ARD-Magazin: Milliardenschwere Altlasten in der Telekom-Bilanz
Köln/Bonn - An der Bilanz der Deutschen Telekom gibt es neue Kritik. Das ARD-Wirtschaftsmagazin Plusminus zitiert am Dienstag zwei Wissenschaftler mit der Aussage, das Unternehmen verberge nach wie vor Altlasten in zweistelliger Milliardenhöhe in seiner Bilanz.
So liege nach Angaben des Nürnberger Wirtschaftsprofessors Wolfgang Gerke die tatsächliche Verschuldung des Konzerns um rund sieben Mrd. Euro höher als ausgewiesen, berichtete das Magazin. Und der Inhaber des Lehrstuhls für Telekommunikation an der Uni Duisburg/Essen, Torsten Gerpott, halte den Wert der mit acht Mrd. Euro in der Bilanz angesetzten UMTS-Lizenz für um vier bis acht Mrd. Euro zu hoch angesetzt.
Die Deutsche Telekom hatte für das Jahr 2002 einen Rekordverlust in Höhe von 24,6 Mrd. Euro bekannt gegeben. Dafür sind vor allem Wertberichtigungen verantwortlich. Die musste das Unternehmen bei den Lizenzen für den Mobilfunkstandard UMTS und bei der Beteiligung der US-Tochter Voicestream vornehmen.
Telekom-Sprecher Stephan Broszio wies die Kritik der beiden Wirtschaftswissenschaftler zurück. Die Vorwürfe seien nicht neu, aber unzutreffend. Die Telekom bilanziere strikt nach deutschem Handelsrecht, die Verschuldung sei nach diesem Recht ausgewiesen. "Da gibt es keine Wahlfreiheit." Es werde in der Bilanz nichts verborgen, zumal auch die Angaben nach dem teilweise unterschiedliche Aspekte setzenden US-Recht veröffentlicht würden.
Analysten und Ratingagenturen seien über das Vorgehen der Telekom beispielsweise bei Immobilienverkäufen und bei der von Gerke kritisierten Vorabverwendung sicherer künftiger Einnahmen anstelle von Krediten informiert, betonte Broszio. Auch andere Unternehmen wie Daimler-Chrysler würden so vorgehen, um ihre Kreditwürdigkeit zu verbessern. AP
Köln/Bonn - An der Bilanz der Deutschen Telekom gibt es neue Kritik. Das ARD-Wirtschaftsmagazin Plusminus zitiert am Dienstag zwei Wissenschaftler mit der Aussage, das Unternehmen verberge nach wie vor Altlasten in zweistelliger Milliardenhöhe in seiner Bilanz.
So liege nach Angaben des Nürnberger Wirtschaftsprofessors Wolfgang Gerke die tatsächliche Verschuldung des Konzerns um rund sieben Mrd. Euro höher als ausgewiesen, berichtete das Magazin. Und der Inhaber des Lehrstuhls für Telekommunikation an der Uni Duisburg/Essen, Torsten Gerpott, halte den Wert der mit acht Mrd. Euro in der Bilanz angesetzten UMTS-Lizenz für um vier bis acht Mrd. Euro zu hoch angesetzt.
Die Deutsche Telekom hatte für das Jahr 2002 einen Rekordverlust in Höhe von 24,6 Mrd. Euro bekannt gegeben. Dafür sind vor allem Wertberichtigungen verantwortlich. Die musste das Unternehmen bei den Lizenzen für den Mobilfunkstandard UMTS und bei der Beteiligung der US-Tochter Voicestream vornehmen.
Telekom-Sprecher Stephan Broszio wies die Kritik der beiden Wirtschaftswissenschaftler zurück. Die Vorwürfe seien nicht neu, aber unzutreffend. Die Telekom bilanziere strikt nach deutschem Handelsrecht, die Verschuldung sei nach diesem Recht ausgewiesen. "Da gibt es keine Wahlfreiheit." Es werde in der Bilanz nichts verborgen, zumal auch die Angaben nach dem teilweise unterschiedliche Aspekte setzenden US-Recht veröffentlicht würden.
Analysten und Ratingagenturen seien über das Vorgehen der Telekom beispielsweise bei Immobilienverkäufen und bei der von Gerke kritisierten Vorabverwendung sicherer künftiger Einnahmen anstelle von Krediten informiert, betonte Broszio. Auch andere Unternehmen wie Daimler-Chrysler würden so vorgehen, um ihre Kreditwürdigkeit zu verbessern. AP