Netlife – vom Sorgenkind zum Highflyer
Eine beachtliche Wandlung konnten die Börsianer bei der hanseatischen Netlife AG beobachten: Nachdem der führende Anbieter von Software-Lösungen für eBrokerage, mobile Commerce und Internet Payment im vergangenen Geschäftsjahr von verlängerten Anlaufzeiten im Ausland und der Y2K-Problematik geplagt war und die ursprüngliche Umsatzprognose für 1999 erheblich nach unten revidieren musste, hat sich das Bild mittlerweile wieder kräftig aufgehellt.
Besonders deutlich wird diese Einschätzung durch einen Blick auf die zum heutigen Wochenstart vorgelegten Quartalszahlen. Die Hanseaten verbesserten in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2000 nämlich ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 288 Prozent auf 6,063 Millionen Mark. Einen großen Anteil (42 Prozent vom Gesamtumsatz) an diesem sehr guten Start ins neue Jahrtausend hatte das Auslandsgeschäft, das um mehr als 400 Prozent auf 2,57 Millionen Mark zulegte.
Besser als erwartet fiel auch die Ergebnisentwicklung der Norddeutschen aus, denn erstmals bildete sich das Negativ-Ergebnis des letzten Quartals 1999 von –7,2 Millionen Mark zurück und erreichte schließlich –5,999 Millionen Mark. Diese Entwicklung ist beachtlich, denn immerhin ist in diesem Zahlenwerk der bisher größte einmalige Aufwand in Höhe von 1,5 Millionen Mark für den Aufbau der amerikanischen Tochter CSPSource.com Inc. enthalten. Außerdem stiegen neben den Aufwendungen für Vertrieb und Marketing auch die Ausgaben für Forschung und Entwicklung von 2,5 Millionen Mark im Vorquartal auf nunmehr 3,6 Millionen Mark.
Für die Zukunft zeigt sich die Netlife-Führungsspitze optimistisch und geht für das Gesamtjahr 2000 von einer Umsatzverdreifachung auf 42 Millionen Mark aus. Kein Wunder, denn schon jetzt liegt der Auftragsbestand mit knapp 28 Millionen Mark etwa viermal höher als noch zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Darüber hinaus liegen die Aufträge aus Asien bereits jetzt ein Vielfaches über dem gesamten Vorjahresumsatz.
Durch diese vielversprechenden Perspektiven in Verbindung mit der jüngsten Kaufempfehlung durch die Euro am Sonntag-Experten geht es am heutigen Montagmorgen trotz der insgesamt eher schlechten Marktlage deutlich nach oben: So notieren die Netlife-Papiere um 9 Uhr 15 mit an der Spitze der Gewinnerliste am Neuen Markt und in Frankfurt bei aktuell 32 Euro – gegenüber dem Schlusskurs vom vergangenen Freitag ein Anstieg um knapp sieben Prozent.
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