger, hält ein
Abfindungsangebot von 60 Euro je Aktie für realistisch und 65 bis 70 Euro für
begründbar. "Sollte die Generali in den nächsten Tagen keine
Ad-hoc-Meldung erstatten und zur Differenz Stellung nehmen sowie das
Abfindungsangebot erhöhen, ist nicht nur mit einem gerichtlichen
Barabfindungs-Überprüfungsverfahren zu rechnen, sondern auch mit
Schadenersatzforderungen gegen die Organe der Generali", kündigte Berger
an.

Allein aus der AHF-Beteiligung ergeben sich - im KPMG-Gutachten und in der vom
Vorstand und Aufsichtsrat beschlossenen Barabfindung nicht enthaltene - stille
Reserven von rund 116,4 Mio. Euro; was 1,83 pro Aktie entspreche. Die AHF dient
unter anderem als Vehikel für steuerbegünstigte Erträge aus Veräußerungen von
Beteiligungen. Zudem hält die AHF knapp 19 Prozent der Generali Amsterdam.

Ferner ist die Versicherung mit 49,30 Prozent an der Generali 3 Banken Holding
beteiligt und hält mittelbar daher Beteiligungen an der Oberbank, BTV und BKS.
Im Gutachten ist die Generali 3 Banken mit einem Bilanz- und Zeitwert von 30
Mio. Euro bewertet. Dieselbe Beteiligung ist im Jahresabschluss der
Generali-Mutter aber mit einem Zeitwert (vor Minderheiten) von 60,6 Mio. Euro

ausgewiesen, was in etwa dem Börsenkurs dieser Beteiligungen entspreche. Der
faire Wert dürfte bei rund 70 Mio. Euro liegen. Dies ergebe weitere stille
Reserven von 40 Mio. Euro.

Unter Wert

Von der Hypo Holding Linz gehören der Generali 25 Prozent. Diese hält wiederum
mittelbar ein Paket von 6,2 Mio. Voest-Aktien. Durchgerechnet auf die
Beteiligung der Generali dürften alleine im Voest-Paket stille Reserven von
27,5 Mio. Euro liegen. Weitere stille Reserven aus dem Wertpapierportfolio und
aus Swap-Geschäften der Hypo-Holding-Gruppe werden noch ermittelt. "Unsere
Einschätzung nach liegen diese jenseits von 40 Mio. Euro. Im KPMG-Gutachten ist
die Hypo Holding dagegen nur mit einem Bilanz- und Zeitwert von 71 Mio. Euro
bewertet.

Aufklärungsbedürftig sei, warum der Marktwert der Generali-Grundstücke von 282,7
Mio. Euro (2004) auf 250 Mio. Euro im Vorjahr gesunken sei, obwohl keine
nennenswerten Verkäufe erfolgt seien. "Ob sich dies allein mit der derzeit
nicht genutzten Immobilie am Schwarzenbergplatz (so die Erklärung der Generali)
begründen lässt, ist zweifelhaft", argumentierte Berger. Die Generali ist
auch mit rund 300.000 Stück Aktien (aktueller Börsenwert: 38,4 Mio. Euro)
direkt an der Voest beteiligt. Das scheint im Bewertungsgutachten der KPMG
überhaupt nicht auf, kritisiert Berger. (Claudia Ruff, DER STANDARD,
Print-Ausgabe, 8.5.2006)

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