WOCHENEND-NEWSLETTER-EXKLUSIV-INTERVIEW
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Mologen: „Revolutionieren den Impfstoffmarkt“
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Mologen (General Standard) ist auf den Gebieten der Molekularen Medizin und der Bioinformatik tätig. Die Berliner entwickeln Methoden und Produkte für die Gentherapie und die Genetische Impfung. Die Tochter Soft Gene entwickelt Software-Anwendungen für den Laborgebrauch in der biomedizinischen und biologischen Forschung. Wir sprachen mit Finanzvorstand Guido Sandler über die Chancen und Risiken der weiteren Entwicklung des Berliner Biotech-Unternehmens.
Instock:
In der Pressemitteilung zum Jahresabschluss 2002 sprechen Sie davon, dass Mologen die Firma mit der sichersten und effizientesten Technologie für DNA-basierte Medikamente für Mensch und Tier ist. Was ist eine solche Aussage letztendlich wirklich wert?
Sandler:
Aus unserer Sicht ist es eine Menge wert, weil wir damit die gesamte Impfstoff-Technologie und den Impfstoffmarkt revolutionieren können, wenn unsere Technologie jetzt von den großen Pharma-Unternehmen angenommen wird. Eine ganze Reihe von Pharma-Unternehmen hat von uns im vergangenen Jahr bereits Präparate erworben. Daraus resultieren auch unsere geringen Umsätze. Auf dieser Grundlage führen diese nun Tests durch, um nachzuvollziehen, was wir behaupten. Was wir da an Signalen bekommen, ist außerordentlich vielversprechend.
Instock:
Neu ist das alles nicht. Damit wollten Sie schon 2002 richtig Umsatz machen. Wo klemmt es?
Sandler:
Wir haben nicht vorausgesehen, dass die Pharmapartner unsere gesamten Versuchsreihen nachmachen. Wir sind davon ausgegangen, dass sich die Pharmaunternehmen auf die Datensätze verlassen. Die sind ja in Zusammenarbeit mit den Universitäten in Zürich und Bonn entstanden. Doch die Pharmapartner sagen in der Regel, wir würden gerne selber auf der Grundlage des Mologen-Materials die Versuchsreihen durchführen, um nachzuvollziehen, wie die Ergebnisse zustandekommen.
Instock:
Ist das nicht ohnehin ein branchenüblicher Vorgang bei der Zusammenarbeit mit kleinen Partnern?
Sandler:
Ich glaube, dass hat nichts mit der Größe des Partners zu tun. Es hat eher etwas damit zu tun, dass wir von der klassischen Wirkstofftechnologie im Impfstoffmarkt zur Gen-Technologie wechseln. Hier vollzieht sich ein Technologiewechsel. Unsere Einschätzung ist, dass die Pharmaunternehmen sich etwas schwer tun, so schnell zuzugreifen, wie sie das bei traditionellen Wirkstoffen getan haben.
Instock:
Wie lange wird die Prüfungsphase dauern?
Sandler:
Mit dem Partner sind wir sehr weit und müssen jetzt Verhandlungen führen.
Instock:
Das heißt, da kommt noch in diesem Jahr ein Vertrag?
Sandler:
Wenn es nach uns geht, auf jeden Fall. Es ist jetzt eine Frage der Geschwindigkeit des Partners. Er hat bereits eine ausführliche Prüfung unserer Patentlage durchgeführt und diese sehr positiv gefunden. Der Partner hat von uns Wirkstoffe bekommen und eigene Versuchsreihen durchgeführt. Die Ergebnisse sollen kurzfristig vorgelegt werden. Dann können die Verhandlungen beginnen.
Instock:
Sie rechen für 2003 mit stark steigenden Umsätzen. Hängen die allein von diesem einen Partner ab?
Sandler:
Die hängen an mehreren Partnern. Aber einer ist immer am weitesten. Insgesamt verhandeln wir in unterschiedlichen Stadien und über unterschiedliche Projekte mit insgesamt vier Partnern.
Instock:
Was passiert mit Mologen, wenn 2003 ohne einen umsatzträchtigen Vertragsabschluss verstreicht?
Sandler:
Wir haben selbstverständlich eine worst-case-Betrachtung gemacht. Wenn man unterstellt, dass wir dieses Jahr überhaut keinen Umsatz machen und unseren Kostenapparat nicht weiter anpassen würden, hätten wir eine finanzielle Reichweite bis Mitte 2004. Wenn wir Mitte dieses Jahres feststellen, dass die Gespräche mit den Pharmapartnern sich noch länger hinziehen, würden wir nochmals versuchen, etwas an der Kostenschraube zu drehen. So würden wir die finanzielle Reichweite des Unternehmens verlängern.
