Morgan Stanley stuft europäische Aktien auf 'neutral' ab
London, 9. Mai (Bloomberg) - Die Strategen von Morgan Stanley Dean Witter & Co. haben europäische Aktien von "übergewichtet" auf "neutral" herabgestuft und die Gewinnwachstumsrate der Unternehmen für 2001 von sechs auf drei Prozent halbiert. "Nach der jüngsten Kursrallye befinden sich die Aktien nicht mehr im Kauf-Terrain", begründet Ben Funnel vom European Equity Strategy Team die Entscheidung der drittgrößten US-Investmentbank. "In Europa bleiben die Zinsen auf hohem Niveau und die Konjunktur schwächelt stärker als erwartet."
Am 22. März erreichte der Dow Jones Europe Stoxx 50 Index den tiefsten Stand seit siebzehn Monaten. Inzwischen konnte er um 13 Prozent zulegen, was auf die jüngsten Kursgewinne von Unternehmen wie Nokia Oyj, Axa SA und France Telecom SA zurückzuführen ist.
Umsätze und Gewinne leiden unter der Zurückhaltung, die die Europäische Zentralbank in puncto Zinssenkung an den Tag legt, kritisieren Analysten und Investoren. Ob die Währungshüter am kommenden Donnerstag den Referenzzinssatz von derzeit 4,75 Prozent herunter setzen, ist mehr als fraglich. Zinsterminkontrakte deuten darauf hin, dass die Zinsen in der Euro-Zone frühestens im September fallen werden. "Der Druck auf die EZB wird stärker", bestätigt Lothar Hessler, Volkswirt bei HSBC Trinkhaus und Burkhardt in Düsseldorf. "Aber nachdem auch die Inflationsgefahr in den vergangenen Wochen zugenommen hat, dürfte die EZB diesem Druck standhalten."
Die Strategen von Morgan Stanley raten Anlegern dazu, den Aktienanteil ihrer Portefeuilles von 53 auf 50 Prozent zu senken. Im Gegenzug sollten Investoren ihre liquiden Mittel von 5 auf 8 Prozent erhöhen. Damit bleibt der Anteil der Anleihen bei unverändert 42 Prozent.
Bei der Branchengewichtung legen die Analysten von Morgan Stanley den Schwerpunkt auf Pharma, Versicherung und Einzelhandel. Trotz Konjunkturabkühlung gelten diese Werte als verlässliche Gewinnerzeuger, heißt es. Hingegen rät das European Equity Strategy Team zum Verkauf von Finanz- und Telekomwerten. Telecom Italia Mobile SpA und HypoVereinsbank AG fielen aus dem Musterportfolio heraus.
Der DJ Europe Stoxx 50 fiel am Dienstag dieser Woche um 17 Punkte oder 0,4 Prozent auf 4.205,48 Zähler. Damit verzeichnet das Börsenbarometer sein erstes Minus seit drei Tagen. Finanz- und Telekomwerte zählten zu den Verlierern, Pharma-, Lebensmittel- und Getränkehersteller konnten zulegen. TIM, Italiens größter Telefonhersteller, verloren 1,6 Prozent auf 7,37 Euro. HypoVereinsbank AG, Deutschlands zweitgrößtes Kreditinstitut, gaben um 1,2 Prozent auf 61,45 Euro nach.
London, 9. Mai (Bloomberg) - Die Strategen von Morgan Stanley Dean Witter & Co. haben europäische Aktien von "übergewichtet" auf "neutral" herabgestuft und die Gewinnwachstumsrate der Unternehmen für 2001 von sechs auf drei Prozent halbiert. "Nach der jüngsten Kursrallye befinden sich die Aktien nicht mehr im Kauf-Terrain", begründet Ben Funnel vom European Equity Strategy Team die Entscheidung der drittgrößten US-Investmentbank. "In Europa bleiben die Zinsen auf hohem Niveau und die Konjunktur schwächelt stärker als erwartet."
Am 22. März erreichte der Dow Jones Europe Stoxx 50 Index den tiefsten Stand seit siebzehn Monaten. Inzwischen konnte er um 13 Prozent zulegen, was auf die jüngsten Kursgewinne von Unternehmen wie Nokia Oyj, Axa SA und France Telecom SA zurückzuführen ist.
Umsätze und Gewinne leiden unter der Zurückhaltung, die die Europäische Zentralbank in puncto Zinssenkung an den Tag legt, kritisieren Analysten und Investoren. Ob die Währungshüter am kommenden Donnerstag den Referenzzinssatz von derzeit 4,75 Prozent herunter setzen, ist mehr als fraglich. Zinsterminkontrakte deuten darauf hin, dass die Zinsen in der Euro-Zone frühestens im September fallen werden. "Der Druck auf die EZB wird stärker", bestätigt Lothar Hessler, Volkswirt bei HSBC Trinkhaus und Burkhardt in Düsseldorf. "Aber nachdem auch die Inflationsgefahr in den vergangenen Wochen zugenommen hat, dürfte die EZB diesem Druck standhalten."
Die Strategen von Morgan Stanley raten Anlegern dazu, den Aktienanteil ihrer Portefeuilles von 53 auf 50 Prozent zu senken. Im Gegenzug sollten Investoren ihre liquiden Mittel von 5 auf 8 Prozent erhöhen. Damit bleibt der Anteil der Anleihen bei unverändert 42 Prozent.
Bei der Branchengewichtung legen die Analysten von Morgan Stanley den Schwerpunkt auf Pharma, Versicherung und Einzelhandel. Trotz Konjunkturabkühlung gelten diese Werte als verlässliche Gewinnerzeuger, heißt es. Hingegen rät das European Equity Strategy Team zum Verkauf von Finanz- und Telekomwerten. Telecom Italia Mobile SpA und HypoVereinsbank AG fielen aus dem Musterportfolio heraus.
Der DJ Europe Stoxx 50 fiel am Dienstag dieser Woche um 17 Punkte oder 0,4 Prozent auf 4.205,48 Zähler. Damit verzeichnet das Börsenbarometer sein erstes Minus seit drei Tagen. Finanz- und Telekomwerte zählten zu den Verlierern, Pharma-, Lebensmittel- und Getränkehersteller konnten zulegen. TIM, Italiens größter Telefonhersteller, verloren 1,6 Prozent auf 7,37 Euro. HypoVereinsbank AG, Deutschlands zweitgrößtes Kreditinstitut, gaben um 1,2 Prozent auf 61,45 Euro nach.