Nemax am Nachmittag: Enttäuschte Anleger schicken Lion Bioscience auf Jahrestief
Von Thorsten Kramer, Hamburg
Weil das Biotech-Unternehmen Lion Bioscience statt zwei versprochener großer Verträge nur einen kleinen präsentieren konnte, ziehen sich die Investoren aus der Aktie zurück.
Der Nemax 50 stieg bis zum Nachmittag um 0,8 Prozent auf 1068 Punkte. Der marktbreite Nemax All Share gewann 0,9 Prozent auf 1038 Zähler. Die Umsätze seien bislang eher mager geblieben, sagte ein Händler.
Die Aktie des Biotech-Unternehmens Lion Bioscience ist am Donnerstag den fünften Tag in Folge gefallen und hat bei 11,05 Euro ein neues Jahrestief erreicht. Zuletzt notierte sie 5,8 Prozent leichter bei 11,30 Euro. Nach Vorlage der Quartalszahlen sei das Papier von vielen Analysten herabgestuft worden, sagte ein Händler. Ein Analyst sagte, das Management habe Mitte des vergangenen Jahres den Abschluss zweier Geschäfte für Bioinformatik-Lösungen des Unternehmens angekündigt. Entgegen der Ankündigung sei jetzt nur ein kleineres Geschäft abgeschlossen worden.
Prozentual verbuchten Nemetschek die stärksten Abschläge. Der Bausoftware-Hersteller ist im vergangenen Jahr tief in die roten Zahlen gerutscht. Der Fehlbetrag belaufe sich auf 46 Mio. Euro, teilte das Unternehmen mit. Damit fiel das Minus noch einmal deutlich höher aus als Mitte November angekündigt. Der Umsatz sank leicht auf 124 Mio. Euro. Ursprünglich hatte Nemetschek einen Anstieg auf mehr als 140 Mio. Euro angepeilt. Die Nemetschek-Aktie verlor 12,9 Prozent auf 2,70 Euro.
Die Titel des Internet-Dienstleisters Onvista fielen 4,3 Prozent auf 3,80 Euro. Das Unternehmen hat 2001 nach vorläufigen Zahlen 9,2 Mio. Euro Verlust erwirtschaftet nach einem Gewinn von 300.000 Euro im Vorjahr. Der Umsatz stieg zugleich von 8,2 auf 12,6 Mio. Euro.
Hunzinger (minus 5,6 Prozent auf 1,51 Euro) setzten das Auf und Ab des Vortages fort. Das Unternehmen möchte die Nachrichtenagentur ddp der angeschlagenen Kirch-Gruppe übernehmen. Kirch gab allerdings bekannt, dass man nur einen Partner für ddp suche. Ein Verkauf stehe nicht an.
Im Nemax 50 standen Intershop (minus 12,7 Prozent auf 1,10 Euro) am stärksten unter Druck. Das Softwareunternehmen hatte am Dienstag Bilanzzahlen vorgelegt und bekannt gegeben, die Belegschaft um ein Drittel zu verkleinern.
Pulsion profitiert von Exklusiv-Vertrag
An der Spitze der Kursliste standen am Nachmittag weiterhin Pulsion , deren Kurs um 75,2 Prozent auf 3,82 Euro kletterte. Das Unternehmen, das sich auf medizinische Diagnose- und Therapiesysteme spezialisiert hat, gab am Morgen bekannt, dass Philips ab Anfang März in allen Monitoren, die zur Überwachung der Herzleistung eingesetzt werden, die Technologie von Pulsion einsetzen will. Curasan verteuerten sich um 9,6 Prozent auf 2,96 Euro. Das Biotech-Unternehmen kündigte an, es werde im kommenden Jahr erstmals seit dem Börsengang im Juni 2000 wieder schwarze Zahlen schreiben.
