Händler berichten von panikartigen Verkäufen. Kinowelt profitieren von Spekulationen
Frankfurt/Main - Nach zwei Flugzeugabstürzen in das World Trade Center in New York ist es am Neuen Markt der Frankfurter Börse zu panikartigen Verkäufen gekommen. Dies führten Händler auf die große Unsicherheit der Anleger zurück. "Die Börse hasst Unsicherheit und Ungewissheit", sagte ein Händler. Zu der Marktschwäche des Neuen Marktes käme nun auch noch ein handfestes politisches Problem der USA. "Die Anleger wollen nur noch schnell raus", sagte ein Händler. Der Auswahlindex Nemax-50 rutschte bis zum Nachmittag um 5,2 Prozent auf ein neues Rekordtief von 861 Punkte. Der Nemax-All-Share verlor 3,3 Prozent auf 901 Zähler. In New York wurde die Eröffnung des Handels an der US-Technologiebörse Nasdaq verschoben.
Im Mittelpunkt des Frankfurter Handels standen die Papiere des finanziell angeschlagenen Medienunternehmens Kinowelt, deren Aktien sich um rund 32,1 Prozent auf 0,70 Euro verteuerten. Händler führten den starken Kursanstieg auf eine größere, vermutlich institutionelle Kauforder zurück. Es werde vermutlich auf die Rettung des hochverschuldeten Unternehmens spekuliert. Nach Schätzungen von Analysten muss Kinowelt in diesem Jahr noch 300 Mio. Euro an Krediten zurückzahlen. Im ersten Halbjahr 2001 hatte Kinowelt einen Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 161,9 Mio. Euro ausgewiesen.
Auf eine technische Gegenreaktion nach den starken Verluste der vergangenen Handelstage führten Händler die Kursanstiege bei Evotec zurück. Die Aktien des Biotech-Unternehmens stiegen um 2,3 Prozent auf 7,65 Euro. Qiagen, der Wert mit dem meisten Gewicht im Nemax-50, verlor dagegen 3,6 Prozent auf 18,60 Euro.
Am breiten Markt verteuerten sich die Anteilsscheine von IBS um 12,2 Prozent auf 8,30 Euro. Zuvor hatte der Softwareanbieter mitgeteilt, bis zu 50.000 eigene Aktien zurückkaufen zu wollen. IBS begründete die Entscheidung mit einer anhaltenden Unterbewertung der Aktien.
Condat gewannen 5,5 Prozent auf 3,85 Euro. Der Anbieter drahtloser Kommunikationstechnologie rechnet im Gesamtjahr 2001 mit einem operativen Verlust von rund vier Mio. Euro. Hinzu kämen Aufwendungen von rund 5,5 Mio. Euro für eine 70-prozentige Beteiligung an dem französischen Design-Entwickler Purple Labs SA. Noch Anfang August hatte das Unternehmen einen Gewinn vor Zinsen und Steuern für 2001 von drei Mio. Euro prognostiziert.
Die schwer angeschlagene m+s Elektronik hat im Vorfeld ihrer Hauptversammlung überraschend die vorläufigen Zahlen zum ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres bekannt gegeben. Wie der IT-Dienstleister mitteilte, erhöhte sich der Nettoverlust von 1,4 Mio. Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum auf sieben Mio. Euro und liegt damit im Rahmen der Erwartungen. Beim Ergebnis vor Steuern stieg der Fehlbetrag von 1,7 Mio. auf 8,6 Mio. Euro. Der Umsatz erhöhte sich von Mai bis Juli von 118 Mio. auf 149,5 Mio. Euro. Weiter teilte das Unternehmen mit, dass sich der Restrukturierungsplan im Zeitplan bewege. Investoren zeigten sich angetan. Die Aktien von m+s stiegen 5,3 Prozent auf 1,80 Euro.
Die Aktien von Parsytec setzten ihre Aufwärtsbewegung der Vortage bei hohen Umsätzen fort und stiegen zeitweise um mehr als 22 Prozent auf 4,17 Euro. Am Nachmittag stand noch ein Plus von 2,9 Prozent auf 3,50 Euro zubuche. "Positiv ist besonders, dass nicht nur private und spekulativ orientierte Anleger jetzt einsteigen", sagte eine Händlerin. Das Kaufinteresse komme auch von institutioneller Seite aus dem In- und Ausland. Einen tagesaktuellen Grund gebe es für den Kursanstieg jedoch nicht. Nach der gesenkten Umsatzerwartung für das Gesamtjahr, die Parsytec Mitte August ausgegeben hatte, sei der Wert extrem unter Druck geraten. Nun habe das Papier wieder Potenzial bis sechs Euro.