Instock:
Was kann da noch verändert werden?
Sandler:
Es ist so, dass wir momentan an etwa zwei Dutzend Produktkandidaten arbeiten. Wir müssten uns dann fragen, ob wir diese Entwicklungen noch weiter betreiben können, bevor wir wirklich einen Abschluss getätigt haben.
Instock:
Wie viele Mitarbeiter hat Mologen derzeit?
Sandler:
Wir sind zur Zeit 49 Mitarbeiter. Wir müssten dann überlegen, ob wir nicht weitere Reduktionen vornehmen, um die finanzielle Reichweite des Unternehmens zu verbessern. Allerdings haben wir bereits einen Auftrag über 400.000 Euro unserer spanischen Tochtergesellschaft, den wir gerade abarbeiten. Wir sind zuversichtlich, dass es uns gelingt, noch weitere externe Aufträge von Pharmapartnern in diesem Jahr zu akquirieren, um so Umsätze zu generieren, die auch einen positiven Deckungsbeitrag leisten. Diese Geschäfte für Dritte haben eine für uns sehr attraktive Marge.
Instock:
Läge nicht sowieso zumindest ein Teil der Mologen-Zukunft in der eines Dienstleisters für die Pharma-Wirtschaft?
Sandler:
Wir bieten das natürlich an und versuchen, das auch zu vermarkten. Der Ausbau dieser Strecke würde bedeuten, dass wir unsere Vertriebsaktivitäten umstellen müssten. Bis wir das aufgebaut haben und entsprechende Aufträge eingeholt haben, wird es wahrscheinlich nicht möglich sein, dass Personal zu halten.
Instock:
Wie sicher ist, dass die Pharma-Riesen Ihre Technologie auch annehmen?
Sandler:
Wir sind da sehr zuversichtlich, weil wir glauben, dass diese Technologie einen Quantensprung mit sich bringt. Wir haben durch unsere eigenen Versuchsreihen, die wir ja mit Dritten durchgeführt haben, die Gewissheit, dass unsere Technologie funktioniert und die gewünschten Wirkungen erzielt. Deshalb sind wir sehr zuversichtlich und es ist aus unserer Sicht nur noch eine Frage der Zeit, bis die großen Pharmapartner dies annehmen und auch nutzen werden.
Mehr zu Mologen finden Sie unter: www.mologen.de
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Mologen: „Revolutionieren den Impfstoffmarkt“
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Mologen (General Standard) ist auf den Gebieten der Molekularen Medizin und der Bioinformatik tätig. Die Berliner entwickeln Methoden und Produkte für die Gentherapie und die Genetische Impfung. Die Tochter Soft Gene entwickelt Software-Anwendungen für den Laborgebrauch in der biomedizinischen und biologischen Forschung. Wir sprachen mit Finanzvorstand Guido Sandler über die Chancen und Risiken der weiteren Entwicklung des Berliner Biotech-Unternehmens.
Instock:
In der Pressemitteilung zum Jahresabschluss 2002 sprechen Sie davon, dass Mologen die Firma mit der sichersten und effizientesten Technologie für DNA-basierte Medikamente für Mensch und Tier ist. Was ist eine solche Aussage letztendlich wirklich wert?
Sandler:
Aus unserer Sicht ist es eine Menge wert, weil wir damit die gesamte Impfstoff-Technologie und den Impfstoffmarkt revolutionieren können, wenn unsere Technologie jetzt von den großen Pharma-Unternehmen angenommen wird. Eine ganze Reihe von Pharma-Unternehmen hat von uns im vergangenen Jahr bereits Präparate erworben. Daraus resultieren auch unsere geringen Umsätze. Auf dieser Grundlage führen diese nun Tests durch, um nachzuvollziehen, was wir behaupten. Was wir da an Signalen bekommen, ist außerordentlich vielversprechend.
Instock:
Neu ist das alles nicht. Damit wollten Sie schon 2002 richtig Umsatz machen. Wo klemmt es?
Sandler:
Wir haben nicht vorausgesehen, dass die Pharmapartner unsere gesamten Versuchsreihen nachmachen. Wir sind davon ausgegangen, dass sich die Pharmaunternehmen auf die Datensätze verlassen. Die sind ja in Zusammenarbeit mit den Universitäten in Zürich und Bonn entstanden. Doch die Pharmapartner sagen in der Regel, wir würden gerne selber auf der Grundlage des Mologen-Materials die Versuchsreihen durchführen, um nachzuvollziehen, wie die Ergebnisse zustandekommen.
Instock:
Ist das nicht ohnehin ein branchenüblicher Vorgang bei der Zusammenarbeit mit kleinen Partnern?
