Palm ist die löbliche Ausnahme
Zum Wochenausklang rutschen die amerikanischen Technologie noch einmal klar in den roten Bereich. Schwache Telekom-Titel und die Aussicht, dass Hewlett-Packard die Erwartungen im laufenden Quartal verfehlen könnte, sorgen für schlechte Stimmung an der Nasdaq. Der größer als erwartet ausgefallene Verlust von Micron Technology drücken auf die Kurse des Chip-Sektors. Eine positive Ausnahme: Palm legt um mehr als 20 Prozent zu. Die Nasdaq verliert ein Prozent (18 Zähler) auf einen Schlussstand von 1.851 Punkten.
Tagesverlauf Nasdaq Composite
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Der Handheld-Hersteller Palm hat gestern seine Bilanz für das dritte Geschäftsquartal vorgelegt und damit positiv überrascht. Nicht nur, dass der Verlust mit 2 Cent je Aktie niedriger ausgefallen ist als Experten erwarteten, der Umsatz des Quartals liegt auch noch um mehr als 40 Prozent über den Prognosen. Ein erster Schritt in die richtige Richtung scheint getan . Die Investoren legen sich die Aktie ins Depot und treiben den Kurs um 23 Prozent nach oben auf 3,90 Dollar.
Auch die ehemalige Palm-Mutter, der Netzwerk-Ausrüster 3Com, legt deutlich zu. Die Aktien verteuern sich um 4,6 Prozent auf 5,69 Dollar, nachdem das Unternehmen einen Verlust ausweist, der zum einen gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres schrumpft und zum anderen kleiner ausfällt als von Analystenseite erwartet. 3Com hält weiter an dem Vorhaben fest, noch in diesem Quartal wieder in die Gewinnzone zurückzukommen.
Hewlett-Packard, in dieser Woche schon auf Grund der Abstimmung zur Fusion mit Compaq in den Schlagzeilen, macht noch einmal unangenehm auf sich aufmerksam. Der Computer- und Drucker-Hersteller verliert 1,4 Prozent an Wert, nachdem die Nachrichtenagentur Dow Jones berichtet, Umsatz und Gewinn der Service-Sparte lägen deutlich hinter den Planungen für das laufende Quartal zurück.
Leicht gen Süden geht es auch für Micron Technology. Der zweitgrößte Hersteller von Computer-Chips meldet für das vergangene Quartal einen Verlust von 5 Cent je Aktie, während die Experten der Wall Street nur von einem Minus in Höhe von 4 Cent pro Anteilsschein ausgingen. Der um mehr als 50 Prozent gestiegene Umsatz verhindert, dass es tiefer in den Kurskeller geht . Die Aktie verliert knapp ein Prozent auf 34,17 Dollar.
Steil abwärts geht es mit Biomet. Das US-Medizintechnik-Unternehmen hat im dritten Quartal seines Geschäftsjahres einen Gewinn von 61,7 Mio. Dollar oder 23 Cent pro Aktie gemacht. Obwohl das Unternehmen sein Ergebnis gegenüber dem Vorjahresquartal um elf Prozent verbessert, bleiben die Zahlen unter den Erwartungen der Analysten. Die Konsensschätzung lag bei einem Gewinn von 24 Cent pro Aktie . Die Anleger verkaufen ihre Papiere 12,6 Prozent billiger für 27,50 Dollar.
Schlecht sieht es auch im Telekom-Sektor aus. Der Nasdaq-Telecommunications-Index verliert mehr als ein Prozent, was unter anderem auf das Konto von Lucent Technologies geht. Die Bonität der Schulden des Telekomausrüsters wird von der Rating-Agentur Moody’s gesenkt, die von einem längeren und schärferen Nachfrageeinbruch bei dem Konzern ausgeht. Das könnte Lucents Rückkehr zur Rentabilität verzögern. Die Aktie gibt daraufhin 5,2 Prozent auf 4,54 Dollar ab.