Nasdaq - Chance auf Pull-Back

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KINI:

Nasdaq - Chance auf Pull-Back

 
01.06.01 10:17
                                                Dietrich Denkhaus,  Spütz AG  
Exakt zwei Tage nach dem Bruch des sekundären Abwärtstrends leitete der Doji den sich anschließenden Abwärtsmove ein. Eine solche abrupte Gegenbewegung ist unüblich, spiegelt aber den Konsolidierungsbdarf, den es auf vielen anderen Börsenplätzen gab, wieder. Der eigentliche Grund liegt mal wieder in den hochkapitalisierten Werten, die immer noch zu teuer sind. Am Beispiel Sun Microsystems am besten zu sehen: Schon vor der Gewinn- und Umsatzwarnung wurde der Ausbruch über 21$ auf immerhin 24$ wieder rückgängig gemacht (Falls-Breakout). Betrachtet man die Aktien Sun Microsystems, Cisco Systems, Oracle, Juniper Networks, etc, so konnte man nach einer raschen Verdopplung der Kurse z.T. recht früh eine schnelle Trendwende beobachten. Oracle und Juniper oder JDS Uniphase liefen nicht einmal mehr an die Hochs heran, die Ende April markiert wurden. Bei diesen Titeln sollte es mindestens zu einer Gegenreaktion auf das 50%-Retracement, sprich Halbierung oder zu einer Drittelung (38%-Retracement) der Kursgewinne seit dem April-Tief kommen. Die Nasdaq hat dann das Gröbste hinter sich.
In meiner letzten Analyse war ich zwar vorsichtig, der Trendbruch an sich hatte ja auch stattgefunden, aber mit einer so abrupten Wende, auch unter die Marke von 2250 Punkten, hatte ich sofort nicht gerechnet. Es bewahrheitete sich, dass das zu niedrige Umsatzniveau, die zu gute Marktstimmung bei begrenzter Aufwärtsvolatilität für Abwärtsdruck sorgte.

Jetzt heißt es, zu analysieren, wie die neue Lage typischer Weise zu interpretieren ist. Chart 1 verdeutlicht, was in einer ähnlichen Situation vor 10 Monaten entstand. Nach der Frühjahrsbaisse kam es zu einem gleich starken Ausbruch des Momentums. Die einer zwischenzeitlichen Konsolidierung folgende Hausse erwies sich zumindest kurzfristig als Bullenfalle. Aber immerhin schloß sich eine Bewegung an, die wieder bis zum Hoch führte. Auszugehen ist nach wie vor wenigstens von einer ähnlichen Anschlusshausse. Erst in einigen Tagen läßt sich sagen, wie diese aussehen wird. Dies sind die mittelfristigen Chancen. Der aktuelle Abwärtstrend verläuft mittlerweile bei 2080 Punkten. Von einem False-Breakout kann also noch nicht die Rede sein. Trotzdem muß sich aber erst noch herausstellen, ob aus dem Rückgang ein Pull-Back wird oder ob der Abwärtstrend doch ngenommen wird. Zwischen 2050 und etwas über 2100 Punkten sollte ein Tief gefunden werden, sonst würde auch der mittelfristige Aufwärtstrend (braun) durchbrochen. Aktuell heißt also die Devise: Abwarten. Prozyklisch erst wieder über 2250 an Käufe denken.

Aus Sicht der Volatilität (Chart 2) hat sich die Lage zwar verschärft, aber noch nicht verschlechtert. Denn: der Ausbruch aus dem Trend sowie die Kurssteigerungen vorher waren vom Ausmaß her höher als die Ausschläge der Abwärtsbewegungen. Die vorher ermöglichte steigende Trendintensität bei steigenden Kursen, die aus dem niedrigem Niveau des ADX hervor ging, ist mit dem Rückschlag aber zunichte gemacht. Der ADX dreht auf niedrigem Niveau wieder ein. Die Volatilität nimmt aber seit dem Ausbruch wieder ab – ein grundsätzlich gutes Zeichen. Dies war vor 10 Monaten umgekehrt. Sehr genau ist zudem die Unterstützung aus dem 38,2%-Retracement zu erkennen.

Ein ähnliches Bild gibt die Marktstruktur (Chart 3) wieder. Während das Aufwärtsmomentum während des Ausbruchs einfach schon zu weit oben war, befindet sich trotz Konsolidierung das Abwärtsmomentum in einer ungebrochenen Abwärtsbewegung und immer noch im neutralen Bereich.

