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Analyst Corner: MorphoSys - Meilensteine voraus!
MIDAS RESEARCH
Thomas Schießle
12. Oktober 2007
Zum zweiten Mal in diesem Jahr und damit zum vierten Mal in Folge wurde ein mit Hilfe von MorphoSys entwickelter Antikörperwirkstoff zu klinischen Tests zugelassen. Beim dem TecDAX-Unternehmen baut sich ein Einnahmestrom auf, der immer dynamischer wird. "Die zu erwartenden hohen Gewinne können durch Umsatzbeteiligungen der später zugelassenen Medikamente noch erheblich übertroffen werden", erklärt Thomas Schießle von MIDAS-Research.
MORPHOSYS
WKN
663200Branche Biotechnologie
Land Deutschland
Aktuelle Empfehlung Kaufen
Kurs bei Besprechung 43,69 Euro
Datum 12.10.2007
Kursziel 55 Euro
Zeithorizont
Börsenkennzahlen
Unternehmen MORPHOSYS
52 Wochen Hoch 60,48 Euro
52 Wochen Tief 32,78 Euro
Marktkapitalisierung 320,56 Mio. Euro
Erwähnte Unternehmen
Name WKN Kauf Verk. News
MORPHOSYS
663200 Kaufen Verkaufen Nachrichten
AC: Herr Schießle, wie bewerten Sie die jüngsten Nachrichten aus dem Hause MorphoSys ?
Schießle: Wir haben diese Meldungen positiv aufgenommen. In nur drei Jahren Arbeit ist es bei dem ersten Entwicklungsprojekt für den Partner Novartis gelungen, unter Mithilfe der patentgeschützten Antikörper-Bibliothek von MorphoSys namens HuCAL einen aussichtsreichen Medikamentenkandidaten bis zur klinischen Testreife zu entwickelt.
AC: Was bedeutet das für die Zukunft bei MorphoSys?
Schießle: Nun, die Liste der Biotech- und Pharma-Unternehmen, die mit MorphoSys Entwicklungskooperationen eingegangen sind, ist inzwischen schon beachtlich lang. Der Platz wird eng und Geschwindigkeit zunehmend zum ausschlaggebenden Erfolgsfaktor, um den nächsten Milliarden-Medikamenten-Seller zu platzieren; das ideale Feld für MorphoSys und seine schnelle HuCAL-Technologie.
AC: Welche Bedeutung haben Antikörper in der Medikamentenentwicklung?
Schießle: Schon 2006 summierten sich die Produktumsätze der ersten Generation zugelassener Antikörpermedikamente, wie zum Beispiel `Remicade` mit einem Jahresumsatz von 3 Mrd. USD und `Retuxan` mit 2,2 Mrd. USD Produkteinnahmen, auf rund 15 Mrd. USD.
AC: Der Markt ist also aussichtsreich. Hat denn MorphoSys das Klassenziel für 2007 schon erreicht?
Schießle: Der zunehmende Reifungsprozess des Entwicklungspartnerschaften-Portfolios gewinnt an Dynamik, das ist klar. Der jüngst gemeldete IND-Antrag von Novartis zur klinischen Studienzulassung muss aber 2007 nicht das letzte Wort sein. Laut CEO Simon Moroney könnte in den verbleibenden drei Monaten noch ein weiterer, also der dritte, mit MorphoSys-Technologie entwickelter Antikörper erstmals an Menschen auf Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit hin getestet werden.
AC: Ist das denn nur eine vorübergehende Belebung?
Schießle: Ich denke nein. Man merkt, nach Jahren der Aufbauarbeit rückt die Zeit der Ertragsrealisierung näher, wenn in den nächsten Quartalen diese Einnahmequelle sehr viel kräftiger sprudeln wird.
AC: Die Börse sieht das allerdings nicht so, oder?
