Napster ist tot!!!

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Napster ist tot!!!

 
09.10.01 12:27
Die Musikwelt ordnet sich, der Weg ist frei: Nun hat sich die US-Musikindustrie mit den Musikverlagen geeinigt und so ein Hindernis für den Internet-Vertrieb von Musik hinter sich gelassen. Und das war kein kleines Hindernis. Zwar haben die Musikunternehmen gemeinhin die Lizenz zur Veröffentlichung von Musik auf CD. Der Vertrieb der selben Titel im Netz indes stellt eine andere Form der Verwendung dar, eine, die in den Verträgen zumeist nicht erfasst wird. Darum gewann der US-Verband der Musikverleger (National Music Publishers Association, NMPA) Ende September einen Prozess gegen Universal. Das Musikunternehmen hatte Musiktitel via Internet übertragen ("Streaming") - dies aber, so das Gericht, war durch die bestehenden Lizenzabkommen nicht gedeckt. Diese Frage ist nun grundsätzlich geklärt.
Technisch ist die Musikbranche längst vorbereitet. Die fünf größten Musikkonzerne der Welt haben sich vor geraumer Zeit schon in zwei Allianzen zusammen gefunden: Universal und Sony gründeten Pressplay, Warner Music, EMI und die Bertelsmann Music Group (BMG) Musicnet. Die Ansätze sind verschieden, die Ziele die gleichen: Pressplay hat Endkunden als Zielgruppe und vertreibt Musik zu festgesetzten Preisen über Partner - darunter MSN, Yahoo und MP3.com - direkt an die Internet-Nutzer. Musicnet tritt als Großhändler auf und beliefert die an Musicnet beteiligten Unternehmen Real Networks und AOL, die wiederum vertreiben die Inhalte weiter und machen ihre eigenen Preise.

Indes kann man hier schlecht von Konkurrenz sprechen. Das System ist durchlässig, kaum einer der Musikkonzerne wird langfristig auf wesentliche Vermarktungskanäle verzichten, unabhängig davon, welche Plattform das jeweilige Unternehmen mitgegründet hat. Darum hat der Musikkonzern EMI inzwischen ein Abkommen mit Pressplay geschlossen und wird dem Internet-Musikvertrieb das eigene Repertoire zur Verfügung stellen - obwohl EMI zu Musicnet gehört.
Darum wird jeder jede Musik via Internet bekommen können, das Angebot wird so umfassend sei wie in jedem Plattenladen, nur dass man womöglich online vom einen zum anderen Anbieter wechseln muss - wenn überhaupt. Und Napster? Napster ist tot. Jedenfalls Napster, wie man es kannte: Die in Online-Musikplattform wird nur ein Anbieter unter vielen sein. Den Grundbedarf an musikalischer Versorgung wird Napster befriedigen können - genauso wie andere auch. Aus der großen Markenbekanntheit von Napster wird letztlich kein Kapital zu schlagen sein: Zu lange war Napster ohne Produkt, zu viele Nutzer hat Napster verloren, zu radikal ist der Umbau von kostenlosen wie illegalen Musikservice zu einem legalen Dienst. Online-Musik wird es überall geben, in wenigen Monaten - mit oder ohne Napster.
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