Aufschlussreich ist auch die Entwicklung der Spreads. Relativ zum Dow Jones ist der Trendbruch immer noch nicht gelungen, genauso wie zum Versorger-Index. Auch zum breiten Markt bleibt die eingezeichnete Widerstandslinie der Deckel für die relative Outperformance der Nasdaq. Erst bei Bruch der relevanten Widerstände dürfte der Weg für die Techs frei sein. Dem ist aber aktuell nicht so, weshalb der Abwärtstrendbruch der Nasdaq aus Sicht der relativen Stärke zu anderen Märkten abgewertet wird.

Bleibt die Diskussion um mögliche, kurzfristige Elliott-Wellen-Einschätzungen. Da sich die Nasdaq, wie gesagt, unter 2250 Punkte abwschwächte, wurde aus der zunächst positiven Einschätzung der letzten Aufwärtsbewegung ein überschießendes B, was auf ein Test der 2050 Punkte, wie eingezeichnet, schließen läßt.
Fazit: Der Abwärtstrendbruch an sich ist positiv. Das Durchbrechen der 2250 nach unten ist wiederum schlecht. Da sich die Abwärtsdynamik noch in Grenzen hält, ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Konsolidierung relativ unspektakulär im Bereich 2080-2050 als Pull-Back verläuft, groß. Der sekundäre Abwärtstrend darf hingegen nicht zurückerobert werden, da sonst der langfristige Aufwärtstrend erneut verletzt würde. Ab hier wäre dann auch mit mehr Dynamik in der Abwärtsbewegung zu rechnen. 2000 Punkte sind deshalb Stopp-Loss. Richtig frei nach oben ist die Nasdaq erst wieder über 2250 Punkten. Wenn dann auch noch der Underperformance-Trendkanal gegenüber den anderen Indizes gebrochen wird, sollten Long-Positionen verstärkt werden. Aktuell sollte man eine neutrale Stellung mit Blick auf 2000 Punkte als unter Stopp-Loss-Marke einnehmen. Mittelfristig im Anschluß an die laufende Konsolidierung mit einer erneuten Aufwärtswelle zu rechnen.


So die dazugehörigen Charts werde ich im Laufe des Tages noch reinsetzen. Zur Zeit macht der Computer wiedermal ärger.

Bis denn KINI
 


monique:

KINI: Hier bitte komplett mit Charts:

 
01.06.01 10:22
Nasdaq - Chance auf Pull-Back 342373

Exakt zwei Tage nach dem Bruch des sekundären Abwärtstrends leitete der Doji den sich anschließenden Abwärtsmove ein. Eine solche abrupte Gegenbewegung ist unüblich, spiegelt aber den Konsolidierungsbdarf, den es auf vielen anderen Börsenplätzen gab, wieder. Der eigentliche Grund liegt mal wieder in den hochkapitalisierten Werten, die immer noch zu teuer sind. Am Beispiel Sun Microsystems am besten zu sehen: Schon vor der Gewinn- und Umsatzwarnung wurde der Ausbruch über 21$ auf immerhin 24$ wieder rückgängig gemacht (Falls-Breakout). Betrachtet man die Aktien Sun Microsystems, Cisco Systems, Oracle, Juniper Networks, etc, so konnte man nach einer raschen Verdopplung der Kurse z.T. recht früh eine schnelle Trendwende beobachten. Oracle und Juniper oder JDS Uniphase liefen nicht einmal mehr an die Hochs heran, die Ende April markiert wurden. Bei diesen Titeln sollte es mindestens zu einer Gegenreaktion auf das 50%-Retracement, sprich Halbierung oder zu einer Drittelung (38%-Retracement) der Kursgewinne seit dem April-Tief kommen. Die Nasdaq hat dann das Gröbste hinter sich.

In meiner letzten Analyse war ich zwar vorsichtig, der Trendbruch an sich hatte ja auch stattgefunden, aber mit einer so abrupten Wende, auch unter die Marke von 2250 Punkten, hatte ich sofort nicht gerechnet. Es bewahrheitete sich, dass das zu niedrige Umsatzniveau, die zu gute Marktstimmung bei begrenzter Aufwärtsvolatilität für Abwärtsdruck sorgte.

