ANLAGESTRATEGIE
Nebenwerte verlieren an Glanz
Nach ihrer jahrelangen Kursrally geht den Nebenwerten zusehends die Luft aus. Bei der jüngsten Talfahrt rutschten sie stärker ab als die Standardwerte. Strategen sagen den "Kleinen" auch nur eine schleppende Erholung voraus. Selektieren heißt jetzt die Devise.
Frankfurt am Main - "Grundsätzlich ist die überdurchschnittlich gute Entwicklung der kleineren Werte vorbei", sagt Aktienstratege Matthias Jörss von Sal. Oppenheim. Einer der Hauptgründe sei deren vergleichsweise hohe Bewertung.
Gipfelstürmer: Immer wieder haben die Nebenwerte-Indizes in den vergangenen Jahren den Leitindex Dax abgehängt. Doch allmählich entziehen die Anleger den Nebenwerten die Gunst.
"Das Kurs-Gewinn-Verhältnis im Dax ist immer noch niedriger als das im MDax", stellt Aktienstratege Frank Schallenberger von der Landesbank Baden-Württemberg fest. "Die Gewinnsteigerungen der Dax-Unternehmen im kommenden Jahr dürften aber mehr als doppelt so hoch ausfallen wie die der MDax-Firmen." Schon allein daher seien die großen Werte für Investoren deutlich attraktiver.
Ein zusätzliches Plus sei deren höhere Liquidität. Auch der absehbar weiter steigende Leitzins in der Eurozone dürfte die Geldanlage in Unternehmen der zweiten Börsenliga unattraktiver werden lassen: "Wenn die Notenbanken die Zinsen anheben, steigt erfahrungsgemäß auch das Risiko bei den Small- und Midcaps", erläutert Jörss.
Rasantem Höhenflug folgte die schnelle Talfahrt
Seit Januar 2003 haben sich die Klein- und Nebenwerte wesentlich besser entwickelt als die im Dax Chart zeigen notierten Aktien der Großkonzerne. Während der Nebenwerteindex MDax Chart zeigen und der Kleinwerteindex SDax Chart zeigen in diesem Zeitraum jeweils mehr als 260 Prozent an Wert gewannen, verdoppelte sich der Dax lediglich. Noch schwächer entwickelten sich allerdings die Technologiewerte - der TecDax Chart zeigen verbuchte ein Plus von nur 86 Prozent.
Auch bei der Kursrally in den ersten viereinhalb Monaten dieses Jahres hängten die kleineren Werte die Standardwerte klar ab. Im Zuge der weltweiten Verkaufswelle an den Aktienmärkten ab Mitte Mai entzogen die Investoren den Nebenwerten aber abrupt ihre Gunst. Die Talfahrt der kleineren Werte war steiler als die der Großen.
Selektieren statt spekulieren
Trotz der steigenden Attraktivität der Standardwerte erwarten die Experten auch bei kleineren Werten weiter Kursgewinne, raten aber dazu, genau hinzuschauen. "Bei den Nebenwerten geht es jetzt wieder in Richtung selektiver Investments", konstatiert Commerzbank-Stratege Ralf Grönemeyer. "Zuletzt waren viele spekulative Investoren mit kurzfristigem Gewinninteresse in diese Werte gegangen, aber die suchen sich jetzt liquidere Anlageformen."
Sal.-Oppenheim-Stratege Jörss geht davon aus, dass die Mid Caps unter anderem weiter von Übernahmeaktivitäten profitieren werden. Zu den Top Picks von Sal. Oppenheim gehören unter anderem die Immobiliengesellschaft IVG Immobilien Chart zeigen und die Solarfirma Ersol Chart zeigen.
Auch Grönemeyer setzt weiter auf deutsche Immobilienaktien. Zur Begründung verweist er unter anderem auf die wohl näher rückende Einführung einer in Deutschland neuen Anlageform in diesem Sektor - der so genannten Real Estate Investment Trusts (Reits). Im Bereich der Erneuerbaren Energien sieht Grönemeyer ebenfalls weiter Unternehmen mit viel versprechendem Kurspotenzial.
