Mross: "Das Geld ist einfach weg"

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super_egon:

Mross: "Das Geld ist einfach weg"

 
16.09.02 11:28
Als ich das letzte mal etwas von Michael Mross hörte war es Anfang März und der Dax stand bei 5400 Punkten ( jetzt cirka 3360 ,ca. minus 37 % ), da war er noch etwas optimistischer und sagte langfristig geht es nur bergauf. Da hat er auch sein Buch signiert und Anteile seines Fonds, wo er als Fondsberater ( sal. oppenheim ) tätig ist, zu Sonderkonditionen angeboten ( ich glaube es waren 2 % Ausgabeaufschlag anstatt 5% )
Mal sehn ob er sich wieder irrt.




WOCHENEND-NEWSLETTER-EXKLUSIV-INTERVIEW
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Mross: "Das Geld ist einfach weg"

Michael Mross, einst "Mister Telebörse" beim Nachrichtensender n-tv und Autor zahlreicher Bücher ("Schnell reich") galt immer als Berufsoptimist in Sachen Börse. Wir fragten den Börsen-Guru nach seiner Sicht auf die heutige Börsenlandschaft.

Instock:
Sie waren lange Zeit im Fernsehen und in vielen anderen Medien präsent. Was macht ein Börsen-Guru in diesen Börsenzeiten?
Mross:
Er denkt darüber nach, was die neuen Zukunftstrends sind.

Instock:
Mit welchem Ergebnis?
Mross:
Ich komme zu dem Ergebnis, dass wir uns auf einen langen Winter einstellen müssen. Meine Indikatoren zeigen nach wie vor an, dass es keinen Aufschwung gibt und dass der nächste Börsenboom erst einmal für längere Zeit vertagt ist.

Instock:
Rechnen Sie dabei in Monaten oder in Jahren?
Mross:

Ich denke, dass wir erst in zwei bis drei Jahren wieder mit einem Aufbäumen der Börse nach oben rechnen können. Derzeit haben wir es mit einem Schrumpfungsprozess in der Wirtschaft nicht nur national, sondern auch international zu tun. Sprich, das Geld ist einfach weg. Die meisten Leute leiden unter Geldschwund. Das wirkt sich selbstverständlich nicht nur auf die nationalen und internationalen Ökonomien aus. Das wirkt sich auch dahingehend aus, dass die Leute ihr Geld nicht an die Börse bringen wollen. Diese Erkenntnis lässt sich ganz einfach mit statistischen Daten untermauern. Man muss bloß einmal sehen, wieviel Geld in Fonds geflossen ist und wieviel abgeflossen ist. In den vergangenen ein, zwei Jahren fließt mehr und mehr Geld aus den Börsen ab. Der Prozess ist immer noch nicht gestoppt. Und, bis er nicht gestoppt ist, können die Börsen auch nicht steigen. Abgesehen von kleinen Rallyes, die wir zwischendurch immer wieder haben werden. Der Haupttrend, dass muss man traurigerweise sagen, geht immer noch nach unten.

Instock:
Wäre es nicht gerade eine Aufgabe für jemand, der sich so intensiv mit der Börse beschäftigt, sich auch publizistisch zu äußern?
Mross:
Es ist ein Problem, sich in einer traurigen Umgebung zu äußern. Ich möchte nicht mit einstimmen in diese vielen pessimistischen Aussagen der Weltuntergangspropheten, die wir derzeit überall in den Zeitungen lesen können. Sicherlich ist das eine oder andere wahr. Wenn ich eine negative Meinung zur Börsenentwicklung habe, halte ich mich mit Äußerungen eher zurück. Mann kann sich ja auch irren. Es kann ja auch sein, dass es schneller als erwartet wieder nach oben geht. Jedenfalls möchte ich nicht in die Geschichte als Crash-Prophet eingehen und mit die Kassandra-Trommel schlagen. Das ist ja im Moment ziemlich aktuell und modern.

Instock:
Ein Blick auf die wöchentliche Liste der Börsengewinne zeigt aber, dass Kursgewinnen von mehr als 100 Prozent möglich sind. Ist nicht letztendlich immer noch Geld an der Börse zu verdienen?
Mross:
Das ist ein Trugschluss. Die meisten Leute haben Geld verloren. Man kann davon ausgehen, dass aufgrund der jetzigen Börsenlage 99 Prozent aller Aktien-Investoren Geld verloren haben. Das betrifft nicht nur diejenigen, die im Rahmen des Börsenbooms 1999/2000 neu hinzu gekommen sind, sondern gerade die sogenannten institutionellen Investoren, die sich an der Börse tummeln. Die meisten Kurse sind auf Mehrjahrestiefs. Das heißt: Jeder, der in den vergangenen Jahren irgendwie investiert hat, hat Geld verloren. Das sich zwischendurch einzelne Werte gerade am Neuen Markt noch einmal aufbäumen, ist normal. Doch wer ist schon dabei. Wenn man sich die Umsätze ansieht, die diese Prozentgewinne erzeugen, wird man schnell feststellen, dass man es hier mit sehr geringen Umsätzen zu tun hat. Die treiben dann die Kurse nach oben. Es sind nur einige wenige Zocker, die vielleicht mal auf das richtige Pferd gesetzt haben, nicht die breite Masse. Deshalb sollte man sich von Verdoppelungen, Verdreifachungen am Neuen Markt nicht täuschen lassen. Wir haben es hier auch mit Aktien zutun, die teilweise im Cent-Bereich notieren. Wenn dann eine Aktie von 20 auf 40 Cents springt, dann sieht das zwar optisch sehr gut aus. Dabei verkennt man die Tatsache, dass nur sehr wenige Leute dabei sind und die dabei ungleich weniger Geld verdienen. Wir haben es hier ja mit einem sehr niedrigen Niveau zu tun.

Fortsetzung am kommenden Wochenende...


Der österreichische Ökonom Fredmund Malik hat in einem Spiegel Interview folgende Prognose gewagt:


„Alle Bedingungen sind erfüllt, dass sich die Entwicklung der 30er Jahre in ähnlicher Form wiederholt. Es wird vermutlich schlimmer ... In Amerika stehen die Ersparnisse von zwei Generationen im Risiko, in den vergangenen zwei Jahren ist mit 5 Billionen Dollar (weltweit sind es über 12 Billionen) so viel wie das halbe US-Sozialprodukt vernichtet worden. Noch hoffen die Rentner darauf, dass sich ihre Portefeuilles wieder füllen. Was aber, wenn sie merken, dass die Reserven weg sind? Es wird überall Verzicht geben. Nach der letzten grossen Wirtschaftskrise sind den Amerikanern soziale Konflikte erspart geblieben. Ich fürchte,
diesmal wird es nicht so glimpflich ausgehen.“  


ulrich14:

Optimaler Kontraindikator

 
16.09.02 11:34
Michael Mross ist ein optimaler Kontraindikator...er hat fast immer nur pseudoklug klingendes Dummgeschwätz von sich gegeben...und die meisten börsianer..noch ein bißchen dümmer als er..haben sich davon beeindrucken lassen....selber schuld..

M. Mross hält sich selbst für klug..nur er ist es nicht...jedenfalls nicht, wenn man harte Maßstäbe anwendet...

..er ist mir ein Gegenindikator..wir werden bald unten sein...noch ca. 4 Wochen...wenn er von 2-3 Jahren redet..
berta:

ulrich14

 
16.09.02 13:25
sollten wir jetzt tatsächlich bald unten sein, wäre das mir und wahrscheinlich
vielen anderen hier im bord sehr recht.

grüsse
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