Bulle & Bär
Nebenwerte: Klein bleibt fein!
Wie waren sich die Auguren in den großen Banktürmen noch vor Wochen einig: 2006 wird endlich die Trendwende weg von den Nebenwerten und hin zu den großen Marktschwergewichten bringen. Und wie lautet die Bilanz nach sechs Wochen 2006?
HB FRANKFURT. Erfreuliche sechs Prozent schaffte der Dax seither. Doch fast doppelt so hoch im Plus stehen schon wieder MDax und SDax. Der Technologieindex hat seither sogar rund dreimal so stark zugelegt, unglaubliche 18 Prozent sind es dort in nur 30 Handelstagen.
Warum prophezeien nun aber die Auguren seit mittlerweile drei Jahren die Trendwende hin zu den Schwergewichten und werden in ihrer Meinung umso hartnäckiger, je länger es damit dauert? Es sind in erster Linie die hohen Bewertungen. Diese liegen im Schnitt bei Werten aus dem MDax rund 20 Prozent über denen im Dax. Normalerweise sollte es eher umgekehrt sein, bieten doch kleine Werte den Anlegern weitaus weniger Informationen als die großen, was einen Abschlag rechtfertigen würde.
Alles nachvollziehbare Argumente, die im Moment jedoch von deutlich kräftigeren übertrumpft werden. Denn noch immer gilt, dass Nebenwerte weit weniger von weltpolitischen Risiken, Schwankungen oder sonstigen Einflüssen abhängig sind als die Dickschiffe. Und die gab es zuletzt zuhauf: Vogelgrippe und Iran-Konflikt, hoher Ölpreis und Wetterkapriolen, steigende Zinsen und schwankender Dollar.
Schmiede des eigenen Erfolges
Die Nebenwerte sind hingegen in deutlich stärkerem Maße die Schmiede ihres eigenen Erfolges. Präsentieren sie gute Nachrichten, dann schlägt dies gewöhnlich auch auf den eigenen Aktienkurs durch, egal was um sie herum gerade in der Weltpolitik passiert. Und da viele kleine und mittlere Werte in den nächsten Wochen exzellente Zahlen für das abgelaufene Jahr, verbunden mit einem optimistischen Ausblick auf dieses Jahr, liefern werden, dürfte die aktuelle Entwicklung noch eine Weile anhalten.
Ein anderes Thema sind die Sonderkonjunkturen, aber auch Moden, die derzeit gerade den TecDax nach oben katapultieren. Der Index profitiert von dem Hype um die vier dort enthaltenen Solarwerte. Da aller Voraussicht nach mit der Berliner Solon im März ein fünfter dazukommen wird, ist auch dieser Trend noch nicht zu Ende.
Überhaupt sind die deutlich größeren Veränderungen, die es im Vergleich zum Dax regelmäßig in MDax, SDax und TecDax gibt, eine weitere treibende Kraft auf dem Weg nach oben. Diese garantieren, dass stets auch die besten Werte ihrer Kategorie im Index vertreten sind. Beispiel TecDax: Seit seiner Einführung vor drei Jahren wurde knapp die Hälfte aller Gründungstitel ausgetauscht. Im Dax gab es zum Vergleich mit dem Austausch der Hypo-Vereinsbank durch die Hypo Real Estate nur einen Wechsel in dieser Zeit. Fazit: Klein steht damit auch in nächster Zeit noch für fein. Auch wenn Bewertungen das Gegenteil behaupten.
Quelle: HANDELSBLATT, Montag, 13. Februar 2006, 09:12 Uhr
...be invested
Der Einsame Samariter
Nebenwerte: Klein bleibt fein!
Wie waren sich die Auguren in den großen Banktürmen noch vor Wochen einig: 2006 wird endlich die Trendwende weg von den Nebenwerten und hin zu den großen Marktschwergewichten bringen. Und wie lautet die Bilanz nach sechs Wochen 2006?
HB FRANKFURT. Erfreuliche sechs Prozent schaffte der Dax seither. Doch fast doppelt so hoch im Plus stehen schon wieder MDax und SDax. Der Technologieindex hat seither sogar rund dreimal so stark zugelegt, unglaubliche 18 Prozent sind es dort in nur 30 Handelstagen.
Warum prophezeien nun aber die Auguren seit mittlerweile drei Jahren die Trendwende hin zu den Schwergewichten und werden in ihrer Meinung umso hartnäckiger, je länger es damit dauert? Es sind in erster Linie die hohen Bewertungen. Diese liegen im Schnitt bei Werten aus dem MDax rund 20 Prozent über denen im Dax. Normalerweise sollte es eher umgekehrt sein, bieten doch kleine Werte den Anlegern weitaus weniger Informationen als die großen, was einen Abschlag rechtfertigen würde.
Alles nachvollziehbare Argumente, die im Moment jedoch von deutlich kräftigeren übertrumpft werden. Denn noch immer gilt, dass Nebenwerte weit weniger von weltpolitischen Risiken, Schwankungen oder sonstigen Einflüssen abhängig sind als die Dickschiffe. Und die gab es zuletzt zuhauf: Vogelgrippe und Iran-Konflikt, hoher Ölpreis und Wetterkapriolen, steigende Zinsen und schwankender Dollar.
Schmiede des eigenen Erfolges
Die Nebenwerte sind hingegen in deutlich stärkerem Maße die Schmiede ihres eigenen Erfolges. Präsentieren sie gute Nachrichten, dann schlägt dies gewöhnlich auch auf den eigenen Aktienkurs durch, egal was um sie herum gerade in der Weltpolitik passiert. Und da viele kleine und mittlere Werte in den nächsten Wochen exzellente Zahlen für das abgelaufene Jahr, verbunden mit einem optimistischen Ausblick auf dieses Jahr, liefern werden, dürfte die aktuelle Entwicklung noch eine Weile anhalten.
Ein anderes Thema sind die Sonderkonjunkturen, aber auch Moden, die derzeit gerade den TecDax nach oben katapultieren. Der Index profitiert von dem Hype um die vier dort enthaltenen Solarwerte. Da aller Voraussicht nach mit der Berliner Solon im März ein fünfter dazukommen wird, ist auch dieser Trend noch nicht zu Ende.
Überhaupt sind die deutlich größeren Veränderungen, die es im Vergleich zum Dax regelmäßig in MDax, SDax und TecDax gibt, eine weitere treibende Kraft auf dem Weg nach oben. Diese garantieren, dass stets auch die besten Werte ihrer Kategorie im Index vertreten sind. Beispiel TecDax: Seit seiner Einführung vor drei Jahren wurde knapp die Hälfte aller Gründungstitel ausgetauscht. Im Dax gab es zum Vergleich mit dem Austausch der Hypo-Vereinsbank durch die Hypo Real Estate nur einen Wechsel in dieser Zeit. Fazit: Klein steht damit auch in nächster Zeit noch für fein. Auch wenn Bewertungen das Gegenteil behaupten.
Quelle: HANDELSBLATT, Montag, 13. Februar 2006, 09:12 Uhr
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Der Einsame Samariter