Ehrgeizige Pläne gab Freenet (plus 7,9 Prozent auf 10,80 Euro) bekannt. Das Hamburger Internet-Unternehmen will die Festnetz-Sparte des Mutterunternehmens Mobilcom übernehmen. Nach der Übernahme rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzvolumen von rund 500 Mio. Euro. Damit wäre Freenet nach der Deutschen Telekom und der Vodafone-Tochter Arcor der drittgrößte Anbieter von Telefon- und Datendiensten in Deutschland. 2001 verzeichnete das Unternehmen ein Umsatzplus von fast 30 Prozent auf 54,66 Mio. DM. Der Vorsteuerverlust stieg um knapp fünf Prozent auf 32,14 Mio. DM. Damit verfehlte das Unternehmen sein Ziel, in 2001 die Verlustzone zu verlassen.
Nemax-50-Absteiger Carrier 1 und Primacom schwach
Sehr schwach entwickelten sich die Aktien der Nemax-50-Absteiger Primacom (minus 7,7 Prozent auf 2,52 Euro) und Carrier 1 (minus 5,6 Prozent auf 0,17 Euro). Heyde tendierten unverändert. Die drei Werte werden zum 18. März aus dem Auswahlindex Nemax 50 des Neuen Marktes ausscheiden. Dies hatte die Deutsche Börse nach der turnunsmäßigen Überprüfung des Indizes am Mittwoch entschieden. Im Gegenzug werden Nordex , FJA und Funkwerk in den Nemax 50 aufgenommen. Die Aktien der drei Aufsteiger tendierten kaum verändert. Ein Händler sagte dazu, viele Anleger hätten bereits am Vortag ihre Papiere umgeschichtet. Das meiste sei daher schon gelaufen. Am Mittwoch waren die Umsätze überdurchschnittlich hoch.
Kabel unterm Hammer
Herzstücke des einstigen Aufsteigers der Internet-Branche Kabel New Media sind am Donnerstag in Hamburg versteigert worden. Vom PC bis zum Laserdrucker, von der Schreibtischlampe bis zum Bistro-Tisch kamen rund 700 Gegenstände aus den Büros des Unternehmens unter den Hammer. Kabel New Media, einst Anleger-Liebling am Neuen Markt, musste im Juli 2001 ein Insolvenzverfahren beantragen. Von den insgesamt rund 1000 Beschäftigten waren rund 150 Mitarbeiter von der Kommunikationsagentur BBDO Inter-One übernommen worden.
Quelle: FTD.de
Von Thorsten Kramer, Hamburg
Weil das Biotech-Unternehmen Lion Bioscience statt zwei versprochener großer Verträge nur einen kleinen präsentieren konnte, ziehen sich die Investoren aus der Aktie zurück.
Der Nemax 50 stieg bis zum Nachmittag um 0,8 Prozent auf 1068 Punkte. Der marktbreite Nemax All Share gewann 0,9 Prozent auf 1038 Zähler. Die Umsätze seien bislang eher mager geblieben, sagte ein Händler.
Die Aktie des Biotech-Unternehmens Lion Bioscience ist am Donnerstag den fünften Tag in Folge gefallen und hat bei 11,05 Euro ein neues Jahrestief erreicht. Zuletzt notierte sie 5,8 Prozent leichter bei 11,30 Euro. Nach Vorlage der Quartalszahlen sei das Papier von vielen Analysten herabgestuft worden, sagte ein Händler. Ein Analyst sagte, das Management habe Mitte des vergangenen Jahres den Abschluss zweier Geschäfte für Bioinformatik-Lösungen des Unternehmens angekündigt. Entgegen der Ankündigung sei jetzt nur ein kleineres Geschäft abgeschlossen worden.
Prozentual verbuchten Nemetschek die stärksten Abschläge. Der Bausoftware-Hersteller ist im vergangenen Jahr tief in die roten Zahlen gerutscht. Der Fehlbetrag belaufe sich auf 46 Mio. Euro, teilte das Unternehmen mit. Damit fiel das Minus noch einmal deutlich höher aus als Mitte November angekündigt. Der Umsatz sank leicht auf 124 Mio. Euro. Ursprünglich hatte Nemetschek einen Anstieg auf mehr als 140 Mio. Euro angepeilt. Die Nemetschek-Aktie verlor 12,9 Prozent auf 2,70 Euro.