Quelle: reuters, managermagazin.de
Euch,
Einsamer Samariter
Nebenwerte verlieren an Glanz
Nach ihrer jahrelangen Kursrally geht den Nebenwerten zusehends die Luft aus. Bei der jüngsten Talfahrt rutschten sie stärker ab als die Standardwerte. Strategen sagen den "Kleinen" auch nur eine schleppende Erholung voraus. Selektieren heißt jetzt die Devise.
Frankfurt am Main - "Grundsätzlich ist die überdurchschnittlich gute Entwicklung der kleineren Werte vorbei", sagt Aktienstratege Matthias Jörss von Sal. Oppenheim. Einer der Hauptgründe sei deren vergleichsweise hohe Bewertung.
Gipfelstürmer: Immer wieder haben die Nebenwerte-Indizes in den vergangenen Jahren den Leitindex Dax abgehängt. Doch allmählich entziehen die Anleger den Nebenwerten die Gunst.
"Das Kurs-Gewinn-Verhältnis im Dax ist immer noch niedriger als das im MDax", stellt Aktienstratege Frank Schallenberger von der Landesbank Baden-Württemberg fest. "Die Gewinnsteigerungen der Dax-Unternehmen im kommenden Jahr dürften aber mehr als doppelt so hoch ausfallen wie die der MDax-Firmen." Schon allein daher seien die großen Werte für Investoren deutlich attraktiver.
Ein zusätzliches Plus sei deren höhere Liquidität. Auch der absehbar weiter steigende Leitzins in der Eurozone dürfte die Geldanlage in Unternehmen der zweiten Börsenliga unattraktiver werden lassen: "Wenn die Notenbanken die Zinsen anheben, steigt erfahrungsgemäß auch das Risiko bei den Small- und Midcaps", erläutert Jörss.
Rasantem Höhenflug folgte die schnelle Talfahrt
Seit Januar 2003 haben sich die Klein- und Nebenwerte wesentlich besser entwickelt als die im Dax Chart zeigen notierten Aktien der Großkonzerne. Während der Nebenwerteindex MDax Chart zeigen und der Kleinwerteindex SDax Chart zeigen in diesem Zeitraum jeweils mehr als 260 Prozent an Wert gewannen, verdoppelte sich der Dax lediglich. Noch schwächer entwickelten sich allerdings die Technologiewerte - der TecDax Chart zeigen verbuchte ein Plus von nur 86 Prozent.
Auch bei der Kursrally in den ersten viereinhalb Monaten dieses Jahres hängten die kleineren Werte die Standardwerte klar ab. Im Zuge der weltweiten Verkaufswelle an den Aktienmärkten ab Mitte Mai entzogen die Investoren den Nebenwerten aber abrupt ihre Gunst. Die Talfahrt der kleineren Werte war steiler als die der Großen.
Selektieren statt spekulieren
Trotz der steigenden Attraktivität der Standardwerte erwarten die Experten auch bei kleineren Werten weiter Kursgewinne, raten aber dazu, genau hinzuschauen. "Bei den Nebenwerten geht es jetzt wieder in Richtung selektiver Investments", konstatiert Commerzbank-Stratege Ralf Grönemeyer. "Zuletzt waren viele spekulative Investoren mit kurzfristigem Gewinninteresse in diese Werte gegangen, aber die suchen sich jetzt liquidere Anlageformen."
Sal.-Oppenheim-Stratege Jörss geht davon aus, dass die Mid Caps unter anderem weiter von Übernahmeaktivitäten profitieren werden. Zu den Top Picks von Sal. Oppenheim gehören unter anderem die Immobiliengesellschaft IVG Immobilien Chart zeigen und die Solarfirma Ersol Chart zeigen.
Auch Grönemeyer setzt weiter auf deutsche Immobilienaktien. Zur Begründung verweist er unter anderem auf die wohl näher rückende Einführung einer in Deutschland neuen Anlageform in diesem Sektor - der so genannten Real Estate Investment Trusts (Reits). Im Bereich der Erneuerbaren Energien sieht Grönemeyer ebenfalls weiter Unternehmen mit viel versprechendem Kurspotenzial.
Quelle: reuters, managermagazin.de
Euch,
Einsamer Samariter