Münchner Rück: Erster Verlust seit fast 100 Jahren

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Münchner Rück: Erster Verlust seit fast 100 Jahren

 
17.03.04 13:27
Mit der diesjährigen Bilanz zieht Jörg Schneider, Vorstand der Münchener Rück, einen Schlussstrich unter drei sehr schwere Jahre: Erstmals seit fast 100 Jahren schloss der Versicherungskonzern eine Bilanz mit einem Verlust ab.

München - Insgesamt, so Schneider, ergebe sich für 2003 ein Fehlbetrag nach Steuern von 434 Millionen Euro. Er verwies zur Begründung auf die bereits angekündigten Belastungen aus Steuerrückstellungen sowie Abschreibungen auf die Beteiligung an der HypoVereinsbank. Damit ziehe der Konzern einen "Schlussstrich unter drei schwere Jahre", die vor allem von der Börsenbaisse geprägt gewesen seien, sagte Schneider. Zuletzt hatte der Konzern im Jahr 1906 einen Verlust ausweisen müssen, als das Erdbeben von San Francisco die Bilanz belastete.

Obwohl Analysten für 2003 zum Teil einen deutlich niedrigeren Verlust erwartet hatten, verteuerte sich die Aktie der Münchener Rück an der Frankfurter Börse bis 10.30 Uhr um drei Prozent auf 90,30 Euro. Händler nannten das Zahlenwerk in einer ersten Einschätzung "durchwachsen". Allerdings machten die Daten zum operativen Geschäft einen guten Eindruck. Zudem bleibe die Dividende mit 1,25 Euro je Aktie unverändert. Für das laufende Jahr rechnet die Münchener Rück weiterhin mit einem Anstieg des Überschusses auf zwei Milliarden Euro. Währungsbereinigt werde ein "moderater" Umsatzanstieg erwartet.

Nach Angaben der Münchener Rück kletterte das operative Ergebnis im vergangenen Jahr von 800 Millionen auf 2,0 Milliarden Euro. Vor allem hätten sich Kosten und Ausgaben für Versicherungsleistungen im Verhältnis zu den Einnahmen deutlich verbessert. So sank die Schaden-Kosten-Quote in der Rückversicherung von 106,5 Prozent auf 96,7 Prozent und in der Erstversicherung der Ergo-Gruppe von 99,9 Prozent auf 96,4 Prozent, wie das Unternehmen mitteilte. Die Brutto-Beitragseinnahmen stiegen leicht von 40 Milliarden auf 40,4 Milliarden Euro.

In der Rückversicherung stieg das Ergebnis ohne Berücksichtigung der Abschreibungen von 2,6 Milliarden auf 2,7 Milliarden Euro. Die Erstversicherungsgruppe schaffte mit einem operativen Gewinn von 200 Millionen Euro nach einem Verlust von 700 Millionen Euro im Vorjahr die Trendwende.

Abschreibungen und Verluste bei der Veräußerung von Kapitalanlagen von zusammen rund 3,1 Milliarden Euro führten jedoch zu einem Verlust von 1,1 Milliarden Euro bei der Erstversicherung. Dabei seien die Beitragseinnahmen der Ergo-Gruppe, zu der unter anderem die Hamburg-Mannheimer und die Victoria gehören, um 6,3 Prozent auf 17,6 Milliarden Euro gestiegen. Das Ergebnis aus der Verwaltung der Kapitalanlagen kletterte deutlich um zehn Prozent auf 7,1 Milliarden Euro.  
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