Die Titel des Internet-Dienstleisters Onvista fielen 4,3 Prozent auf 3,80 Euro. Das Unternehmen hat 2001 nach vorläufigen Zahlen 9,2 Mio. Euro Verlust erwirtschaftet nach einem Gewinn von 300.000 Euro im Vorjahr. Der Umsatz stieg zugleich von 8,2 auf 12,6 Mio. Euro.
Hunzinger (minus 5,6 Prozent auf 1,51 Euro) setzten das Auf und Ab des Vortages fort. Das Unternehmen möchte die Nachrichtenagentur ddp der angeschlagenen Kirch-Gruppe übernehmen. Kirch gab allerdings bekannt, dass man nur einen Partner für ddp suche. Ein Verkauf stehe nicht an.
Im Nemax 50 standen Intershop (minus 12,7 Prozent auf 1,10 Euro) am stärksten unter Druck. Das Softwareunternehmen hatte am Dienstag Bilanzzahlen vorgelegt und bekannt gegeben, die Belegschaft um ein Drittel zu verkleinern.
Pulsion profitiert von Exklusiv-Vertrag
An der Spitze der Kursliste standen am Nachmittag weiterhin Pulsion , deren Kurs um 75,2 Prozent auf 3,82 Euro kletterte. Das Unternehmen, das sich auf medizinische Diagnose- und Therapiesysteme spezialisiert hat, gab am Morgen bekannt, dass Philips ab Anfang März in allen Monitoren, die zur Überwachung der Herzleistung eingesetzt werden, die Technologie von Pulsion einsetzen will. Curasan verteuerten sich um 9,6 Prozent auf 2,96 Euro. Das Biotech-Unternehmen kündigte an, es werde im kommenden Jahr erstmals seit dem Börsengang im Juni 2000 wieder schwarze Zahlen schreiben.
Ehrgeizige Pläne gab Freenet (plus 7,9 Prozent auf 10,80 Euro) bekannt. Das Hamburger Internet-Unternehmen will die Festnetz-Sparte des Mutterunternehmens Mobilcom übernehmen. Nach der Übernahme rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzvolumen von rund 500 Mio. Euro. Damit wäre Freenet nach der Deutschen Telekom und der Vodafone-Tochter Arcor der drittgrößte Anbieter von Telefon- und Datendiensten in Deutschland. 2001 verzeichnete das Unternehmen ein Umsatzplus von fast 30 Prozent auf 54,66 Mio. DM. Der Vorsteuerverlust stieg um knapp fünf Prozent auf 32,14 Mio. DM. Damit verfehlte das Unternehmen sein Ziel, in 2001 die Verlustzone zu verlassen.
Nemax-50-Absteiger Carrier 1 und Primacom schwach
Sehr schwach entwickelten sich die Aktien der Nemax-50-Absteiger Primacom (minus 7,7 Prozent auf 2,52 Euro) und Carrier 1 (minus 5,6 Prozent auf 0,17 Euro). Heyde tendierten unverändert. Die drei Werte werden zum 18. März aus dem Auswahlindex Nemax 50 des Neuen Marktes ausscheiden. Dies hatte die Deutsche Börse nach der turnunsmäßigen Überprüfung des Indizes am Mittwoch entschieden. Im Gegenzug werden Nordex , FJA und Funkwerk in den Nemax 50 aufgenommen. Die Aktien der drei Aufsteiger tendierten kaum verändert. Ein Händler sagte dazu, viele Anleger hätten bereits am Vortag ihre Papiere umgeschichtet. Das meiste sei daher schon gelaufen. Am Mittwoch waren die Umsätze überdurchschnittlich hoch.
Kabel unterm Hammer
Herzstücke des einstigen Aufsteigers der Internet-Branche Kabel New Media sind am Donnerstag in Hamburg versteigert worden. Vom PC bis zum Laserdrucker, von der Schreibtischlampe bis zum Bistro-Tisch kamen rund 700 Gegenstände aus den Büros des Unternehmens unter den Hammer. Kabel New Media, einst Anleger-Liebling am Neuen Markt, musste im Juli 2001 ein Insolvenzverfahren beantragen. Von den insgesamt rund 1000 Beschäftigten waren rund 150 Mitarbeiter von der Kommunikationsagentur BBDO Inter-One übernommen worden.
Quelle: FTD.de