In einer ersten Einschätzung hat Morgan Stanley die Aktien von Teleplan als "Outperformer" eingestuft und ein Kursziel von 30,10 Euro genannt. Das Unternehmen besitze mit seiner Kundenbasis einen Weltmarktanteil bei den unabhängigen IT-Reparaturdiensten von 14,5 Prozent, heißt es. Die Analysten schätzen, dass das Outsourcing von Hardware-Reparatur-Services in den kommenden drei Jahren weiter wachsen wird und damit auch für Teleplan Wachstumschancen eröffnet. Die Aktien stiegen um 2,7 Prozent auf 15,40 Euro. raf
Frankfurt/Main - Nach zwei Flugzeugabstürzen in das World Trade Center in New York ist es am Neuen Markt der Frankfurter Börse zu panikartigen Verkäufen gekommen. Dies führten Händler auf die große Unsicherheit der Anleger zurück. "Die Börse hasst Unsicherheit und Ungewissheit", sagte ein Händler. Zu der Marktschwäche des Neuen Marktes käme nun auch noch ein handfestes politisches Problem der USA. "Die Anleger wollen nur noch schnell raus", sagte ein Händler. Der Auswahlindex Nemax-50 rutschte bis zum Nachmittag um 5,2 Prozent auf ein neues Rekordtief von 861 Punkte. Der Nemax-All-Share verlor 3,3 Prozent auf 901 Zähler. In New York wurde die Eröffnung des Handels an der US-Technologiebörse Nasdaq verschoben.
Im Mittelpunkt des Frankfurter Handels standen die Papiere des finanziell angeschlagenen Medienunternehmens Kinowelt, deren Aktien sich um rund 32,1 Prozent auf 0,70 Euro verteuerten. Händler führten den starken Kursanstieg auf eine größere, vermutlich institutionelle Kauforder zurück. Es werde vermutlich auf die Rettung des hochverschuldeten Unternehmens spekuliert. Nach Schätzungen von Analysten muss Kinowelt in diesem Jahr noch 300 Mio. Euro an Krediten zurückzahlen. Im ersten Halbjahr 2001 hatte Kinowelt einen Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 161,9 Mio. Euro ausgewiesen.
Auf eine technische Gegenreaktion nach den starken Verluste der vergangenen Handelstage führten Händler die Kursanstiege bei Evotec zurück. Die Aktien des Biotech-Unternehmens stiegen um 2,3 Prozent auf 7,65 Euro. Qiagen, der Wert mit dem meisten Gewicht im Nemax-50, verlor dagegen 3,6 Prozent auf 18,60 Euro.
Am breiten Markt verteuerten sich die Anteilsscheine von IBS um 12,2 Prozent auf 8,30 Euro. Zuvor hatte der Softwareanbieter mitgeteilt, bis zu 50.000 eigene Aktien zurückkaufen zu wollen. IBS begründete die Entscheidung mit einer anhaltenden Unterbewertung der Aktien.
Condat gewannen 5,5 Prozent auf 3,85 Euro. Der Anbieter drahtloser Kommunikationstechnologie rechnet im Gesamtjahr 2001 mit einem operativen Verlust von rund vier Mio. Euro. Hinzu kämen Aufwendungen von rund 5,5 Mio. Euro für eine 70-prozentige Beteiligung an dem französischen Design-Entwickler Purple Labs SA. Noch Anfang August hatte das Unternehmen einen Gewinn vor Zinsen und Steuern für 2001 von drei Mio. Euro prognostiziert.
Die schwer angeschlagene m+s Elektronik hat im Vorfeld ihrer Hauptversammlung überraschend die vorläufigen Zahlen zum ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres bekannt gegeben. Wie der IT-Dienstleister mitteilte, erhöhte sich der Nettoverlust von 1,4 Mio. Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum auf sieben Mio. Euro und liegt damit im Rahmen der Erwartungen. Beim Ergebnis vor Steuern stieg der Fehlbetrag von 1,7 Mio. auf 8,6 Mio. Euro. Der Umsatz erhöhte sich von Mai bis Juli von 118 Mio. auf 149,5 Mio. Euro. Weiter teilte das Unternehmen mit, dass sich der Restrukturierungsplan im Zeitplan bewege. Investoren zeigten sich angetan. Die Aktien von m+s stiegen 5,3 Prozent auf 1,80 Euro.
Die Aktien von Parsytec setzten ihre Aufwärtsbewegung der Vortage bei hohen Umsätzen fort und stiegen zeitweise um mehr als 22 Prozent auf 4,17 Euro. Am Nachmittag stand noch ein Plus von 2,9 Prozent auf 3,50 Euro zubuche. "Positiv ist besonders, dass nicht nur private und spekulativ orientierte Anleger jetzt einsteigen", sagte eine Händlerin. Das Kaufinteresse komme auch von institutioneller Seite aus dem In- und Ausland. Einen tagesaktuellen Grund gebe es für den Kursanstieg jedoch nicht. Nach der gesenkten Umsatzerwartung für das Gesamtjahr, die Parsytec Mitte August ausgegeben hatte, sei der Wert extrem unter Druck geraten. Nun habe das Papier wieder Potenzial bis sechs Euro.
In einer ersten Einschätzung hat Morgan Stanley die Aktien von Teleplan als "Outperformer" eingestuft und ein Kursziel von 30,10 Euro genannt. Das Unternehmen besitze mit seiner Kundenbasis einen Weltmarktanteil bei den unabhängigen IT-Reparaturdiensten von 14,5 Prozent, heißt es. Die Analysten schätzen, dass das Outsourcing von Hardware-Reparatur-Services in den kommenden drei Jahren weiter wachsen wird und damit auch für Teleplan Wachstumschancen eröffnet. Die Aktien stiegen um 2,7 Prozent auf 15,40 Euro. raf