1959 – 1969: Aufbruch zum Wandel
Die 50er Jahre gehen zu Ende. Mühsam aber erkennbar bricht sich allmählich der Wandel Bahn. Zwar hat Konrad Adenauer auf dem Höhepunkt des "Kalten Krieges" 1957 die absolute Mehrheit errungen, doch mit dem Mauerbau 1961 in Berlin ist seine Deutschlandpolitik gescheitert.
Im November 1959 verabschiedet die SPD auf einem Sonderparteitag in Godesberg ein wichtiges Grundsatzprogramm:
Bekenntnis zur parlamentarischen Demokratie
Abgrenzung gegenüber dem Kommunismus
Schutz und Freiheitsrechte des einzelnen Bürgers
Streben nach sozialer Gerechtigkeit
Solidarität gegenüber den Schwachen
Förderung von Wissenschaft und Bildung
Der Bau der Berliner Mauer im August 1961 bedeutet ein Scheitern der bisherigen Ostpolitik. Bei der Bundestagswahl 1961 – einen Monat nach dem Mauerbau – verliert die CDU/CSU ihre absolute Mehrheit und sinkt auf 45,2% der Stimmen. Die SPD erreicht bei 36,3 % Stimmanteil fast 40% der Sitze im Bundestag.
Williy Brand ist Regierender Bürgermeister von Berlin und stellvertretender Vorsitzender der SPD. Die Bemühungen des Berliner SPD-Senats um menschliche Erleichterungen zeigen 1963 einen ersten Erfolg in den "Passierscheinabkommen". 1,2 Mio. Westberliner können erstmals wieder ihre Verwandten im Ostsektor der Stadt besuchen.
1963 kommt US-Präsident John F. Kennedy nach Berlin und erobert die Herzen der Deutschen durch seinen Ausspruch: "Ich bin ein Berliner!"
Die Zeichen der Zeit deuten die allmählich zu Ende gehende konservative Ära an. Bundeskanzler Ludwig Erhard, der Konrad Adenauer 1963 abgelöst hat, und seine CDU verstehen diese Zeichen nicht: das wachsende Bewußtsein der Jugend für den demokratischen Rechtsstaat; die Mahnungen kritischer deutscher Schriftsteller; die beginnende Unruhe an deutschen Hochschulen, wo die Studenten gegen den "Muff von 1000 Jahren" angehen und mehr Mitbestimmung und innere Demokratie fordern. Das Kabinett Erhard kann die Krise, die sich in drohender Arbeitslosigkeit (600.000 Arbeitslose) äußert, nicht mehr meisten. Ende 1966 verliert seine Regierung nach dem Auszug der FDP aus der Koalition die Mehrheit und die SPD bildet mit der CDU/CSU eine Regierung der Großen Koalition.
Längst wird Politik nicht mehr nur in den Parlamenten diskutiert. Ob Vietnamkrieg oder Notstandsgesetze – die Jugend engagiert sich in Demonstrationen und Protestkundgebungen. Rudi Dutschke, der Vordenker des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes, wird im April 1968 bei einem Attentat schwer verletzt.
Die Bildung der Großen Koalition im Jahr 1966 gehört in die Reihe der parteiintern hart umstrittenen Entscheidungen in der Geschichte der Sozialdemokratie - aber Wirtschaftskrise und Außenpolitik verlangen dringend nach neuen Impulsen. Willy Brand übernimmt das Amt des Vizekanzlers und Außenministers, Gustav Heinemann wird Justizminister. 1959 – 1969
Die 50er Jahre gehen zu Ende. Mühsam aber erkennbar bricht sich allmählich der Wandel Bahn. Zwar hat Konrad Adenauer auf dem Höhepunkt des "Kalten Krieges" 1957 die absolute Mehrheit errungen, doch mit dem Mauerbau 1961 in Berlin ist seine Deutschlandpolitik gescheitert.
Im November 1959 verabschiedet die SPD auf einem Sonderparteitag in Godesberg ein wichtiges Grundsatzprogramm:
Bekenntnis zur parlamentarischen Demokratie
Abgrenzung gegenüber dem Kommunismus
Schutz und Freiheitsrechte des einzelnen Bürgers
Streben nach sozialer Gerechtigkeit
Solidarität gegenüber den Schwachen
Förderung von Wissenschaft und Bildung
Der Bau der Berliner Mauer im August 1961 bedeutet ein Scheitern der bisherigen Ostpolitik. Bei der Bundestagswahl 1961 – einen Monat nach dem Mauerbau – verliert die CDU/CSU ihre absolute Mehrheit und sinkt auf 45,2% der Stimmen. Die SPD erreicht bei 36,3 % Stimmanteil fast 40% der Sitze im Bundestag.
Williy Brand ist Regierender Bürgermeister von Berlin und stellvertretender Vorsitzender der SPD. Die Bemühungen des Berliner SPD-Senats um menschliche Erleichterungen zeigen 1963 einen ersten Erfolg in den "Passierscheinabkommen". 1,2 Mio. Westberliner können erstmals wieder ihre Verwandten im Ostsektor der Stadt besuchen.
1963 kommt US-Präsident John F. Kennedy nach Berlin und erobert die Herzen der Deutschen durch seinen Ausspruch: "Ich bin ein Berliner!"
Die Zeichen der Zeit deuten die allmählich zu Ende gehende konservative Ära an. Bundeskanzler Ludwig Erhard, der Konrad Adenauer 1963 abgelöst hat, und seine CDU verstehen diese Zeichen nicht: das wachsende Bewußtsein der Jugend für den demokratischen Rechtsstaat; die Mahnungen kritischer deutscher Schriftsteller; die beginnende Unruhe an deutschen Hochschulen, wo die Studenten gegen den "Muff von 1000 Jahren" angehen und mehr Mitbestimmung und innere Demokratie fordern. Das Kabinett Erhard kann die Krise, die sich in drohender Arbeitslosigkeit (600.000 Arbeitslose) äußert, nicht mehr meisten. Ende 1966 verliert seine Regierung nach dem Auszug der FDP aus der Koalition die Mehrheit und die SPD bildet mit der CDU/CSU eine Regierung der Großen Koalition.
Längst wird Politik nicht mehr nur in den Parlamenten diskutiert. Ob Vietnamkrieg oder Notstandsgesetze – die Jugend engagiert sich in Demonstrationen und Protestkundgebungen. Rudi Dutschke, der Vordenker des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes, wird im April 1968 bei einem Attentat schwer verletzt.
Die Bildung der Großen Koalition im Jahr 1966 gehört in die Reihe der parteiintern hart umstrittenen Entscheidungen in der Geschichte der Sozialdemokratie - aber Wirtschaftskrise und Außenpolitik verlangen dringend nach neuen Impulsen. Willy Brand übernimmt das Amt des Vizekanzlers und Außenministers, Gustav Heinemann wird Justizminister. 1959 – 1969