Jetzt heißt es, zu analysieren, wie die neue Lage typischer Weise zu interpretieren ist. Chart 1 (oben) verdeutlicht, was in einer ähnlichen Situation vor 10 Monaten entstand. Nach der Frühjahrsbaisse kam es zu einem gleich starken Ausbruch des Momentums. Die einer zwischenzeitlichen Konsolidierung folgende Hausse erwies sich zumindest kurzfristig als Bullenfalle. Aber immerhin schloß sich eine Bewegung an, die wieder bis zum Hoch führte. Auszugehen ist nach wie vor wenigstens von einer ähnlichen Anschlusshausse. Erst in einigen Tagen läßt sich sagen, wie diese aussehen wird. Dies sind die mittelfristigen Chancen. Der aktuelle Abwärtstrend verläuft mittlerweile bei 2080 Punkten. Von einem False-Breakout kann also noch nicht die Rede sein. Trotzdem muß sich aber erst noch herausstellen, ob aus dem Rückgang ein Pull-Back wird oder ob der Abwärtstrend doch ngenommen wird. Zwischen 2050 und etwas über 2100 Punkten sollte ein Tief gefunden werden, sonst würde auch der mittelfristige Aufwärtstrend (braun) durchbrochen. Aktuell heißt also die Devise: Abwarten. Prozyklisch erst wieder über 2250 an Käufe denken.

Nasdaq - Chance auf Pull-Back 342373

Aus Sicht der Volatilität (Chart 2) hat sich die Lage zwar verschärft, aber noch nicht verschlechtert. Denn: der Ausbruch aus dem Trend sowie die Kurssteigerungen vorher waren vom Ausmaß her höher als die Ausschläge der Abwärtsbewegungen. Die vorher ermöglichte steigende Trendintensität bei steigenden Kursen, die aus dem niedrigem Niveau des ADX hervor ging, ist mit dem Rückschlag aber zunichte gemacht. Der ADX dreht auf niedrigem Niveau wieder ein. Die Volatilität nimmt aber seit dem Ausbruch wieder ab – ein grundsätzlich gutes Zeichen. Dies war vor 10 Monaten umgekehrt. Sehr genau ist zudem die Unterstützung aus dem 38,2%-Retracement zu erkennen.

Ein ähnliches Bild gibt die Marktstruktur (Chart 3) wieder. Während das Aufwärtsmomentum während des Ausbruchs einfach schon zu weit oben war, befindet sich trotz Konsolidierung das Abwärtsmomentum in einer ungebrochenen Abwärtsbewegung und immer noch im neutralen Bereich:

Nasdaq - Chance auf Pull-Back 342373

Aufschlussreich ist auch die Entwicklung der Spreads. Relativ zum Dow Jones ist der Trendbruch immer noch nicht gelungen, genauso wie zum Versorger-Index. Auch zum breiten Markt bleibt die eingezeichnete Widerstandslinie der Deckel für die relative Outperformance der Nasdaq. Erst bei Bruch der relevanten Widerstände dürfte der Weg für die Techs frei sein. Dem ist aber aktuell nicht so, weshalb der Abwärtstrendbruch der Nasdaq aus Sicht der relativen Stärke zu anderen Märkten abgewertet wird.

Bleibt die Diskussion um mögliche, kurzfristige Elliott-Wellen-Einschätzungen. Da sich die Nasdaq, wie gesagt, unter 2250 Punkte abwschwächte, wurde aus der zunächst positiven Einschätzung der letzten Aufwärtsbewegung ein überschießendes B, was auf ein Test der 2050 Punkte, wie eingezeichnet, schließen läßt.

Nasdaq - Chance auf Pull-Back 342373
Nasdaq - Chance auf Pull-Back 342373

Fazit: Der Abwärtstrendbruch an sich ist positiv. Das Durchbrechen der 2250 nach unten ist wiederum schlecht. Da sich die Abwärtsdynamik noch in Grenzen hält, ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Konsolidierung relativ unspektakulär im Bereich 2080-2050 als Pull-Back verläuft, groß. Der sekundäre Abwärtstrend darf hingegen nicht zurückerobert werden, da sonst der langfristige Aufwärtstrend erneut verletzt würde. Ab hier wäre dann auch mit mehr Dynamik in der Abwärtsbewegung zu rechnen. 2000 Punkte sind deshalb Stopp-Loss. Richtig frei nach oben ist die Nasdaq erst wieder über 2250 Punkten. Wenn dann auch noch der Underperformance-Trendkanal gegenüber den anderen Indizes gebrochen wird, sollten Long-Positionen verstärkt werden. Aktuell sollte man eine neutrale Stellung mit Blick auf 2000 Punkte als unter Stopp-Loss-Marke einnehmen. Mittelfristig im Anschluß an die laufende Konsolidierung ist mit einer erneuten Aufwärtswelle zu rechnen.
 
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