Sandler:
Ich glaube, dass hat nichts mit der Größe des Partners zu tun. Es hat eher etwas damit zu tun, dass wir von der klassischen Wirkstofftechnologie im Impfstoffmarkt zur Gen-Technologie wechseln. Hier vollzieht sich ein Technologiewechsel. Unsere Einschätzung ist, dass die Pharmaunternehmen sich etwas schwer tun, so schnell zuzugreifen, wie sie das bei traditionellen Wirkstoffen getan haben.
Instock:
Wie lange wird die Prüfungsphase dauern?
Sandler:
Mit dem Partner sind wir sehr weit und müssen jetzt Verhandlungen führen.
Instock:
Das heißt, da kommt noch in diesem Jahr ein Vertrag?
Sandler:
Wenn es nach uns geht, auf jeden Fall. Es ist jetzt eine Frage der Geschwindigkeit des Partners. Er hat bereits eine ausführliche Prüfung unserer Patentlage durchgeführt und diese sehr positiv gefunden. Der Partner hat von uns Wirkstoffe bekommen und eigene Versuchsreihen durchgeführt. Die Ergebnisse sollen kurzfristig vorgelegt werden. Dann können die Verhandlungen beginnen.
Instock:
Sie rechen für 2003 mit stark steigenden Umsätzen. Hängen die allein von diesem einen Partner ab?
Sandler:
Die hängen an mehreren Partnern. Aber einer ist immer am weitesten. Insgesamt verhandeln wir in unterschiedlichen Stadien und über unterschiedliche Projekte mit insgesamt vier Partnern.
Instock:
Was passiert mit Mologen, wenn 2003 ohne einen umsatzträchtigen Vertragsabschluss verstreicht?
Sandler:
Wir haben selbstverständlich eine worst-case-Betrachtung gemacht. Wenn man unterstellt, dass wir dieses Jahr überhaut keinen Umsatz machen und unseren Kostenapparat nicht weiter anpassen würden, hätten wir eine finanzielle Reichweite bis Mitte 2004. Wenn wir Mitte dieses Jahres feststellen, dass die Gespräche mit den Pharmapartnern sich noch länger hinziehen, würden wir nochmals versuchen, etwas an der Kostenschraube zu drehen. So würden wir die finanzielle Reichweite des Unternehmens verlängern.
Instock:
Was kann da noch verändert werden?
Sandler:
Es ist so, dass wir momentan an etwa zwei Dutzend Produktkandidaten arbeiten. Wir müssten uns dann fragen, ob wir diese Entwicklungen noch weiter betreiben können, bevor wir wirklich einen Abschluss getätigt haben.
Instock:
Wie viele Mitarbeiter hat Mologen derzeit?
Sandler:
Wir sind zur Zeit 49 Mitarbeiter. Wir müssten dann überlegen, ob wir nicht weitere Reduktionen vornehmen, um die finanzielle Reichweite des Unternehmens zu verbessern. Allerdings haben wir bereits einen Auftrag über 400.000 Euro unserer spanischen Tochtergesellschaft, den wir gerade abarbeiten. Wir sind zuversichtlich, dass es uns gelingt, noch weitere externe Aufträge von Pharmapartnern in diesem Jahr zu akquirieren, um so Umsätze zu generieren, die auch einen positiven Deckungsbeitrag leisten. Diese Geschäfte für Dritte haben eine für uns sehr attraktive Marge.
Instock:
Läge nicht sowieso zumindest ein Teil der Mologen-Zukunft in der eines Dienstleisters für die Pharma-Wirtschaft?
Sandler:
Wir bieten das natürlich an und versuchen, das auch zu vermarkten. Der Ausbau dieser Strecke würde bedeuten, dass wir unsere Vertriebsaktivitäten umstellen müssten. Bis wir das aufgebaut haben und entsprechende Aufträge eingeholt haben, wird es wahrscheinlich nicht möglich sein, dass Personal zu halten.
Instock:
Wie sicher ist, dass die Pharma-Riesen Ihre Technologie auch annehmen?
Sandler:
Wir sind da sehr zuversichtlich, weil wir glauben, dass diese Technologie einen Quantensprung mit sich bringt. Wir haben durch unsere eigenen Versuchsreihen, die wir ja mit Dritten durchgeführt haben, die Gewissheit, dass unsere Technologie funktioniert und die gewünschten Wirkungen erzielt. Deshalb sind wir sehr zuversichtlich und es ist aus unserer Sicht nur noch eine Frage der Zeit, bis die großen Pharmapartner dies annehmen und auch nutzen werden.
Mehr zu Mologen finden Sie unter: www.mologen.de