Schießle: Offensichtlich. Zumindest mit Blick auf die Aktienkursbewegung der letzten Monate waren es wohl andere Dinge, die die Investoren bewegten. Die sich abzeichnende Ertragskraftsteigerung jedenfalls scheint dem Markt noch nicht so richtig klar zu sein.
AC: Sondern?
Schießle: Stattdessen starren viele Investoren und Analysten auf das Katalog-Geschäft des Segments AbD, dessen Ergebnisbeiträge auch im rosigsten Szenario an die Gewinne aus den Weiterentwicklungen im Partnergeschäft nie heranreichen werden, ja auch nicht sollen.
AC: Das müssen Sie einmal näher erklären.
Schießle: Nun, die Entwicklungsfortschritte dieser Partnerprogramme können meiner Meinung nach 2007 rund 10 Mio. Euro zum Konzernumsatz und zum Gewinn beitragen, denn es stehen ja keine Projektkosten mehr dagegen.
AC: Ein sehr großer Beitrag!
Schießle: In der Tat, das entspricht einem Anteil von knapp 20% an den Konzerneinnahmen und dominiert den Gruppengewinn klar. Der Anteil sollte in den kommenden Jahren sogar noch steigen, denn die Projektliste wird quasi automatisch nicht nur länger, sondern eben auch immer ertragreicher werden, weil mit dem Reifegrad auch die Höhe der Meilenstein-Zahlungen zunehmen wird. Zumal die Weiterentwicklungen Angelegenheit der Partner sind und aus Sicht von MorphoSys damit quasi `Selbstläufer` sind.
AC: Lässt sich das quantifizieren?
Schießle: Grob geschätzt könnten alleine in den kommenden fünf Jahren für insgesamt bis zu 160 Mio. Euro, das entspricht 26 Euro je Aktie, Meilensteine vereinnahmt werden. Zur Einordnung: der aktuelle Buchwert liegt bei rund 18 Euro je Aktie und der Cashwert bei etwa 15 Euro je Aktie. Das entspricht zusammen genommen schon dem Börsenkurs, aber nur einem Teil des Gesamtgeschäfts.
AC: Profitiert MorphoSys darüber hinaus denn nicht auch noch vom Erfolg der Partnerprogramme?
Schießle: Falls es Pfizer, Johnson & Johnson & Co gelänge, die Marktzulassung ihrer Antikörper-Präparate zu erhalten, wären Royalties für die Münchner fällig. Rein statistisch betrachtet, könnte es etwa jedes dritte oder vierte klinische Projekt zum zugelassenen Medikament schaffen.
AC: Was bedeutet das?
Schießle: Im optimistischen Szenario könnten die ersten Umsatzprovisionen ab 2011 an MorphoSys fließen. Konservativ berechnet, handelt es sich um einen aktuellen Gegenwartswert von rund 100 Mio. Euro je Projekt - weitere 14 Euro je Aktie, die den Titel in den nächsten Quartalen peu à peu wertvoller werden kann. Im Übrigen erwarten wir in den nächsten Monaten wichtige Nachrichten über den Stand und die Aussichten einzelner Projekte.
AC: Also können die Anleger noch einiges erwarten von dem Antikörper-Entwickler?
Schießle: Ja, aber stattdessen spekulieren nicht wenige Broker und Banken, ob im nächsten Quartalbericht, der am 25. Oktober veröffentlicht werden soll, das auszuweisende Ergebnis des Segments AbD nun schon positiv oder noch negativ sein wird. Eine Frage von untergeordnetem Rang, denn im günstigsten Fall bewegt das das Konzernergebnis 2007 um 0,04 Euro je Aktie!
AC: Wie ist Ihre Einschätzung?
Schießle: Ich denke, es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Blick von dem Katalog-Geschäft des Segements AbD wieder zu den Partnerprogrammen wandert - und sich die guten Aussichten der so genannten Miles-and-more-Programme - auch in den Aktiekursen niederschlagen werden.
Das Gespräch führte Robert Burschik
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