Aktien von Morgan Stanley stürzen über 40 Prozent ab
Getrieben von Panikverkäufen haben die US-Börsen ihre Talfahrt fortgesetzt. Im arg gebeutelten Finanzsektor brachen die Aktien der Bank Morgan Stanley auf den tiefsten Stand seit einem Jahrzehnt ein - zeitweise verloren sie über 40 Prozent.
New York/Hong Kong - Nach der Halbierung ihres Aktienkurses in Rekordzeit wächst der Druck auf die US-Bank Morgan Stanley. Die Rating-Agentur Moody's drohte am Freitag damit, das Rating für Morgan Stanley zu senken.
Daneben prophezeite ein Analysten-Gutachten dem angeschlagenen US-Institut düstere Zeiten. Händler zweifelten trotz Dementi an der angekündigten Finanzspritze durch die japanische Bank Mitsubishi UFJ (MUFG). "Der anhaltende Abschwung am globalen Finanzmarkt wird Morgan Stanleys Einnahmen- und Gewinnpotential für 2009 belasten, vielleicht auch darüber hinaus", schrieb die Ratingagentur Moody's.
Neben Morgan Stanley erwägt sie auch, das Rating des Rivalen Goldman Sachs zu senken. Die Morgan Stanley-Aktie stürzte daraufhin zeitweise um mehr als 42 Prozent auf knapp sieben Dollar ab - ihr tiefster Stand seit mehr als zehn Jahren.
Die Umstrukturierung von einer Investmentbank zu einer normalen Geschäftsbank, die beide Konzerne derzeit vornehmen, sei in Krisenzeiten besonders schwierig, schrieb Moody's. Sollte die Agentur ihr Rating für Morgan Stanley senken, würde es für die Bank noch schwieriger, sich frisches Geld am ohnehin schon flauen Kreditmarkt zu besorgen.
Der renommierte Analyst Richard Bove von Ladenburg Thalman äußerte Bedenken, dass Morgan Stanley viele Geschäfte mit der zusammengebrochenen Bank Lehman Brothers unterhalten habe. In diesem Fall drohten neue Verluste. Morgan Stanley wies dies jedoch zurück und erklärte, die Belastungen durch Lehman seien derzeit unwesentlich. "Wir haben diesen Film schon einmal gesehen", sagte Bove am Freitag mit Blick auf die Lehman-Pleite. Jetzt müsse man den Atem anhalten und hoffen, dass es diesmal anders ausgehe.
Die Aktien von Morgan Stanley hatten in den vergangenen drei Tagen die Hälfte ihres Werts verloren. Händler führten dies auch auf die Aufhebung des Leerverkaufs-Verbots an der Wall Street zurück. Außerdem gebe es Zweifel an der angekündigten Finanzspritze von Japans größter Bank MUFG, sagte Analyst Marco Mak. "Bis der Deal unter Dach und Fach ist, herrscht Unsicherheit am Markt."
MUFG bestätigte am Freitag erneut, dass es seine Anteile an dem US-Institut nächste Woche wie geplant auf 21 Prozent aufstocken will. Die Transaktion soll am Dienstag abgeschlossen sein. "Falls sich Mitsubishi zurückzieht, wird die US-Regierung einspringen, da sie den Zusammenbruch des Instituts nicht will", erwartete Mak weiter.
amz/Reuters
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